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Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.09.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189209227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920922
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-22
- Monat1892-09
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 22.09.1892
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(mit Datum der nächsten Tage»). — Die Anzeigen finden ohne PreiSansschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Nr. 221. — 12. Jahrgang. — I V-rlagr-Anst°lt: Alexander Wiede, Chemnitz, Th-atePrch- s. sDonnerstag. 22. September 1882. j. Politisch« Nnndsch,»». Chemu itz, den 2l. September. Deutsches Reich. — Bon der Reise des Reichskanzlers nach Grimberg. Wie imlgethcilt, hatte der Reichskanzler Graf Caprivi am Sonntag eine» Ausflug nach Grnuberg in Schlesien unternommen, um dort wohnende Angehörige zn besuchen. Der Reichskanzler wurde bei seiner Ankunft durch die Behörden, die Landwehrosficiere und Krieger vereine begrüßt; er erwiderte auf die Ansprache des Vorsitzenden der letzteren etwa Folgendes: Es sei ein schönes Zeichen für die Armee, wenn ihre alten Soldaten gerne der Zeit gedächten, die sie in der Truppe verlebt. Sie würden von da das Bewußtsein mitgenommen haben, was es werth sei, und am meiste» in schwierigen Lagen, einen Be fehlshaber zu haben, dem ina» mit Vertrauen folge. Dar sei stets ebenso im preußischen Staate gewesen, der sich unter schwierigen Ver hältnisse», Dank seine» Könige», zu Deutschland entwickelt habe. Daran schloß sich ei» Hoch ans den Kaiser. Am Abend kehrte der Reichskanzler »ach Berlin zurück. — Dev nahe Rücktritt des deutsche»» Botschafters v.» Schweinitz i» Petersburg wird wieder einmal angekündigt. Als sei» Nachfolger gilt der deutsche Gesandte von Bülow in Bukarest, der früher erster Bvlschastssccretär in Petersburg war. — Au de» »"»bliche» äußeren Ehre»»beze«g»»»ge»» hat eS der russische Hof dem kürzlich abbernfcnen deutschen Militürbevoll »nächtigten, in Petersburg, Generalmajor v. Villanme, bei seiner Ab .-eise aus Rußland nicht fehlen lasse». Bei Gelegenheit de- Regi> .nent-sesttages des Garde-Jägerregiments, welches die letzte militärische Festlichkeit war, an welcher Generalmajor v. Villanme im Gefolge des Zaren theilnahm, wurde ihn, der Stanislansorden I. Klasse vcr lieh ». Als der General sich später vom Zaren verabschiedete, über, reichte er den, Kaiser im Aufträge Kaiser Wilhclm's einen Ehccn- säbcl, welche» der Zar zur Uniform eines Admirals der deutsche» Flotte cmlege» wird. General Villanme wurde darauf zur Tafel ge zogen und am nächsten Tage überbrachte ihm der Gcneraladjutant v. Richter als Abschicdsgabe des Kaisers eine» kostbare», in alt- rnssischci» Styl nusgcsührten goldenen Humpen, rin Meisterwerk seiner Art. — ES stimmt »licht. Die Berliner „Post- meint, durch die neue Militärvovlage werde die Friedensstärke der Armee um etwa 95,000 Mann erhöht werden. Das ist abcr den» doch leichter gesagt, als ansgeführt. Durch die Septennatsvorlage von 1887 ist die Friedensstärke der Armee um nicht viel weniger als 50,000 erhöht Worden, »nd seitdem haben »och zwei weitere Armecvermehrniigen und eine der Marine mit über 20,000 Man» staltgefnnde». Sollten »»» wirklich mit eine», Male, und schon jetzt, im Jahre 1892, „och weitere 95,000 Mau» herausznschlage» sein? Daß alle heutige» Crsatzrcserviste» künftig zwei Jahre werde» dicn:» solle», ist selbst redend, cs ist abcr doch die Frage, ob diese junge» Leute, die eine» Dienst von 10 Wochen aushciltc», auch sanimt und sonders einen solche» von zwei Jahre», der noch dazu nicht leicht sei» wird, ertragen werden. Krcthi »nd Plcthi in die Uniform zn stecke», ist nicht an gebracht, und daran denkt die deutsche Militärverwaltung sicher nicht. I» Frankreich hat man es ans Mangel an Mcnschcnmaterial schon gctha», aber die letzte» Manöver habe» auch eine gewaltige Zahl von Marode» ergebe». Wer nicht zum Soldaten paßt, den macht a»ch die Uniform nicht dazu, »nd solche Leute schade» im Ernstfälle blos. Bon der Publikation der Militärvorlage im „ReichSanzeigcr* trennen »ns übrigens nur noch zwei Woche»; bis dahin mag man füglich die Angabe der „Post" auf sich beruhen lasse». Unziitresfend ist, auch die Angabe, es sollte eine größere Zahl von deutsche» Officicrcn zn Dolmetschern für den Kriegsfall aiisgcbildct werde». Es soll nur das bisher schon in der deutschen Armee sehr eifrig be triebet!« Eclerneii fremder Sprachen noch in größerem Umfange a»s- geübt werden. — Das Befinden der Königin Elisabeth von Rn«nä- ,»ie»» ist. Wie ans Neuwied, dem gegenwärtigen Aufenthaltsort der Blind. Novelettc von Georg Engel. Nachdruck Verbote». Präsident: „Der Angeklagte ist hereinznfnhren." Und von zwei Gerichlsdiener» sorgfältig iinlcrstützt schreitet ein kleiner, weißhaariger Herr in de» Schwurgerichtssaal der norddeutschen Küstenstadt, betastet erst vorsichtig die Anklagebank, und läßt sich dann langsam nieder. Er ist sauber, peinlich sanber gekleidet, seine zarte» Hände sind von schwarze» Glacehandschuhen bedeckt, »nd da- schneeweiße Haar ist streng in der Mitte gescheitelt. Das glattrasirtc, vornehme Antlitz, dessen weiche Züge die gute Erziehung verrathen, lägt er hochausgcrichlet. Ei» Murmeln geht durch den Saal, dann wird cs wieder todlenstill. „Der Mann ist blind," sagt der Präsident und schließt nnwill- kiirlich die Augen, und während sein Wort verklingt, schauert nuten auf der Bank der Zeuge» ei» junges, blondes, ganz in Schwarz gekleidetes Weib ängstlich zusammen, und ihr scheuer, hilfeflehendcr Blick heftet sich »,i»»le»lang auf den regungslose» Greis dort oben. Immer schneller klvpst ihr Herz, das wilde, ungestüme, in ihrer Brust, immer mehr Augen scheinen sich aus sie zn richte», und immer räthselhaftcr spreche:. .Hie tobten. Sterne des Blinden zn ihr. Wie schwarze VchmgHwnrn'-^«>>'"t Revolver ans seine>, rings ei» düsteres, athcniloscS Schweige», und ans de», grünen Tischchen glanzt, von den leiden Lichter» matt erhellt, ein silbernes Abbild des Erlösers. Rinnt nicht wirklich ein runder, rolhglühender Blutstropfen über feine durchstoßene» Füße? Sic will schreie», da »»lcrbricht sie eine L hige, klare Stimme. Präsident: Sie sind der Senator Carl Christoph Vale»us? Der Angeklagte: Ja, Herr Präsident. Königin, gemeldet wird, ein günstigeres geworden. Sollte diese Besserung nnhallen, so dürfte Wohl an die Rückkehr der Königin nach Rnuiänic» zu denke» sei». — Ans Anlaß der Neichstagsersatzwahleu ist vielfach die Frage eines Zusammengehens von Natioiialliberalen und Frei sinnigen gegenüber den Conservativen »nd der CcnlrumSpartei erörtert worden. In den leitenden Berliner Parteiorgane» wird die Frage i»> Prinzip bejaht, aber in den Wahlkreise» scheinen die Dinge sich anders ent wickeln zu wollen, so ist es im Wahlkreise Scigan-Sprottau gewesen und jetzt i»> Wahlkreise Löwenberg. So bald wird hierin auch wohl eine Aendcrniig kam» erzielt werden. Die jahrelangen heftige» Parteikcimpfe zwischen Freisinnigen und Natioiialliberalen sind an Ort und Stelle heute noch »»vergesse» und störe» ei» Zusammen gehen für Wahlzweckc. Herr von Bennigsen ries in der viclerwcihnten Riitlisccne im Reichstage alle Liberale» zusammen; aber daß eine begeisterte Znsammenschlicßnng erfolgt wäre, kann man im Moment nicht gerade sage». I» unseren, Parleileben drängt sehr viel »ach Neugestaltung hi», »nd die Schulgesetzangelcgcnheit hat schon eine» Anfang zu solcher Nengestaltnng gemacht. Vielleicht giebt es bei der Mititärvorlage die Fortsetzung und dann werden alle Parteikrcisc daraus die Cvnseqncnzc» ziehen müsse», möge» sie eS nun gern wolle» oder ungern. Das frühere Kartell ist heute zn Ende, aber auch die sogenannte Verbindung „Nichter-Windthorst-Grillenberger" Oesterreich-Ungarn. — Die Cholera tritt in Krakau und Galizien häufiger auf. Die Behörden lassen es an Sorgsamkeit nicht fehle» »nd hoffe», eine Ausdehnung der Seuche über die ganze Monarchie erfolgreich verhindern zn können. — Gerüchtweise heißt eö, der deutsche Kaiser werde auch in diesem Jahre a» de» steierische» HochgebirgSjagdcn lhciliichme». Frankreich. — Sehr günstig soll sich über vcn Verlauf der letzten großen französischen Manöver der deutsche Militäraltachs Major vv» Schwarzkoppen in Paris ausgesprochen habe». Das scheint aber eine Ente zn sein, den» sranzösische Zeitungen räumen offen ein, die Manöver mit den gemischten Divisionen seien voll ständig mißlungen, und die Enttäuschung in amtlichen Kreisen groß. Die Angelegenheit soll später in der Kammer erörtert werden. — Die Schlägereien zwischen französischen nnd belgischen Arbeitern dauern noch immer fort. I» einem belgischen Grcnzvrte hat die wüthendc Menge drei Franzosen, welche die Belgier verhöhnten, todt- gcschlagc». — In Marseille ist ein socialist,scher GewcrkschaftS- congreß zusanimengetrctcn. — Die Herzogin von Montpenfier soll vor einigen Tage» versucht habe», i» einer Audienz lei dem Papste dahin zu wirke», daß die gespannten Beziehungen zwischen de», Papste nnd de» Orleans gemildert werde». Dieser Versuch der Annäherung mißglückte jedoch. Belgien Niederlande. — Die Gcneralstaate» der Niederlande sind am Diens tag vo» der Königin Emma mit einer Thronrede eröffnet worden, welche die auswärtigen Beziehungen als günstig, tie wirthschaftliche Lage als besriedigcnd bezeichnet. Unter den angeküudigtcn Vorlagen befindet sich eine solche, welche die allgemeine Dienstpflicht für die Armee cinsührcn will. — Der Stand der Cholera ist in Belgien nnd Holland »nvcrüiidcrt. Nene Fälle werden besonders ans Aut werpen, Rotterdam, Brüssel »nd Groningen berichtet. In Brüssel zeigt sich die Seuche jetzt ernstlich. Grosjdritamliett. — Am englischen Konigshofe wird im Oclobcr der Besuch des Prinzen Heinrich von Preuße» und seiner Gemahlin erwartet. — Der Kardinal Homerd ist im Alter von 63 Jahren gestorben. Der Prälat war bis zn seinem 23. Lebensjahre Gardcofficicr; die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er i» geistiger llniiiachtnitg.— Die Grubenarbeiter von Nord-Wales haben Forderungen wegen Einführung des achtstündigen Arbeitstages erhoben. — Russische '-'.Z HM Zeitungen wolle» in letzter Zeit glaube» mache», die eng lische Negierung schwimme ganz im Petersburger Fahrwasser, habe alle Wünsche Rußlands bezüglich der Landabgrenzmig in Centralisieu erfüllt und stehe dem Dreibund durchaus förmlich gegenüber, die Russen von de» Briten wünsche», sicht man hieraus ganz genällj im klebrigen hat die Meldung keinen Werth. Rußland. — Wegen Thellnahme an den Cholera-Nnrtthen in-M Saratow sind 3 Personen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, zur Einreihung in die Strafcompagniee», 3 zur Verbannung nach Sibirien vernrtheilt worden. — Im Gouvernement Türkest«»» wüthct die schwarze Pest. Wcitcrverbreilmig wkrss nicht befürchtet. — Russische Generale. Der Höchstcominandirende des Ki'ewer Militärbezirks, General Dragumirow, hatte vom Zaren wegen eine» nicht gehörigen Armeebefehls einen schriftlichen Verweis durch de» KricgS- niiiiistcr erhalten. Dragomirow hat den Veriveis mit einer sehr drastische» Bemerkung in Gegenwart zahlreicher Ofsiciere auf die Erde geworfen »ich dem Zc»e» einen Brief geschrieben, in welchem er trocken sagt,Se. Majestät verstünde nichts von militärischen Dingen, möchte sich also auch nicht hineimiiische» Der General, der schon häufig sich sehr cibsprechend über das russische Kaiserhaus geäußert hat, aber seiner hervorragenden militärischen Fähigkeiten wegen immer wieder Verzeihung erlangte^ ist nun vom Conimando enthoben worden. Er war der desigiiirl« Oberbefehlshaber einer russischen Südarnice ii» Kriege mit Oester reich-Ungar». Afrika. — Es Wird bestätigt, daß dev große Araberanfstanv an» Kongo durch den Ranbzng d.-r Expedition des Kongostaatc'S nnlec Führung Ban KcrkhoveuS hcrvorgcrnfen worden ist, auf w-lchem de» Arabern alles Elfenbein mit Gewalt weggenommen wurde. Da hat also der Kongostaat a» seinem Ungemach allein Schuld. Amerika. — Vevnvtheilnng des Attentäters von Pittsbnrg. Der Anarchist Bergmann, der während des großen Streiks der Arbeiter der Hüttenwerke in Hvmcstead an, 23. Juli ans den Generaldirector derWerke, Fricke, geschossen halte, wnrdc zn 21 Jahre» Gcfänguiß »nd einem halben Jahre Zwangsarbeit vernrtheilt. — In» New-Norker Hase»» sind wieder eine Anzahl Hamburger Dampfer ans der See-Quarantäne befreit worden. Die Passagiere iniisscn abcr zum Theil noch eine Landlgiiaraiitäiic dnrchmachcn. 'A Präs.: Wie alt? Angekl.: 53 Jahre. Präs.: Sie sind blind? Auge«.: Ja. Präs.: Könne» Sie sich erinnern,Ivan» Sie dieses Unglück traf? Angekl.: Vor zehn Jahre». Präs.: Eben so lange sind Sie auch verhcirathct? Angekl.: Eben so lange. Präs.: Ihre Gatlin war die Tochter Ihres beste» FrenndcS. Ich lese ans Ihre» Acte», daß Sie von der Dame während Ihrer lange» Krankheit gepflegt, daß Sie dieselbe da»» geheirathet, nnd in glücklicher, ungetrübter Ehe gelebt haben." Das schöne, blasse Weib ans der Zeugenbank lehnt sich entkräftet zurück nnd schließt die Auge». Etwas, wie eine Lähmung rinnt durch ihre» Körper, nnd »nr noch wie durch einen dicken Nebel hört sie die ruhige Stimme ihres Gatten. Angekl.: „Ja. Herr Präsident, cs ist Alles, wie Sie sage».* Präs.: Angeklagter, Sie, bisher einer der hvchgeachtestc» Männer der Stadl, stehe» hier vor den Geschworenen, »,» sich wegen Todt schlags zn verantworte». Eines Abends habe» Sie sich selbst dem Untersuchungsrichter gestellt und bekundet, daß Sie Ihre» junge» Freund, den Baron vo» Bibritz, während er gemeinschaftlich mit Ihne» speiste, hinterrücks erschossen hätten. Damals verweigerten Sie jede Aufklärung über diese» rälhsclhciften Fall. Beharre» Sie auch heule noch bei Ihrem Schweigen? . >. Angekl. (fest): Ich habe die Thal auf mich genommen, Herr Präsident. Alles weitere erlasse» Sic mir. . ; , Präs.: Angeklagter, haben Sie sich auch die Folgen Ihre- Eiil- schlnsses klar geniacht? Menn Sie »ns de» Schleier .nicht lüfte», wen» wir nicht etwas über die Motive ersahxe», die.Sie zn Ihrer unseligen That gelriebe», dann, Herr Walen»», muß der Spt» Gericht» verhäuguißvoll für Sie solle». Wer «och MM Sächsisches. — Militärisches. Ans Zwickau wild gemeldet: Am 21. September „ach Schluß des Manövers und »ach stattgefnndener Kvnigsparcide wird der Negimcntsstab und das I. und 2. Bataillon des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich Angnst" Nr. 104 in hiesiger Stadt einrnckcn nnd bis zn», 22. d. M. früh hier vec- qnartirt werden, während das 3. Bataillon dagegen in Schedewitz, Bockwa, Planitz und Cainsdorf verquarlirt wird. Das Regiment wird an, lctzigcdachten Tage bis in die Garnison Chemnitz marschirc», was jedenfalls eine sehr rcspcctable Marschleistung ist. Daö genannt« Regiment und das hiesige 9. Infanterie-Regiment sind übrigens die einzigen Jiifantcnc-Rcgi»,enter, welche die Rückkehr ans de», Manöver in die Garnison zu Fuß znrücklege» müssen. — Michaclismessc. Nachdem das König!. Ministerium das Verbot der Jahrmärkte wieder ansgehubcn hat, macht sich in Leipzig sofort von vielen Seile» der Wunsch bemerklich, es »löge a»ch das Verbot der Messe wieder aufgehoben nnd dieselbe vom 3. October ab gcnchmigt werde». Der dortige Gastwirthsverein hat beschlossen, a» den Rath der Sladt eine Petition zu richten, i» der ans die Noth hliigewicsc» wird, die i» dem nahende» Winter eine wahrschein liche Folge des gänzlichen Ausfalles der Messe sei» würde. Ferner soll in der Petition darauf hi,«gewiesen werbe», daß die Cholera i» Hamburg bereits nachgelassen habe, daß bei de» vorlresslichen sani täre» Verhältnissen Leipzigs »nd der großen Umsicht der dortigen Be hörden, die Gefahr einer Einschleppung der Seuche kam» vorhanden Sie sich er,»ahne»! Wir Alle sind überzeug«, daß tief innerliche Gründe regsam gewesen, daß es vielleicht sogar ein mißverstandenes Gebot der Ehre war, welches Sic beherrschte. Herr Senator, Sie sind erblindet, reine Farbe leuchtet Ihne», ewige Nacht »mgiebt Sie, ein solcher Mann greift nicht aus gemeiner Mordgicr znr Waffe. Sprechen, erklären Sic — Angekl. (unsicher): Sie werden nichts weiter erfahre», Herr Präsident. Ich bitte Sie »och einmal, komme» Sie zum Schluß. Und der Präsident stellt das Verhör ein. Dan» svricht der Venhcibiger, kurz »nd knapp der Staatsan walt, die Geschworene» zichc» sich zurück und schreiten dann langsam wieder in de» Saal. Der Obmann verliest das Ilrlheil: „Schuldig — mildernde Zustände sind zngcbilligt." „Und schuldig, schuldig," kreischt cs wie mit tausend Stimmen vor de» Ohre» der blonden Fra» dort unten. Mit weit geöfsneten Auge» starrt sie ans das silberne Crncifix. Nein, das ist nicht mehr cer Widerschein dcS flackernden Lichts, der Heiland bewegt sich und schüttelt die Faust gegen sic, nnd von dem Kreuze dröhnt es: Schuldig, schuldig." Ohnmächtig sinkt sie zusammen. Präs.: „Ter Angeklagte ist zn zehn Jahren Zuchthaus vcr-- nrlheilt." . * ^ * » ' - - . .. Fünf Jahre verstriche», da erhielt der Landgcrichlspräsidciit eine- Tage» eine» versiegelte» Brief a»S dem Zuchlhan» zu N. Er enthielt die kurze Mitlheilnng der Anstalt-virectorS, daß vor ivenigcn Tage» Nr. 54, der ehemalige Senator Walen»», gestorben sei. Un mittelbar vor seinem Hinscheide» habe er einem Beamte» da» bst folgende schreiben für den Präsidenten übergeben. Neberrascht und erschüttert la» der Empfänger lS»r'sttzn'.a folgt.) .Q-En. 8WWLM ÄU-'c i MN .
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