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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 19.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-189511199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18951119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18951119
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1895
- Monat1895-11
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137. Wochenblatt für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint virnitag, Donnerstag und Sonnatmd und wird am M-nd vorher »»«gegeben und versendet, »tertelsahrsprel» 1 Mark »»«schlteiltch Daten- und Postgebühren. «8. Jahrnan«. Dienstag, den 19. November. Inserate werden mit 10 Psg. sür die gespaltene Korpuizeil« berechn«! und bi» mittag» 12'Uhr de» dem Lage de» Erscheinen« vorhergehenden Lage» angenommen. Auktion. Dienstag, den 1V. November 18NS, Vorm. IO Uhr sollen in, Gasthause zur Ttadt Chemnitz hier folgende daselbst eingestellte Stücke. alS: LS Flaschen Rum, 40 Flaschen Weißwein, IS Flaschen Rothwein, I Faß Cognak (100 Liter ent. haltend), 2 Fäßcheu Nordhauser, 2 Füßchen Spanisch »Bitterer, I brauner Kleidersekretär, I Ruhestuhl, I Pfeiler» tzieael, I braunes Schränkchen, 1 Aufwaschtisch, I Geschirrschrank, verschiedenes Geschirr an Töpfen, Tellern, Schüsseln, Tassen, Kännchen, Näpfchen, Zinngeschirr, Löffel u. s. w., 1 Glas» und Geschirrschrank, I Kleiderständer, I Hängelampe, 8 Gipsfigureu, S Bilder, 2 Kleiderhalter, I Kleiderständer, I Schirmständer, 7 paar große Gardinen, I kleines Spieltischchen, I Sommerüberzieher, 12 Stück Bücher, enthaltend Goethes «nd Schillers Werke, öffentlich gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Zschopau, am 15. November 1895. Wachtm. Reinhardt, Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Zur Erinnerung an eine graft Zeit. Kriegsnachrichten aus den. 1870/71 er Zeitungen. 1». November. Berlin. Die Verpflegungskosten für die französischen Gefangenen in Deutschland belaufen sich monatlich auf 3458000 Thaler. Metz. (Offiziell.) Die Cernierung von Montmödy durch ein Detachement unter Oberst v. Pannewitz am 16. November erfolgt, wobei siegreiche kleine Gefechte des 1. und 2. Bataillons Regiment Nr. 74 bei Ehau- vency und Thonell gegen die Besatzung von Montmödy. 47 unverwundete Gefangene. gez. v. gastrow. Versailles. (Offiziell.) Im Gefecht bei Drcux am 17. November betrug der diesseitige Verlust S Mann tot, 35 verwundet. Am 18. siegreiches Gefecht der 22. Division hei Chateauneuf. Diesseitiger Verlust t Offi zier und ca. 10V Münn, der des Feinde- über 30V Tote und Verwundete und 200 Gefangene. gez. v. Podbielski. Brüssel. Der Pariser „Gaulms" berichtet übereine Demonstration, wie sie eben nur in der Hauptstadt der Franzosen möglich erscheinen dürfte. Ein Haufen Weiber — wahrscheinlich der „Stamm" der projektierten Ama zonenlegion der Seine — ungefähr 20 an der Zahl, kamen gegen 3 Uhr nachmittags aus dem Fauboury du Temple und rückten gegen das Hotel de Bille an, dem Sitze der Regierung. Eine trug eine rote Fahne mit der Inschrift: „Wir wollen die Kommune!" Neu gierig bleiben die Vorübergehenden stehen. Ist dies ein Narrcnauszug? Keineswegs. Die Weiber sehen furchtbar entschlossen aus. Auf oem Boulevard schließen sich ihnen die Straßenjungen an und heulen nach der Melodie der Lampions: „SaintLazare! SaintLazare!" Man lacht, man schreit, der Narrcnauszug fängt an zum Skandal zu werden. Aus der Rue du Temple versuchen unbewaffnete Nationalgardistcn, sich diesem lächerlichen Aufzuge entgegenzustellen. Die mit Knütteln bewaffneten Weiber fallen mit Stockschlägen über sie her. Es beginnt ein Kainpf, die rote Fahne wird in Fetzen zerrissen, die Situation wird sehr verwickelt. Ein Nationalgardist kommt endlich auf die gute Idee, die Demonstration der Weiber durch List zu beendigen. 20. November. Berlin. Die Verhandlungen über die deutsche Frage in Versailles sind zcklu Abschluß gelangt. Auch Bayern tritt sofort ein. Gewisse Konzessionen sind ihm in Be zug aus das Militärwesen gemacht worden. Versailles. (Offiziell.) Feind versuchte am 20. No vember mit sechs Kompanien und vier Geschützen La Fore zu entsetzen, wurde am rechten Oiseufer durch ein Bataillon des Regiments Nr. 5 (l. Armee im Vor gehen auf Amiens) mit bedeutendem Verluste zurück- gewtescn, desgleichen bald darauf erfolgter Ausfall aus der Festung. gez. v. Podbielski. München. Das Kollegium der Gemeindebevoll- mächtigten hat fast einstimmig den Beschluß gefaßt, die aus der Stadtkasse bewilligten Summen für dieEinzugs- fcicrlichkeiten für den Fall zurllckzuzichen und den ent sprechenden Betrag einer Jnvalidenstiftung zuzuwenden, wenn Bayern dem auf Grundlage der Verfassung des Norddeutschen Bundes zu gründenden deutschen Bundes staate nicht beitretcn würde, da Bayern dann keinen Anlaß habe, eine Jubelfeier zu veranstalten. Mülhausen. Die deutschen Truppen haben nach langer Abwesenheit am 14. Mülhausen wieder einen Besuch gemacht und sind bis »ach St. Louis, Burg felden und Hüningcn, also dicht an die schweizer Grenze, herangerückt. Der Zweck dieser Streifpartie geht weniger aufdauerndeBesetzung, als vielmehr dahin, Franktireurs und Mobilgardcn abzufangcn »nd die abfällig noch vor handenen Waffen herausgeben zu lassen. Köln. Einem Schreibe» aus Brü sel vom 28. No vember entnimmt die „Köln. Ztg." folgendes: Heute abend heißt eS hier, daß infolge der Niederlage der französischen Armee bei Dreux die Delegation der Re gierung von Tours sofort nach Bordeaux verlegt werden soll. In Tours, wo man außerdem den Anmarsch des Prinzen Friedrich Karl kennt, glaubte die Delegation sich letzt nicht mehr halten zu können. Zugleich ver breitet man das Gerücht, daß Gambetta ernstlich er krankt sei. Was Paris anbclangt, so glaubt man, daß sich dasselbe dieser Tage ergeben muß. — Vom 12. d. M. ab, so wird als sicher behauptet, soll die Fleischver- tcilung eingestellt worden sein. Aus Sachsen. Zs chopau, den 18. November 1895. — DieErgänzungSwahl deS hiesigen Kirchen- vorstandeS aa» Sonntag ergab öle allgemeine Wiederwahl der bisherigen Vertreter in Stadt und Land. Bon 323 angemeldeten städtischen Wählern hatten 227 von ihrem Stimmrecht Gebrauch ge macht, wobei jedoch 2 Stimmzettel ungültig waren. Es entfielen nun 190 Stimmen auf Herrn Fabrik besitzer M. Werner, 138 auf Herrn Oberlehrer ew. Uhlmann, je l27 auf die Herren Riemer meister G. Schmidt und Kirchenrendant H. Martin. Im übrigen erhielten die Herren Stadtrat M. Drechsler 62, Oberlehrer Hiller 60, Kaufmann Julius Wendt 48, Webschuldirektor Albin Höfer 48, Steuereinnehmer a. D. W. Jentsch 33, Handels weber Hermann Herzog 27 und Cigarrensabrikant Hermann Wüstner 24 Stimmen. Bei dem Wahl akt sürWitzschdors erhielt Herr Gemeindevorstand G. Wünsch von 19 Stimmen 16, sür Gornau Herr Fabrikdirektor Hermann Richter von 26 Stimmen 25, und sür Schlößchen-Porschen- dors Herr Gemeindevorstand Karl Wenzel von 12 Stimmen 9 gültige Stimmen. — Unsere Einwohnerschaft wurde gestern abend gegen 8 Uhr durch Feuersignale erschreckt. In der den Herren Orkonomen Bruno Uhlmann und Albin Röber gehörigen, oberhalb der Wiesenstraße gelegenen Doppelscheune war bis auf jetzt noch unermittelte Weise ein Brand entstanden, der mit solcher Schnelligkeit um sich griff, daß in kaum zwei Stunden die mit reichen Vorräten an Ge treide und Futter gefüllte Scheune vollständig ver nichtet war. Nur der günstigen Windrichtung und dem Eingreifen der Feuerwehren ist cs zu danken, daß eine gegenüberliegende Scheune und die Wohn häuser nicht von den Flammen ergriffen wurden. Dos Feuer entwickelte eine solche Glut, daß das auf dem an die Scheune grenzenden Wiesengrund stücke befindliche Gras versengt worden ist. Außer den hiesigen Feuerwehren waren von auswärts erschienen die Gornauer, die Waldkirchener und die Weißbücher, letztere natürlich ohne Spritze, weil sie leider nicht mehr im Besitze einer solchen ist. — Im kommenden Jahre werden die Personen züge der Linie Chemnitz-Annaber- mit Luft druckbremse», System Westinghouse, ausgerüstet werden. — Zufolge Verordnung der königl. Kreishaupt monnschaft Zwickau hat das königlich sächsische Ministerium des Innern nach Einvernehmen mit dem königl. sächsischen Kriegsministerium, bezw. auf Ansuchen von Sachsens Militär vereinsbund, widerruflich allgemein den Bundesvereinen die Erlaubnis erteilt, daß bei Auszügen zu Königs und Kaisers Geburtstag, zum Sedansest, bei Vereinsjubiläen (25, 40, 50 Jahre des Bestehens), wie bei der Fahnenweihe eines Vereins eine Gewehrabteilung in der Stärke von 12 Mitgliedern teilnehmen kann. — DaS geschätzte steuerpflichtige Gesamtein kommen in Sachsen ist in den letzten Jahren fort gesetzt, und zwar von 1621 Millionen Mark im Jahre 1893 auf 1666 Millionen Mark im Jahre 1894 und aus 1714 Millionen Mark im Jahre 1895 gestiegen, sodaß die Vermehrung gegenüber dem Vorjahre aus 2,767 Proz. im Jahre 1894 und aus 2,873 Proz. im Jahre 1895 sich be laufen hat. Die Schuldzinsen sind in Sachsen von 134 521036 Mark im Jahre 1893 auf 139968810 Mark (um 4,050 Proz.) im Jahre 1894 und aus 145524178 Mark (um 3,969 Proz.) im Jahre 1895 gestiegen. Das Wachstum der Schuldzinsen ist hauptsächlich auf die Zunahme der Bauthätigkeit in den Städten und die hypothekarische Belastung der Neubauten zurückzusühren. Dresden, 16. November. An dem großen Lose partizipiert auch ein hiesiges Dienstmädchen mit ihren beiden Schwestern und einer Freundin. Jeder der Glücklichen spendet Fortuna damit 16000 Mark. Leipzig, 16. Nov. Von der Roheit unserer Jugend legt wieder einmal die Thatsache Zeugnis ab, daß am Donnerstag abend ein aus Erfurt gebürtiger Fortbildungsschüler, der Hausbursche Trapp, den Herrn Direktor Nächster mit einem Nickfänger angefallen und in die rechte Brust ge stochen hat. Glücklicherweise ist die Wunde nicht gefährlich. Die Ursache der rohen That war, daß der Schüler mit einer Beschwerde, die er vorge bracht hatte, an die Polizei verwiesen worden war. Der Thäter ist verhaftet. — Zwei andere, noch fortbildungsschulpflichtige junge Leute, die in die Spinnerschule gehen, haben sich sogar einem Schutz manne, der sie zur Ordnung verwies, widersetzt und ihn thätlich angegriffen. Diese Fälle beweisen leider, wie weit die fortwährende Hetze gegen Gesetz und Ordnung um sich gegriffen hat, wie aber auch andererseits die Strafen gegen die Ausschreitungen gerade der jüngeren Leute durchaus nicht abschreckend wirken. — Der zehnjährige Sohn des Kaufmanns Louis Reichenbach in Crimmitschau fand am 14. d. M. in dem Schnittgerinne einen einer Patrone ähnlichen Gegenstand. Der Knabe nahm, nachdem er sich mit einem Spielgenossen um das Päckchen gestritten hatte, diesen Gegenstand an sich und stach an dem selben im Laden seines Großvaters mit einem Draht nagel herum. Plötzlich erfolgte eine starke Detonation; die Dynamitpatrone, denn eine solche muß es ge wesen sein, war explodiert und hatte dem bedaxerns- werten Knaben die linke Hand, mit welcher er die
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