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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187901184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18790118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18790118
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1879
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1879. ^S7. Amtsblatt für die Königl. Amtshanptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh. Vierteljährliche« Abonnementspreis bet Abholung in der Expedition 1 M., bei Zusendung durch den Boten 1,15 M. «7. Jahrgang. Sonnabend den 18. Januar. Inserate von 3 Zeilen an die gespaltene Zeile 6 Pf. Annahme derselben längstens bis Mittag 12 Uhr ves dem Tage des Erscheinens jedesmal vorhergehenden Tages. Freiwillige Subhastatton. Auf'Antrag der Erben des Handelsmann Carl Ferdinand Uhlmann in Krummhermersdorf soll den 30. Januar 1878 (dreißigsten Januar) 7 Vormittags 11 Uhr das zu dem Nachlasse des letzteren gehörige Hausgrundstück mit Ladeneinrichtung, Nr. 89 des Brandcatasters, nebst den dazu gehörigen Parzellen Nr. 209 und 204 des Flurbuchs, welches Grundstück ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 10 060 Mark — Pf. gewürdert wor:n ist, Erbtheilungshalber unter den, im Termine bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werde», was unter Bezugnahnie auf den an hiesiger Amtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Zschopau, den 30. December 1878. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Forker. W. Der zuletzt in Einsiedel bei Chemnitz aufhältlich gewesene Sattler Linus Arthur Hanse ist in der allhier wider ihn wegen Forstdiebstahls anhängigen Untersuchung anderweit zu vernehmen und wird, da sein jetziger Aufenthalt unbekannt ist, hiermit vorgeladen, sich ungesäumt an hiesiger Gerichtsstelle einznfinden bez. Nachricht über seinen dermaligen Aufenthaltsort anher gelangen zu lassen. Alle Criminal- und Polizeibehörden werden ersucht, Häasc'li im Betrctungsfalle auf diese Vorladung aufmerksam zu machen und der Unter zeichneten Behörde'^ hiervon Nachricht zu geben. Zschopau, am 14. Januar 1879. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. ' Im Aufträge: Tobias, Ass. v. Hinüber. Juliane Pauline Reichel aus Erdmannsdorf, bis vor Kurzem hier wohnhaft, hat sich auf eine wider sie ergangene Anzeige zu verant worten. ' Da nun ihr dermaliger Aufenthaltsort nicht bekannt ist, wird sie hiermit öffentlich ausgefordert, sich bei Vermeidung steckbrieflicher Ver folgung binnen 14 Tagen und spätestens bis ^ zum IO. Februar 1878 Behufs ihrer Vernehmung an hiesiger Amtsstelle einzufindcn, oder bis dahin ihren gegenwärtigen Wohnort hier anzugeben. Alle Polizei- und Criminalbehörden ersucht man aber, die Reichel für den Fall ihres Betreffens auf diese Vorladung aufmerksam zu machen, und daß dies geschehe , hierher anzuzcigen. Zschopau, da 15. Januar 1879. Königliches Gerichtsamt daselbst. ' Im Aufträge: Tobias, Ass. Aum Kaisertage (18. Januar). Acht Jahre sind vergangen, seit König Wilhelm draußen im Franzosenlande, in der alten Königs stadt des Erbfeindes, vom Donner der Kanonen umklungen, zum deutschen Kaiser gekrönt wurde. Heute, in dieser Zeit trüber Wirren und wüsten Parteizankes, thut es uns doppelt wohl uns zu rück zu versetzen in jene Jugendtage des neuen Reiches, in jene Tage frischer Begeisterung und opferfreudiger Vaterlandsliebe, uns zu erinnern, wie der patriotische Vorschlag des Königs Ludwig zur Erneuerung der Kaise würde zündend ein schlug in alle deutschen Herzen, und wie das Lebehoch, das der Großherzog von Baden im Nanien der deutschen Fürsten und Stämme auf den Kaiser ausbrachte, aus dem Spiegelsaale zu Versailles seinen Weg fand durch das ganze deutsche Heer und millionenfach widerhallte im gcsammten Vaterlande. Der Tag, an welchem die Krönung erfolgte, war der 170. Jahrestag der Aufrichtung des preußischen Königthums zu Königsberg (wo am 18. Jan. 1701 der Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg zum König gekrönt worden); man hielt diese beiden Ereignisse neben einander und gedachte dankbar der großen Wandlung, die mit Preußen, mit Deutschland vorgcgangen: Preu ßen schickte sich an, in Deutschland aufzugehen, und dieses letztere hatte seine Einheit wieder ge funden- Kaiser Wilhelm aber liG sich in seiner frommen Deniuth, in seiner strengen Gewissen haftigkeit nicht durch den Glanz der neuen Krone blenden, mit deren Erwerbung er seine Aufgabe noch nicht für abgeschlossen hielt. In der Ver kündigung, die er am 18. Januar 1871 an das deutsche Volk erließ, sprach er es vielmehr aus, daß nunmehr erst eine neue Reihe von Pflichten für ihn beginne, Pflichten, die er zusammenfaßtc in den Wunsch und das Versprechen, „allzeit Mehrer des deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dein Gebiete natio naler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." Der Kaiser hat uns sein Wort gehalten; in gewohnter Weise, Ernst mit Milde paarend, hat er mit rührender Treue festgehalten an dem Vertrauen zu seinein Volke, und selbst die tiefschmerzlichen Erfahrungen, die er gerade in diesein letzten Jahre machen mußte, haben sein Vertrauen nicht er schüttert; ungebrochen ist sein väterlich-kindlicher Sinn; weder Alter noch Krankheit haben sein Gemüth erbittert, seinen Pflichteifer verkümmert, seine Arbeitslust gelähmt. An uns ist es, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, Treue mit Treue, Aufopferung mit Aufopferung zu belohnen und mit dem Kaiser um. die Wette cinzutreten als „Mehrer des Reiches an den Gütern und Gaben des Friedens", vor allem des inneren Friedens, welcher die Grundbedingung der nationalen Wohl fahrt ist. Aertliches und SSchstsches. — Die am Donnerstag Abend im hiesigen Meisterhause abgehaltene Versammlung des Reichs treuen Vereins, in welcher Herr vr. Stephani aus Leipzig einen Vortrag über „die Friedens politik des deutschen Reiches" hielt, erfreute sich eines überaus zahlreichen Zuspruchs; der Saal vermochte die Besucher nicht alle zu fassen. Die der anderthalbstündigcn Rede des Herrn Referenten von Seiten der Anwesenden gewidmete ungetheilte Aufmerksamkeit und die während derselben im Saale herrschende lautlose Stille dürften Zeugniß ablegen von dem regen Interesse, mit welchem jeder der Zuhörer den Vortrag bis zum Schlüsse verfolgte, um dann in lauten Beifall auszubrechen. Auf den Vortrag selbst werden wir in einer der nächsten Nummern zurückkommen. — Die königl. sächs. Lotteriedirection, welche die Collecteure in ihrem Verhalten zu den Spielern überwacht, hat denselben die Annahme von „so genannten Douceurs" bei einem erfolgten Gewinn, sowie alle Handlungen, welche eine solche „Ent lohnung" beabsichtigen und zur Folge haben, streng verboten. Diese Art von „Betheilungen" sind, so erklärt die Direction, „eines königlichen In stitutes unwürdig." — Im Dresdner Gewerbeverein sprach Ge neralstaatsanwalt vr. v. Schwarze wiederholt über die sociale Frage und das Socialistengesetz. Er betonte, daß das oft zu Tage tretende Bestreben, die Schuld auf Andere abzuwälzen, sich nirgends deutlicher gezeigt habe, wie gerade bei der Dis kussion über die Socialdemokratie. Eine Partei habe es da der anderen in die Schuhe geschoben, daß sie hauptsächlich schuld sei an dem Anwachsen der Bewegung. Forsche man aber genauer nach, so zeigen sich namentlich vier große Ursachen. Es sind dies 1) der Großbetrieb und der Grün dungsschwindel, 2) der Einfluß des Fabrikwesens auf den Arbeitcrstand, 3) die Beseitigung des früheren patriarchalischen Verhältnisses zwischen Meister, Geselle und Lehrling und 4) Lockerung und Lösung der Bande des Gehorsams durch das reine Lohuverhältniß. Das Socialistengesetz könne keineswegs der Socialdemokratie völlig Herr werden,
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