— Auf einen Bericht des Herrn Gewerberaths Enke hatte das Königliche Ministerium des Innern beschlossen, den Lehrern der Königlich Sächsischen Webschulen durch gegenseitige Aussprache Ge legenheit zu mancherlei aus Verbesserung ihrer Unterrichtsmethoden gerichteten Anregungen zu geben. Um über die Form dieser Verhandlungen klar zu werden, kamen die Herren Knorr, Lehrer an der Höhern Webschule in Chemnitz, Reumuth, Direktor der Webschule iu Glauchau, Hupfer, Fabrikant in Meerane, Friedrich, Fabrikant in Crimmitschau, Müller, Direktor der Webschule in Reichenbach i. V., Mark, Lehrer an der Oberlausitzer Webschule in Großschönau auf ergangene Einladung am 10. Juni 1893 in den Technischen Staats lehranstalten in Chemnitz zu einer Vorbesprechung zusammen und be schlossen, dem Königlichen Ministerium des Innern vorzuschlagen, daß Versammlungen von Weblehrern und Direktoren der Königlich Sächsischen Webschulen veranstaltet würden, die je zwei Tage hintereinander iu Anspruch nähmen, und wozu immer nur die Lehrer eines gewissen Unterrichtsfaches geladen werden sollten. Der Meinungsaustausch möchte sich an Vorträge und dazu gegebene Erläuterungen knüpfen, die von besonders dazu zu ernennenden Direktoren oder Lehrern zu halten wären. Als passende Tage kamen in Vorschlag: der Sonntag und der darauffolgende Montag, jedenfalls nicht Sonnabend. Als in Betracht zu ziehende Fächer sollten gelten: Bindungslehre, Muster zerlegung, Musterkomponiren, Musterberechnen, Handweberei, Maschinen weberei, Zeichnen und Materiallehre.. Um unnöthigem Abschweifen zu begegnen, sollte jeder Vortragende gehalten sein, folgende Hauptfragen zu beantworten: Worin bestehen die Schwierigkeiten des Unterrichts im betreffenden Fache?