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Band XVI. Nr. 23. Chemnitz, den 25. August 1906. Der InsertionSpretS betrügt ^ j pro viergespaltene Petitzeile oder deren Raum 25 Ps. Bei Wiederholungen Rabatt >e agen, vondrnevoerS«>chLst«ftelle 1 ein Probeexemvlar etnznsendm Ist, werden unter genauer Angabe der Auflage billigst berechnet. Maschinisten- und Heizer-Zeitschrift. Fachblakl des Verbandes strr Maschinisten und Heizer. Sitz Chemnitz. Die Zeitschrift erscheint am 10. und 25. jeden Monats und kostet jährlich 3,60 Mk. Alle Postämter nehmen Bestellungen zum Preise von 0 90 Mk vierteljährlich entgegen. (Deutsche Post-Seitungs-Preisliste No. 1963.) Alle Zahlungen und Sendungen, welche sich auf den Anzeigenteil beziehen, sind an die Geschäftsstelle: Ernst Pilz, Lhemnitz, Fritz Reuterstr 27 redaktionelle Berichte an di- Redaktion: Julian Ara lapp, Lhemnitz, Ls a rtman nstr. 15, lll zu richten. Schluß der Redaktion am 3. bez. 18. jeden Monats'. Alle Mitteilungen für den verband sind an den Vorsitzenden des Sächsischen Verbandes, Julius Emmerich, Lhemnitz, Sonnenstr. 11 zu adressieren. Inhalts-Verzeichnis: 1. Gewerbe- und Industrie-Ausstellung Zwickau. 2. Deutsche Seeleute bewähren sich in Gefahr. 3. Unfälle durch Mannlochverschlüsse. 4. Die Versicherung gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit. 5. Das Schwurgericht. 6. Rechts- und Gesetzeskunde. 7. Er- plosionen und Unglücksfälle. 8. Gewerblich-Soziales- 9. Bücherschau. 10. Fragen. 11. Antworten- 12. Verbands- und Vereinsnachrichten rc. 13. Vorteile der Zugehörigkeit zum Verbände. 14. Adressen-Aenderungen- Gewerbe- und Industrie-Ausstellung Zwickau. (Fortsetzung.) In der Maschinenhalle hat die Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. PH. Swiderski, Leipzig-Plagwitz 2 Dampfmaschinen im Betriebe und zwar: 1. Eine stehende Verbund-Dampfmaschine „System Lentz" mit Präzisions-Ventilsteuerung und Beharrungsachsen regulator „Patent Lentz", die bei 400/660 mm Zylinder durchmesser, 300 mm Hub, 10—12 Atm. Eintrittsspannung und 180 Umdrehungen in der Minute ca. 200—250 L8 leistet. Die Maschine arbeitet jetzt ohne Kondensation, sie kann jedoch auch mit Kondensation betrieben werden. Die Zylinder werden hinten von zwei kräftigen, gußeisernen Ständern getragen, während vorn drei blanke, schmiedeeiserne Säulen angeordnet sind. Stehende Lentz-Ventil-DamPfmaschine. 2. Eine liegende, kurz gebaute, schnellaufende Tandem- Verbund-Dampfmaschine „System Lentz", ebenfalls mit Prä zisions-Ventilsteuerung und Beharrungsachsenregulator „Patent Lentz", die bei 400/760 mm Zylinderdurchmesser, 520 mm Hub, 10—12 Atm. Eintrittsspannung und 165 Um drehungen in der Minute ca. 300—425 U8 leistet. Die Maschine besitzt einen kräftigen, vorn und hinten gelagerten Bajonettrahmen, mit dem die Zylinder direkt verbunden sind. Die zwei Zylinder der Maschine bestehen aus einem Gußstück und sind durch einen mittleren Deckel, der eine während des Betriebes von außen kontrollierbare Metalldichtung besitzt, von einander getrennt. Die Einströmung des Dampfes erfolgt, abweichend von den gebräuch lichen Konstruktionen, nicht durch oben angeordnete, sondern durch unten angeordnete Einlaßventile, während die Ausströmung aus dem Hochdruckzylinder und die Einströmung in den Niederdruck zylinder bei direktem Uebertritt des Dampfes oben und das Ent weichen aus dem Niederdruckzylinder ins Freie bezw. in den Kondensator durch die unten liegenden Auslaßventile erfolgt. Diese Dampfführung hat außer kürzestem Dampfweg und daher geringster Abkühlungsverluste den für Betrieb mit hoch über hitztem Dampf äußerst beachtenswerten Vorteil, daß um den Umfang des Zylinders keinerlei angegossene Dampfkanäle gelegt sind, durch welche die Zylinderwandung ungleichmäßig erwärmt wird, sich desformiert und eine Undichtigkeit des Kolbens herbei führt. Infolge der verkürzten Bauart eignet sich dieser Maschinen typ ganz besonders für die Anwendung erhöhter Tourenzahlen und es sind derartige Maschinen bis zu 250 Umdrehungen pro Minute im anstandslosen Betrieb. Liegende Lentz-Ventil-Tandemmaschine in verkürzter Bauart. Die an beiden Maschinen verwendete Präzisions-Ventil steuerung „Patent Lentz" zeichnet sich besonders durch ihre er staunlich einfache Konstruktion aus, da bei ihr die bei anderen Steuerungen gebräuchlichen Hebel und Gelenke gänzlich in Fort fall kommen. Die Steuerung arbeitet direkt vom Exzenter auf das Ventil und der oben angefügte Hebel trägt unmittelbar die Ventilerhebungskurve. Auf dieser läuft eine Rolle, welche die Betätigung auf die Ventilspindel überträgt, während der Abschluß durch eine in der Ventilhaube befindliche Feder besorgt wird. Es können infolge dieser Einfachheit keine großen Beanspruchungen und Arbeitsverluste auftreten, wie ebensowenig eine Abnutzung infolge der geringen Reibung stattfinden kann. Aus diesem Grunde bleibt auch die günstige Arbeitsweise der Maschinen auf die Dauer unverändert bestehen, was durch die Versuche an früher gelieferten Maschinen bewiesen worden ist. Dieselbe Einfachheit herrscht auch bei dem Regulator vor, der, bei stehenden Maschinen neben den Einlaßexzentern und bei liegenden Maschinen zwischen den Einlaßexzentern sitzend, diese mittels eines kleinen Daumens verstellt und hierdurch momentan die Exzentrizität in der einen oder anderen Richtung verändert. Hierdurch ist ein momentaner Ausgleich aller Belastungs schwankungen verbürgt und größere Tourendifferenzen sind über haupt ausgeschlossen. Als weiter bemerkenswert ist noch die Verwendung der Metalldichtung „Patent Lentz" bei den Kolbenstangen und der