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01 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 30.06.1925
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250630016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925063001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925063001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-30
- Monat1925-06
- Jahr1925
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Erstes Blatt. tHrNLe» afser von chlensäure ilquelle« deutenden glänzend genannten i, die meist rgleich ,e- Diensten. r 1 e. Frlchetnt Dienstag, Donnerstag und Tonnabend und wird am Abend vor her ousgegeben u versendet. Monat licher Bezugspreis 100 Pfg., aus- chlietzlich Bolen und Bostgebübren. Für den Fall des Eintretens von Pro duktionsverteuerungen. Erhöhungen der Löhne und Materialienpreüe be halten wir uns das Neckt der Preis- rrböhung und Nachiorderungen vor. Bestellungen werden in unserer Ge schäftsstelle, von den Boten, sowie oon ^llen Posiansialten angenommen. Der Insrrttonsprels betrügt kür d.» ö-gelpalt. Petitzeile oder derm Raum im Ämtsgericktsbezird Zsckopau 1k Pfennige, außerhalb 20 Pfennige. Im amtlichen Teile die 3-gespaltenr Zeile 40 Pfennige. Reklamen, die 8-gespaltene Zeile 60 Pfennige Für Nachweis u. Offerten Ani abmi 1b Pfennige Extrogebühr. Posticheck-Konto: Leipzig Nr 42884 Demeindegiiokonto: Zschopun Ltr 41 Gewerbebanb e G. m. b h Zschopau Jermvreck-AMckluK Nl »2 für Zschopau W und Umgegend. DaS „Wochenblatt" enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, deS Amtsgerichts und des Stadtrats zu Zschopau. Schriftleitung: Richard Voigtländer. — Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 2^ 77. Die Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft vom 5. Juni ds. Js. über die Meldung von Erkrankungen an Pocken und pockenverdächtigen Krankheiten einschließlich der Windpocken erledigt sich mit Wirkung vom 26. Juni ds. Js. Flöha, am 25 Juni 1925. Dte Amtshauptm««uschaft. DerltteHes unv GSiHMMeS Zschopau, am 29. Juni 1925. Wahre Areiheit „Frei" sind gewisse „Naturvölker", so die Herumschweifen den Jäger. Ist ihr Jagdgebiet groß und reich an Wild, das Klima günstig, dann können sie ihre Freiheit im höchsten Maße genießen. So bewundert der vielgeplagte Pennäler „die Indianer" und beneidet sie. Es ist jedoch ein großes Aber dabei. Denn diese „freien" Naturvölker sind gar nicht „frei", nämlich nicht geistig frei. Ueberall sieht der „Wilde" Dämonen, meist böse, die Unglück, Krankheit, Tod bringen. Der größte Teil des Lebens wird damit verbracht, die Geister zu studieren, sie zu überlisten, sie zu besänftigen. Trotz aller Freiheit ist der primitive Mensch höchst unfrei. Armselige Menschen voll wüsten Aberglaubens. Wo bleibt di« Freiheit? Erst durch Zusammenschluß, Seßhaftigkeit, Arbeitsteilung, Schrift usw. sind im Laufe von Jahrtausenden viele Menschen wirklich frei geworden, frei von der ewigen Angst vor bösen Geistern, frei von Aberglauben. Aber auch hier ein Aber. Denn: die aberglaubenfreien, geistesfreien modernen Menschen sind nicht „frei", im Gegenteil ach! wie „unfrei". Sklaven der Arbeit, des Berufes fordern sie, bloß acht Stunden arbeiten zu müssen und kämpfen blutig darum. Und es wird alles wenig nützen, arbeiten heißt es, oft für das trockene Brot. Und auch der, der das nötige Geld hat, ist in der Zivilisation nicht frei; wie viel Rücksichten hat er stündlich zu nehmen aus konventionellen Gründen und wie viel Gesetzesparagraphen hat der Arme ständig zu beachten! Wo bleibt die Freiheit? Man sieht: nur die Perbindung beider Unterarten von Freiheit, der körperlichen der primitiven Völker, und der geistigen der Kulturvölker, kann wahre Freiheit sein. Diese wahre Freiheit ist aber nur für Wenige erreichbar. Denn sie fordert Einsamkeit und Bedürfnislosigkeit. Nur in der Einsamkeit bei Freisein von allen Bedürfnissen unserer Photo-, Auto-, Kino-, Radio-Zivilisation kann dieser wahren Freiheit gelebt werden. Wir kommen wieder A» dem alten Satz, daß nur der Philosoph die wahre Freiheit erringen kann. Er allein kann einsam und bedürfnislos leben, körper lich und zugleich geistig frei. Mehr Philosophie! Dr. Anton Krauße-Eberswalde. * — Pie Miete für de« Monat Juli ist in gleicher Höhe wie für den Juni festgesetzt worden, nämlich auf 75 v. H. der Friedensmiete, wovon 48 v. H. auf die Miete und 27. v. H. auf die Mietzinssteuer entfallen. — Sonutagsfahrkarten werden ab 27. Juni von Zschopau nach folgenden Stationen ausgegeben: Annaberg 3. und 4. Klasse Bärenstein 3. und 4. Klasse Chemnitz-Hauptbahnhof. . 2., 3. und 4. Klasse Erdmannsdorf-Augustusburg . 3. und 4. Klasse Oberwiesenthal 3. und 4. Klasse Wiesenbad 3. und 4. Klasse Floßplatz-Warmbad .... 3. und 4. Klasse — Weitere Aockenerkrankmtge» sind seit Anfang Juni nicht aufgetreten, wie vom Verwalter des Medizinal bezirkes Flöha mitgeteilt wird, sodaß weitere Befürchtungen wegen Entstehung einer Epidemie nicht zu hegen sind. Im ganzen waren 7 Personen erkrankt, von denen 2 gestorben sind. Der erste Fall in KrumhermerSdorf (im Krankenhaus Zschopau verstorben) ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Ansteckung durch ostindische Baumwolle zurückzuführen. An ihn schließen sich 2 Fälle in Zschopau an, die gut ver laufen sind. In KrumhermerSdorf erkrankten im Anschluß an den ersten Fall, der einem Spinnereiarbeiter betraf, dessen Enkelkind, 1 ledige und 1 verheiratete Tochter; sowie im gleichen Hause eine Werkmeistersehefrau, welche starb. Bei den umfassenden Bekämpfungsmaßnahmen, deren Erfolg sich Dienstag, den 30. Juni 1025 im baldigen Aufhörcn der Erkrankungen zeigte, stand fdie Durchimpfung der gefährdeten Personen obenan und erreichte völlig ihren.Zweck. Der Wert der Schutzimpfung ist auch daraus zu ersehen, daß bei den Personen, bei denen die Impfung lange Zeit zurücklag, — 46 bis 49 Jahre, oder, wie bei dem erkrankten Säugling, eine Impfung noch nicht erfolgt war — die Krankheit in schwerer Form, in 2 Fällen mit tödlichem Ausgange, aufgetreten ist, während sie in den übrigen Fällen, bei denen die zuletzt erfolgte Impfung kürzere Zeit zurücklag, leichte Formen annahm. — Pie Htiersieuer hat im Monat Mai gegenüber dem Voranschlag eine Mehreinnahme von rund 6Millionen Mark erbracht. Die Biersteuereinnahme ist im Reichshaus haltplan mit 126 Millionen Mark Erträgnis veranschlagt. — Pie sächsische GesamtindeLziffer der Lebenshaltungs kosten beträgt auf erweiterter Grundlage (Ernährung. Heizung, Beleuchtung, Wohnung, Bekleidung, Verkehr, Körperpflege, Reinigung usw.) im Durchschnitt des Monats Juni 138 (Vorkriegszeit ---- 100). Sie ist demnach gegen die für den Monatsdurchschnitt Mai vorliegende Indexziffer von 137,5 um 0,6 v. H. gestiegen. — Mit der Ne«rveituug des HSstöaues auf der Lan-»irtschaftkichen Laudesausstekung vom 4.-7 Sep tember d. I. in Dresden-Reick ist der Landesverband Sachsen für Obst- und Weinöei beäufkragt 'worden. Er 'wird in einem besonderen Zelt vor allem eine wissenschaftliche Obst bauausstellung veranstalten, der sich bei entsprechender Obst ernte eine Frischobstausstellung anschließen wird. Da in dieser Sonderausstellung neben einer Statistik des Obstbaues und der Obsteinfuhr alle Bepflanzungsarten für Weg- und Straßenobstbau, daneben Modelle von Haus-, Bauern- und Siedlungsgärten, Schädlingsbekämpfung, Geräte zur Baum pflege usw. gezeigt werden, wird der Besucher damit einen Ueberblick über den gesamten sächsischen Obstbau gewinnen können. — Per Aund deutscher Wieter»ereine, Sitz Dresden, hat an den Reichspräsidenten v. Hindenburg ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Im Namen der deutschen Mieterschaft richten wir an Sie, Herr Reichspräsident, die Bitte, im Rahmen des Ihnen zur Verfügung stehenden Ein flusses dafür zu sorgen, daß dem deutfchen Volke ein Wohn- und Bodenrecht gegeben wird, unter dem es zufrieden wohnen und gesunde und kräftige Kinder großziehen kann." — Pie Landesvereinigu«, ehem. 102er Landwehr Hrtsgruppe Zschopau «. Amg. veranstaltet am 4. Juli in Bertholds Restaurant, Gornau, einen Erzgebirgschen Abend unter freundlicher Mitwirkung des Volksliedersängers Hans Leonhardt Schlettau. Freunde und Gönner des Erz gebirgschen Volksliedes sind hierzu herzlich willkommen. Näheres hierüber siehe im Inserat der Freitag-Nummer. — Pie ehemaligen Angehörigen des Inf Arg. 177 rüsten zu einer großangelegten Wiedersehensfeier, die am 4., 5. und 6. Juli in Dresden und Königstein stattfinden soll. Alle ehemaligen Kameraden, die mit ihren Angehörigen an dieser Wiedersehensfeier teilnehmen wollen, können ihre Adresse an Arthur Künzel, Chemnitztalstraße 22, oder an Paul Heinert, Dresden-A. 27, Kaitzerstr. 145 richten. — Pie erste Wiederseheusfeier ehemaliger Ange höriger H. I. M. 24 findet am 22. und 23. August 1925 in Leipzig statt. Recht baldige schriftliche Anfragen erbitten wir an Kamerad Bernhard Dinger, Leipzig, Markt 1711. — Wetterbericht. Dienstag: Zunächst ziemlich heiter, trocken mit steigender Tagestemperatur, später Gewitterregen. Mittwoch: Abwechselnd heiteres und wolkiges, etwas kühleres Wetter ohne wesentliche Niederschläge. — Pie nächste Mütterveratuag in Krumhermers- dorf findet am Mittwoch, den 1. Juli, nachmittags 2 Uhr im Gemeindeamt statt. — Weißstach. Am vergangenen Donnerstag wurde in Cranzahl Pfarrer Jugel, Sohn des vor 2 Monaten ver storbenen langjähtzlgtn Gemeindevorftandes Jugel von Cran zahl, in der eltetlichen Gruft zur ewigen Ruhe bestattet. Im besten Mannesalter von 45 Jahren war der Heim gegangene, der am Sonntag zuvor noch in voller Kraft des Leibes und Geistes seines Amtes gewertet hatte, in der darauffolgenden Nacht im elterlichen Hause zu Cranzahl plötzlich an Herzschlag verschieden. 19 Jahre hatte der Heimgegangene im geistlichen Amte gestanden, 8 Jahre in 93. Jahrgang Nepperwitz bei Wurzen und 11 Jahre in Weißbach. Welcher Beliebtheit er sich erfreute, davon zeugte die unübersehbare Schar von Leidtragenden, die den so früh Dahingcschiedenen mit einer Fülle kostbaren Blumenschmuckes zu Grabe ge leiteten; allein aus seiner Gemeinde Weißbach hatten 100 Personen die 2 Stunden lange Bahnfahrt zum Begräbnisort ihres Seelsorgers unternommen, darunter Vertreter der Orts behörden, der Lehrerschaft, Abordnungen der Vereine mit schwarzumflorten Fahnen, Konfirmanden, Frauenvcrein, Jung- männerverein, auch etwa 20 befreundete Amtsbrüder. In den zahlreichen Reden und Nachrufen, die dem Entschlafenen gewidmet waren, kam die tiefe Trauer um den Entschlafenen und die allseitige Verehrung für ihn, der ein treuverdienter Geistlicher und ein edler Mensch von sonnigem Wesen war. zu bewegtem Ausdruck. An seiner Bahre bezw. seiner Gruft hielt ihm zunächst Pfarrer Krug von Cranzahl die Grab rede, anschließend sprachen Oberpfarrer Ehmer von Franken berg als Ephorieverweser von Flöh«, Pfarrer Haase von Dittersdorf als Nachbar und Konfessionar, Pfarrer Acker mann-Schönbrunn und Pfarrer Matthes-Waldkirchen für die Pfarrkonferenzen von Wolkenstein und Zschopau, Pfarrer Kricwald für die Gemeinde Nepperwitz, Sludienral Bartho- lomai-Annaberg für den Universitätssängerverein zu St. Pauli- Leipzig ; ferner aus der Gemeinde des Entschlafenen Bürger meister Weißbach für den Gemeindcrat, Kantor Haustein für den Frauenverein, Rittergutsbesitzer Reuter für den Kirchenvorstand, Lehrer Feldner für die Lehrerschaft, Guts besitzer Oskar Kühn für den Militürverein, Walter Epper lein für den Gesangverein, Ludwig Kratzsch für die Feuer wehr und ein Mitglied des Jungmännervereins. Alle zeugten von der gewinnenden Persönlichkeit des Entschlafenen und von dem Vertrauen und der Verehrung, die er sich in allen Kreisen erworben, und von dem tiefen Schmerz, den sein jäher Heimgang in vielen Herzen hervorgerufen. Er ruhe in Frieden und das ewige Licht leuchte ihm! Kr. — Hrdmannsdorf Die hiesige Gemeindeverbandspar kasse errichtet am 1. Juli d. I. Zweigstellen in Börnichen bei Grünhainichen, Dittmannsdorf und Schlößchen-Porschen- dorf. — Hrdmannsdorf. Die Gasversorgung Mittelsachsen, Aktiengesellschaft, hat am 15. Juni d. I. die Gasversorgung in Erdmannsdorf, Plaue-Bernsdorf, Flöha und Niederwiesa ausgenommen und damit den ersten Bauabschnitt vollendet, nachdem auch die Gemeinden Augustusburg und Falkenau Mitte Juli an die Gasversorgung angeschlossen werden. Der spätere Anschluß dieser Gemeinden ist in Schwierigkeiten be gründet, die sich bei der Rohrlegung und bei der Errichtung der Reglerhäuschen ergaben. Für die Ferngasversorgung wurden bis jetzt 19750 m Stahlmuffenrohre in den Ab messungen von 100—150 mm l. W., für die Ortsrohrnetze 28725 m Stahlmuffenrohre in den Ausmaßen 70—150 mm l. W. verwendet. Sowohl die Rohre für die Hochdruckleitung als auch für die Ortsrohrnetze wurden geschweißt. Die Beteiligung in den angeschlossenen Gemeinden an der Gas versorgung ist eine rege. — Krbmanusdorf. Hier werden gegenwärtig Vor bereitungen für das am 5). und 6. Juli d. I. stattfindende Schul- und Volksfest getroffen. — Presden. Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt mit: Die politische Polizei hat neuerdings ein kommunistisches Waffenlager, offenbar zur Ausrüstung einer ganzen militä rischen Untergruppe der K. P. D. bestimmt, ermittelt und beschlagnahmt. Bei einem in Pirna wohnhaften, der poli tischen Polizei als militärischer Unterbezirksführer der KPD. verdächtigen Kommunisten wurde gestern eine Haussuchung vorgenommen und dabei eine Maschinenpistole und wichtige Bestandteile für weitere 6 Maschinenpistolen, 11 Schußwaffen verschiedener Art mit etwa 1100 Schuß dazu gehöriger Munition, eine scharfe Eierhandgranate und verschiedene andere Ausrüstungsgegenstände beschlagnahmt. — Die poli tische Polizei hat in Pirna erneut eine Haussuchung vor genommen und in dem Hause, in dem der in der Angelegen heit festgenommene Kommunist seine Wohnung hatte, ein weiteres Waffenlager ermittelt und beschlagnahmt. — Aosie«. Wie seinerzeit berichtet, rettete das 13- jährigc Schulmädchen Charlotte Glaubach am 14. April v. I. an der Meißner Straße ein 5jähriges Kind vom Tode deS Ertrinkens im Kühlgrabcn. Für diese tapfere Tat, die von der jugendlichen Lebensretterin mit dem Einsatz des
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