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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 20.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193209204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19320920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19320920
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-20
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Wochenblatt für Zschopau W «nd Umgegend gschopauer Tageblatt u* Anzeiger »a« „«»chmblatt' «scheint werk« «glich. Monatlicher Bezug«prei« l.SV ML frei Hau». Bestellungen wert»«« in unser« «eschLst»ste0e, von d« Bet«, sowie von allen Post« anstalten angenommen. ksngeigen-?i»esle: Amtlich« vetonni- machvmgen 8b mm breit, i mm Höhr !b Psg., l spaltig« mm-Zetl» ob»» bereu Raum 8 Psg, Steklaneezekl- (Textbreite) 1 mm 2b Psg. Tube» larisch« Satz bO «/, Ausschlag. M' Platzvorschrtst 2b »/, Aufschlag. _ , «^vvao und Nmgegend (Zschopau« Tageblatt und Anzeiger) ist da, »m- «erbsteirtlichung b« amtlich« Flöha, de« Amtsgericht«, de« Finanz»« und de« Stadtrat« M Zschop« Bekanntmachung« v« behördltcherseit« bestimmte Blatt Lq,°^ SW»-*-.«! Postlcheckko "tr Leipzig-er. -»« — Berurm v«. l» Nachdruck unser« «igenmeldungen nur mit genau« Quellenangabe gestattet. -ledei- «Niann-»«L.^ZL.L^dÄL «Mg StN-Mtztkftltkkt. 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Die Reichsregierung erklärt, daß sie die weiteren Beratungen der Abrüstungskonferenz in Genf mit Interesse verfolge und ihre weiteren Entschlüsse vom Ergebnis der Genfer Beratungen abhängig mache. Auch für eingeweihte politische Kreise war die eng lische Note eine Überraschung, denn nach der bis herigen Haltung Englands konnte man annehmen, daß London in dieser Frage mehr die Rolle eines Vermittlers zwischen Frankreich und Deutschland einnehmen würde. Ohne Zweifel ist eine auffallende Schwenkung in der englischen Politik eingetreten. Welche Gründe dabei eine Rolle gespielt haben, läßt sich natürlich noch nicht erkennen. Verschiedentlich wird behauptet, die Eng länder hätten sich durch das sogenannte i Pariser Geheimmaterial über angebliche deutsche Geheimrüstungcn beeinflussen lassen. Mit diesem Geheimmaterial hat schon der frühere französische Ministerpräsident Tardieu ope riert, hat aber nie den Mut gefunden, dieses Material der Öffentlichkeit vorzulegen, wahrscheinlich weil er selbst wenig Vertrauen in die Glaubwürdigkeit des Materials hatte. Aus Paris kommt jetzt auch die Drohung, man werde eine neue militärische Untersuchungs kommission nach Deutschland schicken. Die deutsche Regierung sieht einer solchen Kommission, die bekanntlich den schönen Namen Jnvestigationskommission trägt, mit Gelassenheit entgegen; aber wenn man in Paris solche Beschlüsse fassen sollte, so wäre das gleichbedeutend mit einer ungeheuren Verschärfung der ge- samten weltpolitischen Lage. Auffallend ist, daß die maßgebenden Blätter in England, die sonst in allen außenpolitischen Fragen die Auffassung ihrer Regierung unterstützen, diesmal Meinungen äußern, die auch dem deutschen Standpunkt Rechnung tragen. Ob die englische Regierung damit ihren offiziellen Stand punkt, den sie um -Frankreich willen eingenommen hat, in der Öffentlichkeit mildern will, ist möglich, bleibt aber natürlich nur eine Vermutung. G Nie Widersprüche in der englischen Rote. England zeigt in dem Schreiben an Deutschland, daß eS aus den Beratungen der Abrüstungskonferenz unter allen Umständen etwas Greifbares herausholen will, teils aus geldlichen Gründen, um einen Abbau der militärischen Ausgaben zu erzielen, teils aus Rücksichten auf die Ameri kaner, die bekanntlich sagen, solange Europa nicht abrüste, sei an einen Schuldennachlaß nicht zu denken. Deshalb versucht England mit allen Mitteln, die Abrüstungskonfe- renz zu einem greifbaren Ergebnis zu bringen. Man weiß aber auch in England, daß aus den Beratungen nicht viel herauskommt, wenn Deutschland wegbleibt. Im ersten Teil ihres Schreibens an die deutsche Regierung haben die Engländer sich ganz auf die französischen Wünsche eingestellt und erklären, an eine Änderung des Versailler Vertrages sei gar nicht zu denken, Deutschland müsse sich unter allen Umständen an diese Bestimmungen halten. Wie man das in Parts ja auch sagt. Im zweiten Teil des Schreibens werden aber gewisse Verhandlungsmöglichkeitcn offengelasscn. Hetze i« Sft mb West Maßlose französische Hetze io Elsaß Bei der Einweihung eines Denkmals zu Ehren des im Jahre 1675 gefallenen französischen Marschalls Turennein Türckheim im Elsaß wurden eine Reihe Ge- -enkreden gehalten, welche die elsässische Frage be- sonders unter dem Gesichtswinkel der deutsch-französischen Beziehungen betrachteten. Der ehemalige Unterstaais- sekretär und jetzige Senator Dr. Pfleger verlas die Rede des abwesenden Generals Bourgeois, in der dieser u. a. ausführte, daß das elsässische Volk heute mehr denn je die Ereignisse auf der anderen Seite des Rheins verfolgen müsse, wo man als Friedenshymnen nur Kriegs- -aesänge und Aufrufe zum Rcvanchekrieg höre (!). Dr. Pfleger selbst führte u. a aus, daß der elsässische Patriotismus das beste Bollwerk am Rhein dar- stelle. Gegenüber den Unverschämtheiten Deutschlands (!) sei eS mehr denn je notwendig, den Refrain des bekannten Rationalgesanges in die Welt hinauszusingen: „Ihr werdet Elsaß-Lothringen nicht be- kommen und gegen euren Willen bleiben wir Franzosen!' Diesen Refrain müsse man in der historischen Stunde der Wiedervereinigung des Elsaß mit Frankreich laut genug singen, damit Deutschland ihn verstehe und die ganze Welt ihn Hore. polnische „Festreden". Ein vielsagende« Denkmal. - - - In Gegenwart des schlesischen Wojewoden Grazhnsky Wurde in Bogutschütz an Stelle des vor einigen Jahren äe- isprengten Aufständischen-Dentmals ein neues Denkmal ent- yuut. Es stellt einen Hüttenmann dar, der mit einem Hammer dem symbolisch darge stellten Deutschtum den Schädel zertrümmert. Bei den Enthüllungsfeierlichkeiten hielt Grazynsky eine Rede, in der er an die Kämpfe um den A n n a b e r g erinnerte, wo 35 Aufständische von Bogutschütz gefallen i seien. „Um denselben Annaberg', so führte der Wojewode aus, „hört man heute noch die p o l n i s ch e S p r a ch e bis I Oppeln, Ratibor und Groß-Strelitz. Die auf unserer Seite verbliebenen Gräber sind und bleiben der Ausdruck unserer unerfüllten Rechte und Hoffnungen. Vom Westen her erheben sich neue Drohungen, die wir aber nicht fürchten, da auf unserer Seite das Recht der Ver gangenheit steht. Uber dieses Recht lassen wir nicht streiten. Angesichts des Denkmals für unsere gefallenen Aufständi- schen geloben wir, daß wir weiterhin in gemeinsamer Arbeit an dem Aufbau und an der Stärkung der polnischen Nation und des polnischen Staates arbeiten werden.' lleue unerhörte Grenzverletzung durch die Polen. Vor einigen Tagen erschienen tnBorszymmenin Ostpreußen in einem Gasthaus einige Polen, die nähere Erkundigungen über die Einrichtung des Königen frei willigen Arbeitsdien st es einzogen. Drei Tage nach diesem Vorfall erschienen über Borszymmen zwei polnische F lu g z e u g e, die tief über der Arbeitsstelle und dem Sportplatz heruntergingen, vermutlich um diese Stellen im Bilde festzuhalten. Sie zogen dann eine Schleife in der Luft und verschwanden wieder in östlicher Richtung über die nahe Grenze. oie oem deutschen Standpunkt Rechnung tragen sollen. Wie schwer es den Engländern gefallen ist, ihr Ein treten für die französischen Wünsche zu rechtfertigen, zeigen die offenen Widersprüche in diesem Schreiben. So wird im ersten Teil der Reichs regierung vorgeworsen, sie habe unklug gehandelt und nicht weise, daß sie gerade jetzt, wo die anderen dem be drängten Deutschland entgegenkommen wollen, ungemüt lich werde und die Forderung nach Gleichberechtigung auf stelle. Dadurch würden, sagen die Engländer, doch alle Be- Bemühungen um den Wiederaufbau gestört. Im zweiten Teil des Schreibens aber heißt es: Die Fragen der Gleichberechtigung schließen Betrach, tungcn über den nationalen Stolz und die nationale Würde ein, die das Herz eines jeden Volkes tief berühren und den Groll wachhalten, der sonst absterben und freundlicheren Gefühlen Platz machen würde. Im Interesse der allgemeinen Ver- söhnung ist es daher wünschenswert, daß alle derartigen Fragen durch freundschaftliche Behandlungen beseitigt werden. Das sind genau die gleichen Gedanken, mit denen Deutschland seinen Schritt in dieser Angelegenheit begründet hat. Um des nationalen Stolzes, um der nationalen Würde willen, und um den Groll zu beseitigen und den Weg zur Versöhnung freizumachen, hat die Reichsregierung ihre Forderung nach Gleichstellung des deutschen Volkes mit den anderen Völkern aufstellen müssen. Man soll uns nicht länger das verweigern, was allen anderen Völkern erlaubt ist: das natürliche Recht auf Selbstverteidigung. Solange uns dieses Recht verweigert wird, wird auch die politische Beruhigung nicht eintreten, die England selbst ebenso wie wir als Voraussetzung für den Wiederaufbau bezeichnet. Interessant ist es auch, zu sehen, wie sich England um die Bestimmungen des Versailler Vertrages herumwindet, wo ausdrücklich gesagt ist, daß die deutsche Abrüstung nur der Anfang für die Abrüstung aller beteiligten Mächte sein soll. An diesem Wort ist gar nicht herum zudeuteln. Aber die englischen Kronjuristen sind nun auf folgende Ausrede verfallen: Die Worte „Abrüstung der anderen' wäre gar keine Bedingung und keine Ver pflichtung für die anderen; diese Worte bedeuteten nur ein Ziel, aber keine Bedingung und keine Ver pflichtung. — Das sind offenkundige Spitzfindig keiten. Auch im zweiten Teil des Schreibens finden sich solche Widersprüche. Vor allem aber ist eines festzustellen: Die Engländer sagen in ihrem Schreiben kein Wort davon, wie sie sich eigentlich die Abrüstung denken, sie begnügen sich damit, allgemeine Redensarten zu machen. » Oie zugeschlagene Tür. Die englische Rote im Spiegel der englischen und französischen Presse. Ein Blick in die große englischePresse zeigt die bemerkenswerte Tatsache, daß im Gegensatz zu dem schroffen ablehnenden Ton der offiziellen eng- lischen Note die öffentliche Meinung sich bemüht, der deut schen Forderung auf Gleichberechtigung einigermaßen gerechtzu werden. Man glaubt hier TonundZeit - punkt der deutschen Note zwar kritisieren zu müssen, be zeichnet aber die Tatsache der deutschen Forderung an sich als wohlbegründet und nicht von der Hand zu weisen, das ist doppelt bemerkenswert, weil die englische Presse so diszipliniert ist, daß sic sonst der Regierungspolitik in auswärtigen Angelegenheiten nicht in den Rücken zu fallen Pflegt. So erklärt der Leitartikel der maßgebenden Zeitung „Time s', jedermann in England und auch die englische Regierung gebe zu, daß der deutsche Anspruch aus Gleich berechtigung tatsächlich gut sei. Eine souveräne Nation sei ganz offensichtlich zum Handeln berechtigt, wenn sie nicht einmal ein einziges schwere- Geschütz oder einen kleinen Tank bauen dürfe. Roch sei der Grnndsatz der
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