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Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.06.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189206187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920618
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-18
- Monat1892-06
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.06.1892
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V. Sonnabend, 18. Juni 18S2. Die an jedem Wochentag Abend („iktdem Datum de- folgenden Tage«) zur Ver sendung gelangende ui,parteiische Zeitung „Sächsischer Landes-Anzeiger": mit täglich einem Extra-Beiblatt 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler v Sächsische Gerichtözeitnng 4. Sächsisches Allerlei e. Jllnstr. Unterhaltungsblatt 6. SonntagSblatt 7. Lnstiges Bilderbuch kostet bei Ausgabestellen monatlich 70 Pfg., bei Post-Anstalten monatlich 75 Psg. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hanptblätter der „SSchs. Landes-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigere» Sonder-Ausgabe al-r Chemnitzer Gerreral-Anzeigev für Chemnitz monatlich 40 Pfg. frei i»S Hans; außerhalb Chemnitz monatlich 80 Pfg. mit Zuträgern Der „Sächsische LandeS-Anzeiger» ist in der deutschen Post-Zeitnngr-PreiSlist» unter Nr. 8580 eingetragen. (Oesterrcichiich, Zeilungskatalog Nr. 2651.) Der „Chemnitzer Geiieral-Auzeiaer« ist in der deutschen Post-ZeitnngS-Preirlist» unter Nr- 1342 eingetragen. iOesterreichisch. Zeitungskatalog Nr. üSL) Verlags-Anstalt r Alexander Wiede Ehemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 133. < Telegr-Adr-: Lander-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: 6gespaliene CorpnSzeile (ca-S Silbe» fassend) oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle (Sgespaltene Petitzeile ca. 11 Silbe» fassend) oder deren Naun, 30 Pfg. Bei wiederholter Nnfnahme entsprechend billiger. — Anzeigen können nur bis Vormittag angenommen werde», da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden ohnePreiSansschlag gleichzeitig Verbreitung durch den ,.Chemnitzer General-Anzeiger Politisch« Rimdschan. Chemnitz, den 17. Juni. Deutsches Reich. Vom Kaiserhose. Der Kaiser wohnte gestern der Feier der Einsegnung der Leiche des verstorbenen Ober-Hof- nnd Hansmarschalls Kaiser Wilhelms I. Grafen Wickler im Schlosse Bellevue bei, zu der auch die königlichen Prinzen nnd die Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler erschienen waren. Nach beendeter Feier kehrte der Kaiser mittels der Aacht „Alexandria" nach Potsdam zurück und begab sich nach der Pfaneninsel. Dev König von Schweden hat vor seiner Abreise im Kaiser Wilhelm-Palais die Räume, wo die kaiserlichen Majestäten die letzten Lebenslage verlebt, sowie auch das ehemalige Fahnenziinmcr in Augenschein genommen. Das Italienische Königspaar wird während seines Aufent haltes in Potsdam im Neuen Palais Wohnung nehme»; während der Anwesenheit finden mehrere größere Festlichkeiten statt, darunter großer Zapfenstreich, sowie Galaoper. Wie der „Hamb. Cour." erfahren haben will, sei nnser Kaiser Wilhelm, als er zur Begegnung mit dem Zaren nach Kiel reiste, davon verständigt gewesen, daß der russische Groß fürst nach Nancy gehen würde. Das unerwartete Erscheinen des russischen Botschafters Grase» Schnwalvw bei», Potsdamer „Schrippen- fest" bezweckte, die betreffende Meldung in geeigneter Weise zur Kenntniß zu bringe». Der Reichskanzler Graf Caprivi, welchen der Botschafter zunächst ansprach, habe denselben an den Kaiser gewiesen. Ei«r wichtlgcs Unternchme». Wie die „Conservative Lorr." meldet, hat einer der hervorragendste» Industriellen Preußens die Initiative ergriffe», »>» eine große leistungsfähige Gesellschaft zu be gründen, die sofort »ach Publikation des KleinbahngcsetzeS in ver schiedenen Theile» der preußischen Monarchie mit dem Bau von Lokalbahnen Vorgehen soll. Maßgebend für dieses dankenswcrthe Unternehmen sei in erster Linie der Wunsch gewesen, der an Bc- schäftigungsmangel leidenden Eisenindustrie »nd deren Arbeitern ans längere Zeit hinaus Abhilfe zu verschaffen. Es sei nicht zn bezweifeln, daß nnifassende Anlagen von Kleinbahnen allseitig mit Freude» bc grüßt werden würden, nnd mau werde aych jannehiuen dürfen, daß die Kapitalsanlage sich mit der Zeit, wenn auch mäßig, so doch an gemessen verzinsen wird. Die Commission des pre,«bischen Abgeordnete«,Hauses, welche sich mit den Petitionen auf Einführung der Feuerbestattung zu beschäftigen hatte, hat jetzt den Bericht über diese Bcrathung ver öffentlicht. Ans demselben ergiebt sich die Ablehnung der Petitionen mit 11 gegen 5 Stimmen, sowie die Gegnerschaft der Regierung gegen diese Petitionen. Die sechste Wanderausstellung der deutsche» Land Wirthschaftsgesellschaft ist in Königsberg eröffnet. Der Land- wirthschastsminister von Heyden wohnte der Fcierlicheit bei. Die tschechische Oper aus Prag will in Berlin ein Gast spiel im Lcssingtheater absolvirc». Deutsches Geld wollen die Herren Tschechen also doch nehmen. Hobe Pascha wird, wie verlautet, demnächst aus Konstautinopcl in Berlin cintrcffen, um die Medaille zu überbringcn, welche ver Sultan zur Erinnerung an die Reise des deutsche» Kaisccs nach Konstantinvpel für alle Thcilnchmcr an derselben hat schlagen lasse». Zur Frage der Nmgestattung des Militärstrasver- fahreuö wollen süddeutsche Blätter in Erfahrung gebracht haben, der Kaiser selbst mit seinen Nalhgcbern habe den Entwurf einer deutschen Mililärstrasproccßordnung unter Zugrundelegung des bayer ischen Verfahrens ausgearbci'.et und den sämmtlichcn Armcccrrps- rommandautcn zur Begutachtung vorlegen lassen; dieselben hätten überwiegend geantwortet, eine Neuregelung sei nicht nvthwcndig, Worauf der Entwurf znrückgczogcn worden sei. Die Bestätigung dieser Meldung bleibt abznwartc». Necior Ahlwardt in Berlin ist am Donnerstag ans der Ntttcrsttchnngshaft entlassen worden. Eine größere De putativ», vornehmlich ans Mitgliedern des Deutsche» Anliscmiten- bundeS bestehend, begab sich Nachmittags znin Jnstizpalast in Moabit und hinterlegte die Cantion von 10,000 Mk. Als Rector Ahlwardt nach Erledigung der erforderlichen Formalitäten das Gcrichtsgcbände verließ, wurde er von den Deputaten mit einem dreifachen Hoch empfangen. Per Wagen fuhr man dann »ach einem Restaurant Unter den Linde», wo die Freilassung geseiert wurde. DaS Comitec der Coloniallotterie hat einen Arlilleric- lrulnant Schleicher in seine Dienste genommen. Er soll in die zu bildende Expedition für die Fortschasfung des Peters-Dampfers ein gestellt werden, deren Führung ein älterer Osficier ans der Schutz- lruppe übernimmt. Eine Tranerpost ans Denlsch-Ostafrika. Der Feldwebel Hoffmann II. der dentsch-ostafrikanischcn Schntzlrnppe, der bisherige Vorsteher der Stativ» Mnauza am Viclvria-Nya.iza, der durch den Feldwebel Hartman« abgclvst worden war, ist auf dem Rückmarsch zur Küste am 19. März dicht vor Usougv an Dissenlerie gestorben. Hoffmann gehörte von Anfang an der Expedition Emi» Pascha's an, mit dem er am 24. April 1890 von Bagamoyo aufgcbroche» war. Nachdem er in Bukoba im November desselben Jahres eiugetrvsfe» war, wurde ihm die Ercichinng der Station Mnanza übertragen, von der aus er im Dcccmb r v. I. de» Sultan Mangrema wegen Räubereien züchtigte und zur Unterwerfung zwang. Znr Verhütung weiterer Ueberschwemmnttgen ver Warthe rst ein Project ausgestellt worden, wonach der genannte Fluß eiugedeicht werden soll. Die Kostenbeträgen 2^/^ Millionen Mk., wovon preußische Staat und die Provinz Posen eine Million, d.e Stadt Posen 1'/, Million beitrage., sollen. ^"E«,er Knabenmord vor den» Schwurgericht. .."^'"'"^ ^""SbIten für Stadt und Land« beginnen die » y lnngen gegen den iüdikcben Ecfiöckit»«- N»kfs>nkk n»> 4. Juli. vorans- sichtlich sechs Tage dauern. DaS Bewcismatcrial ist dem Vernehmen »ach sehr nmfangrci'ch, 94 Zeugen werden von der Staatsanwaltschaft gclade». Oesterreich-Ungarn. Für den Empfang des Fnrnen Bismarck in Wien werden dort Vorbereitungen getroffen. Ter Verein „Nieder wald", de», fast alle in der österreichischen Hauptstadt wohnende Deutsche »»gehören, wird dem Fürsten eine ErgebenhcitSadresse über reichen lassen. Der Empfang desselben durch den Kaiser Franz Joseph ist »och nicht officiell festgesetzt, aber doch wahrscheinlich. Eine» Tag vor de». Eintreffen des Fürste» Bismarck in Wie», »ämlich a.» Sonnabend, verläßt der deutsche Botschafter Prinz Neuß sammt Familie Wien »nd begiebt sich »ach Schlesien zum Sommeranfeuthalt. — Die Kaiserin Elisabeth hat sich zu.» Knrgebranch »ach Karlsbad begebe». — Die Verhandlungen über die nenen WährnngsVorlagen schreiten außerordentlich langsam vorwärts. Die Negierung ist aber fest entschlossen, die Entwürfe »och im Sommer zu». Abschluß zn bringe». Italien. Die Dcpntirtenkammer in Ron» hat sich ans nnbe- stimmte Zeit Vertagt, nachdem sie de». Kvnigspaarc für seine Reise nach Potsdam die beste» Wünsche ausgesprochen hatte. Die Kammer wird überhaupt nicht wieder znsammentretcn, sondern dem nächst aufgelöst werden. — Die Nachrichten über die Cholera in Harrar »«nd Schoa laute» beunruhigend; fast alle Fälle ver laufen töd.lich.—Wie ans Darlegungen des Finanzministcrö herborgcht, macht sich i» de» Verhältnisse» des wirthschaf.liche» Lebens eine geringe, aber doch deutliche Besserung bemerkbar. — Der» Königsbesnche in Potsdam wird von de» römischen Journalen ganz übereinstimmend politischer Einfluß abgcsprvchen, aber die Bedeutung eines friedensicherade», die gegenwärtige Lage bestä tigenden Ereignisses zncrkaant. Die gehässige» Versuche einiger Französlinge, gegen die Reise z» Hetzen und zu schüre», findet nicht die geringste Beachtung. Die Italiener wissen nachgerade zu gut, was sie vo» diese» Leute» zu halten haben. Frankreich. Nochefort'S Intra,«sigcant „enthüllt" Fine groste Ver schwörung zwischen dem heutigen Kriegsministcr Freycinct und dem früheren Minister des Jni.eru Coüstans zn». Sturze des Premier ministers Lonbet. Das Blatt sagt, Freycinct wolle wieder die aus schlaggebende Persönlichkeit im Cabinct werde», Fivqnet würde den Vorsitz ohne Portefeuille übernehmen, Cvnsta.is das Innere, Brisson Amerika. Die Vertrauensmänner der demokratischen Partei der Vereinigten Staate» von Nordamerika sind in der Stadt Colnmbus zniammengelretcn, in» den Candidaten für die Präsidentenwahl anf- znstelle». Zweifel bezüglich der Person bestehen hier nicht, Grover Clcveland, der frühere Präsident, wird wieder Candidat sein. dem ersten" Mischen Schächter Bnschoff am 4. Ji.li s en Tage der Schwurgericht-sitzunge», und werden v. die Justiz» Locroy vc» Handel bekomme». Sind diese Angaben auch wohl übertriebe», so scheinen doch in Paris wirklich Jntrignci, in, Gange zu sein, die leicht besondere Uebcrrasch.ingen bringe» können. — Ein Theilnehmer an der tschechischen Tnrnerfahrt nach Nancy mit de», »»tschechischen Name» Schmidt hielt in Paris eine» Vortrag über Böhmens politische Lage, worin er cmssührie, daß ein tschechisches Königreich Böhme» der »ainrlichc Bundesgenosse Frankreichs und Rußlands »nd das schwerste Gegengewicht gegen Deutschland sei. Der Beifall, welche» er gefunden hat, fällt nicht sehr in s Ge wicht, den» die Franzosen zeichnen sich durch inaugelhasie Kennlniß der Geographie aus. wer weiß, welche großartige Vorstellung die Hörer dieses Vortrages vo» de.» Königreiche Böhmen gewönne., habe» Belgien. In ganz Belgien ist jetzt die Ruhe, die während der Wahltage durch verschiedene grvbe Ausschreitungen nnterbrvchc.. war, wieder hcrgcsicllt. Eine größere Anzahl von P rsonc» ist verhaftet. A». schlimmsten waren die Crawalle in Antwerpen. Die Eröffnung des uengewähl.cn Parlamentes wird durch den König Leopold vor aussichtlich im Juli erfolgen. Spanien. Die inneren Unruhen in Marokko habe» »..» auch die spanische Negierung zu Vorsichlsmaßregeln veranlaßt: Die Eorvctle „Viktoria" ist nach der Stadt Cent» beordert, um deren Neutralität zn schütze». Man crwarlct eine» nahen Zusammenstoß zwischen den Truppen des Sultans ..„d de» Insurgenten. — Die Unruhen in Barcelona dauern fort, wen» auch i» den letzten Tagen grobe Ex- cesse verhütet sind. Die eingeleitcteu Verhandlungen zur Herbeiführ ung einer Verständigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer» habe» sich zerschlage». GrosMitannien. Die englische Negierung hat nun auch durch eine Rede des Lordschatzkanzlers Balfonr die Wahlagitation begönne««, der i» der denkbar schärfste» Weise gegen Gladstvne und seine Pläne bezüglich der Ecrichlung eines eigenen irländischen Parlamentes sprach. Ter Minister erklärte diese Forderungen für »»möglich und kündigte da»» eine Reihe von wichtigen innere» Ne- vrmcn an. — Ans Ccntralasrika liegen neuere Nachrichten «licht vor. Kapitän Lngard und icine Kaii.crade» haben sich noch immer nicht veranlaßt gesehen, über das von ihnen angerichtete Blutbad in Uganda am Vicloriasce einen näheren Bericht cinzu,enden. Dänemark. König Oskar von Schweden hat ans der Heimreise nach Stockholm Kopenhagen Passirt und dem dänische» Kö.iigspaare und seinen Gäste» im Schlosse Bcriistvrff eine» längeren Besuch ab- gestaltet. U-ber Hclsi.igör erfolgte dann die Weiterreise nach Helsing- borg in Schweden. Afrika. Während bisher angeknndigt wurde, daß sofort sechs Ansiedlersa.nilie» »ach Tentsch-Südwestasrika gehen würde», hat sich thalsächlich nur eine einzige zusammengehörige Gruppe von Personen, darunter zwei Franc.« und ein älterer Man», bereit gesunde», den Ansiedelnugsversuch zn mache... Ei» Haupthinderniß «st» daß die SiedelungsgeseNschas. von den Ansiedlern de» Besitz e.»eS mäßigen Vermögens verlangt. Vermögende Leute legen ihr Geld lieber zu Hause a». Sächsisches. — Hofnachrichten. Nach der Frohnleichnamsfeier in der kalh. Hoskirche er.hcille gestern der König ciner großen Anzahl Herren Audienzen, welle für die aus Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät empfangenen Gnadenbeweise, als Ordensverleihungen, Be- sürdcrunge» rc. dem Landesherr» ihre» Dank abslattetc». Unter den empfangenen Herren befand sich auch eine Deputation des Dresdner Stadtrathes, die sich in ihre» neue» Amlsketle» vorstelllen. — Prinz Georg vollendet a». 8. August sein (.0. Lebensjahr. Wieverlantet, wird dieser Tag vo» militärischer Seite besonder» festlich begangen werden. Prinz Georg ist bekanntlich auch preußischer Generalseld» marschall und Gencral-Jnspeclenr der 2. Armee-Jnspcctio», zu welcher das 5., 6. und 12. (Köuigl. Sächs.) Armeceorps gehöre». — Wäh rend Prinz Georg znm bevorstehende» Manöver auf einig« Tage in Reichenbach Quartier nehmen »nd i» einer Villa der Bahnhofsvvrstadt abncigc» wird, wird der König während der Hanpltage des sich zwischen Zwickau nnd Reichcnbach zusammenziehenden Manövers i» Zwickau wohnen. — Wunder-Attöstellllttg. Der Vog.ländisch-Erzgeb,'rgische Jndnstricvcrci» hält seine Wa»veca»Lsleilung diesmal i» Plane» ab. Die großartige Sammlung alter Spitzen nnd Stickereien des öuigl- Knnstgewcrbemnscnms zu Dresden ist durch Vermittelung dcs Vorstandes des Jadastrievereins mit Genehmigung des köuigl. Ministeriums dcs Innern von der Direction nach Plane» geliehen worden. Die Sam.nlnng besteht aus 1165 Exemplare», worunter sich Prachtstücke von alte» venctiaaischen Ncliesspitzen befinden. Die Ausstellung findet i.» Musen», der köuigl. Industrieschule statt nnd beginnt nächste» Sonntag. Der Zutritt ist Jedermann unentgeltlich gestattet und auch das Zeichnen erlaubt. Die durch diese Ausstellung gegebene Anregung wird hoffentlich nuferer Spitzen-, Stickerei- und Gardinen-Fndnstrie vE'großcm Nutzen fein. — Einzug ii» die neue Garnison. Am 14. Juni hielt in Nicsa eine Abtheilnng der neuen Garnison, die zweite Aütheilniig des 3. Fcldarlilleric Regiments Nr. 32, i. rcn Einzug in die mit Fahnen, Blamen, Lanbgewlndc» und Maien re.'chgef'chmiickie Stadt» „in das »ene städtische Kascrncmcnt zu bestehe». Die .lndiischen Collegic» Halle» vollzählig an der am Weichbilde der Stadt,- vor der Elbbrücke, errichtelc» Ehrenpforte zum En.pjangr der Truppe.« Aufstellung genommen. Herr Bürgermeister Klötzer begrüßte hier den Ncgimentscommandcnr Herr» Oberst v. Watzdorf, sowie das Osficiercorps »nd die Truppe., im Namen der S.adt. — Ortsfernsprech-Rnlage i«« Wakdhcin«. Dieselbe ist am 14. Juni de.» Be.riebe übergeben worden. — Regiments-Jubelfeier. Znr Thcil.iahmc an ber iu Plane» i. B. stallfindendc» 25jährigc» Jubelfeier der Begründung dcs sachs. Regiments Nr. 105 haben sich bereits 6nO ehemalige Angehörige dieses Ncgiincnts angcmeldet. — Zum Mordc des böhmische,» Wilddiebes Kraus. Dem „Ai.nab. Wochcnbl." gingen hierüber folgende näheren Mil- theilnugen zn. Eingezogene Recherchen haben an Ort nnd Stelle er», geben, daß am verflossene» Sonntag Abend gegen l/^10 Uhr kurz »ach einander zwei Schüsse, nicht ans Hvlzbachcr, sondern ans Schön- walder Waldrevier gehört wurde», und daß sofort vcrmnlhc. wurde, daß die Schüsse vo» Ranbschntze» Herrich ten. Der erste Schuß b.aehle de». Ncvierfvrster Enlenstein die Todcswnndc. Getroffen vom .öst lichen Blei waren nach ärztliche». Gutachten Unterleib und N cren. Der junge Mann war erst seit 2 Jahre» verheirathet. Der Bruder des Getvdlctcn hatte de» zweiten Schuß ans de» Mörder abgegeben, jedoch bei der abendliche» Dämmerstunde sein Ziel verfehlt. Der ermordete Förster wird als treuer, zuverlässiger »nd besonnener Be amter bezeichnet, hat 13 Jahre als Forstadjnnkl gewirkt nnd ist seit 2 Jahre» Reviersörster. Er hinlerläßt eine trauernde Willwe mit »och u.icrzoge.icu Kinder». Ter Mörder Franz Kraus, 24 Jahre alt, Zimmcrmnnn von Profession, ist vo» großer Slatar, bartlos »nd hat über dem linken Auge eine Schußnarde. Kraus ist »ach Ver übung des Mordes sofort stachlig geworden und hat sich uinthmaßlich über Wcipcrt nach Sachsen geflüchtet. — Selbstmord. I». Weißenbvrner Walde erhängte sich der 67 Jahre alte Handarbeiter Popp ans Zwickau. — Uttgliukssälle. Der Handarbeiter Fritz Beer ans Gablenz bei Crimmitschau, welcher mit Grasmähe» beschäftigt war, wollle im Paradiesbach sein Wctzsäßchen mit Wasser füllen. Hierbei fiel er kopfüber in den Bach und erstickte im Schlamme desselben. — In Mulde»han.mer stürzte der 19jährige Schlossergehilfe Granpncr von de». Thnrmchen des Herrenhauses bei der Untersuchung der Blitzableiter herab auf die Straße. Granpner erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, starke Quetschungen des Brustkorbes, sowie ver» schicdcne andere Verletzungen. Das Unglück ist dadurch hcrbeigesührt worden, daß das morsche Holz des Thnrmes, ans de», der Blitzab leiter befestigt war, ».»brach. — Brände. In Oberfrohna brannte die z.»n Parthnm- schc» Gute gehörige Scheune nieder. In Langcnstriegis wurde.« Wohnhaus, Nebengebäude »nd Scheune dcs Fritzsche'sche» (früher Hofmann'schcn) Gutes cingcäschert, in Oberstützengrün die Häuser der Bürstc.ihändler Cvtditz und Müller, in Falkenstci» das früher N. Blcyer'schc, jetzt der Stadlgemeinde gehörige Haus a». Ncn.uarkt. Dasselbe wurde vom Färbermeister Müller bewohnt. InLi» dc» a >« bei Sch.iccbcrg brannte das Wohnhaus des Bergarbeiters Bauer gänzlich nieder. Leider erlitt die Ehefrau Baner's, welche mit ...ehreren kleinen Kindern allein war, beim Reiten ihrer Habe so schwere Brandwunden, daß a» ihrer Genesung gczweifelt werden muß. Vor den ungemein rasch sich verbreitenden Flammen, die bereits dir
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