Wochenblatt PreiS; vierteW« rige Pränumeration g ngr- ins Haus. 8 »gr. bei Abho lung in der Expe dition. für Ilchopau und Umgegend. , ^ (Jeden Sonnabend eine Nummer.) Inserlionsgebühren werden die Zeile oder deren No um mit i ngr. berechnet. 4. Sonnabends, den 25. Januar 1851. Wie's in den Wald schallt, so schallt's heraus. (Fortsetzung.) Sie standen lange da. Endlich begann die Mittagsglocke in Poppelsdorf zu lauten, und Alle schickten sich an, den Rückweg anzutreten. „Da Sie, wie es scheint, schon längere Zeit hier weilen, so sind Sie auck wohl mit allen den Merkwürdigkeiten Poppelsdorfs vertraut?" fragte der Herr. Das konnte Ludwig mit gutem Fuge bejahen; denn viel war er dort gewesen, und im Garten war er noch so mehr zu Hause, als er eil» Freund von Blumen und rin Kenner der Pflanzenkunde war. „So möckte ich Sie bitten, wenn es anders Ihre Zeit gestattet, uns dort ein wenig zurecht zu weisen," sagte der Herr. „Es macht mir Freude," versetzte Ludwig bescheiden, „wenn meine geringe Kenntniß Ihnen nützlich werden kann; zu versäumen habe ich nichts, und wenn Sie es gestatten, begleite ich Sie!" Das wurde mit Dank angenommen. Nun stiegen sie hinab und traten zuerst in den Garten. Nack allen Richtungen durchschnit ten sie ihn. Alles Sehenswerthe wurde betrachtet, besonders die prächtigen Pflanzen fremder Welt- theile, welche in den Glashäusern gepflegt wer den. Als sie an dem Wasserbehälter vorüber gingen, in dem die Gold- und Silbe» fischlein und die schönen bunten Fische sind, sagte Ludwig: „Lassen Sic uns hier nickt vorübergehen. Es mackl mir oft gar große Freude, diese bunten, schimmernden Thiercken zu locken." Einige Brodsamen warf bas liebliche Mädchen in dao stille Wasser, und siehe da, es kamen ganze Schaarcn der schönen Thiercken und schnappten die Krümchen weg. Das machte ihr außer ordentliche Freude. Endlich sagte der Vater: „Malchen, wir werden aber nun zu Tische gehen müssen, und wollen uns das Schloß zu besehen bis nach dem Essen aufsparen. Nickt wahr. Sie machen uns die Freude, heute unser Gast zu sein?" Mit diesen Worten faßte er Ludwigs Hand. „Ach ja!" bat das holdselige Mädchen. Und nun hätte Ludwig es nicht ablehnen können, wenn er auch gewollt hätte. In Wahrheit war es ihm aber reckt willkommen. Seit drei Tagen war ihm alles Geld ansgegangen. Um zu sparen, aß er nur einmal am Tage, und diese magere Ernährung paßte gar nicht zu dem gesegneten Appetit, den er hatte. Dieser Geldmangel kam daher, daß eine Familie verreist war, und es vergessen habe» mochte, ihm die Zahlung des Monatsgcldes für den Unterricht ihrer Kinder zu leisten, auf welches Ludwig fest gerechnet hatte. lieber Tisch war der Vater Malckens unge mein heiter. Sie selbst hatte alle Scheu gegen Ludwig abgelegt und sprach viel mit ihm. In dem Gemache des Gasthofes, wo sie in Poppels dorf speisten, stand ein Klavier. Nach Tisch setzte sich, auf des Vaters Bitte, Malchen daran und spielte, während Ludwig mit ihm eine kost bare Cigarre rauchte. Ludwig horchte den Tönen. Malchen spielte gut. „Sie spielen gewiß auch?" fragte sic endlich aufstehend. Ludwig bejahte, und nun mußte er sich sogleich niedersetzen. Der alte Lehrer Schlösser zu Abbach war ein feiner Spieler; aber er war noch mehr, ein tücktiger Kenner der Musik überhaupt. Er spielte mehrere Instrumente. Als nun Ludwig zu dem Pfarrer ging, Latein und Griechisch zu lernen, gab ihm der Vater tüchtigen Unterricht in der Musik. Wie Ludwig reich begabt war vom lieben Gott, so hatte er auch für Musik ein sehr großes Talent. Auck in dieser schönen Kunst machte er außerordentliche Fortschritte, und in Bonn, wo er selbst in der Musik unterrichtete. Pflegte er diese Kunst sehr und bildete sich, bei häufiger Gelegenheit gute Musik zu hören, sehr aus. Die Nähe eines so liebenswürdigen Mäd chens begeisterte ihn, und bald vertiefte er sich so sehr in sein Spiel, daß er Alles um sich vergaß. Seine S^le erhob fick zu höheren Gefühlen, und was ihn jetzt innerlich bewegte, das legte er in die Töne, die er spielte. Plötzlich klopfte ihm der Herr auf die Schulter. „Junger