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Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.04.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189204154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920415
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-04
- Tag1892-04-15
- Monat1892-04
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.04.1892
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Nr. 88 — 12. Jahraana. Di« a» jedem Wochentag Abend (mit de« Dann» des folgenden Tages) zur Ber- sendnng gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Landes-Anzrigrr": mit täglich einem Exira-Beillatt 1. Kleine Botschaft 2. Sächsischer Erzähler 8 Sächsische Gerichtszeitnng 4. Sächsisches Allerlei s. Jllustr. Unterhaltunttsblatt s. TonntagSblatt 7. Lustiges Bilderbuch kostet bei Ausgabestellen monatlich 70 Pfg-, bei Post Anstalten monatlich 75 Psg. VLchsifche» Kllili>es-K«skl-er Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hlmptbtätter des „Sachs. Landes-A,Zeigers" erscheinen (o I> n e dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sander-Ausgabe als: Chemnitzer Ge neral-An zeige v für Cheinnitz monatlich 40 Psg. frei ins Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zutragen. Freitan, 15. April 1892. Der „Lächftsche LandeS-Anzelger" ist in der deutschen Post-ZeitungS-PreiSlist« nulcr Nr. 5580 eingetragen. (Oesterreichisch. ZritungSkatalog Nr. 2651.) Der..Ehcmniljer Gcueral-Anzeiaer" ist in der deutschen Post-ZeitungS-Preisllst« uuter Nr- 1342 eingetragen. (Oesterreichisch. Zeitungskatalog Nr- 592.) Verlags-Anstalt r Alexander Wied» Chemnitz. Theaterstraße Nr. 5. Ferusprech-Anschluß Nr. 136. Telegr -Adr.: Ländes-Auzeiger, Chemnitz. «nzelgenpreiS: Sgetpallcne CorpnSzeile (ca.9 Silben fassend) oder deren Raum 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (6gespalieuePet>tzcile ca. 11 Silben fassend) oder deren Raum 30 Psg. Bei wiederholter Aufnahme entsprechend billiger. — Alizelgeil können mir bis Vvrimttag angenommen werden, da Drnck und Verbreitung der groben Auslage längere Zeit crsoroern.—Die Anzeigen finden ohuePreiSausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger . Politisch« Rundschau. Chemnitz, den 14. April. Deutsches Reich. Zur Kaifcrreise. Der Kaiser bcabsichiigt im Sommer bc- /anntlich wieder eine Nordlandsfahrt a» der Küste NorwegetiS zu unter nehme». In Stoctholu, soll inan hoffen, daß der Kaiser etwa u»> Anfang September in Gvthenburg erscheine» und dort an einer Jagd theilnehmeu werde. Der Prinzregent Albrecht ist von seine», Kuraufenthalt in Baden-Baden wieder »ach Braniischwcig znrückgckehrt. Anr Reife der Zarcnfamilie „ach Kopenhagen. Wie der „Krcnzztg." ei» Privattelcgra»»» ans Petersburg meldet, ist für die Reise der kaiserlichen Faniilie »ach Kopenhagen der 22. Mai (neue» Stils) i» Aussicht genommen. Es werden alle Bvrbereitnnge» zur Seefahrt mit dem „Polarstern" und gleichzeitig zur Landfahrt über Wirballcn gotrufsen. Ei» Besuch in Berlin wird ernstlich er woge», jedoch macht die Etiquettensrage Schwierigkeiten, da die Zarin nicht de» erste» Besuch in Berlin niache» kan», ihrenßGeiiiahl aber fast nie mehr verläßt. Der Kronprinz wird seine Elter» begleiten. Weltausstellung in Chirago. Delegirle der deutschen Han delskammer» sind vom Reichseviiliiiissar für die Weltausstellung in Chicago zum 25. d. M. nach Berlin z» einer Consereiiz berufe», welche über die Cvustit»irn»g eines ständigen Ausschusses behufs einheitlicher Organisation der deutschen Abthcilnng der Ausstellung berathcn soll. Eolonialrath. Betreffs des am 20. d. Mts. z»sa»!»ienlrete»- den Cvlonialralhs erfährt die „Nat. Zlg.", daß sich bisher nicht absehc» läßt, wie viele SitznugStagc die Bcralhniigc» des Colonial- raths bcailsprnchc» werden, iveil längere Zeit seil der letzten Zusammen kunft verstriche» ist. Was das Programm der bevorstehenden Be- rathuugcn betrifft, so kann es sich nicht darum handeln, wie ander weitig gesagt wird, der Sklaverei i» den Colonien vorznbcligeii. Bekanntlich ist das dem Reichstage imtcrbrcitcle Gesetz über die Bestrafung des Sklavenhandels nicht zur Verabschiedung gelangt; die mit der Prüfung bennstragte Cvnimissivil halte beschlossen, de» Reichs kanzler zu ersuchen, innerhalb dreier Jahre das gesammte auf die Sklavcujrage bezügliche Material vorzulcge». Der Colonialrath wird nun die Schritte erörtern, deren es bedarf, um auf die Beschaffung dieses Materials hinzuwirke». Eine» weiteren Gegenstand der Berathungen Werden Ergänzungen zur Zollordiiung i» Ostafrika bilden. Die Ausprägung«« von Reichsmünzen im Moiiat März beliefe» sich auf 8,807,120 Mk. in Dvppclkcone», 346,330 Mk. i» Krone», 1l8,000 Mt. i»Zweiniarkstücke», 1,022,324 Mk. in Ein markstücken lind 41,1 l4,93 Mk. i» Einpfennigstücke». Die Dvppel- kcone» sind auf Privatrechniing geprägt worden. Für den bedeutende» Erfolg, welchen die beiden großen deutsche» Postdampserlinien, der Norddeutsche Lloyd in Bremen und die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschast im trans atlantischen Verkehr während der letzte» zehn Jahre erzielten, spricht die Thatsache, daß diese Gesellschaften während des genannten Zeit raums zusammen 1.246,508 Reisende nach Amerika beförderte». Die vier größte» englischen Danipscrgesellschaste», die White Star, Cunard, Jninan und Gilion, brachten es während derselben Zeit ans eine To>alsn»»»e von zusammen 1,255,859 Fahrgäste. Die Vorgänge in KoSzielee haben wegen der roman hafte» Umstände, mit denen sie verbünde» waren, die Aufmerksamkeit des Publikums in höheren, Maße erregt, als sie es a» sich verdient haben. Die Beweggründe, aus denen die vier Verbündeten gehandelt haben, sind allerdings »och nicht ganz klar gelegt, cs scheint doch aber immer sicherer, daß eS sich »ni eine» gcmcinen Ecpressnngs- vcrsuch handelte, der freilich ein sehr blutiges Ende nahm. Hierbei scheint die fanalisntc polnische Bevölkerung eine Nolle gespielt z» haben, die sich mit de» Grundsätzen vom öffentlichen Recht in ge sittete» Staa'c» »nr schwer vereinigen läßt. Wenn jin fernen Westen Amerikas die über eine schwere Unlhat entrüsteten Bewohner de» Ver brecher lynchen, so könne» wir dies Vorgehen allenfalls mit der U„ sicherhest der dortige» Verhältnisse entschuldigen. Wenn aber die aufgeregte Menge in der preußischen Provinz Posen vier Verbrecher niederschiebt, so giebt cs dafür keine ausreichende Entschuldigung. Am wcnigslc» sollte man in der falschen Auffassung dieser Vorgänge so weit gehe», daß nia» die fanntisirle» polnischen Tagelöhner zu Heide» macht. Sv findet sich in einem Artikel des „Kury. Pazn.", der vo» der „Germ." seine», ganzen Umfange »ach wiedergcgebe» wird, folgende Stelle: „Ohne Gensdari», Commissarins, Uniform und Paragraphen hat das tüchtige kujawische Landvolk die Verfolgung der Verbrecher bewerkstelligt, ohne sich zu scheue» vor Schußwaffe», Wunden n»d sicherem Tode, »»d cs ruhte nicht eher» bis die ganze Berbrcchersiope z» Boden gestreckt lag. Das haben Männer gctha», die noch scststehc» bei ihre», Glauben, ihrer Sitte, ihrer Sprache, ihrer überkommene» Tüchtigkeit." Hiernach scheint eS sogar» als ob nicht bloß zwei von den Verbrecher», sonder» alle vier durch das „tüchtige" kujawische Landvolk z» Boden gestreckt worden sind. Das wäre eine Sühne de- Verbrechens, zu der jedenfalls die Vollstrecker nicht berechtigt waren. Und wenn die nllra>»v»tanc» Blätter solche AnSlassunge» über das „Gottesgericht" mit Wohlgefallen abdnicken, so übersehen sie, daß sie damit das Lynihgcricht cinpsehlcii. Oesterrelch'UugaM. Ausschreitungen. Einem Berichte des „Hlas Naroda" zuFolge fanden in Nachod Ausschreitungen ansständiger Fabrikarbeiter statt. Dieselben bedrohte» die WcrnSdorf'schc Fabrik und widersetzten sich den eiuschrcitende» Gcnsdarmen. Zur Anfrechlerhaltung der Ordnung waren 54 Gciisdarme» nebst der Orl-polizei z»c Stelle. Frankreich. Die Unterhandlungen des Papstes mit dem fran zösischen Klerus, wegen Zurückziehung der Wahlcalechisme», werde» dem Vernehme» nach fortgesetzt. Der Jnslizminisler beschäftigt sich ebenfalls i»il dieser Frage »ud beabsichtigt, dieselbe dem Staatsralhe Vorzulegen, um ein Verbot der erwähnten Ealechtsme» in den Privat- schnlci, herbeizuführe». — I,» Tonking sind 13 cingedorcne Tiraillenrswegeil Ermordung ihres französischen Püstencommandanten, eines Sergeanten, zu», Tode verurlhcilt, sechs hiervon erschossen Wordtw In einem nnglncklichen Gefechte mit d.ni Piraten ist Haupt- >»ann Magnenot mit 3 Legionäre» gefallen, 1 Leutnant und 6 Legionäre verwundet worden. Die Verbindung zwischen de,» Delta und dem wichtige» Grenzplatze Langson ist durch Piraten sehr u» sicher gemacht. — Im Ministerrath legt Jamais eine Depesche des Gouverneurs am Senegal vor» welche den Gcsimdheirsznstand in den Colonien als so u.günstig bezeichnet, daß die Ordre, Truppen nach dem Senegal nbzusende», suspendirt wurde — Sämmtliche Miether eines Hauses in Tonlon erhiellen Brandbriefe; ein Anarchist wurde wegen der von ihm aus- gestoßene» Drohungen verhaftet. — Wie es heisst, wird von den Pariser Omnibus- und Droschkenkutschern znin 1. Mai ein Streik beabsichtig,. Belgien. Anordnung des Jnstizmtnisters. Infolge der in letzter Zeit überhandnec,inenden anarchistische» Umtriebe hat die belgische Negierung eine äußerst strenge Ueberwachnng aller i» Belgien sich aufhaltendcn und auf der Durchreise befindliche» Ausländer ange- ordnet. Aus Anordnung deS Justizininiffec» muß die politische Ge heimpolizei nicht nur täglich, sondern stündlich von de» Lokalbehörden über alle »eua»ko»i»icnde» Fremde» unterrichtet werde», auch sollen alle einigermaßen verdächtigen Individuen sofort ans dem Lande gewiesen werden. Schweiz. Gesetzliche Massnahmen gegen die Anarchisten. Das eidgenössische J»slizdeparle»ieiit und die Biindesanwaltschast berathen »euerdings gesetzliche Maßnahmen gegen die An irchistc». Es werde» namentlich die Fragen geprüft, ob nicht der Besitz vo» Dynamit und nilderen Sprengstoffen zu verbrecherischen Zwecke» mit Strafe z» bedrohe» sei. Der Präfect von Mailand hat mehrere Detectives nach Lugano in der Schweiz gesendet zur Ueberwachnng der dort wohtieiidell italienischen Anarchisten. In Genf ist eine i» russischer Sprache verfaßte anarchistische Brochnre erschienen. Rutzlaud. Whschnegradski ist soweit wieder hergestellt, daß er a» den Zaren ein eigenhändiges Gesuch um eine» längeren Urlaub richten konnte. Es bestätigt sich, daß er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit eine größere Reise ins Ausland zu machen beabsichtige. Orient. Fürst Ferdinand beabsichtigt demnächst eine Nlindreise durch Südbulgarien zu initernchinetl und dann, wie alljährlich, eine Badereise »ach dem Auslände anzultete». Wahrscheinlich wird sich der Fürst, wie im vorige» Jahre» nach Karlsbad begebe» und auch Besuche bei seinen Verwandten abstatte». Man darf ,» der in Aus sicht genommenen Reise des Fürsten eineu Beweis erblicke», daß der selbe ungeachtet aller Ereignisse, die sich seit dem vorige» Jahre zn- gelrage» haben, über die Lage und gesicherte Ordnung seines Landes vollkommen beruhigt ist. Amerika. Rach Meldungen auö Bnenos Ahres hat sich die Provinz Matlo Grosso als selbständige Republik erklärt. — Wie ans Rio de Janeiro gemeldet wird, werden mehrere höhere Officiere, die unter den. Verdachte stehen, eine Verschwörung angezetlelt zn haben, ansgewie se» werden. Sächsisches. — Oberst von Schimpfs, Cominandclir des Kaiser Franz Joses-Ulanenregimenls Nr. 17 in Oschätz, langjähriger Flügel- Adjiitant Sr. Majestät deS Königs, gedenkt aus Gesundhcitsrncksichten de» activcn Dienst z» verlasse». Herr von Schimpfs ist erst 49 Jahre alt und schon seit zwei Jahren Oberst und Reginieiits- cvinmandeilr. — Zum Schttldirector von Grimma wurde an Stelle des nach Striesen berufenen Direetor Or. Nietzvld Semiiiaroberlchrer Paul Schulze gewählt. — Eine Znsammcnknttft von Musterzeichnern für Weberei, Stickerei, Gobelin-Malerei, Tapeten- und Stvssdrnckcrei findet an beid.n Osterfeiertage» i» Leipzig statt, für welche sehr zahlreiche Bethcilignng ans ganz Deutschland erwartet wird. Es handelt sich ui» Bildung eines großen deutschen Verbandes unter Mithilfe der bereits bestehenden engeren Vereine der Musterzeichner. Da gleich zeitig eine Ausstellung von hervorragende» Hilfsmitteln für die Zeichiierci mit dieser Znsammcnknnst ins Auge gefaßt ist, so wird ihr auch allgemeines Interesse entgegengebracht werden. Das Vercins- lokal des Leipziger Vereins befindet sich Ritterslraße 7 „Zum Uni- verjilälstcller." — Ein gefährlicher Mensch fcstgeiiommen. In Wahre» bei Leipzig gelang cs am 12. April den Brandstijtcr und Wege lagerer Schmettow aus Braniischwcig zn verhaften. Der gefährliche Patron, der i» letzter Zeit in Leipzig i» Stellung war und verhei- ralhct ist, ist mehrsacher Verbrechen geständig. So steckte er am Montag eine bei Böhlitz-Ehrcnbcrg gelegene Scheune an und verübte, als die Flamme» die Scheune einäschcrlc», einen Naubanfall auf den ihm auf der Straße begegnenden Steinsetzer Eichler aus Möckern. Diesem versetzte er einen wnchligc» Schlag ans den Kopf und ent wendete ihm die Baarschast i» Höhe vo» 13 Mk. Dank den energischen Bemülmiigen der Gensdarmcrie wurde der Verbrecher eriniltelt, ver haftet und der königlichen Staatsanwaltschaft überliefert. — Ans dem Stadtveioidneten-Eolleginm verwiesen. Das Bürgermeisteramt in Naunhof verfügte, daß der Stadt verordnete Uhrmacher Karl Lange, ei» Anhänger der Socialdemokratie, nach kürzlichcr Verbüßung einer Jrcibeitsslras« im Amtsgericht-, gefangniß zn Grimma gemäß W 65 und 44 der revidirten Städte» ordnnng als Stadtverordneter au» de« vemeinderath auSzu. scheiden ist. . P .il . — Stiftung. Herr Kanimcrrath Weitzel in Miltweida (Direetor des dortige» Technikums) hat a»läßlich des ihm verliehenen EhrenbürgerrechtS der Stadt dem dortige» Stadtralbe die Summe vo» 1000 Mark überwiesen zur Errichtung einer Stiftung (Weitzel- Stiftung). deren Zinsen alljährlich im Winter an drei oder vier ver schämte Arme i» Mittwcida zur Anschaffung vo» Heizmatcrial ver- theill werden solle». — Das Bürgermcistcramt der Stadt Mittweida mit cinei» Jahrcsgchalte von 5500 Mk. kommt zur Erledigung und soll bald wieder besetzt werde». Bcwerbniigsgcsnchc sind bis znm 28. April ciiiznreicheu. — Ein schrecklicher Fall wild ans Zschopa» berichtet: Unterhalb der Bodemerkanzel, nahe am Fußwege, wnrde die 29 Jahre alle vcrehel. Anna Beck gcb. Keinert vo» dort mit zer- schinetterlem Schädel und gebrochenen Gliedern lvdt ansgcsiinden. Die Beck, welche seit einiger Zeit an Schwermnlh litt, Halle sich früh kurz nach 7 Utzr ans ihrer Wohnung entfernt und war auf die Bodemerkanzel gegangen. Ob sie nun hier durch irgend einen Unfall verunglückt ist, oder sich selbst in die grausige Tiefe hinabgestürzt hat» dürste wohl kn»», scstziistellc» sei». — Snbmissivnotvesktt. In Zwickau fanden kürzlich zwei Submissionen im Banwescn statt, welche ein drastisches Bild von Wettbewerb gaben. In einem Fall betrug der Anschlag deS Mindesl- sordcrndcn 46,000 Marc, der d.s Höchslfvrdcrndcn 84,000 Mark, i»> anderen Falle 26,000 Mark »ud 52,000 Mark. — Reicher Kindersegen. Dem in Olbernha n wolmhaften Packer Gustav Haustein wurden am Palmsonntage Drillinge, 2 Mädchen »nd I Knabe geboren Tie Familie Rests reich gesegneten Ehepaare- ist durch diese» Gcbnrtsfall ans 8 Köpfe angewachsen. — Ein kigenthnmttcheö Schanspiel hatte» die a»> Sonntag früh '/»6 Uhr n»s Bahnlwf Aicnenmühle Auwescndcn. EincKuh, welche am Sonnabend Ab ud einer Stallung in Mnlda entlausen war und sich in der Nacht wild hcrnmgetricben Halle, langte früh ans den dem Bahnhöfe Bienenmühle gegenüberliegende» waldige» Nassauer Hvhenzüge» a», wobei sie im tolle» Laufe sechs Hirshc vor sich her trieb. Während sich letztere am steile» Abhänge plötzlich seitwärts wendeten, stürmte die Kuh geradeaus weiter und stürzte über den haushohen steilen Abhang herab, am Fuße desselben die Bretter- verschalung eines Wassergrabens durchschlagend. Hcrbcstilende Bahn- bcamte holte» das trotz deS surchtbaien Sturzes nur sehr wenig ver letzte Tbicr ans de», Graben heraus und lieferten die Kuh später ihrem Besitzer wieder ans. — Bcsserstellnng städtische» Beamten. An» Freiberg wird berichtet: Die Ausführung der in, Princip schon früher be schlossenen Maßregel einer Besserstellung der hiesige» städtischen Beamte» ist jetzt dadurch ermöglicht Warden, daß beste städtische Collegie» einstimmig de» Beschluß faßten, dieselbe Anzahl vo» Einheitssätzen wie im vorige» Jahre bei der Erhebung der Gemeinde- »nd Schul- anlagen für das Jahr 1892 erhebe» zn lassen. Dadurch steht ei» Ucbcrschnß von etwa 29,000 Mk. für de» Zweck der Besserstellung der Beamten z»r Verfügung. Bei der diesmalige» Einkommciistcner- Einschätznng wurde ein Mehr von etwa 400,000 Mk. in der Stadt Frecbcrg ermittelt. Das Einkommen vom Grundbesitz wurde geschätzt 1891: 1,335,000, 1892: 1,377,0 0 Mk.. das v in Capital' 1891: 1,529,000, 1b92: 1,586,000 Mk.. das von Gehalt und Lohnen 1891: 6,551,000, 1892: 6,005,000 Mk., das vom Handel »nd Gewerbe l891: 4,895,000. 1892: 5,149,000 Mk. Dabei ist z» bemerke», daß bei der letzten Abschätzung der Tnrschiiill der letzte» drei Jahre die Unterlage bildete, »ich! die entschieden »»günstigere neueste Zeit. — Großer Fehlbcdarf. Die Abschlüsse der Hanshallpläne snr die Stadl Planen ans das Jahr 18!,2 haben ergebe», daß ein Fehlbcdarf von r»»d 733,000 Mk. vorhanden ist. Der Normal- sienersatz crgicbl 407,096 Mk., ein 80proce»liger Zuschlag 325,672 Mk., das macht zusammen 732,768 Mk. Davon sind noch 48,000 Mk. nir Steuer-Erlaß und -Wegfall in Abzug zn bringen. Der Sladt- gemensterath beschloß daher in seiner letzten Sitzung, stst dieses Jahr einen 80procenligc» Zuschlag zu erheben (lO Proeeat mehr al» boriges Jahr) und ferner zur Deckung des Fehlbetrags »och 50,000 Mk. a»S de» Kasscnnberschüssen in Höhe von 116,000 Mk. mit zn ver wenden. Außer diesen Kasscnübcrschüsscn sind »och 102,000 Mark Betriebsfonds vorhanden. — Unglncksfall. Der erst kürzlich nach Schmiedeberg versetzte Oberstcncrconlrolcnr Odert wurde bei der erste» dienstliche» Ausfahrt infolge Schenens des Pferdes so unglücklich anS dem Wagen geschlendert, daß er todt liege» blieb; der ihn begleitende Grenzanf- jcher erlitt eine» Beinbruch. —w. Jahnödorf i Erzgeb. Ans Anlaß der Confirniation der jüngsten Tochter einer hiesige» Familie schenkte Letztere der Kirche ein kunstvoll gearbeitetes Altartnch. Das Antepcndium schmückt ein Medaillon mit dem Lamm Goiles, aus weißem Sammet npplicirt. Die Couture», die Fahne, die Blumen u. s. w. sind in Scive gestickt, der Glorienschein i» Gold. Außerdem erhielt das Gotteshaus seilen der diesjährigen Confirmandcn ei» Paar »cnstlbcrne Allarlcnchter. Beides ist angcscrtigt in der .Handlung für Kirchcn-Ornamentik von D. C. Ernst in Berlin. Diese »encn Zierden unserer altehrwnrdigen Kirche wurden am Palmsonntage zur Eonsirmatio» i» Gebrauch ge nommen. — Am ersten Ojlerfcicrlag hält der hiesige Tnrnclnb im Saale der „Grünen Aue" ein Cvncert ab. — Brände. In der Nacht ;>»» 13. April ist die sogen. Paradiesmnhle (Holzschleiferei des Herr» Deutler) lei Wiesen b ad durch Feuer zerstört worden. Bei der tiefen Lage des Gebäude ist da» Feuer nur »vcnig, selbst in Wiesenbad nicht, gesehen Word) — Am 12. April Abend» brannte die sogen. Feldscheune de» Nit) gute» Neu sorge bei Mittweida nieder. Dieselbe, welche r Strohvorräthe enthielt, ist erst im vorige» Jahre neu erbaut wotz — In GerSdorf bei Hartha brannten Scheune und Nebenge/ > de» Schreckenbach'schen Gehöft» nieder. Eine Magd de» Besitz al» d« Brandstiftung verdächtig in Hast genommen worden. ^
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