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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 26.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187907265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18790726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18790726
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-26
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^6 86. Wochenblatt 187S. M Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh. Vierteljährlicher AbonnementSpretS bei Abholung in der Expedition 1 M., bet Zusendung durch den Boten 1,1b M. . 47. Jahrgang. Sonnabend den 26. Juli. Inserate von 3 Zeilen an die gespaltene Zeile 8 Pf. Annahme derselben längstens bis Mittag 12 Uhr de» dem Tage de« Erscheinens jede«mal vorhergehenden Tage». Der den IS. September a e. anstehende Termin, die Subhastation des dem Glasermeister Friedrich Traugott Schiefer in Zschopau gehörigen Grundstücks betreffend, wird «»durch aufgedobe». Zschopau, den IS. Juli 1879. Das Königliche Gerichtsamt. Forker. Hertliches und Lächstsches. — Die Kgl. Amtshauptinannschaft Flöha richtet nn die Ortspolizeibehördcn ihres Bezirks folgenden, den Kaffeeschank betreffenden Erlaß: Da» Königliche Ministerium de« Innern hat auf er statteten Vorkrag befunden, daft der gewerbsmäßige Betrieb de» Kaffeeschank» den Vorschriften in Z 33 der Gewerbe- Ordnung zu unterliegen habe, da da» Gesetz keinen An halt dafür biete, den allgemeinen Ausdruck „Schankwirth- schast" durch de» Ausschluß derjenigen Wirtschaften, in welchen Getränke verabreicht werden, die nicht Spirituosen sind, zu beschränken. Ergangener Verordnung der König lichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau gemäß weiden die Ortspolizcibehörden des hiesigen Verwaltungsbezirks hier von zu ihrer Nachachtung in Kenntniß gesetzt und dieselben angewiesen, da» Erforderliche deshalb künftig gehörig in Obacht zu nehme». — Bei dem Gewitter am vorigen Sonntag schlug der Blitz in das Wohngebäude der Pfarre zu Waldkirchen ohne zu zünden, aber durch Abschläge» von Schicfersteineu sämmtliche Essen köpfe beschädigend und an einer Stelle das Dach zerschlagend. In Grüuhainichen und Borstendorf verwandelte ein anhalteuder heftiger Regenguß Straßengräben und Schleußen binnen wenigen Minuten zu reißenden Bächen. In den Fluren von Sayda, Friedebach, Mulda und Bienenniühlc hat der wolkenbruchartig sich ergießende Regen Aecker und Felder tief zerrissen, das Erdreich fortgeschwemmt und selbst große Steine fortgewälzt, während zugleich Schloßen die Halmfrüchte niedcr- .geschlageu haben. Hölzerne Dorsbachbrücken sind weggerissen worden, und auf der Mulde schwam men bedeutende Mengen Heu, Holz u. s. w. — Der verantwortliche Redactcur der „Leip ziger Zeitung", vr. Mcrschmann, ist wegen eines auf die Berurthcilung des russischen Obersten a. D. v. Basilewitsch durch das Königliche Stadt gericht zu Berlin bezüglichen Artikels wegen öffent licher Beleidigung der richterlichen Beamten der ebengedachten Behörde auf diesbezüglichen Straf antrag zu einer Geldstrafe von 400 Mark ver urteilt worden. -- Aus Meißen wird berichtet, daß die Welschen Nußbäuine Heuer so reichlich tragen, daß man oft Zweige mit so viel Nüssen findet, daß dieselben förmliche Trauben bilden. — Das Technicuni Mittwcida beginnt am 1b. October seinen Wintercurs. Die Ausnahmen in den unentgeldlichcn Boruntcrricht finden jeder zeit statt. Die Anstalt ist die älteste Spccialschule für Maschinenbau und zählt nach ihrem Jahres berichte unter ihren circa 400 Studircndcn junge Männer ans fast allen Wcltthcilen, deren Eltern meistens Fabrikanten, Fabrikdirectoren, Ingenieure, Werkmeister, Gcwcrbtrcibcnde sind, ein Beweis, daß die Anstalt gerade in Fachkreisen sich aller Anerkennung erfreut. Nach den Schulgesetzen zu urtheilen, scheint an der Anstalt eine straffe DiS- ciplin zu herrschen, auch sind sog. studentische Verbindungen wegen ihren unvermeidlichen An sprüchen an Zeit und Geld ihrer Mitglieder streng verboten. Programm, Jahresbericht, sowie jede weitere Auskunft über Unterricht, Wohnung u. s. f. ertheilt sofort gratis und franco Herr Directox Weitzel in Mittwcida. — Eine furchtbar aufregende Scene spielte sich am Sonntag Abend in Pirna ab. Dort hatte sich in der neunten Abendstunde ein junger, an ständig gekleideter Mann in selbstmörderischer Absicht in die Elbe gestürzt, war aber von dem sofort nachspriugcnden Schlvssergescllen Eitrich wieder glücklich erfaßt worden. Ziemlich am Ufer angekommen, riß der Fremde seinen ihm jeden falls ganz unerwünscht gekommenen Retter jedoch wieder in die Fluthen zurück, so daß Beide dem Ertrinken nahe waren. Schnell entschlossen eilten nun zuerst der Kanonier Krause und sodann noch mehrere andere Soldaten herbei und bildeten eine Kette, wodurch es schließlich gelang, die schwim menden Körper an das Land zu bringen. Der Schlosser Eitrich konnte noch allein nach Hanse gehen, während bei dem Fremden Bewußtlosigkeit eingetreten war. Man schaffte ihn nach der Frohn- veste. Auch der Kanonier Krause schwebte schon in großer Gefahr, von den Beiden, denen er Rettung bringen wollte, mit fortgezogen zu werden. — Aus Chemnitz wird vom Auftreten der von Berlin her berüchtigten „Banernsänger" be richtet. In einer dasigen Restauration wurde kürzlich ein Gutsbesitzer aus der Umgebung von einem gut gekleideten Manne angeredct, welcher, als er von dem Gutsbesitzer im Laufe des Ge sprächs erfuhr, daß derselbe Hafer zu verkaufen habe, diesem mittheilte, einer seiner Bekannten wünsche Hafer zu kaufen und würde derselbe einen hohe» Preis dafür zahlen. In der Aussicht auf ein gutes Geschäft begab sich der Gutsbesitzer mit dem Unbekannten in eine andere Restauration, in der sich der Hafcrkäufer befinden sollte. Dort traf man mehrere Männer an, von denen der Eine alsbald nnfing, Kartenkunststücke zu produ- ciren. Hierauf begann man ein Spiel, und zwar das bekannte Kümiiiclblättchen. Dabei florirten nur 100-Markscheinc und es verlor der Bankier anscheinend bedeutende Summen. Von verschie denen Seiten wurde dem Gutsbesitzer zugeredet, sein Glück auch zu versuchen, wodurch sich dieser verleiten ließ. 75 Mark zu setzen. Diese waren natürlich bald verloren. Als der Gutsbesitzer keine Lust zeigte, noch weiter zu spielen, verschwanden die Fremden nach und nach, wobei der Letzte, wel cher sich entfernte, dem Gutsbesitzer noch einen Rath gab, er solle nichts anzeigcn, denn sonst müßte er noch 100 Mk. Strafe zahlen. Der Gutsbesitzer befolgte jedoch diesen Rath nicht, setzte vielmehr die Polizei von seinen Erlebnissen in Kenntniß. Es gelang auch sehr bald, einen der Gauner, der sich als ein steckbrieflich verfolgtes In dividuum entpuppte, zu ermitteln und festzunehmcn. Bei demselben fand man eine beträchtliche Summe Geld und einen goldenen Siegelring mit rothem Stein, in den die Buchstaben „L. I." eingravirt sind, vor, welchen er jedenfalls nicht auf reelle Weise erlangt haben wird. Tagesgeschichte. Berlin, 22. Juli. Durch eine kaiserliche Verordnung vom 18 d. werden die Kreistage von Elsaß-Lothringen zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen, welche am 4. August dieses Jahres eröffnet und an demselben Tage geschlossen wird. — 23. Juli. Der „N. Pr. Ztg." schreibt man: Wenn der Vorschlag auf Verlängerung der Etats- und Legislaturperiode im Reichstage dem Bundesrathe auch erst unmittelbar vor einer längeren Vertagung zugegangen ist, so wird doch die Zwischenzeit nicht verfließen, ohne daß zur Lösung dieser wichtigen Frage ein weiterer prak tischer Schritt geschieht. Im preußischen Finanz ministerium ist man nämlich damit beschäftigt, probeweise einen 2 jährigen Etat aufzustellen. Die Frage, welche hierbei zunächst in Betracht kommt, ist die, den Rechten der Volksvertretung nicht zu nahe zu treten. Sodann soll der prak tische Versuch darüber Klarheit verschaffen, ob es angemessen sei, den 2 jährigen Etat als einen einzigen dergestalt aufzustellen, daß man einfach die Zahlen verdoppelt, oder denselben als 2 ge trennte Ganze zu zerlegen. Der Versuch dürfte dem Bundesrathe bei seinen späteren Bcrathungen als Unterlage dienen. — Wie die „Frankfurter Zeitung" wissen will, wird die Reichsregierung in der nächsten Session dem Reichstage eine Novelle zum Strafgesetzbuchs die Bestrafung des Wuchers betreffend, vorlegen, und zwar nach denselben Grundsätzen, wie sie die Commission des Reichstages in ihrem vom Abge ordneten v. Schwarze verfaßten Berichte nicder- gelegt hat. — Die Anwesenheit des Fürsten Bismarck in Kissingen bringt natürlich wieder die Unterhand lungen mit der Kurie in Erinnerung, die übrigens trotz Falls Abgang noch ziemlich auf derselben Stelle wie früher stehe». Die Machtfrage ist und bleibt unverändert und der Staat kann, da Fürst Bismarck selbst für dessen Rechte jederzeit cin- getreten, nicht die Forderungen des Vatikans er füllen, der unter allen Umständen seine Suprematie wahren möchte. Wenn gegenwärtig italienische Blätter Aenßcrungen des Reichskanzlers verbrei ten, welche dieser vor einem Jahre gethan haben soll, so beruhen diese auf Erfindungen und Ver- muthungen, da Diplomaten nichts an dieOeffent- lichkcit bringen lassen, was sie dazu nicht für geeignet erachten, einseitige Ausplaudcreien aber nur den Gang neuer Unterhandlungen erschweren können. Von einer Rückkehr der des Amtes ent setzten Bischöfe kann aber ohne Weiteres nicht die Rede sein und kein Minister des Preußischen Staates eine solche Wiedereinsetzung in den vorigen Stand befürworten, zumal die unabänderliche An sicht des Königs von Preußen in dieser Beziehung keine Deutung zuläßt. — Die „V. Z." schreibt: Wie uns versichert wird, ist der Nuntius Masella bereits in Kis singen angelangt. Die im vorigen Jahre ange knüpften Verhandlungen zwischen ihm und dem Kanzler werden nun unvcrwcilt wieder ausge nommen werden. Da sich die Situation gegeu das vorige Jahr wesentlich geändert hat, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Verhandlungen diesmal zu einem Resultat führen werden. — 24. Juli. Das soeben erschienene „Reichs- Gesetzblatt" publicirt das Gesetz, betreffend den Zolltarif und die Tabaksteuer. Die neue Zoll erhebung tritt sofort ein für Eisen, Hopfen, In-
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