Suche löschen...
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 30.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189904301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-30
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IL -I W > - Nr. 8». — 1898. — tlese verbrellclsle unparteiisch« Geltung erscheint Wochentag« Abends (mit Dawmdes nächste» LageS) und tostet niit den siins Wöchentliche» B ciUältcu»: Meine Boischaft, Sächsischer «rzeihler, GerichtS-Zeitung, Sächsisches Allerlei, JllttstrirteS Unter- haltnngsblatt, Gei den Postanstaitc» und bei de» Ausgabestellen «vnatlich 40 Pfennige, Postliste; l. Nachtrag Nr 2877. >atl>ramm» Udrcssc: Lcaeralonzrig», ^genispre-l,stelle Nr. ISS. General Sonntag, den 80. April. erg er für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Landes.Anzeiger). - Gegründet 1»VS al» „Anzeiger" ^ r Verlag nud NotationSmaschinrn.Drn« von Alexander Wiede in Chemnitz, Lheaterstratz» Nr. 8. Anzeige »preis: «gespaltene TorpiiSzeil e (ca.9 Silbrüifassend) o!>Atderen Raum 30Pfg, (Preis verzeichnisse ä Zeile LöPfg.) — Bevorzugte Stelle («gespaltene Petit-Zeile circa ll Silbe» fassend) 40 Pfg. — Anzeigen tönne» nur bis Borinittag lO Uha angenommen iverden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finden für billigsten Prellt zugleich Verbreitung durch dkd täglich erscheinend« Chemnitz«, Eisenbahn-Zeitung. Neue Vorgänge auf Samoa. Es ist in den lebten Wochen auf Samoa wieder zu erbitterten Kämpfen gekommen, wobei eS sich zum Theil um schwere Gefechte gehandelt hat. „Das „Reuter'sche Bureau" verbreitet folgende aus Apia vom 13. d. M. datjrte Meldung: Deserteure der Mataafa-Partei sagen aus, die Deutschen hätten schon im Dezember Patronen in Reis- und Zuckerkistei, die Küste entlang geschickt. Admiral Kautz ließ am 18. d. M. über den Bug eincS deutschen Schooners hinweg, der den Hafen verließ, ohne dies vorher gemeldet zu haben, einen blinden Schuß abfeuern. Die Leute Tann s griffen am 18. April in der Nähe von Apia den Feind a». Drei Anhänger Mataafa's wurden getödtet undxmehrere verwundet. Auf Seite der Tauu-Leute wurde einer getödtet. Am 12. April wurden die dem Leutnant Gaunt bei- gegebenen Eingeborene» von der französischen Missionsstation Falifa aus angegriffen, wobei einer verwundet wurde. Die Leute Mataafa's wurde» vertrieben und verloren vier Todte. Am 13. April dehnten sich die Linien der Tann-Leute bis zu dem Kampfplatz in der Vailele- Plantage aus. Mataafa griff sie au und es kam zu einem hitzigen Kampf, in den auch die Leute des Leutnants Gaunt hineingezoge» wurden. Vier gefallene Mataafa-Lente fiele» in die Hände der Sieger, die übrigen wnrden mitgeschleppt. Auf Seite der Leute Tann's wurde einer getödtet, und ihm der Kops abgeschnilten, einer wurde verwundet. Die Mataafa-Lente hißten über einigen stark be festigten Plätzen die deutsche Flagge. 2000 Weiber und Kinder haben sich in die Station Malua der Londoner Missionsgefellschasl geflüchtet. Die Anhäi ger Maatafa's nahmen den Händlern Gewehre. Patronen und sonstige Vorräthe fort. Die Händler flüchteten in die Stadt. Die Geschäfte stehen überall still. Starke Laudtruppen sind dringend nöthig. Ei» früherer deutscher Offizier v. Bülow, ausge rüstet mit Säbel, Gcivehr und Patrone», snhr mit 13 Booten, in denen sich 400 Aufständische befanden, »ach Savaii. Der deutsche Kreuzer „Falke" verließ sodann in Abwesenheit des Admirals Kautz, der in Pago-Pago Kohlen einnehmen ließ, in geheimer Mission den Hafen. Der Kommandeur der „Taurauga" hatte a» den deutschen Konsul eine» Brief gerichtet, in dem er diese» dringend auffordcrt-, sich der Person v. Bülow's zu versichern. Am nächsten Tage k hrte der „Falke" mit v. Bülow an Bord zurück. Der Gedanke einer Annexion gewinnt mehr Sympathie. Angesehene Engländer lind Anierilaner sage», eine Annektirung durch Deutschland sei der Kontrole durch die drei Mächle vorzuzichcn. Dcr „Porpoise" ist noch immer auf Slrasexpeditioiien unterwegs. Sechs Mataafa-Lcute schossen ans eine» Händler, der sich an Bord des „Pvrpoise" flüchtete. Am 17. April kam eS zu einem neuen Kampfe bei Vailiina, der mit dcr größten Erbitterung ausgcsochtcn wurde. Die Leute Mataafa's hatten stark befestigte Stellungen inne, welche die Schiffe mit Erfolg beschossen. Die Aufständischen begleiteten jede» Schuß mit höhnischen Zurnse». Nach heftigem Kampf ergriffen die Leute Tanu's die Flucht. Leutnant Gaunt rief sie zurück und bedrohte sie mit dem Revolver, aber nach einigen weiteren vergeblichen Angriffen zogen sie sich endlich zurück und ließen vier Todte und achtzehn Verwundete auf dem Schlachtselde. Der Verlust dcr Mataafa-Lente war wahr scheinlich gering. Leutnant Gaunt hatte eine deutsche Flagge erbeutet, die über der »ächstgelegenen. Verschanzung wehte. * Von diesen augenscheinUch in vielen Punkten tendenziös gefärbten Mitthei'lttugen ist in Berlin amtlich noch nichts bekannt geworden. Deutscher Reichstag. 74. Sitzung vom 28. April 1899 Am Tische des Vundcsraths: Graf Posa dowskt), vr. Koch. Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitzung um 1 Uhr. Die Abänderung de- Bankgesetzes wird in "dritter Lesung beruihen. Dazu liegt folgende von vr. Strettdt (Reichsp.) mit Unteft' stützuug der Konservativen, Reichspartei und Antisemit » eingebrachte Resolution vor: Den Reichskanzler z» ersuchen, daß er behufs Sicherung reichlicher Goldbestände in der Reichsbank und dadurch bedingten billigeren Diskont die Neichsbank anweise: 1. Goldankänfe durch Verlängerung der zinsfreien Vorschüsse aps ausländisches Gold und durch Erhöhung des. Ankaufspreises sttr Gdld thniiliclM §,, fördern; 2. Barren und fremde Goldmünzen sofort aücprägM zu lasse»; 3. dem Exports von Geld seitens der Arbitrage durch ein Ausgeld aus exportfähiges Gold bis höchstens 10 pro Miile entgegenzuwirken. In der Generaldisknssion über die Vorlage bedauert Abg. Raav (Anlis.), daß der Kardinalpnnkt der Forderungen seiner Partei, die Verstaatlichung der Bank, kaum in ernsthafte Er wägunge» gezogen worden sei. Wenn es Hauptaufgabe der Rcichs- bank sei, die Goldwährung zu schützen, so erhelle daraus, daß die Goldwährung nichts Natürliches sei, sondern ein künstliches Produkt, das nur künstlich aufrecht erhallen werden könne. (Lachen links). Wenn Sie das nicht verstehen, so bin ich eben besser unterrichtet, als Sie (wiederholte Heiterkeit). Der hohe Diskont schädigt »»seren Handel lind verschlechtert wesenM unsere Handelsbilanz. Ter Redner bemängelt namentlich auch den Einfluß des Vcmkansschusses, in de» „nachdem gestrige» Beschlüsse" nur sehr reiche Leute hincinge- langen könnten. Die ganze Vorlage sei ein Geschenk an die Groß finanz auf Kosten des Mitt lstaudes. Interessant sei cs, daß man die Rechte des Reichstages sogar durch Festlegung ans volle 20 Jahre habe schmälern wollen. Abg. v. Standst (kons.) erklärte, seine Freunde seien jetzt, da ihre An träge abgelehnt worden, nicht in der Lage, der Vorlage znstimmen zu können. Am meisten Schuld daran, daß der konservative Antrag Hegen das Privatdiskontiren der ReichSbank gefallen sei, habe Herr Heim mit seinem gestrigen Auftreten zu Gunsten des Privat- di-kontirens der Privatzettelbanken. Abg. Fischveck (fre»s. Volksp.) entgegnet dem Abg. Raab, „der gestrige Beschluß" über die Wahlen zun, Ausschuß habe in der Zu sammensetzung des Ausschusses nichts geändert, sondern nur der Thatsciche Rechnung getragen, daß es künftig auch 1000 Mark- Aiitheile giebt. Herr Raab habe in der Kommission nicht einmal den Mund aufgethcin, geschweige denn Anträge gestellt, wie sich denn überhaupt die Antisemiten nur auf demagogische Rede» beschränken. Abg. Heit» (Zentr.): Herr von Staudy schiebt mir die Schuld daran zu, daß der Antrag der Konservativen gcstern nicht ange nommen worden sei. Ich bcdaure das nicht einmal, obgleich ich die Richtigkeit der Behauptung nicht zugebe.-denn die konservative Partei geht ans die Verstaatlichung der Neichsbank.aus und eine Ver- staatlichung würde das Ende der Privatnotenbanken bedeuten. Abg. Müller Fulda (Zentr.) stellt (als Berichterstatter zur 2. Lesung) fest, ivas über die Privatnotenbanken in der Kommission von der rechten Seite verhandelt und gethan worden ist. Abg. v. Kardorff (Reichsp.) erklärt, das Kompromiß habe seine früheren Bedenken gegen die Vorlage zu einem großen Theil beseitigt. Er und seine Freunde würden daher für das Gesetz stimmen, obwohl sie keine Gewähr dafür hätten, daß die Praxis der Leitung der ReichSbank eine andere werde, als bi her. Abg. Lieber,«,»,,,» von Sonnende, g (Antis.): Ich bin der Vertreler meiner Partei in der Kommission sür das Börsengesetz und habe schon damals Herr I)r. Fischbeck so geantwortet, daß er den Kürzeren zog. Ich hätte in der Kommission zwei Anträge durch- bringen können, Herr Fischbeck hat nicht eine» durchgebracht. Wir habe» daher »m so mehr Stimmung sttr das Börsengesetz im Lande gemacht, allerdings nicht in der Form, die Herr Fischbeck hier ge schildert hat. Ich kann ihn nicht hindern, hier öffentlich vor den Inden eine Verbeugung z» mache»; es muß wohl nöthig sein, da die Inden über das Gesa re Nichter's verschnupft sind. (Große Heiterkeit.) Abg. v. Standst (kons.) erklärt, seine Partei werde, wie gestern geschlossen, diesen Antrag oblehnen. Abg. Raab (Anlis.) weist den Fischbcck'schen Vorwurf am tisenütischer Temagogie zurück. Wie demagogisch die Freisinnigen selber handelten, teweist die Aufforderung eines freisinnigen Blattes lution Arendt's stückweise abgestimmt. Für den zweiten Theil der« «lben, betr. die GoldauSprägung, stimmen Arendt und Kardorsf Heiterkeit), für die beiden übrigen Theile nur die Rechte. Die Resolution ist somit abgelehnt. Schließlich kommt Graf Ballestren» auf die heutige» Angriffe Liebermann's gegen Fischbeck zurück. In den Schlußworten Lieber» niann's sei das Wort „Lüge" vorgekommen, eS sei aber verklansulirt worden. Das »nkorrigirte Stenogramm ergebe, daß Liebermann den direkten Vorwurf der Lüge gegen Fischbeck erhoben habe. Deshalb rufe er Liebermann zur Ordnung. Abg. v. Lieberniantt: Dabei bleibt cs! Graf Ballestrem'ruft daraufhin Lieberman» zum zweite» Male zur Ordnung. (Lebhafter Beifall links.) Nächste Sitzung Mittwoch, de» 3. Mai, 1 Uhr. Tages ordnung: Zweite Lesung de-Antrags Lieberman», betr. daS Schiicht- verdot, und Antrag Lieber, betr. die Arbcitskamnwrn. Schluß der Sitzung 5»/^ Uhr. vor ermger Zeit deutsche Blätter die Nachricht verbreitet hatte», daß nach einer Anzeige des frühcr.n srauzösischen Fremdcnlegionärs Fischer an d.,S währ.»d der letzte» Wahlbeivegust^ ocktisemitische Versammlungen zn^^A^kominando Landsbcrg an der Warthe <in deutscher Kricgs- ,vcrde ich morgen a'l°"g°"er ,n einem Fort bei Marseille sprenge». (Rufe: Beweise! Wo?) Die Beweise ciiibriiigeii. (Rufe: Heule!) Nun, ich war doch auf diese interessante Debatte nicht vorbereitet. Ich verspreche es Ihnen, die Beweise morgen dem Vorsitzenden Ihrer Fraitivn (zu der freist Volksp.) zu überreiche». Nach weiteren Auseinandersetzungen zwischen Liedern,ann und Fischbek, sowie zwischen Mütter-Fnlta (Zentr.) und V. Stand») (kons.) schließt die Gcncraldeba.le. Paragraph 1 wird nach kurzen Bemerkliiige» der Abgeordneten Graf Stolberg und Cahensly an genommen, ebenso deb.iltelvs eine Reihe weiterer Paragraphen und Artikel. Beim Artikel 5 empfiehlt Abg. Heim seinen schon au- gckniidigten Antrag. Die Abstimmung darüber ist eine namentliche und ergiebt die Ablehnung des Antrages mit 142 gegen 123 Stimme». Der Nest des Gese.es wird debattelos erledigt und so dann in dcr Gesainintabstimmilug da- gan,c Gesetz angenommen. Dagegen stimmlen die Konservative», Antisemiten und bayrische Mit glieder des Zenirums. Abg. Arendt empfiehlt sodann die von ihm beantragte Resolution. Geh. Odcr-Finciiizrath v. Glase,lapp erklärt, da die in der Resolution behandelie Frage bereits in der Kommission eingehend erörlert worden sei, wolle er nur eine Reihe von Unrichtigkeiten und Ungc»a»igke,tcn in den Ausführungen Arendt's richtig stellen.^ Die Reichslai'.k habe zur Wahrung des Gvldstan cs bisher vollkommen ihre Schuldigkeit gethan und werde sie auch ferner thu». Arendt scheine über leincm m.hrjähri'gen Studium dcr internationalen Gold- vcrhciltnisse die Fähigkeit verloren zu haben, die deutsche Währungs- zsrage rinbcfangc» zu lenrthcjlcn. (Heiterkeit.) Die von Arendt ver langte sofortige Ausprägung dcr Bestände an Barre» und fremde» Goldmünzen, sowie aller Goldankänfe, habe sich überall, wo sie be schlossen w rdcn sei, so in Amerika, als undurchführbar erwiesen. Tic Vcrhällni'ssc in Frankreich lägen anders als Arendt meine. Abg. v. KarVoxsfHMrichSp.) erwidert: Warum hat denn Frankreich ciucn ujMi'gercn Diskont? Europa leidet au einer Gold krankheit. In Oesterreich, Rußland und Italien ist das Gold in feste,, Händen. Abg. vn. Arendt (Ncichsp) hält seine Behauptungen, die auf zuverlässigen Statistiken b.ruhc», aiifr-cht. Der Redner wird von stürmischen Schlnßrnfc» links untcrbrochc». Arendt schließt, schäülich sei ei» Optimismus, dcr die G fahre» verkenne, die unsere» Geld Verhältnissen drosc». (Beifall rechts, Unruhe links.) Der Präsident der Neichsbank Du. Koch entschuldigt sich, daß er die Debatte »vch verlängern müsse. Die Schlüsse Arendt s und v Kardorsf's seien nicht stichhaltig. Die Resolution sei im Grunde genommen bimclallistisch. (Lebhafter Widerspruch rechts.) Weder die amerikanische »och die deutsche Statistik sei unbedingt beweis kräftig. Die Bank von Frankreich habe i» ihrem Jahresbericht an erkannt, daß die Diskonterhöhung das einzig wirksame Mittel sei, de» Goldvodrath. d.s Landes z» erhöhen. Er, Redner, lönue nur bitten, die Resolution abzulchiie», die der Abg. Arendt mchrsach zurückgezogen »»d wieder eingebracht und vier Mal mit denselben Gründen vertheidigt habe. (Heiterkeit.) Nachdem »och der Abg. I), Heilig,nstadt (nat-lib.) die Ab lehnung der Resolution empfohlen hat, schließt die Debatte. Es folgen persönliche Bemerkungen. Abg. V. Kardorff sagt, er verbitte sich, daß ihm l)r. Koch insinnire, vom bimetallistischc» Standpunkte aus gesprochen zu habe». Präsident Genf Ballest,,,,» rügt den Ausdruck „insinuiren" als «»parlamentarisch. . Nach persönlichen Bemerkungen Arendi's wird über die Rei» oder in Saida bei Algier: seit nahezu 30 Jahren zurückgehalten werde, sind trotz der Zweifel an dem Gerüchte Ermittelungen »„gestellt werden. Wie voranSzip- sehe», stellte es sich heraus, daß es sich wieder einmal um müßig« Erzählungen handelt, die jeder thatsächliche» Grundlage entbehren. — Dem „Ncichsanzeigcr" zufolge trete» am l. Mai d. I. im Briefverkchr Deutschlands mit sä»,>»tlich cn deutschen Schutzgebieten und im Verkehr derselben untereinander die inner halb Deutschlands gellende» Portvtaxen in Kraft, ebenso bei den Briesscndliugcn a» deutsche Kriegsschiffe im Ausland und an das vcutsche Mciriikc-Lazareth in Aokohanci, bei Beförderung durch da» Mariile-Postburea». Für Coldatcnbriefe bleibt das Zehnpsennig- Porto auch bei dem Gewicht von 15 bis einschließlich 60 Gramm bestehen. I» der Ems wurde von de», Kommandanten S. M. S. „Ziethen" ein holländischer Fischer arrctirt, weil der Verdacht vorlag, daß er gegen tz 29 äu des Strafgesetzbuches, betreffend das unbefugte Fische» in deutsch n Knstcugcwässer», verstoßen habe. Er ist der Polizei in Emde» übergebe» worden. Die Staatsanwaltschaft Aurich wurde von de», Vorfall benachrichtigt. Ausland. Oesterreich Ungarn. Aus Wien wird unterm 28. Avril ge meldet: 76 deutsch-evangelische Gemeinden, Pfarrer »nd Presbyterien, die überwiegende Mehrheit der in Oesterreich be stehenden, veröffentliche» in der „Ostdeutsche» Nnudschau" eine Protestkundgebung gegen die klerikale» Verleumd,„igcii. Sie be kenne» dar!» ihre Treue z» ihrem Volke, begrüße» die Ucberlritls- bewegung als christliMimd vaterländisch, betvnen ihren Valerlands- sin» und ihren evangelische» Glauben und weise» die lügnerische Verdächtigung der Klerikalen entschiede» zurück. — I», »iederösterreichischen Landtag griff der Abg. Schneider wegen dcS Mädchenmordes i>, Polna die Inden aufs Heftigste an und wurde vom Landmarschall dreimal zur Ordnung gerufen. Da dcr Redner mit seinen Beschimpfungen forlfuhr, suspendirte der Landmarschall die Sitzung. T,a„r,',ich. I», französischen Ministerrath lünUgle der Justizminisler Lcbrct an, daß er wegen der Veröffentlichung der Aus sagen Palsoloqncs vor de», Kassatwnshof eine Untersuchung cröffncn werde. Der Ministerrath begann sodann mit der Prüfling einer Vor lage, betr. die Kolonialarnicc. Diese soll ans d r Marine-Infanterie und -Artillerie bestehen und dem Kriegs»,inisterin», zugelheilt werde». Belgien. Die Situativ» i>» Ausstandsgebiet hat sich heute Vormittag gebessert. Im Bassi» du Centre hat sich die Zahl der Ausständigen »m 1000, im Becken von Mons um 600 und im Becken von Charleroi »», 300 verringert. Umschau im Laude. --- Feelverg. Einen plötzlichen Tod fand ein seit einer Reihe von Jahre» ans dem hiesigen Bahnpvstamte thätiger Postbeamter. Als sich derselbe in den Dienst begebe» wollte, wurde er am Bahn« hofSgebäiide vom Gehirnschlag betroffen. Der so rasch aus de« Lebe» geschiedene Mann war etwa 60 Jahre alt. — Vberbobritzsch. Am Mittwoch Nachmittag '/,? Uhr ist der vierjährige Sohn des Hausbesitzers und Todtengräber» Clauß- „itzcr hier durch einen umfallendcn Stoß Bretter auf der Stelle getödtet worden. Es waren vor dem Hause des Tischlermeister» Lohse drei Reihen Breiter ausgestellt gewesen. An der vorderste« Reihe hat der Knabe sich angehalten, die Bretter sind dabei u«H«« fallen und haben da» Kind unter sich begrabe». - . t , Politische Rundschau. Chemnitz, 29. April 18SS. Deutsches Reich. — Der Kaiser ist gestern kurz vor 4 Uhr Nachmittags mit Ge folge in Wiesbaden eingetroffen »nd von der Bevölkerung lebhaft begrüßt worden. Der Kaiser begab sich vom Bahnhof sosort in da» Hotel „Oranien", um dem König und der Königin von Schwede« und Norwegen eine» Besuch abzustatten. — Prinz Heinrich unternimmt demnächst eine Expedition ins Innere Chinas. Es soll die Absicht bestehen, auf dem Jangtsekiang ca. 100 Meile» weit vorzndringen. Das Kanonenboot „Iltis" sei für die SEo,»fahrt in Aussicht genommen. — Die Postkvmmission des Reichstags lehnte de« Zeilungstarif, wie er i» der Vorlage ausgestellt ist, sowie die vier dazu gestellten Anträge ab und setzte eine Subkommission ein. — Die „Nordd. Allg. Zig." schreibt: Nachdem 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite