von Wilmans »Kaiserurkunden der Provinz Westfalen« wurde ich auf einen mir bis dahin unbekannten Vetter Karls des Großen, Wala, aufmerksam. Es ist mir seitdem immer ein lieber Gedanke gewesen, daß Heinrich seiner jungen Frau gerade Wallhausen sinnig als Morgengabe verehrte. Ver dankt es doch vielleicht jenem Wala den Namen, der im Kloster Herford als Stifter und später heilig gesprochener Schutzpatron hoch verehrt wurde. In Herford aber war Mathilde aus Wittekinds Geschlecht erzogen, in Herford sah sie Heinrich zum ersten Male, aus Herford holte sie der Hochzeitszug nach Wallhausen ab. Wala, der von Pipins Bruder Bernhard und einer sächsischen Mutter abstammte, hatte sich, ehe er ins Kloster eintrat, als fränkischer Heer führer (dux et praefectus totius Saxoniae) eifrig der Be kehrung und Belehrung der Sachsen angenommen und stand (nach anderem Forschern) sogar mit Mathilde in ver- wandschaftlichen Beziehungen. Er hat entweder selbst Wall hausen als Stützpunkt der fränkischen Eroberungspolitik an einem besonders wichtigen Grenzpunkte gegründet, oder man hat wenigstens Wallhausen nach ihm benannt. Und wenn wirklich diese Erklärung nicht beweiskräftig sein sollte, so ist doch unumstößlich, daß irgend ein Mann namens Wala der Pfalz und dem Orte den Namen gegeben hat. Selbstverständlich ist die Volksetymologie und die Erklärung des alten Chronisten Leukfeld, hinfällig, die es mit »Wall« zusammen bringen »gegen der Feinde Anlauf." Das be weisen die in Wallhausen ausgestellten Kaiserurkunden, un gefähr 40 an der Zahl, die mit nur wenigen späteren Aus nahmen unsern Ort Walahusa, Walhuson, Walahusen, Wala husen, Walahus nennen. Auf schwachen Füßen scheint mir Rackwitz-Meyers Erklärung des Namens in ihrer Schrift »Der Helmegau* zu stehen, die ihn von Wal »Gerichtsstätte« ableiten: „das Haus am Wal". Eine solche alte Gerichtsstätte scheint übrigens tatsächlich auf der nordwestlich in 1 1 / 2 Kilometer Entfernung gelegenen Höhe die „Hühnerleite" gestanden zu haben. Die charakteristische Gestalt des Wals ist freilich nicht mehr zu finden; wohl aber hat bis in späte Zeiten dort am „Gericht“ und „Galgenberge" das asseburgische