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Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188911171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18891117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18891117
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: 1. Beilage fehlt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-17
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.11.1889
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»r»w-I I. E«!«,! Abon». IKj! : Die iMl Lberlai»! "L°?> „ aus chj Hypslhik,,! ? I»»t diel BlaU. rste GDI k sofort edki l iht. Wech dev, I«tr 16. »sich! dülä. Üllizi kn!«,I smllii! IIN08, nofoils. 'N eie. llkt billcht I x. r. >i,i,A! , ilsiilüiüM r, 535. ichen Zkichm! „ahme bei» j feueren Ei>t^ Sml. u. Frankni- j icr 188S. iglll-SI', h l Maurer,! erlassenen. ,er!chied uech beiden uuseie und TH« Müller, tjahre. Die mittag Bor- >er Halle de- füllt an Gatte Aclienstr. l. Rav. M. früh I W I beiden unser > der AM ahre. verlassene». >lgt LonM >n der Halle kni-tk «tli, useli, ovhr. 188 ecitcr. lb.-Vorst, 88. ' Buichvogel. -Vorst.) ' Weib» sor. i» 3 Acten. eater. i.meniber: che. lclen. söS. - S- Jahrgang. iS««:« ' 'Asljch cinem Extra-Beiblatt: " . Meine Botschaft o Sächsischer Erzähler- -sächsische Gerichtszeit,»ng ' " sächsisches Allerlei - -M»r. NnterhaltttngSblatt s Sonntagsblatt 7 Lnfligeö Bilderbuch .... t»! den Slns'ial'cstellc» moiiallich l bei de» Post-Anhalten 75 Psg. Sächsischer -Ailtchkr. Somttaq, 17. November 188S. Der Sachs. LaiideS-Anzciger ist eliigetrag«, in der Post-Zeiiu>lgr<PreiSlistc: Nr. 5138. FürAbounenIen erscheint je cinmal ein Jahr: Jllustr. Kalender des Sächsische» Laiidbolee. JllusttirlesZahresduch des Laudes-Anzei-ert. «»parteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. DieHnnptblälter de» „Sachs. Landes-AnzeigerS" erscheine» (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-AnSgabe als: „C heinnitzer Geneval - Anzeig er" für Chemnitz monatlich 40 Pfg.frei ins Hans; außerhalb Chemnitz monatlich 20 Pfg. mit Zntrage». Postzlgspreisliste: Nr-1377 (lb. Nachtrag). Verlags-Austalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstrabe Nr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Landes-Anzeiger. Chemnltz. «snMuMls: Nam» riner ichmalen Corvuszeile 12 Pfg. — Bevorzugte Stelle (Isvaltige Pctitzcile) 30 Pfg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle man '> WlüchwMbetrag (j„ Brirsumrkcn) beifüge» lje 6 Silben Corpusschrift bilde» ca. 1 Zeile.) — Anzeigen können mir bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. — A 'sinde» ohne Preisnnfschlag gleichzeitig Verbreitung durch den «Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter. Ti'tchliiachrichtctt imsereö Anzeigevs. Vom 16. November. Ha«a«. Die in dev hiesigen Pulverfabrik statt- I„habie Explosion hat bis jetzt 13 Todte als Opfer «„fordert. Die übrigen 11, entsetzlich zngerichteten Be- lüosst»"» werden kaum am Leben erhalten werden können. Ixei dm meisten Todten ist der Kopf förmlich verkohlt. I Paris. DaS Ministerprogamm wird Montag Ver liese» werden. Das Ministerinm wird das znstimmende Ixotum »er Kammer fordern. Die Majorität ist gesichert. I Odessa. Hier sind recht bedenkliche Slndciiten-Unruheil ans- IiMeu. Mehrere Rädelsführer wurden verhaflct. Es wird die ''Muiig der Universität befürchtet. Lemberg. Das Gerücht, daß Taafe's Stellung erschüttert Ist!, b-Dicsi sich nicht. I Paris. Hiesige Blätter wollen bestimmt erfahren Mc», bah England dem Dreibund beigctreten sei. Der Mittag, der diesen Beitritt regelt, soll hinfällig werden, IM» eine der verbündete»» Höchte de«» Krieg hervor- Itusl. England verpflichtet sich, eine russische Besetzung Im Bulgarien nicht alö Kriegsfall anznsehen. Die Iwtische Macht hat in» Falte eines Krieges nur znr See, suttz» Lande „litznivirken. Deutschland unterstützt dafür glnttds Politik in AeghPte»», «Ypern und Ar»»»enieii. Bukarest. Das Ministerium Catargi de»nissio«»irte. iKlino ist »»»it der Bildung eines nenen Kabinets bc- IiGagt. Madrid. Eine Ministerkrisis steht hier bevor. London. I» Mo se Janeiro ist eine Revolution Imgcbroche»«, welche die Herstellttng einer Republik be- Mch. Es »vnrde eine provisorische Regierung eingesetzt. Militär handelte im Einverständnis; mit den A»»s- sWdische». , . Der Reichs^rUAtz. HI Chemnitz, 16. November. Als sciucr Zeit der Ncsthslag seine.Arbeit begann, wurde ver- IPkdcuilich von Zeitungen, von. welchen bekannt ist, daß sie der Siigimmg nahe stehe», verkündet,'Fürst Bismarck werde den Vcr- i«dtt»MN von vornherein bcitvvhucu. Das ist nicht geschehen. Mcm ist mm wiederholt die bevorstehende Ankunft des leidenden AiMlnnmcz in Anssicht gestellt worden, aber dcr Reichskanzler ist hck noch, in Friedrichs,ich, und es ist zweifelhaft, ob er überhaupt >« Dccembcr nach Berlin Heimkehr«! wird. Fürst Bismark setzt damit seit die Thronbesteigung Kaiser Wilhelm s II. eingenommene holiluiqMt, nur dann in den Vordergrund zu treten, wenn eine Achvcndigkcit hierfür vorliegt. Kampfesmüde ist dcr Reichskanzler IHmlich geworden, aber er sehnt sich in seinem hohen Alter mehr als Wr »och Nnl.c; er probiert, ob die Ncichsmaschine nicht auch dann ch, wenn er «»mal nicht unmittelbar daneben steht. Durch kaiserliche bldrcs sind bekanntlich in allen Verwallnngszwcigen Stellvertreter !iii den Reichskanzler ernannt, »nd sie hat Fürst Bismarck in itch Fall nnl seiner Vcrantwvrtlichkeit zu decken, mag er im Wlagc «scheinen vdcr nicht. Der Kanzler steht heute bei dem ^ilte» dcnlschen Kaiser in nicht geringeren Ehre», als bei dein ersten; chr c„c hochbedcutsame Aendcrnng ist »nn einmal durch die That- ^chn cingctrctcn, und diese erkennt dcr leitende Staatsmann selbst deslcn. Das sehr hohe Alter Kaiser Wilhelm's I. legte dem Rchm Visinarck ein vollständiges Eintreten auch für alle Punkte »l innere» Politik zur Pflicht ans; Kaiser Wilhelm 1. wurde durch S>! >» de» letzten Lebensjahren schon häufig anftrelcndcn Schwächc- Wc von allen Kundgebung«! fcrngehaltcn. Honte steht an der chtzc des Reiches ein jngendfrischcr nnd thatkrüftiger Kaiser, dcr ent- !Wen stme Gedanlen nnd Ziele zum Ausdruck bringt, nnd von dem A Fürst selbst einmal gesagt hat, der Kaiser werde einmal sein K»n Kanzler sein. So ist cs gerecht nnd klug zugleich, wenn der Wkauzler den geänderten Verhältnissen Rechnung trägt; derselbe Mt er darnm in jedem Falle, der erste Rathgeber des Herrschers, jSlr leitende Staatsmann im Reiche. i, Daß Fürst Bismarck vor dem gegenwärtigen Reichstage erscheinen ist wohl sicher anzunchmen. Militär-,. Marine- und Evlvnial- Mdeunigm machen eine Ansmiandersetznng erwünscht. Anders stehen Wi»gc beim Socialistengesctz. An diesen Debatte» hat der Kanzler W>. lange nicht mehr thcilgenomnien. Aber daß er mit sensationellen Mallungen vor die Volksvertretung hintrctcn wird, daran ist nicht ^ denken. Es liegt Alles so klar in der Politik heute, daß nichts In,ihM„ Bismarck tvird also auch nichts weiter sagen IMi, als was er früher gesagt hat. Es ist ansgesprvchen, daß Reichskanzler im Gespräch mit den, russischen Kaiser die Ueber-- M'»g gewönne» hat, daß dieser sich nickst nnit kncgerischcn Gelüsten ^e; dann kann also die deutsche Politik stiur darauf gerichtet sein, -sBttstinnnnng zwischen Rußland nnd Oesterreich-Ungarn zu bc- und Frankreich in eine Lage zu bringen, welche ihm einen Ib ^ cnisjichtslos erscheinen läßt. Es i,st auch kaum zu er- daß "Fürst Bismarck sich auf die bekannte Anregung wegen Mchttnig eines vcranlwvrtlichcu Reichsfinanziuluisteriunis heute schon Mc»d ij„ßern wird; deiin tvcr soll der Ncichsfinanzminlstcr sein? Att va„ Bennigsen hatte, als er einen selbständigen Leiter dcr ^Glanzen als wünschenswerth bezeichnetc, kau», daran gc- sich fse diesen Pusten in Vorschlag zu bringen, denn der Mge Obecpräsidcnt von Hannover ist alles Andere eher, als ein Man». Aber wenn ein Reichsfinanzniiiliftcr ernannt Isiii v ^ >"üßic dieser auch mit einem fertigen Finanzprograinm Zukunft auflrele», und da muß denn doch gefragt werden: ist ein t M Programm heute aufziistellen möglich? Ein Kunststück wäre cs gewiß, denn die heutigen Reichsansgabc» sind auch nicht entfernt für alle Zukunft maßgebend, und sagen zu wollen, daß die bisher genehmigten Ncichöeninahincn entsprechend steigen werden, ist eine gewagte Geschichte. Unter den neuen Ausgaben, mit welchen wir »och zu rechnen haben werden, stehen obenan die aus der Alters und Invalidenversicherung dein Reiche erwachsenden Laste», die doch beim besten Willen nicht durch Anleihen gedeckt werden können. Wenn wir im Reiche einmal hören werden: jetzt ist dcr Höhepunkt der Aus- vaben erreicht, dann kommt die Frage dcr Schuldentilgung, nnd das wird die Hauptaufgabe für einen Rcichsfinanzniinister sein. Sehen wir uns die Verhältnisse cinnial bei Licht an und denken wir, wir hätten heute. einen vcraiitwvrilichen Leiter der Rcichsfinanzcn. Der Herr stellte gern die schönsten Neformplänc auf, dann käme die Militär verwaltung mit »eilen von ihr als nvthig erklärten Forderungen und zerstörte ihm alle Pläne, nnd der Reichskanzler stünde dabei und zuckte die Achseln. Wohin kämen wir dann? Zu einer permanenten Reichsfinanzministcrkrisis. PoMifche Munds statt. Chemnitz, 16. November. Dcrrtsches Reich. Der Kaiser nnd die Kaiserin sind von ihrer Orientreise, nachdem sie am Dvimerslag noch kurze herzliche Begegnungen mit dem Kaiser vvn Oesterreich »nd dem Prinz-Regenten Luitpold von Bayern gehabt hatten, am Freitag Vormittag kurz vor 8 Uhr auf der Wildparkstation bei Potsdam wieder eiugetrosfen und begaben sich von dort in Wagen znm Neuen Palais. Beide Maje stäten sahen sehr wohl ans. Zur Begrüßung halten sich die Prin zessin Leopold von Preußen nnd der Herzog Günther von Holstein, Geschwister der Kaiserin, cingefuiidc». Der Kaiser arbeitete im Neuen Palais zunächst allein »nd hörte später zahlreiche Vorträge. — Zur Begrüßung des Kaiscrpaires sind der Prinz nnd die Prinzessin Atisngama Takehito von Japan in Berlin angekomiiien. — Von einer neuen Kaiscrrcise erzählen bereits spanische Blätter. Darnach würde der Kaiser im Frühjahr Belgien aufjuchcn und von dort in Lissabon und Madrid Besuche abstatten. Wenn König Ludwig »och gelebt hätte, wäre dcr Besuch von Portugal nnd dann auch von Spanien wohl wahrscheinlich gewesen, aber nachdem nun in dcr portugiesische» Hauptstadt ein Thronwechsel erfolgt ist, kommt dem junge» Könige Do» Carlos die erste Visite zu. Daß der Kaiser nach Ablauf der Trauer >»» den Kronprinzen von Oesterreich, be kanntlich der Schwiegersohn des Königs Vvn Belgien, Brüssel be suche» tvird, ist anzniichmcn, den» König Leopold war immer ein guter Freund des deutschen Reiches und folgte auch dem Sarge Kaiser Wilhelm I. — In de» panslawistischen Kreisen der russischen Hauptstadt ist man doch gründlich verstimmt über Kaiser Wilhelms Reise nach Kviistantiiivpel, obgleich man dieselbe mit Vorliebe als einen politischen Mißerfolg darstellt.. Als Stimmnngsüild mögen die frechen Schluß worte eines Leitartikels des „Sichet" dienen. Das Lcibblatt des rothcn Panslawtsmiis nnd des russischen Gencralstabcs spricht sich folgendermaßen aus: „Aus dem Zusammentreffen vieler Umstände kann iinm annchmen, daß die Reise Kaiser Wilhelms keine politischen Folgen haben wird; aber eben im Hinblick hierauf muß man die Frage aufwerfen, wie weit diese Reise überhaupt angebracht war. In einem jungen, lebenslustigen Manne ist das Verlangen nach Wissen und Abwechslung ganz natürlich; aber wenn dieser junge Mann' das Haupt einer großer Macht ist, so legt ihm diese Lage viele Verpflichtungen ans nnd seine sämmtlichen Handlungen bedürfen der Ueberlegiing. Vvn diesem Gesichtspnnlte aus wird die Reise Kaiser Wilhelms II. selbst die nachsichtigste Kritik kaum anshalten." Die Panslawistcn könnt«! gar kein besseres Zeugniß, als solchen Ausdruck ihres Acrgers, dafür abgebe», daß die Reise des Kaisers Wilhelm zur Befestigung des Friedens beigctragen hat. — Dcr Reichskanzler Fürst Bismarck hat, dem „Hamb. Corr." zufolge, seine Rückkehr »ach Berlin auf niibesiimmtc Zeit verschöbe». — Die Bubgetccmiinission des Reichstages bewilligte am Freitag in Berathnng des anßervrdc»tliche>i Marine-Etats die ersten Raten für ein Panzcrfahrzeng, für zwei Krenzereorvetten lind für drei Kreuzer. Ei» Aviso wurde gestrichen. Bei der neuen Kaiseryacht erklärte Staatssccretär Hcnsner,' daß ein Ersatz für die Hohenzollern unbedingt »öthig sei, weil dieselbe zu geringe Geschwindigkeit habe. Da das Schiff zum Dienste des Kaisers bestimmt sei, seien die Kosten nicht zu hoch. Bei der Abstimmung wurde das Schiss mit 21 gegen 7 Stimme» bewilligt; dafür stimmten Conjcrvative, Nationalltberale und die Ccntrnms - Abgeordneten Frhr. vvn Franckcnstei», Frhr. von Hüne, Graf Hönsbröch. — Die Socialisteugesctzcommission des Reichstages hat die eisten nenn Paragraphen der Vorlage mit 16 gegen 10 Stimmen ange nommen. lieber die Dauer des Gesetzes ist die Entscheidung bisher noch nicht geiroffenAvordei,. —. I» dem in Frankfurt a. M. zu errichtenden neuen Postge- bände ist auch ei» größeres Absteigequartier für den Kaiser vor gesehen. Verschiedentlich ist nun die Ansicht anfgetaucht, das neue Gebäude soll mehr ein Kaiserpalast, als ein Pvstgcbäude werden. Die „Nordd. Allg. Ztg." weist diese Auffassung sehr energisch zurück unv betont, daß die Hauptsache hier die Post sei. Die Nännie für den Kaiser sollen nur hcrgestcllt werden, »veil ein Absteigequartier nothwcndig und dcr Platz ei» angemessener sei. —- Der Ncgierlliigspräsidcnt von Oppeln e.klärte im dortigen landwirthschaftlichen Verein die Aufhebung dcr Schweincsperce von der Eilisührtlng durchgreifender Sicherheitsmaßregel» gegen die Schweineseuche russischerseit» abhängig. Darauf wird man wohl lange würte» können. — .2.u einer jüngst erlassene» Verfügung hat der preußische Kultiismiilister betont, daß es mit der dicnstlichkn Ordiinng uuver- unstatthaft ist, wenn ein Lehrer Zeit und Kräfte der Kinder, sei es während oder anHer der Schulzeit, in seinem Interesse in Anspruch nimmt, selbst dann, wenn die Arbeit v.n Schulkindern freiwillig übernommen wird und ohne Anstrengung anS- zuführen ist. — In Paderborn ist der dortige Weihbischos Frensberg am Herzkrainpf gestorben. Der Prälat ist 83 Jahre alt geworden. Oesterreich-Ungar». Der in Pola cingetroffenc Prinz Heinrich von Preußen besichtigte die dortigen österreichischen Kriegsschiffe. Zu Ehren des Prinz«, werden mehrere Festlichkeiten stattfinden — Zn Ehren dcr Offiziere des deutschen Uebungsgeschwaders gaben die Triestcr Scebehördcn ein großes Bankett. Auf den c>»s den deutschen Kaiser ausgebrachtcn Toast anwortcte Kapitän z. S. Reiche folgender maßen: „Wir verehren in dem Kaiser von Oesterreich nicht nur den hohen Bundesgenossen und Freund unseres Kaisers, sondern auch den hohen Fürsten, welcher unentwegt nnd unberührt von äußeren Ein flüssen uns als ein strahlender Stern auf dem Wege der Pflicht weithin voranlcuchtet. In diesem Sinne bringe ich ein dreifaches Hoch auf S. M. den Kaiser Franz Joseph aus". — Das ungarische Negierungs-Organ „Nemzet" erblickt in der Innsbrucker Entrevue einen neuen Beweis für die Innigkeit der deutsch-österreichischen Allianz. Von den Völkern dcr Monarchie, insbesondere auch von Ungarn, werde die Begegnung der beiden Kaiser in Innsbruck von der freudigsten und herzlichsten Theilnahme begleitet. Frankreich. Die Depiltirteukauimer hat am Freitag im Ganzen fünfhundert Wahlen für giltig erklärt. Flnqnct bleibt Vorsitzender. Nächste Woche tritt das Kabinct mit einem Programm vor die Kammer, welches eine Politik dcr Versöhnung und die Nvthwcndigkeit sogenannter Geschäftsgejetzc betonen tvird. Durch die letzteren soll etwaigen Scandalversuchcn der Vonlangisten von vornherein vorge- bengt werden. — Ein Gerücht vom Tode Jules Ferrh's ist un begründet, doch sieht es mit seiner Gesundheit sehr schlecht aus. — Das offizielle Resultat der Ausstellung liegt jetzt ziffernmäßig vor. Es ist in der That ein Neinübcrschnß von 8 Millionen erzielt worden. Belgien. In Antwerpen findet jetzt der Prozeß gegen de» französischen Unternchmcr Corvilain und seinen Ingenieur Delannay wegen der bekannten furchtbaren Petrolenmcxplosion statt. England. In den Tilbury-Docks ist, ein neuer thcilweiser Streik ausgebroche», auch OmnibuSkutscher und Kondukteure drohen mit einem Ausstand. — Johann Orth (Erzherzog Johann von Oesterreich) ist bei den Schiffswerften in Deblford als Bolontair eingetrctcn. Russland. Ans Petersburg wird niitgetheilt, daß zwischen den Großmächte» aiigebltch eine Verständigung über die bulgarische Frage erzielt ist. Man soll sich dahin geeinigt haben, nie »nd nimmer die Regierung des Kodurgers in Bulgarien aiizilerkennen, sondern ruhig abziiwarlen, bis er der N g'crnng müde sein und dar Land verlassen wird. Da dürste man allerdings ein Wcilchen waricn müssen und darnm klingt die ganze Meldung nicht recht glaubhaft. Orient. Die türkische Negierung in Konstanlinopel erläßt folgende Kiindmachung: „Die Nnierthanen des Sultans ohne Unter- schicv der Stände gaben durch ihre außerordentlich sympathische Haltung gegenüber Ihren Majestäten dem Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Augnsta Victoria während Höchstdercn Anfenthallcs in der Hauptstadt einen erneuten Beweis ihrer Treue und Ergebenheit für den Sultan, welcher von dcr loyalen Haltung dcr Bevölkerung höchst befriedigt ist." — Der deutsche Botschafter von Radvwitz richtete nachstehendes Schreiben n» den Großvczicr: „Anläßlich des Besuches der deutschen Majestäten haben alle Civil-, Militär- und Mn>iic>'pal- behördcn gewettcisert. Ihre» Majestäten den Aufenthalt in Ko»- stautiuopel so aiigenchi» wie möglich zu gestalten. Auch die Be völkerung dcr Stadt, ohne Unterschied des Cultns oder der Rasse, gab durch ihre respektvolle, sympathische Haltung eine» neuerlichen Beweis ihrer Ergebenheit für ihren Souverän, indem sie trotz der ungcheurcii Menschenansammlungen jedes Mal, so oft Ihre Majestäten sich öffentlich zeigte», die Ordinnig vollkommen aufrecht > erhielt. Ich erachte es demnach für meine Pflicht, durch die Vermittelung Eurer Hoheit allen kaiserlichen Behörden, sowie Bewohnern der Stadt, welche in so anSgcdchntem Maße beigetragen habe», den Glanz dcr denkwürdige» Tage des Besuches Ihrer Majestäten zu erhöhe», die Gefühle dcr Dankbarkeit a»s- zudrückcn, welche die gcsaminte deutsche Nativ» beseelen." — Englische Blätter hatten die Alarm-Meldung gebracht, Abdul Hamid sei geistesschwach. Selbstverständlich ist das »»wahr. — Die Pforte hat beschlossen, in Zukunft eine ständige Militärmacht und ein Geschwader vvn 5 Schissen aus Kreta zu unterhalten, »in cmc» etwaige» neue» Aufstand sofort niederwcrfcn zu können. — König Milan vvn Serbien ist von Belgrad nach Wie» und Parts zurück- gereist, nachdem cs ihm gelungen ist, seine Angelegenheiten definitiv zu ordnen. Er erhält eine lebenslängliche Rente vvn 300,000 Gulden. Zugleich ist ein Abkommen mit dcr Königin Natalie dahin getroffen, daß König Alexander mit Bewilligung der Ncgcnlschast itiieiiigeschränkt seine Mutter besuchen kann nnd letzterer auch das bisher verbotene Betreten des Palastes gestaltet ist, solange sie dein politischen Lebe» fernblciben will. Versprochen hat Natalie, die ihren Willen also in der Hauptsache erreicht hat, Letzteres. Ob sie ihr Verspreche» halten kann oder Hallen wird, ist freilich eine andere Sache. — Das griechische Ministerium hat den von der Opposition wegen der krelensijche» Frage erhobenen Ansturm abgeschlagen. Mit 73 gegen 54 Stimmen hat eS ein Vertrauensvotum erhalte». Chemnitze»! Stadt-Attieistei. Die tzrtiiilkt viisrrc» Bl.ttte» wtidc» tlslich», nn» wi»1)1ige Bk^edeulikiiktt u»,i»iitl»eHe». Chemutp, 16. November. —ui. Unter Vorsitz des Präsidenten der Handelskammer, Herrn Commerzienrath Gulden Chemnitz, vollzog dieselbe am 14. November im Saale des Handtpcrkervcrcinshanscs di: nöthigcn Ergüiizungswahlc». Als Wahlgehiifen dienten hierbei die Herren C. E. Gaitzsch und Ed. Wiede, beide von hier. Bon den ge wählten 79 Wahlmännern waren 69 erschienen, entschuldigt fehlte»
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