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Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Titel
- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Untertitel
- [Die Stadtverwaltg Klotzsche allen zur Wehrmacht eingerückten Söhnen d. Stadt, Kriegsweihnachten 1941]
- Alternativtitel
- Kriegschronik der Stadt Klotzsche
- Autor
- Kelling, Helmut
- Verleger
- Pabst
- Erscheinungsort
- Königsbrück (Bez. Dresden)
- Erscheinungsdatum
- [1941]
- Umfang
- 16 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 34.8.7102
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5102352122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id510235212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-510235212
- SLUB-Katalog (PPN)
- 510235212
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
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Schwedischen angesteckt worden". Auch die Kirchenbücher unseres Heimatgebietes berich ten von der Not und dem Elend, das der Krieg über die Dörfer brachte. So heißt es zum Beispiel in einer Wilschdorfer Aufzeichnung: „Drei Männer sind von Soldaten, die da ein gefallen, umgebracht worden" oder „Andreas Schmiedtchen aus Rehniß (Rähnitz) erschossen." Die Glaubenskämpfe zwischen der lutheri schen und katholischen Lehre, die sich in dem toü- und unheilbringenden 30jährigen Ringen entluden, hatten dazu geführt, daß aus den katholischen Gegenden zahlreiche Protestan ten vertrieben wurden, die als sogenannte „Exulanten" in protestantischen Landen Ausnahme und Unterkunft suchten. Darüber geben die Kirchenbücher Auskunft und zwar unter der Rubrik „Almosen". Es heißt dort, daß sehr viele Flüchtlinge in den heimat lichen Kirchbezirken Unterstützung beziehen. Unter ihnen wird zum Beispiel ein Feld- prediger erwähnt, der im Kriege „durch den Schenkel geschossen" worden war, sowie mehrere Pastoren, die vom Bischof von Bam berg, vom Stift Fulda oder aus Böhmen ver trieben worden waren. Auch ein Adliger aus der Pfalz wird genannt, der „22 Wochen an der Kette gelegen". Endlich, nach langen Jahrzehnten der bitter sten Not erkaufte sich das Land im Waffen stillstand von Kötzschenbroda 1645 den drin gend notwendigen Frieden. Auf unabsehbare Zeit waren freilich Stadt und Dorf verwüstet und vernichtet. Es bedurfte einer langen Auf bauperiode, um wenigstens vorerst die größten Schäden des 30jährigen Ringens zu heilen. * klotzscher Schanze aus friederizianischer Zeit Daß unser Heimatgebiet auch Zeuge der f r i e d e r iz i a n i s ch e n Kämpfe war, die hauptsächlich während des siebenjährigen Krieges von 1756—1763 in unserem Land tobten, geht aus zahlreichen überlieferten Duellen und Dokumenten hervor. So heißt es beispielsweise in einem Klotzscher Flnr- register vom Jahre 1765, daß „im letzten Kriege", auf dem Grundstück des Christian Kuntzsch von der Reichsarmee eine Schanze gebaut worden ist: „Allhiere stehet eine große Schanze, so die Reichsarmee im letzten Kriege gemachet". Diele Feldbefestigung befand sich an der Ecke Hauvtstraße und Dörnichtweg. Ihre Reste lassen sich freilich Heute nicht mehr feststellen, denn sie ist bald darauf wieder eingeebnet worden. Doch kann man ihren Standort, der im Flurregister mit dem Grundstück des Bauern Kuntzsch angegeben ist, an Hand alter Dorfkarten noch ziemlich genau erkunden. Die im Klotzscher Flurregister von anno 1765 erwähnte Reichsarmee war der Gegen spieler der preußischen Truppen Friedrichs des Großen, die die Stadt und Festung Dresden bereits 1756 besetzt hatten. Der Reichsarmee fiel zusammen mit den öster reichischen Korps die Ausgabe zu, die Preußen in Dresden einzuschließen. Sie errichtete des halb rings um Dresden große Schanz- werke, unter ihnen eben auch die Klotzscher Schanze. Doch war das Kriegsglück und der Kriegsruhm dieser Armee, die man im Volks munde „Reißarmee" nannte, nicht allzu groß. Dem kühnen Zupacken der sriederizianischen Soldaten und der genialen Führung der preußischen Truppen konnte sie auf die Dauer nicht standhalten. Der Spottvers, der damals im Lande umging, kennzeichnet die Lage treffend: „Wenn der große Friedrich kommt und klopft nur aus die Hosen, dann reißt die ganze Reichsarmee, Panduren und Fran zosen." Kampf um die hellerberge Am 11. September 1758 erschien der große Preuhenköniq selbst mit seinem Heer in un serem Heimatgebiet. Gerade noch zur rechten Zeit, um den großangelegten Angriff der Österreicher auf das von Preußen besetzte Dresden abzufangen. Ironich meinte damals der alte Fritz in einem Schreiben an seinen Brüder: „Die große Perücke (gemeint ist der österreichische Feldherr Daun) lässet uns Zeit, aber später hätten wir doch nicht kommen müssen." Wie immer war Friedrich der Große in Eilmärschen „herbeigeflogen". 24 Meilen hatte er in knapp 7 Tagen zurückgelegt. Ehe die Österreicher noch zur „Nehmung ganz entschie dener Maßregeln" gekommen waren, stand der Preußenkönig bereits mit seinem Heer, das im Blitztempo über die Königsbrücker Straße von L a u s a und zum Teil auch von Langebrllck über Klotzsche anmarschiert war, aus einer weit ausgedehnten Frontal stellung, die sich von den Klotzscher Höhen über die Hellerberge und Wilsch dorf bis nach Dippelsdorf erstreckte. Dieser Höhenrücken, der sich beherrschend -der Landeshauptstadt im Norden vorlagert, war auch in den folgenden Jahren noch mehrfach der Schauplatz harter und blutiger Kämpfe.
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