Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188606125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860612
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-12
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.06.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«HL LSÄ. ^S.ZahrMtz. AbonuementtpreiS: Der «nvarteiifche — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum de» folgenden Tage») >ur Versendung gelangende Lande«.»meign M Beiklättem kostet monatlich S0 Pfg. bei den Ausgabestellen in Th.'mnih und dtn Vororten, sowie bei der^PiH. tLmgetragen unter Nr. 4ÜCS.) ^chs!s'chr^EM,?Ka.»ahMah^ Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Zahrr-titch (Stttzuacht-betgatzr) d. «uzeizers. Sächsischer r. r- mit „Chemnitzer Ltadt-Anzeiger". Unparteiisch« tckgltch« Zeitung für Dachsen nnd Thüringen. Unterhaltungsbliitt*' Mld hUMistisch ilhlWv Kemtez-dleit ^" Verlag: Alexande'x Wirde, Buchdriukeret» Chemnitz. . MM«: Somatend, 1L 3««i 1b8it . -» - Jnscrttop-prei-: «nnonccuannahme .nur bi» vormtpaa. Inserate nchmm anßet der vaKtztz» Expedition die Annoncen - Bureaux a» ^. . 4'. k . » ' T«l-g-aphrsche Stachtzicktei,. vom 10. Inns. war von. Hohenschwangau au» mltt-n in der Nacht nach Schloß vierzig Jahre gehört er der LlnderhEabgereist. «» heißt, ' ' ^ Deputation«, dt» ersten Garde-Regiment», de» Ggrde du Törpt und de» zweitm Grenadier 'Regiment» stellten sich mit Fahnen vor dem Kaiserzell auf. Bon 10'/r Uhr ab erschienen die Fürstlichkeiten, da> runter Großfiirst Michael. Kurz vor 11 Uhr langte da» kronprinz- licht Pqad mit Tvchtem an. Punkt 11 Uhr erschien der Kaiser in ßer Generaks-Uniform. Nachdem di« Truppen salutirt nnd. Minister , he« Kaiser zum Zelte geleitet, begann die eigenlliche Feser ömmelwirbel, worauf ein Gesang dt» DomchorS folgte. Da- «ll der Domprediger Kögel die kurz« Festrede, worin er Fried« >elm IV. al» Fürsten de» Frieden» prie», der Kunst und ÄÄ beschieden wa land zp v eu. trte der pMeut^ren^ wottzu ;dem die Redx durch ein :r Kaiser mit gezogenem ^ rank die Hülle fiel. Jer «Äse rbet geschlossen Achtung l und dem Denkmal gespielt wurde, Mit dem .. ... .... ..... Kaiser be- fichiigte da» T^enkmal, sprach, zahlreiche Anwesende an, ließ sich die Deputationen de» zweiten Grenadier - Regiment» vorstelle« und ver ließ daraüf de« Festplatz Auf der Hinfahrt upd Rückfahrt Wurde der Kaiser von einer sehr zahlreichen Volksmenge 'enthusiastisch begrüßt, - v ' / ^ ^ . Berlitz. Heute wurde hier in der Möckerustraße ein Ehepaar durch dessen Hausdiener ermordet. Der Mörder wurde dadurch entdeckt, daß die kleine Tochter der Ermordeten sich unter da» Bett versteckte und den Hausdiener Mörder nannte. Berlin. Die Borgänge in Baiern werden mit größtem Interesse hier verfolgt. Wie man hört!' herrscht« in den letzten Tagen ein lebhafter Verkehr zwischen deN allerhöchsten Stellen hier und in München. ES verlautet, daß nach Einsetzung der Regentschaft und Zustimmung de» baierischen Landtage» in aller Bälde die Legitima tion de» Regenten iw PundeSrathe geprüft werden solle. Hamm dn der Sieg. Gestern Abend explodirte in der Pulver mühle hierselbst eine Pulverpressi. Bon den verletzten Arbeitern sind bereit» drei gestorben. ... ! Pest, lO. Juni. Der Conflict zwischen der Krone und TiW al» erledigt. Rom. Die vom König gehaltene Thronrede kündigt verschiedene Gesetzentwürfe zum Wohle der arbeitenden Klassen an, denen der König besondere Fürsorge zuweude. Das Budget werde im voll ständigen Gleichgewicht vorgelegt. Durch strenge Sparsamkeit werde dasselbe immer mehr cvnsolidirt. Die Reform auf dem Gebiete der Zölle, die Vollendung der begonnenen Eisenbahnbauten und die weitere Entwickelung der öffentliche» Arbeiten werde den ökonomischen Fort schritt de» Landes beschleunigen. Der König spricht sein Vertrauen au», das Hau» werde mit Wohlwollen und Eifer die Maßnahmen prüfen, um die Streitkräfte zu Lande und zu Wasser weiter zu heben und zu stärken. Die Beziehungen Italien» zu den auswärtigen Mächten seien nicht nur freundschaftliche, sondern die herzlichsten. Der Eintracht Europa'» sei e» noch einmal gelungen, den Orient vor einem großen Brande zu bewahren, dessen Folgen unbekannt, aber sicherlich sehr ausgedehnt gewesen wären. In loyaler und energischer Weise arbeite Italien an der Wiederherstellung und Erhaltung des Frieden» mit, wie eS die Interessen de» Lande» und die Civilisation erheischten. Der Schluß der Rede wie» darauf hin, wie nothwendig «S sei, dem Staate eine sichere Grundlage zu geben und die politische Freiheit wie die ökonomischen und moralischen Kräfte de» Landes fruchtbarer zu grstallen, um zu zeige«, daß Italien eine sichere Stätte wohlgeordneter Kraft und des socialen Frieden» geworden. wen» er transportabel sei, werde er seine« Aufenthalt in der Anstalt Fürstenried nehmen. Zu Kuratoren der hlivilliste find die Reich»rüthe Graf Holnstein und Graf Toerriug ernannt. Die Zeitungen geben Extrablätter au»; dl« KkoSk« find belagert. Die Stimmung ist äußerst gedrückt. , > Der vollständige Wortlaut der Proklamation lautet wie folgt: ... „Im Pameu Sesnex Majestät de» König» l Unser königliche» Hau» und Baiern» trenbewährte» Volk ist «ach Gotte» unerforsch- ltche» Rathschluffe von dem erschütternden Ereignisse.betroffen Worden, daß «nser vielgeliebter Nesse, der allerdurchlauchtigst«, gnädigste König «yd Herr Se. Majestät König Ludwig 11. an einem schweren Leide» erkrankt find, welche» Allerhöchstdeuselbe» an der Ausübung der Regierung auf länger« Zeit im Sinne de» Mel II K 11 .drr„B«rfaff«»g hindert. Da G«. Majestät brr König für dhseu. Kall Allerhöchstselbst weder Vorsehung getrosten habe«, »och dermalen Irrsten können, uud 5a ferner über nuferen vielgeliebten Neffen, Seine, königliche Hoheit Prinz Otto von Baiern ein schon längere Zeit andauernde» Leiden verhängt ist, welche» ihm dl« Uebernahm« der Regentschaft unmöglich macht, so legen «»» die Bestimmungen der Verfassung al» nächst berufene« Agnaten ften; ferner wurde er b»i den öss Kammer der Ludwig II. übertrug bald nach seiner Thron! den Vorsitz im GtmatSrathr, den di» dahin Bl führen pst?— ' ^ ' «eistenthel! »esse« St«! Ludwig l., 'ländiger iewissenh lsräthe am diu» » König», » StaatShandl König „ Uevtlichetz^, in letzter Zeit nahezu ausschließlich, vor» «ö stfitzn feine» trau Indem ratz wiftden äüö mit tzller Bestiwmheit coustatire«, der' ew von dem tiefstsu Scherz «Wissen, öffentlich maßgebender Stelle bdgegueu. D Wnnätkonru, dem Ministerium Ärtz einetz Thill b« Schuld tzu der rifi» auszubürden, nicht» ätzdern: Da» jetzige Miuistniu« «rfttnt wird in an- M Die «Katastrophe in Baiern Ist nach eine« Telegramm im gestrigen Blatte jetzt «iugetrete«. Sie war vorauSzusrhen, doch nicht, wie man in den Kreisen der Bierbauk- politiker annahm, dl« königlichen Schulden, sonder» die schwere Krankheit de»König» haben de« Wechsel in der Regierung herbei geführt, welcher durch die Ealamität der HosstaatSkasse wohl de schleunigt, aber, wie gesagt, nicht veranlaßt ist. Der gestern gemeldeten Uebernahme der Regentschaft seiten» de» Prinzen Luitpold muß Baiern mit Vertrauen entgegensetzen; e» ist bekannt, daß der neue Regent den Ultramontauru näher steht als König Ludwig, ob er ihnen jedoch größer« Rechte einräumeu will nnd kann, muß vorläufig in Zweise gestellt werden und alle Meinungen hierüber würden bi» jetzt verfrüht sei«. Nicht staatsrechtliche Frage» nehme« unmittelbar nach dem Regierungswechsel in Baiern da» öffentliche Interesse in Anspruch, sondern vor Alle« di« Art nnd Weise, wie sich dieser Wechsel voll zog. Al» Ergänzung unsere» gestrigen TelegramwS thrile» wir nach' stehend noch einig« Meldungen anderer Blätter mit: Die Krifi» war plötzlich so akut geworden, daß nnnmehr auch die Münchener Blätter ihre Zurückhaltung aufgebe» und den vollen Einst der Lage eingestehen mußten. Die „Allgem. Ztg.*. die noch vor Kurzem allen Sensationsnachrichten über da» Befinde» de» König» eatgrgengetrrten war, sieht sich jetzt gevöthigt, mit dem Aus druck tiefsten Bedauerns mitzutheilen, der König sei nach dem über- rinflimmende» Gutachten der hervorragendste» ärztlichen Autoritäten infolge schwerer Leiden dauernd an der AnSübung der Regierung verhindert. Der Deputation, die sich vorgestern zum König begebe», .um dessen Unterschrift zu einer nothwendig werdenden Staatsaktion (Ein setzung einer Regentschaft) zu erbitten*, hatte sich der Ministerpräsident v. Lutz angeschloffen. Nach einem »euere» Telegramm hat man den König im Schlosse Linderhof ausgesucht, wohin er sich von Hohen- schwang»« au» begeben hatte; König Ludwig war in den jüngsten Tagen beständig zwischen seinen Schlössern uuterweg». Die Proklamation der Uebernahm« der Regentschaft durch de» Prinzen Luitpold erfolgt« gestern Vormittag 11 Uhr. Der König ria« Pflicht anf, die RtichSverwesuug zu übernehmen, wir diese», von dem tiefsten Schaurz ergriffen, öffentlich Kind und zu wissen thun, verfügen wir hi»u>it in Gemäßheit de» Titel ll §8 11 und Ist der Verfaffnug die Einberufung de» Landtages ans Dienstag, 15: Jnni. München, 10. Jnui 1886. Luitpold, Pritzz von Byiern.' (Folgen noch die Unter- schrifteu sämwtlicher Minister und de» Generalsekretär» v. Neumayr.) Prinz Luitpold gab bekannt/daß er den Oberbefehl über die Armee übernommen nnd iw Namen de» Königs foxtsühre. Mn Torrespondtnt de» »Berliner Tageblatt«»" schreibt; Heut« Vormittag wnrde München durch die Proklamation der Regentschaft alyrwirt^ doch .alarmirt* ist eigentlich nicht der richtige Wgdruck, den« vdn einer starken Erregung ist nicht» zu spüre«; di« Allgemeine Zeitung, welche die Proklamation al» Extrablatt bringt, wird in den Gast häusern viel gekauft. Die Ladenbefitzer schlagen dir Nummer an ihre Ladenthüre und verursachen so kleine Aufläufe. Nnr vor de» Hof- theater steht eine Anzahl Männer in eifriger Debatte über da» Extra blatt. Alle» aber bleibt im gewöhnlichen Geleise. Die Biertisch- Unterhaltung ist nicht lauter al» sonst; e» heißt nnr: also ist «» doch endlich dahin gekommen. Biel bemerkt wnrde der Pass«» in der Proklamation: »Die Be- stimmungen der VerfaffungSurkunde legen nu», al» «ächstberufenem Aguateu, die traurige Pflicht auf, die ReichSverwesnug zu über nehmen.* Liberalerseits befriedigt die Thatsache. daß die Proklamation von de« Gesammtmiuisterlum, wie es bi» jetzt im Amte war, gegen- gezeichuet ist. Man schließt daran» mit Recht, daß Prinz Luitpold zunächst mit diesem Ministerium weiter regieren wird. Am nächsten Sonnabend findet eine StaatSrathrfitzung statt, welche sich mit den Vorlagen für den zum 15. d. «inberuseuen Land- tag zu beschästige» habe« wird. — Prinz Luitpold nnd die Minister find in München, nur der Minister de» Aeußereu und de» könig- licheu Hause», Freiherr v. Crailsheim, ist gestern Abend nach Hohen schwangau abgereist. Ober-Mediciualrath Kreis - Irrenarzt vr. von Gudden war vor 4 Tagen in Hohenschwangau; anf Grund seiner Beobachtungen nnd Mittheilungen hat da» Concllium der dazu be rufenen Irrenärzte, anßer von Gudden die Professoren vr. Hagen, Bra»bey und Hubrich, — sein Gutachten auf »originär verrückt* abgegeben. Die dadurch hervorgerufene Behinderung de» König» werde zweifellos länger al« ein Jahr dauern. Damit war die Ver- faffuug-bestimmung von dem Eintritt der Regentschaft erfüllt. . Für den König ist bereit» ein vollständig neue», in Irrenanstalten geschultes Diener- uud Lakaieupersou al auSgewählt nnd nach Hohen schwangau unterwegs, woselbst die Heilversuche, denen der König bis her den hartnäckigste» Widerstand entgegensetzte, unverzüglich beginnen werden. Bor der Au»gabe der Proclamation find der deutsch« Kaiser und die ReichSregirrung, sämwtliche deutsch« Bunde», fürste« und, alle in verwandtschaftlichen uud diplomatischen Beziehungen zum baierischen Hofe steheudeu Höfe von dem Wortlaut derselben und der traurigen Veranlassung dazu theil» osficiell, theil» vertraulich in Kennt- niß gesetzt worden. Tin Geschick von ergreifendster Tragik vollzieht sich hier und mit tiefstem Mitgefühl wird man den Laus der Dinge betrachten. Der unglückliche Fürst, ein Herrscher von den vielversprechendsten Geistes anlagen, ei» begeisterter Freund de» Schönen, mit dem besten Willen, da» Glück seine» Volke» zu begründen, eineu Willen der nur auf Große» und Erhabenes gerichtet war: uud nun umfängt die Nacht de» Wahnsinn» die» erlauchte Haupt. Schon vor einem Dezennium brach die unselige Krankheit bei de» König» einzigem Bruder Otto au» und hält seitdem au, ohne daß Spuren ver Besserung zn ver- zeichnen wäre«. Jetzt nun verfällt dem gleiche« furchtbaren Geschick König Ludwig! Wir beklagen die arme Mutter, die da» erleben muß! Mau begreift ihren Wunsch, fortan in stillster Zurückgezogen heit ihre Tage zu verleben. Aber die unerbittlichen Anforderungen de» StaatSwesen» schreiten über das persönliche Mitgefühl hinweg zu unabwendbaren Noth- wevdigkeite». Der Staat kann nicht ohne Oberhaupt bleiben nnd »ach den Bestimmungen der Lande»-Verfassung tritt in de« traurigen Fall der dauernden Verhinderung des König» an der Ausübung der Regierung auf Grund des Gesetze» die Reich-Verwesung ei». Infolge der Krankheit des Prinzen Otto, de» nächsten Agnaten, ist Se. «. Hoheit Prinz Luitpold zur Regentschaft berufen. Bei all dem Trau- rtge» dieser Ereignisse liegt doch, schreiben die freisinnigen »Münchener Neuesten Nachrichten*, ein Trost darin, daß gerade dieser Fürst di« Zügel der Regierung zu führen hat. Der Prinz steht im 66 Lebens jahre, in rüstigster Kraft uud Gesundheit; er widmete sich von Jugend auf der militärischen Laufbahn, zunächst bei der Artillerie und daun bei der Infanterie, machte di« Feldzüge der Jahre 1866 und 1870/71 mit und bekleidet zur Zeit noch die Stelle eine» General- Inspekteur» der Armee. In die erste Hälfte seine» Leben» fallen größere Reisen, so «ach Italien, Griechenland, Egypten. Auch an den Staat», angelegeuheiten nahm er von je warme» Antheil; schon «ehr al» vertretnng betraut. Der Kunstsinn feine» Vater», ist auch auf Ihn übergegange«, er ist ein eifriger und A. «sucher von Künstler-Attlin» und selbst Sammler. Sei» tigkeit, sein leutselige» Wesen, seine Liebenswürdigkeit, die Schlichtheit seiner Lebentführnug haben ihm von jeher «inen hohe« Grad von Beliebtheit 1« Land« gesichert. Prinz L«itpold hat deu Landtag auf nächstes Dienstag ettibernferr . .... Mntmng —-2, —.wiewirhvrW/ da» BeweiSuiättrial der staatsrechtlichen uud ärztlichen Gtztachten ei» geradezu erdrückende» ist. Wir hegen, z» unserer Volksvertretung, tu alltn Parteien derselbe», ein besseres Zutrauen M aewiffe Mamon- tane Hetzer uud Schürer, die in ihrer Berbletzdtzng di« Krifi» «ins««» Lande» für ihre Patteizweck« tztzSztzbrNttn MhM. D» Laudtag wird bestr«btstin,jedeBerschlImmeru»g der Krlfi», jtdeBerwlrraug zu vermeiden. Frivole Versuch«, im Trübeck z« fischen, werde«/ da» kbNMÄ Wir » . ASvttstztztz?a» alle die hämisch« § Ä ^ ' , . azügtS hät sichMgesterü Nachmittag, wie gemeldrt, de, Minister de» kgl Hause« und de» Aeufteru Fchr. dock Traitthesin «ach Hoheüschwangan. woselbst 'S». Mäj. ddr König d« Me Schloß bewoytzt, begeben, M deck König die Pachter Sachlage amabweilUH gebotene Übernahme der Regentschaft durch Se. kgl. Höh. dt« Prinzen Luitpold anznzeigen, und die dtzrch Sr. Majestät schvere tMdauknng yeratzlaßten Maßnahmen zu treffen. In der Begleitung de» Minister» befind«» sich Oberststallmeister Graf Holnstein nnd R«ich»rath Sims Tbrttng, welch« vorläufig als Cnratoren de» König» bestellt M, Major a. D. Baron Washington, der «ft einem «Äk Noch z« er« nennenden Kavalier künftig al» Begleiter de» König» Mgtretz wird, dann Obermedizinalrath vr. v. Gudden mft zwei Irrenärzten, welche „Münchener Neueste Nachrichten" ei« -iffritteSi TMMM» zn. da» wir znm Schluß wittheile« wollen: Da Ttlegrämmbesörderuug in Füßen nicht sicher, drpeschir« Jhuen an» nächster Tiroler Station. Der König, welcher augenblicklich «icht im alteu, sondern im neuen Schloß refiditt, hatte die Ankunft der Minister und der Jrren-Nerzte vorher erfahren und ließ den Grafen Holnstein sofort, al» derselbe da» Schloß betrat, von Gendarmen gefangen nehmen, während Befehl gegeben ist, die übrigen Mitglieder der Commission »icht vorzulassen. Da» Schloß ist von Gendarmen mft geladenen Gewehre« bewacht. Man erwartet stündlich Ordre», durch welche Holustei« befreit nnd da» Schloß der Staat» - Tommisffou über antwortet wird. Politische Rundschau. Chemnitz, de» 11. Juni. Deutsches Reich. Auch die Krei-synode Berlin hat sich vorgestern mit der Frag« der Mischehen beschäftigt und nach längerer Debatte, in welcher fast allseitig die gerade jetzt wieder von katholischer Seite drohende« Befahren betont wurden, eine Reihe von Thesen angenommen, in denen e» heißt: „Die Synode muß, so lauge di« römische Kirche ihr die evangelische Kirche verletzende» Verfahren fottsetzt, di« Glieder de» evangtlischeu Gemeinde» vor dem ohnedies »icht unbedenklichen Eingehen von Ehe» mit Katholiken al» gefährlich für das Seelenheil und den Friede« de» Hanse» anf da» Ernsteste warnen. Di« Synode erwartet, daß di« Glieder unserer Gemeiudeu, weuu sie dennoch eine solche Ehe «ingehen, ihre» Confirmationsge- lübde» eingedenk bleiben und jede mit Gewisse« und Ehre unverträg liche Zusage standhaft znrückweisen. Die Synode hält aber eine Erweiterung der jetzt zulSsfigen Zuchtmiitel uud namentlich die Ver sagung der kirchlichen Ehren beim Begräbniß «icht für angezeigt. Sie glaubt vielmehr, daß e» der evangelischen Lehr« «ehr entspricht, durch Liebe und Ermahnung auf da» Gewissen und denWIllen der Gemeindemitglieder eioznwirken, al» dir Unduldsamkeit der römischen Kirche nachzuahmen, welche durch Mittel äußeren Zwange», durch Furcht vor Schande und weltliche Nachtheile Wider willig« festzuhalte» uud ihnen Zugeständniste abzuuöthizen sucht.* Diese letzten Sätze mögen sich auch jene sächsischen Orthodoxen zur Notiz nehmen, die Sachsen mit einem Kirchenzuchtgesetz in der letzten Synode beglücken wollten, wie r» drakonischer kaum gedacht werden konnte und da» nicht nur von der gesammteu sächsischen Presse, sondern auch von der bei weitem überwiegenden Mehrzahl der Mit glieder der Synode selbst verurtheilt worden ist. — Mit dem Repetiergewehr ist jetzt auch seit einigen Tagen da» sächsische Schützen-Regiment Prinz Georg Nr. 108 in Dre»den bewaffnet worden. Da der Mechanismus vor Unberufene« »vglichst geheim gehalten werden soll, so werden di« Gewehre nach de» jedesmaligen Gebrauch auf der Kammer abgegeben, bis besondere Gewehrschränke eingerichtet sind. — In Braunschweig erregt e» Aufsehen» daß die dortige Polizei« Dlrekiion eine Versammlung der streikenden Maurer auf Grund de» Sozialistengesetze» verboten hat (der »kleine Belagerungszustand" ist bekanntlich dort nicht verkündet). Die betreffende polizeiliche Ver fügung erklärt, nachdem die Forderungen der Geselle» seiten» der Meister i» Wesentlichen gewährt, habe der Charakter der Streik bewegung sich geändert. Verbesserung der Arbeitsbedingungen sei nicht mehr Zweck de» fortgesetzte« Streik»; dem durch sozialdemokratische Agitatoren veranlaßt«« weiteren Streik liege vielmehr nur noch die Absicht z« Grunde, sozialdemokratische Umsturztestrebnugen zu fördern. Da» „Braunschw. Tagebl.* beklagt diese Einmischung in die Lohn- streftigkeitr« nnd die Verkürzung de» Koalition-recht», dessen Geltend machung «icht ohne Weitere» mit sozialdemokratischem Umsturz aus eine Stnfe z« stellen s«i.j
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite