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Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188608227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-22
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.08.1886
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- ^ 's' ^ 'E' i .« LS». — 6. Abonuemrntöprei»: Der vnbarteiische — jede» Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden 8alü>e^-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich vO Pfg. bei dxn Ausgabestellen in Ehemnih und den Borörten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4833 ) »S.».4.Lurartal erscheint für Abonnenten Verlag: Alexander Wiede, Vuchdriickeret, Chemnitz. Sächsischer mit Unparteiische „Chemnitzer Gta-t-Anzeigev". tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Sonntaq, 22. August 1886. Raum einer schmalen KorpuSzrile 15 Psg.; entzeilejsSPfa.-— JusertionSprei-r ^ ^schu , , — Reklame (Ispaltige Petitzeii> BeiWiederholung großer Annoncen Sraoaa. Bei Bestellungen von Auswärts wollt ma» tte o Silben Korpusschrist bilden ca. 1 Zeile). Annoncenannahme mrr bis Bormittß«. Inserate nehmen außer der Verlag»- Llpeditio« die Annoncen - Bureaux a» Lkpeditioa und Redaktioa: Chemnitz, Theaterstraße Vr. L. Telegramm-Adr.: Wiede's Anzeiger, Chemnitz. Fernsprechstelle Nr. 136. KrMtter: „Tägliches AnterhaUungsblatt' Md humriW MM« SmlliWblllit „Lustiges Bilderbuchs Telegraphische Vkachrichten. Vom 20. August. Hamburg. Der Postdawpfer „Gothia" der Hamburg' Amerikauischrn Packetiahrt-Aktken- Gesellschalt ist, vou Hamburg kom> mrud. gestern Nachmit'ag 5 Uhr i« New York »iugetrvffeu. Bayreuth. Prinz Wilhelm hat heute früh tu Begleitung de» Major« v. Krosigk uud de« LegationSsekretärS Grafen zu Eulen- bürg die Sehens Würdigkeiten der Stadt iu Augenschein genommen. Im Laufe de» Vormittags wird derselbe einer Uebuug der 5. Jnfau- terie-Brigade aus dem Exerc erplatze beiwohnen und die Eremitage besuchen. Am Nachmittage gedenkt S-. königliche Hoheit der Bor- stklluug de» „Parfisal" beizuwohnen «nd Abend» 10 Uhr abznr eisen. Gossensaßl» Tirol. Dl« Meldung verschiede«« Blätter, die Cholera habe rivzelue Theil« Tirol» ergriffen, ist total unbe gründet. In ganz Tirol ist kein einziger Fall vorge'ommen; der Gesundheitszustand ist überall vortrefflich. Triest. Der Lloyddampfer »Daphne" ist heut« Nachmittag au» Konstantlnoprl hier eluaelroffen Triest. Bon gestere bi» heute Mittag» wurden 10 Erkrank ungen «nd 3 Todesfälle infolge vou Sholera konflatirt. Nene Fälle sind vorgrkommen iu Socergä 1, iu Rizmanje 8, in Jsola 7 Madrid. In der Nähe von Barcelona wurden drei Hütte«, werke gesperrt; 1500 Arbeiter stad ohne Beschäftigung. Die Vor« sichtSmahnahmen in Barcelona werden fortgesetzt, obwohl die Besorg«iß vor Ruhestörungen geschwunden ist. Stockholm. Der Kön>g vou Portugal ist heute Vormittag hier «»gekommen und vom Könige, dem Kronprinzen, den Prinzen OSkar uud Enge» und vou d-u Spitzen der Behörden am Bahnhofe, Wo eine Ehreucompagnie ausgestellt war, empfangen worden. Nach kurzem Ausenthalte fuhren di« hohe» Herrschaften, von zwei Eskadron» Husaren eLkortirt, nach dem königliche» Schlöffe Die Straßen und viele Gebäude waren festlich geschmückt. Petersburg. Di« großen Manöver in hiesiger Umgegend, denen deutsche, österreichische, englische, s.anzvfischr, schwedische, dänische uud japauesische Ofsicierr beiwohnen, begannen gestern uud endigen Montag. Ihretwegen nahmen der Kaiser und die Kaiserin zeitweilige« Aufenthalt in KraSuojeselo. — Die „Reue Zeit' kündigt einen jüngst vom Kaiser vollzogene» Beschluß de» Minister-Komitee» an, wonach die vom BerkehrSuiinisterium an di« rusfische» Eisenbahn gesellschafteu gestellte« Forderungen, neu« Tarife für den direkten AuSlandSverkehr zur Bestätigung vorznlegeu, sowie di« Beschlüsse de» obersten Eisevbahnreth» in sämmtlicheu Fragen dr» Bahuverkehr» mit dem Auslande als obligatorisch anzuerkeuneu find. Politische Rundschau. Chemnitz, den 21. August. Deutsches Reich. Kaiser Alexander von Rußland hat, der Köln. Zig. znfolge, den bisherigen deutschen Militärbevoll mächtigten General von Werder anfgesordert, bevor er seine neue Stellung als Gouverneur von Berlin antritt, ihn zu de« großen Manövern in Polen zu begleiten. Da zu denselben andere fremd- ländische Offizien anSnahmslo» nicht zngrlassen werden, so wird General von Werdrr der einzige Rurländer bei jenen Truppenübungen sein. Dies« liebenswürdige Einladung ist ein neuer Beweis, wie sehr der Kaiser den scheidenden General schätzt uud welchen hohen Werth er aus freundliche Beziehungen mit Deutschland legt. Mau könnte in derselben sogar eine indirekte Antwort auf die Spioneuriecherei einiger russischer Blätter sehen. Leider hat die Medaille auch eine Rückseite: Eben sind 54 dentscheEIsenbahubeamte au» Rußland oukgewleseu. — Zuviel Geld! Wie die osfieiösen .Berk. Pol. N." hören, wird auch die ReichSfinauzverwaltung künftig nur 3'/,prozentige An leihen auSgrbeu, da zu diesem Zinssatz gering Geld zu habe« ist und ein« Steigung de» Zinsfüße» in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist. Die vierprozentige Reichsschuld, welche fich auf 450 Millionen Mark beziffert, ist damit als abgeschlossen zn betrachten. — I« den preußischen Provinzen Westpreußeu nnd Posen soll «ine ganze Reihe neuer Kreise gebildet werden, etwa zwölf oder noch mehr. Meisten» sollen große Kreise getheilt werden, damit die Landräthe energischer gegen die Polonifirnug vorgehe« können. — Eine schier unglanblicheNachricht wird eine«Berliner Blatt aus Lauenburg berichtet An der eonservativeu Wahlversamm lung, welche am 17. August Graf von Bernstorff in Schwarzenbeck abhielt, soll eine größer« Anzahl uuiformirter Offieiere theilgenov-men haben vou den in der Gegend manövrirenden Regi meutern. Die Polizei «ahm angeblich auch keine» Anstand daran, daß die Herren Osficier« dem VereinSgesetz zuwider mit ihren Waffen in der Versammlung erschienen. Vorläufig muß man annehmr«, daß die Nachricht auf «ine« Jrrihum beruht nnd e» wäre wohl Sache sowohl der Militär- wie der Civilbehörde, den Thatbestand eveut. richtig zu stellen. — Eine abenteuerliche Nachricht über eine Besitzergreif ung in Patagonien bringt die .OSnabr. Ztg.": Darnach hat Professor Brakebnsch de« südwestlichen Theil von Patagonien für da» deutsche Reich in Besitz genommen. Der Tabak-bau, welcher dort seit kurzer Zeit in Angriff genommen ist und bereit» recht gute Resultate geliesert hat, verspricht für die Zukunft eine ergiebige Ertragsquelle zu werde«, sonst ist allerdings kein HandelSobjrct von größerer Bedeutung vorhanden. — Die Untersuchung gegen die tu Hamburg wohnhafte« acht Führer der Soeialdemokratie nimmt angeblich immer größere Ausdehnungen an. Die beschlagnahmten Sammellisten sollen auch einen Einblick in die Unterstützungen gewähren, welch« den ReichStagSabgeordneten zugestellt worden find. Frankreich. Der Gras von Pari» knausert weiter. Jetzt hat er einem Bauern, vou de« er auf 50 Jahre für 56 Fr. da» Jahr da» Jagdrecht gepachtet, de» Vertrag gekündigt, weil er an» Frankreich verbannt sei sei. Populärer wacht ihn das nicht. — Ministerpräsident Freycinet hat de« KritgSminister Bonlangrr dringend ersucht, künftig keine Reise» ,n unternehmen und Briefe zu veröffentlichen, ohne ihm vorher Mittheilung zu machen. England. Am Donnerstag hat da» englische Parlament so- ort seine Arbeite« nach der Verlesung der Thronrede begonnen. Während aber die Thronred, ganz nicht,sagend ist nnd lediglich die ku- wm »nd chte »a» Pt- lb- bar M« vird neu -iß- eßt, zu. ja» fall efel lnke ter- -fr ei« he» ;e«. rcht twa e» iltig he« ck's. soll len, er len -lue ick- ent ine de» nt- «öthigeu Fiuanzvorlageu ankündigt, wurde« bei der Adreßdebatte im Oberhaus« und Unterhaus« von den Ministern Salisbury uud Churchill sehr umfangreiche Darlegungen über die politische Lage gegeben, di« wir in Folgende« zusämmenfaffeu. Die Lage in Birma ist wenig befriedigend, giebt aber zu Besorgnifs n keinen Anlaß. Bezüglich der Regulirung der afghanischen Grenz« bestehen Meinungsverschiedenheiten über einzelne nicht unerhebliche Punkte, aber di« Schwierigkeiten sind doch nicht so groß, daß sie nicht durch directe Verhandlungen zwischen London und Petersburg beseitigt werden könnte« Mit Rücksicht auf den strengen Winter iu den dortigen Gegenden sollen dir britischen Greuzeommiffar« vor Eintritt desselben zurückgerufen werden. Im Oricnt find di« Dinge «och immer kompftclrt, aber es ist keine Ur sache z» einer politischen Verwickelung für England vorhanden. Die Integrität de» türkischen Reiche» wird vou England stet» geschützt werden, da daranf der Friede» Europa» beruht Wir haben, schloß Salisbury, alle Hoffnung, daß wir in dieser Beziehung wke in der Vergangenheit so auch in de» Zukunft die Unterstützung unserer Alliirtrn haben werde» trotz der Schwierigkeiten, welche von Zeit zu Zeit rivtreten können. Ich hege dir feste Hoffnung und den Glaube», daß wir, indem wir der Politik treu bleiben, die seit einer langen Reihe von Jahren die Politik England- gewesen ist, in wirksamer und dauernder Weise zur Erhaltung des europäischen Friedens bei- irazeu können. Da» Oberhaus nahm daraufbi» die Adresse an und vertagte fich bi» 30. August, während im Unterhanse dir Debatte noch fortgesetzt wird. Lord Churchill erklärte dort, daß die Regierung beschlossen habe, den General Bullrr nach dem Südwesten Irlands zu schicken, um dort Anordnungen zur Unterdrückung der Gcwalt- thätigkeiten zu treffen. — In einer konservative« Versammlung er klärte der Minister Lord JddeSleigh, die Regierung werde gleichmäßig eine ruhig« innere wie auswärtige Politik verfolgen und das Wohl de» ganzen Landes zu ihrer Richtschnur nehmen. Jndirret äußert« fich der Minister gegen dir Einführung vou Zollmaßregelu. Rußland. Die großen Manöver «m Petersburg haben am Donnerstag begonnen «nd werden bis Anfang kommender Woche dauern. Eine größere Zahl fremdländischer Osficiere wohnt denselben bei. — Nach Londoner Meldungen au» Konstantinopel herrscht dort der dringende Verdacht, daß di« Russen im Herbst in Armenien bi» zum Wans» vorrücken werden. Al» Vorwand gilt die Verhütung des Einsall«» der Kurden. Spanien. Das Ansehen der Exkönigin Isabel!» ist in letzter Ze>t in Spanitn wieder bedeutend gestiegen. Während die Königin« Regcniin sich von aller Welt s«nhUt, «e Traük» um ihren Gatte» streng wahrt, reist Jsabella im Land« «mher und läßt fich von de» Behörde» Huldigungen darbringen, die nur einer Souveränin zu Theil werden dürsten Ans Madrid heißt e-, daß der kleine König Alsvnso Xlll. trotz aller Kräftigungsmittel mehr als schwächlich sei. Amerika. Di« irische Convention in Chieago nahm am Donnerstag Beschlüsse an, in welchem dem Prinzip« der irischen Lokalregierung zustimmt und Gladstone und seiner Partei für ihre Bemühungen drr Dank der Versammlung ansgesprochen wird. Der «rische Depntirte Rcdmond hielt ein« Rede, in welcher er den Ge- sühlen de» Danke» sü» Gladstone, der Irland Gerechtigkeit habe zn Theil werden lasten wolle», Ansdruck gab uud sagt«, diese versöhn- lich« Politik sei nunmehr wieder verlosten; das irische Volk habe ge zeigt, daß e» ein treuer Freund sein könne» r» werde jetzt zeigen, daß eS auch ein furchtbarer Feind sein könne. Die Politik Irland» werde künftig «ln« Politik des Kampfe» sei», weil die Regierung Lord Salisburys die ZwangSmaßregelu wiederh erstellen wolle. Sächsisches. — Dresden, 20. August. Ein junger Mann, etwa 18—20 Jahre alt. ist in den letzten Tagen unter verschiedene« Namen (Kaufmann und BerfichernugSinspector Paul Naumann, Kaufmann Paul Schmidt) in mehreren hiesigen Hotels «nd Gasthäusern ein getreten und hat, gewöhnlich nach Ablauf von 24 Stunden, ohne Bezahlung seiner Zeche heimlich sich wieder entfernt. Der unbekannte Betrüger ist vou mittler, schmächtiger Statur, hat dunkles Haar und Anflng von Schnurrbart. Besonders kenntlich ist er au dem etwa» hervortreteude» linken Auge. 8—. Bad Schandau. Die Kurlifie vom 17. August führt 1120 Parteien mit 2675 Personen und 20,027 Passanten auf. — Meißen, 20. August. Vier junge Meißener Herren fuhren gestern Abend mit dem 6 Uhr-Dampser von hier »ach Scharfenberg, «m von dort gen Meißen zu schwimme«, so weit e» die Kräfte erlaubten. L'.nen Kahn hatten sie am Dampfer angehangen. An der Dampf- schifflandebrücke in Scharfenberg ging'- 6 Uhr 55 Minuten in Bade uniform in'S nasse Element. Die Landebrücke in Sörnewitz pasfirten die Vier 7 Uhr 10 Minuten, diejenige in Epaar 7 Uhr 45 Minuten, am Laude laugten sie nm 8 Uhr an, so daß die Schwimmpartie 1 Stunde 5 Minute» währt«. Diese Tour wnrde unausgesetzt ge schwommen, unterwegs auch mancher Scherz getrieben, keinen der Theilnehmer hatte die Schwimmtour strapazirt, so daß st« zu gut,»letzt noch im Rathskeller ein Glas Bayrisch trinken konnten, war natürlich ganz besonders mundet«. — Leipzig. Daß ma« auch beim Lockenbrenuen eine ge- Wiste Vorsicht beobachte« muß, beweist ei» Fall, welcher sich am Donnerstag hier zugetragen hat. Ei» Jünger Thalia» wollte sich am gedachten Tage sein Künstlerhaar kränsel« und benutzte hierzu eine SpiritnSflamme. Durch die geöffneten Fenster entstand plötzlich Zugluft, die SpiritnSflamme wehte an die benachbarte» Gardinen und im Na standen letztere lichterloh in Flammen «nd arbeitete fich das Feuer weiter. Der Bewohner de» Zimmers erstickte zwar das selbe binnen kurzer Zeit, trug aber an beiden Händen nicht nnerhrb- liche Brandwunden hierbei davon. — LeiSnig, 20. August. I» hiesiger Gegend ist die Ernte, bi» auf den Hafer, unter Dach und Fach gebracht. Da» Ergebniß derselben ist befriedigend. Auch di« Kartoffeln versprechen «ach Quantität und Qualität einen lohnenden Ertrag. — A« 16. d. M. stürzte beim Dreschen mit der Maschine aus dem Rittergut Ehrenberg bei Waldheim die 55jährige verheirathete Döring von einem Balken durch ein mit Stroh verdeckte» Abladeloch auf di« Tenn« der Scheune. Au dem Aufkommen der D., welch« mittelst Siechkorbr» in bewußtlosem Zustande in ihre Wohnung gebracht wurde, wird gezweifrlt. — Döbeln, 20. August. Heute in der ersten Morgenstunde entstand i« Trockenhanse der Rothe'schen Färberei im benachbarte« Breitenau ein Brand, welcher, da da» Feuer reichlich Nahrnug fand, rasch nm fich griff und da» Gebäude bi» «uf die Umfassungsmauer« in Asche legte. Dem energischen Eingreifen Oederaner FeuerwehrleÄe und anderer hills-bereiter Mannschaften war e» z» danken, daß d»» angrenzend« Wohnhaus nicht auch ein Opfer de» Elemente» wurde, insbesondere hielt die herrschende Windstill« weitere« Schaden fer«. Am Braudort« waren die Thiemendorf«, Oederaner, Börnicheu« und GörVerSdorfer Spritze thätig. Der Schaden, welcher dem Besitzer erwächst, ist, trotzdem da» Gebäude wie die Maaren teilweise ver sichert find, immer noch ziemlich beträchtlich. Di- EntfiehnngSursache ist unbekannt. — Wurzen, 18. August. Die kürzlich vom Königliche« Ministerium de» Innern erlassene Verordnungen, die gegen herumzieheude Ziegeuuer zu ergreifenden Maßregeln betreffend, werden mit aller Strenge durchgcsührt Wie wir unlängtt berichteten, wnrde «io« i« der Gegend vou Hohburg aufgegriffen« Zigrunerbande au da« königl. Amtsgericht hier eiugeliefert »nd wegen Betteln» uud Landstcelchen» z» einer Gefängnißstrafe iu de» Dauer von einer Woch- verurtheilt. Nachdem diese Strafe verbüßt, find di« erwachsenen zwei männliche» Mitglieder der Baude am vergangene» Dienstag der Lorrectiou»- .a-stalt zu Hohusttin, zwei Frauen dem Arbeit-Hause in Waldhrim zngesührt worden. Gegen die dritte der Frauen, welche «iu Kind nährt, konnte auf Arbeitshaus nicht erkannt werden, dieselbe wurde deshalb einstweilen dem hiesigen Armenhaus« überwiese«, woselbst die übrigen zehn Kinder bereit» «ntergrbracht find. — Waldheim, 20. »ugust. Zu dem auch von «u» ge brachten, dnrch viele Zeitnnge« gegangenen Artikel» betr. Wohnung»- noch iu unserer Stadt schreibt die Red. d. „Anz. für Waldh. «. H.': „Ganz so, wie dies« Correspondeuz sie schildert, ist die Sache den« doch nicht. Abgesehen vou einer Anzahl Erweiterungsbauten find i« Laufe diese» Jahre» immerhin etwa 10 Neubauten fertig gestellt oder in Angriff genommen worden. Daß trotz des erwiesene» Be dürfnisse» die Banthätigkeit nicht eine umfangreicher« ist, dürste zu« größte« Theil« seinen Grund darin haben, daß eben infolge drr größeren StaatSbanten Mangel an Arbeitskräfte» und bedeutende Erhöhung der Arbeitslöhne eiugetreten ist. Sobald dieses Hinderniß cm- dem Wege geränwt, und da» ist in Kürz« zu erwarten, da die öffentlichen Bauten alle ihrer Vollendung «utg,gengeh,v, wird sich« anch di« Prlvatbauthätigkeit ein« lebhafter« werde«.* / — P ««l g. Am Sonntag nnd Montag feierte die hiesig« Feuern wehr da» 50jährtge Jubilänw ihres Bestehen»: Guirlauden und Kränze schmückten die Straße«, durch welch« der Festzng fich bewegte und Flaggen wehte« vou de« Häusern. Am Sonntag fanden ans dem Marktplatze Hebungen der freiwilligen Feuerwehr statt. Am Montag Nachmittag fand rin historischer Festzng statt, welcher sich 4» folgende Gruppen theilt«: Bora» hoch z« Roß in altdeutscher Tracht 3 Herolde. Ihnen folgte da» städtische Mufikchor, hierauf die beide» städtischen Collegir«, in ihrer Mitte der Bürgermeister. Sodann folgte« die ältesten Jahrgänge der Feuerwehr von 1826—1818 bestehend in einer Abtheiluug Schütze« in damaliger Uniform, einer Rettung»-, Einreiher- und Löschschaar, znm Theil verleidet mit au» jenen Jahre« stammenden Kleidungsstücken «nd bewehrt mit der alte« rothen Feuer spritze, Stnrmfaß nnd anderen Feuerwrhrrrquifite«. E» folgt« die Feuerwehr von 1848—1861, bestehend an» Commuualgard« in da maliger Tracht und Bewaffnung, und aus der Bürgerfruerwehr. Dan» die Feuerwehr vou 1861—1873, bestehend au» Schützen iu früherer Uniform mit Federhüten «nd der alten Turnerfeuerwehr nebst Spritze». Und endlich di« Feuerwehr von 1873—1885, bestehend an- Signa- listen der Freiwilligen Feuerwehr, der Schützeugesellschaft, einer Ab theilung der freiwilligen Feuerwehr in allerer und neuerer Uniform, und den auswärtigen Feuerwehren. Dr« Schluß bildeten di« Pfltcht- feuerwehr «nd die Freiwillig« Feuerwehr mit Spritze uud Gerächt». — Wilkau. Ein Beschluß de» Schulvorstandes, welcher i« diesen Tagen behördliche Genehmigung erhalten hat, wird in de« Kreisen unserer Familienväter große Befriedigung Hervorrufen. E» ist nämlich beschlossen worden, da» Schulgeld für Kind «nd Woche vou 15 ans 10 Pf. zu erniedrigen. Man ist hierbei davon ouSge- gange«, daß gerade bei den mit zahlreiche» Kindern gesegnete« Familien da» Schulgeld eine drückende Last ist und von ihnen eine Erleichterung derselben nach dieser Richtung hin mit großer Freude begrüßt werden wird. —n. Bad Hohenstein-Lrnstthal hat fich immer mehr als Ausflugsort beliebt gemacht: e» findet hier Derjenige, dem nur einige Stunden vergönnt find, vou der «rasten Beruf-Pflicht fich loSzureißen und in Gotte» freier Natur frischen Math für'» Leben zu schaffe». Alles vereint, wa» ihm die bemessene kurze Zeit zu verschönen ver mag. Verläßt man in Hohenstein die Bahn, hat ma« in 20 Minute» da» Ziel erreicht. Auf der Höh« de» Wege» schaue» wir «ns einmal um uud eine unvergleichliche Rundschau bietet fich dem Auge. Bo» hier erblickt man i« einer Thalseukung, vom Walde begrenzt, da» so friedlich gelegene Bad, dessen schattiger Park «nd dessen auSgebreitete Anlagen den angenehmsten Aufenthalt gewähren. Eine besondere Erwähnung verdient auch die eigene, au» über 20 Mann guter Kräste zusammengesetzte Cur Capelle, deren Leistungen die vielfachste Aner kennung gesunden haben. Die Capelle concrrtirt täglich, au Wochen tagen entreefrei, lieber da» Bad selbst äußert fich der Professor au der Universität Heidelberg, Herr vr. Jnrasz, wie folgt: „Da» Bad Hvhrnstein-Ernftthal, in welchem ich mich behufs Erholung drei Wochen lang aufgehalteo habe, Hab« ich als einen vorzüglichen Luft kurort und ein« gut eingerichtet« Kaltwasserkur««stakt kenne» gelernt. Dir Lage ist isolirt, vortheklhaft geschützt, di« Lust in hohem Grad« anrege,d, rein, stärkend, die klimatischen Berhältniffe sehr günstig. Die Eisenquelle, welche fich hier befindet, enthält nur wenig Kohlen säure. kann aber in geeigneten Fälle« mit große« Nutzen in Gebrauch gezogen werden Da außer de» obigen Umständen die Verpflegung eine sehr gute und die ärztlich« Hilfe einem tüchtigen College» anver traut ist, so bi« ich fest überzengt, daß fich da» Bad Hohenstein- Ernstthal sehr bald «ine wohlverdient« Anerkennung erwerbe« uud einer großen Frequenz erfreue» wird. Ich werde diese» Bad alle» Blutarme«, Lungen- und Nervenkranken, RcronvaleSzeaten »nd Rahe- bedürftigen, sowie überhaupt Allen, für di, ein Aufenthalt iu einem stille«, hochgelegenen, gesnudeu nnd von der Natur schön anSgestattete» Orte angezeigt ist, aus'» Wärmste empfehlen.*
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