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Die Kritik hat bereits ein Urtheil über die ersten beiden Theile des vorliegenden Bandes gefällt. Diese wohlwollenden, für mich schmeichel haften Urtheile gewinnen für mich um so mehr Werth, als sie von Männern kamen, die wir in der Textilindustrie als Autoritäten zu bezeichnen pflegen. Ich danke dafür den Herren Hartig, Kick, Böttcher, Karmarsch, Hörmann, Zemann, Lohren, Colombo, Thovez. Die Herausgabe des vorliegenden Bandes „Die Streichgarnspinnerei und Kunstwollindustrie“ erforderte um so mehr Zeit, Mühe und Arbeit, als für dieses specielle Gebiet die Vorarbeiten spärlich und die Materialien sehr zerstreut waren. Vielleicht ist es die anerzogene Vorliebe für dieses Gebiet, das seit meinen Kinderjahren mich oft umgab und wie eine Heimath mich anzog, dass ich die Mühe nicht scheute und Jahre hindurch Baustein zu Baustein legte, um endlich einmal dies Gebäude daraus fertig zu stellen. Eigenthümlich genug mag es erscheinen, dass von allen Spinnerei branchen diese grösste in Deutschland literarisch keine Bearbeitung er fuhr, die als eine auch nur annähernd erschöpfende hätte betrachtet wer den dürfen. Prof. Alcan dagegen hatte in Frankreich schon vor Jahren ein zweibändiges Werk: „Traite du travail de laine“ erscheinen lassen, in welchem die Reihe der die Streichgarnspinnerei ausmachenden Ma schinensätze und Materialien eingehend dargelegt sind, aber worin auf die vielfachen Variationen derselben keine Rücksicht genommen worden ist. Viel dürftiger steht der Leitfaden von Leroux, Filature de la laine da. Von deutschen Gelehrten haben Karmarsch und Hülsse die ein gehendsten Beiträge für dieses Gebiet geliefert, und besonders die Kapitel von der Wollspinnerei in des Ersteren Handbuch der mechanischen Technologie boten seither das jedenfalls Bedeutendste für die Streichgarn industrie in der deutschen Literatur, trotzdem der Rahmen jenes Lehr buchs der Arbeit einen bestimmten Zwang angelegt hatte. In der Bearbeitung von Einzelnheiten haben dann die Herren Prof. Hartig, Prof. Kick, A. Lohren, Fr. Pasquay, Prof. Böttcher, J. Zemann, H. Schmidt das Meiste geleistet, — vor ihnen aber der Mitbeförderer deutscher Textilindustrie Herr Wedding (gestorben als