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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190109123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19010912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19010912
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1901
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1901. Nr. 108. Wochenblatt für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint DIrnitag, Vonnrrilag und Sonnabend und wird am Abend vorher auigeoeben und versendet. Vrirtelsabrivreti t Mark aulschlieblich Boten- und Postgebühren. 69. Jahrgang. Donnerstag, den 12. September. Inserate werden mit 10 Pfg. für die gespaltene Korpu-zetle berechnet und bis mittag» 12 Uhr ttt» dem Tage de» Erscheinen» vorhergehenden Aus Blatt 231 des Handelsregisters ist heute die Firma Ernst Grumbach «L Sohn in Zschopau eingetragen und es ist aus diesem Blatte verloutbort worden, daß der Maschinensobrikant Carl Ernst Grumbach und der Maschinenbauer Max Grumbach in Freiberg die Gesellschafter sind, die Gesellschaft am 1. Avril 1901 mit ihrem Geschäfte hier begonnen hat und daß das Handelsgeschäft eine Zweigniederlassung der in Freiberg bestehenden Hauptniederlassung ist. Angegebener Geschäftszweig: Fabrikation landwirthschaftlicher Maschinen, Maschinenreparatur und Handel mit landwirthschastlichen Maschinen. Zschopau, am 10. September 1901. Königliches Amtsgericht. Aus Sachsen. Zschopau, den 11. September 1901. ---- Der hiesige Erzgebirgs-Zweigverein, der am 28. und 29. September insofern Ehrentage erleben soll, als zu dieser Zeit der Gesamtvercin in unfern Mauern seine diesjährige Abgeordneten- und Hauptversammlung abhalten wird, ist noch immer der kleinste Zweigverein. Es ist ja wahr, an den Menschen von heute werden wahrlich hohe Anforder ungen in Bezug aus das Vercinsleben gestellt; die verschiedensten Vereine rühren die Werbetrommel, und jeder behauptet seine Daseinsberechtigung mit mehr oder weniger triftigen Gründen. Nun, die Notwendigkeit des Erzgebirgsvereins einzusehen, dürfte nicht schwer sein. Wohl jeder von uns hat die Thätigkeit z. B. unseres vortrefflichen Ver schönerungsvereines garoft schon an sich selbst erfahren. Wie wohlig ist es, wenn man sich auf den schön gebahnten Spazierwegen unserer herrlichen Heimat ergehen kann, um sich von neuem in Gottes erhabener Schöpfung zu erquicken, Körper und Geist wieder zu beleben. Wie sind wir doch dem Verschönerungs verein dankbar für jeden Pfad, für jede Bank, für jeden schönen Blick, den er uns erschließt. Nun, was der Verschönerungsverein für unsere Stadt und ihre nächste Umgebung ist, das ist der Erz- gebirgsverein für unser Land, insonderheit für unser schönes Erzgebirge. Schon seit mehr als 25 Jahren arbeitet derselbe im Geiste seines edlen Gründers, des Herrn Seminaroberlehrcrs vr. Köhler in Schnee berg, an der hohen Ausgabe, unser Erzgebirge für den Strom der Wanderer auszuschließen, seine Schön heiten durch Wort und Bild bekannt zu machen, Herbergen, besonders auch für Schüler, zu errichten und zu unterhalten, zur Errichtung von Sommer frischen anzuregen, ein Verzeichnis derselben anzu fertigen und zu verbreiten, Wege onzulegen und vor allem diese so zu bezeichnen, daß sie auch der Ortsunkundige mit leichter Mühe finden kann. Es wird gewiß schon vielen unserer Mitbürger ausgefallen sein, daß seit einigen Wochen auf- und abwärts im Zschopauthale die Wege durch farbige Striche an Straßen- und Waldbäumen, Pfählen rc. bezeichnet sind. Diese Wegebezeichnung wird binnen kurzem durch unser ganzes Gebirge nach einem einheitlichen Plane durch- gesührt werden, der mit großer Mühe, mit einem ganz bedeutenden Auswande von Zeit und Kraft von dem Herrn Lehrer Aug. Müller in Chemnitz und seinen Helfern, den Wegemeistern der Zweig vereine, ersonnen und ausgearbeitet worden ist. Hier bei soll mit Lob und Dank hervorgehoben werden, daß unsere geehrten staatlichen und Gemeinde-Behörden sowie die allermeisten Grundstücksbesitzer dem Erz- gebirgsverein in liebenswürdigster, einsichtsvoller Weise entgegengekommen sind. Diese Wegebezeich nung wird nun baldigst in eine genaue Wanderkarte ausgenommen werden, die für einen geringen Betrog im Buchhandel erscheinen wird. Jeder Wanderer nun, der unser schönes Gebirge bereist, wird gar bald die Wohlthat der Wegebezeichnung des Erz gebirgsvereins an sich selbst wahrnehmen und gern bereit sein, denselben zu unterstützen und ihm als Mitglied beitreten. Die Jahressteuer von 2 M. könnten gewiß noch viele ausbringen. Dasür erhält jedes Mitglied die Zeitschrift des Vereins .Glück aus!" Jeder, der nur einige Nummern dieses gehalt vollen Monatsblaltes gelesen hat, wird ein treuer Freund desselben werden und bleiben. Hier findet er Geschichte und Sage unseres Volkes, lebendige Schilderungen von Land und Leuten des Gebirges und vor allem auch wertvolle Dichtungen in erz- gebirgischer Mundart. Die Herren Bürgermeister Kretzschmar, Stadtrat Raschle, Lehrer Schröter, Prokurist Wols, Forstoffessor Hetzer, Pros. Hentschel, Postmeister Ulitzsch, Georg Vogler und I. Gläser nehmen Mitgliedsanmeldungen gern entgegen. — Der hiesige Männergesangverein feierte am Montag und Dienstag sein 58. Stiftungsfest, bestehend aus Konzert, Tafel und Ball, in den Räumen des Bergschlößchens. Das mit echtem Sängerhumpr gewürzte Fest verlief in der gemüt lichsten Weise und dürste die Teilnehmer voll be friedigt haben. Den Schluß bildete ein am Dienstag Abend stattgefundener Einzug mit Lampions. — Am 10. dieses Monats hat eine abermalige Auslosung königlich sächsischer Staatspapiere stattgesunden, von welcher die 3°/° Staatsschulden- Kassenscheine vom Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzusügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der „Leipziger Zeitung", dem „Dresdner Journal" und dem „DresdnerAnzeiger" veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirks-Steuer-Einnahmen, sowie bei allen Stadträten, Bürgermeistern und Gemeinde vorständen des Landes zu jedermanns Einsicht aus gelegt werden. — Die jüngsten Aeußerungcn des „Vaterland" über die in Sachsen beabsichtigte Steuerreform sind nicht dahin zu deuten, daß von einer Vermögens steuer vollständig abgesehen werden soll, sondern die Vorschläge, über welche eine Einigung erzielt worden ist, gehen dahin, unterFreilassung der kleineren Vermögen von den höheren Vermögensklaffen eine gleichmäßige Steuer von sechs Zehntel Prozent zu erheben, die weiter erforderlichen Mittel ober durch eine Steigerung der Progression in den höheren und höchsten Einkommensteuerklassen zu beschaffen. Gegenwärtig beträgt die Einkommensteuer bei allen Einkommen über 10000 M. bis zu 100000 M. 3 Prozent mit Progression bis zu 3,95 Prozent, bei den Einkommen über 100000 M. 4 Prozent ohne weitere Steigerung. — Im Königreich Sachsen haben im Jahre 1900 2058 Brände stattgesunden. An Brandschäden wurden 4229540 M. für die Gebäudeversicherungsabteilung und 260460 M. für die freiwillige Versicherungs abteilung vcrwilligt. Die Entstehungsursachen der Brände waren in 50 Fällen erwiesene vorsätzliche Brandstiftung, in 444 Fällen mutmaßliche Brand stiftung, in 483 Fällen Fahrlässigkeit, in 194 Fällen mutmaßlich Fahrlässigkeit. 372 Brände kamen durch die Feuerungsanlagen zum Ausbruch, 43 durch Selbst entzündung, 68 durch zündende Blitzschläge, 6 durch Zufall. In 110 Fällen blieb die Entstehungsursache unaufgeklärt. — Im Jahre 1900 wurden in Sachsen beieinerbe rechneten mittleren Bevölkerung von 4165209 Per sonen 164105 Kinder geboren, darunter 5521 Tot geborene; für dos Jahr 1899 stellen sich die ent sprechenden Ziffern aus 164164 bezw. 5585. Die Zahl der Lebendgeborencn war im Jahre 1900 nur um fünf höher, als im vorhergegongenen Jahre (158584, bezw. 158579); die Lebendgeburtenziffer im Jahre 1900 sank gegenüber 1899 um 0,7 pro Mille. Gestorben sind im Jahre 1900 in Sachsen 94741 Personen gegen 94024 im Jahre 1899, oder aus je 1000 der mittleren Bevölkerung 22,7 gegen 23 im Jahre 1899. Die Sterblichkeits verhältnisse haben sich also im vergangenen Jahre günstiger gestaltet als 1899. Der Geburtenüberschuß gestaltete sich 1900 infolge der geringeren Lebend geburtenziffer nicht ganz so hoch wie im Jahre 1899, er stellte sich auf 63843 oder relativ auf 15,4 pro Mille gegen 15,8 pro Mille im Jahre 1899. — Der Verein „Dresdner Presse", dem säst sämtliche Dresdner Togesschriststeller und eineAnzahl hervorragende Dramatiker und Belletristiker an- gehören, beschäftigte sich in seiner am Montag statt- gesundenen Monatsversammlung u. a. auch eingehend mit einem Artikel der „Berliner Morgenpost", der die Aufschrift trägt „Dresden, schläfst du!" und Dresdner Journalisten ohne Nennung von Namen beschuldigt, von der Kreditanstalt für Handel und Industrie in Dresden Bestechungsgeldcr angenommen und dasür gewisse Dinge vertuscht zu haben. Nach eingehender Besprechung des Falles, in der energisch betont wurde, daß die Berliner erst einmal vor der eigenen Thür kehren sollen, beschloß man, die „Berliner Morgenzeitung" durch eine Anklage bei der Staats anwaltschaft zur Beweisung ihrer Behauptungen zu zwingen und eventuell sie der wohlverdienten Bestrafung zuzusühren. — Mit Genehmigung des Königs hat das sächsische Kultusministerium die Erlaubnis erteilt, daß das apostolische Vikariat in der Schloßkirche zu Wechselburg öffentlichen katholischen Gottesdienst abhalten lassen kann. Die Abhaltung solchen öffent lichen Gottesdienstes war bisher nach den sächsischen Gesetzen verboten, da es sich um eine Privatkapelle handelte, die nur von den Schloßbewohnern besucht werden durste. Die früher vorgekommenen Ueber- tretungen dieses gesetzlichen Verbotes hatten zu Auf sehen erregenden Konflikten und heftigen Angriffen der Centrumspartei gegen die sächsischen Behörden geführt. — Mit Rücksicht aus die in letzter Zeit wiederholt vorgekommenen Erkrankungen und Todesfälle in folge Genusses gistiger Pilze warnt die königliche AmtShouptmannschast zu Rochlitz dringend davor, Pilze zu genießen, deren Unschädlichkeit nicht voll ständig bekannt ist. Es wird hierbei darauf hin gewiesen, daß alle angeblichen Erkennungszeichen gistiger Pilze, wie lebhafte Farbe und klebrige Ober fläche, weißer oder farbiger Milchsast, blaue Färbung beim Zerschneiden, Bräunen eines in kochende Pilze getauchten silbernen Löffels, das Schwärzen einer mitgekochten Zwiebel, das Gelbwerdcn von Salz rc. sich bisher als trügerisch erwiesen haben. Als sicherstes Schutzmittel wird es wohl immer noch gelten müssen, daß man nur die anerkannt guten und häufigen Speiseschwämme, wie die Trüffel, den Kaiserling oder Steinpilz, die Morchel, den Pfiffer ling oder Eierschwamm rc. benutzt, alle übrigen
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