Sitzung vom 20. November 1885. 69 Ich stehe daher nicht an, in dem vorstehend Berichteten eine unantastbare Stütze für die Richtigkeit der Young-Helmholtz’- schen Farbentheorie zu erblicken. Sitznu" vom 20. November Ausgegeben am 12. December. Vorsitzender: Hr. v. Helmholtz. No. 15. 1885. Hr. Gerstmann erstattete folgenden Bericht Uber: GrundzUge der Molekularphysik und mathematischen Chemie; von Dr. W. C. Wittwer, Professor der Physik am Lyceum in Regensburg (Stuttgart, 1885. 198 pp. gross Octav. Ldpr. 5 M.). Das Werk hat zur Hauptaufgabe, Uber die Natur und Eigen schaften der imponderabeln Materie, des Aethers, Aufklärung zu verschaffen, stellt sich aber im Wesentlichen dar als ein weniger auf Erfahrungsthatsachen, als vielmehr auf Phantasie gestütztes Raisonnement. Es zerfällt in 3 Theile: Der erste Theil, die Constitution der Körper, stellt die Theorie auf, dass die ponderabeln Atome sich nicht qualitativ, sondern nur durch Grösse von einander unterscheiden, dass die elastische Einwirkung der Materie auch auf den Aether mit der Entfernung abnehme, und dass die Dichte des um ponderable Materie gelagerten Aethers nicht proportional der Entfernung vom Massentheilcben abnehme, sondern ihr proportional zunehme; als wesentlich zur Constitution der Körper wird noch der Aetberdruck auf die um das ponde rable Atom gelagerten Aethertheilchen eingetührt. — Der zweite Theil, die Grundzüge der Chemie, geht aus von der Hypo these, dass ein materielles Theilchen nur ein oder ganz wenige Aethertheilchen anziehen könne, so zwar, dass ein Bruchtheil der Anziehungskraft bald des Aethertheilchens, bald des Massen- partikelchens ungesättigt bleibe (welche Zustände in übrigens ganz unerklärter Weise als elektronegativ resp. elektropositiv bezeichnet werden) und nimmt eine zufällige Eigenschaft der in * v «v'w.