Wenden wir uns nun vom linken klbufer nach dem aus dem rechten gelegenen ursprünglichen fllten-Dresden, das den kleinen dörflichen Lharakter behalten hatte, so treffen wir auch da ein Sotteshaus, nach drei steinernen Bildsäulen vor seinem Eingang als Dreikönigskirche bezeichnet, und sicherlich auch aus der ältesten Zeit der dortigen flnsiedlung mitstammend. Sie ist die lzauptkirche von flltdresden geblieben, auch als dasselbe im Zahre l4llZ durch den Warkgraf Wilhelm den Einäugigen zur Stadt erhoben worden war, hat aber bis zu ihrer jetzigen Sestalt und Sage eine bewegte bauliche Seschichte gehabt, pußer diesen bisher genannten Kirchen hatte Dresden in jener alten Zeit noch eine pnzahl von eingebauten Kapellen: die Schloß-, die Dathaus-, die lzospital-, und die Pleriuskapelle, und außerdem noch zwei größere Klöster: ein Dar- süßer-5 r a n z i s k a n e r k l o st e r dort, wo heute noch die Sroße und kleine Drüdergasse an die bettelnden Klosterbrüder erinnern, und wo einst an Stelle der heutigen Sophienkirche die alte 5ranziskanerklosterkirche stand, und ein pugustiner- E r e m i t^ n k I o st e r , an dessen Lage heute noch die Deu- städter Klostergasse erinnert, und in dem einst Luther als Säst in Dresden gewohnt hat. pus allen diesen einzelnen Dildcrn ergibt sich als Sesamt- biid sür die kirchliche Lntwicklung von Dresden in seiner srü hesten Seschichte bis 1öZ9: Dresden war eine fromme, gut katholische, kirchlich reichlich versorgteStadt. Ls hatte um das Zahl 1 öOEl Z4? Ljäuser mit ungefähr 6WÜ kinwohnern, und zu deren kirchlicher Detrcu ung 4 Kirchen nebst den zahlreichen Kapellen mit insgesamt 4? flltürcn, an denen nach katholischem Kultus fast ununterbrochen Sattes- und lZeiligendienst und Wessen für Lebendige und lote gehalten wurden, die dem bischöflichen Llbcrhirtcn von Weißen pro Zahr die nach damaligem Seldwert immerhin beachtliche Debeneinnahme von l üWIalcrn einbrachten. Ls war ein blühen des kirchliches Leben unter der mittelalterlichen Ejerrschast des Papsttums, aber freilich, nach evangelischem Waßstab was für eine traurige Wüte, eine Dlüte tro st losen flber- glaubens , der von Seiten der päpstlichen kirchlichen Organe mit Lifer gepflegt und genährt wurde, ün der 5 r a u e n k i r ch e kniete man vor dem w ä ch s e r n e n W a r i e n b i l d, in der Kreuzkirche vor dem sogenannten „Schwarzenlzerr- g o t t" von Dresden, einem mit einer Wenschenhaut über zogenen kruzifixus, der von den vielen ringsum brennenden und rauchenden Kerzen ganz schwarz geräuchert war, und in der Dreikönigskirche war die vornehmste Dcliquie ein Dlatt Papier mi.t einer Zeichnung vom Umriß der Fußsohle der W u tter W a r i a , für deren Verehrung vom Papst Siemens VIII. ein pblaß für viele Zahre verliehen