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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 06.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193508069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19350806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19350806
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-06
- Monat1935-08
- Jahr1935
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Organ für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen - Porschendort Anzeigenpreise: Tie 46 mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 96 mw breite Millimeterzeile im Re klameteil 2b Ps.: Nachlamtassel Nachweis 25 Ps.: Zifferanzeigen- gebübr 30 Pf. zuzüglich Porto. Das „Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Zschopauer Tageblatt und Anzeiger", erscheint werktäglich. Mo natlicher Bezugspreis l.70 Mk. Zu- stellgeb.2"Pfg. Bestellungen werden in uns.GeschäftSst. von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen Zschopauer Tageblatt a» Anzeiger DaS Wochenblatt für -Zschopau und Umgegend (Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger) ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchaft Flöha, des Finanzamts und des Stadtrats m Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt Bankkonten' Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 41 Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 712 Wochenblatt für Zschopau W und Umgegend a». isi 103. ÄWemWOe in WW« Men iveiier Wie ßlh Am de« «W«W« Krieg denkt Während die e n g l i s ch e und französische Presse über den Ausgang der Genfer Verhandlungen des Völker- bundsrats nicht sehr erbaut ist, geht die italienische Presse kaum auf die „Entscheidung" des Völkerbundsrats im Abessinicnkonflikt ein. Die Zeitung „Popolo di Noma" schreibt: Die allgemeine Frage der abessinisch-italienischen Beziehungen sei nach dem Willen Italiens von jeder Erörterung durch den Völkerbund aus geschlossen. Italien behalte völlig freie Hand bei jeder etwaigen kommenden Verhandlung vor dem Völker bund. Eine französische Zeitung will aus Nom erfahren haben, daß der italienische Kriegsplan gegen Abessinien folgendermaßen sei: Fünf italienische Abtei lungen würden von Italienisch-Somali in die Provinz Ogaden Vordringen und dabei dem Lauf von fünf Flüssen folgen. Sie hätten etwa 500 Kilometer nach Addis Abeba zurückzulegett, wo sie a u f e t w a 2 0 0 0 0 A b e s s i n i e r unter dem Oberbefehl von Nassibu stoßen würden. Drei italienische Abteilungen würden von Assab in Eritrea aus den fünf anderen cntgegenmarschieren und dabei die Wüste von Dankali zu durchqueren haben, wo das Thermometer bisau fetwa45bis50Grad Celsius steigt. Der abessinischeThronfolger werde sich ihnen an der Spitze von 40 000 Mann auf den Höhen von Wolla entgegenstellen. Die wirklichen militäri schen Operationen würden sich im Norden von Abessinien abspielen, wo eine starke ita lienische Armee die weiten Flächen von Wolquit durchqueren werde, um gegen Gondar vorzustoßen. Hier würde sich eine abessinische Streitmacht von etwa 70000 Mann unter dem Oberbefehl des Ras Kasa entgegenstellen. — Neue italienische Truppentransporte nach den ostafrikanischen Kolonien sind unterwegs. Aus Rom werden Meldungen verbreitet, nach denen die bei Harrar im Innern Abessiniens gelegene franzö sische Missionsstation Dubbo von bewaffneten Abessi niern geplündert und in Brand gesteckt worden sei. Zwei weitere französische Missionsstationen seien ebenfalls heftigen abessinischen Angriffen ausgesetzt gewesen. Diese Nachrichten sollen große Aufregung und Beunruhigung in Rom hervorgerufen haben. In Neapel sind wieder italienische Dampfer mit tropenkranken Arbeitern und Soldaten aus Eritrea und Somaliland eingetroffen. Die Stille der Nacht wurde benutzt, um die sehr elend ansschenden Kranken in die Hospitäler von Neapel und Umgegend zu überführen. An 3000 Tropenkranke sind allein in dieser Woche nach Italien zurückgekcbrt. Aus Rom wird ferner berichtet, daß ein starker Ausbau der italienischen Flotte im Gange sei. Die i t a i i e n i s ch e F l o t t e sei zum großen Teil in diesem Jahr völlig ncuorgani- siert und durch neue Schiffseinheiten ergänzt worden. So seien sieben Kreuzer von je 10000 Tonnen fertiggestellt worden, ferner eine Anzahl neue r Kreuzer von 5000 bis 8000 Tonnen, die bald auf zwölf Stück ergänzt werden sollen. 16 moderne Zer störer, ein starkes Kontingent von U-Booten und zahlreiche Torpedoboote feien eingestellt worden. Ferner Mllmid bMbl N WM Mr sich Furchtbares Unglück ln einem schlesischen Werk Das Basaltschottcr und Edelsplitwerk Taschcnhos bei Goldberg in Schlesien ist von einem schweren Un glück betroffen worden. In dem Vafaltbruch am Kahlen Berg kam aus bisher noch ungeklärter Ursache «ine Gesteinswand ins Rutschen und stürzte auf die an dieser Stelle beschäftigten Arbeiter. Sämtliche 39 Arbeiter wurden von den Gesteinsmasscn verschüttet. Sanitätsmannschaften und Feuerwehren der Umgegend begannen unverzüglich mit den Rctlungsarbciten. Die Zahl der Schwerverletzten betrügt 29. Bier Arbeiter wurden tot geborgen. Weitere sechs konnten bis zum Montagnachmittag aus den Stcintrümmcrn noch nicht geborgen werden. Das Werk Taschenhos hat eine Belegschaft von mehr als 200 Mann. Montag vormittag waren 39 Arbeiter mit dem Herausbrechen von größeren Basalttafeln be schäftigt. Der größte Teil der Arbeiter stand unten an der Sohle des Bruchs, während einige weiter oben das Gestein locker machten. Plötzlich klaffte ein ge waltiger Riß, und eine viele hundert Zentner schwere Gesteinswand löste sich ab, kam ins Nutschen und ftürzte vornüber. Die an der Sohle siebenden Arbeiter wurden durch einen Hagel von Gesteinsbrocken zu gedeckt und verschüttet. Die Unglücksstätte bot einen trostlosen Anblick. Durch den Krach der niederstürzenden Gesteinswand auf merksam gemacht, kamen andere Arbeiter ihren ver schütteten Kameraden zu Hilfe, und es gelang ihnen, «inige nur teilweise von den Gestcinsmasjen bedeckten Verwundeten zu bergen. Bei den übrigen waren aber mit den vorhandenen geringen Hilfsmitteln jede Mühevergeblich. Nach und nach wurden insgesamt 33 Verschüttete freigelegt und weggeschafft, bei vieren von ihnen kam jede Hilfe zu spät; sie waren ihren schweren Verletzungen bereits erlegen. Acht Todesopfer. Bis um 17 Uhr waren, nachdem ein'Schwervcrkctztcr sm Goldberger Krankenhaus gestorben war, fünf Todes opfer zu beklagen. 16 Schwerverletzte wurden in das Gold berger Krankenhans geschafft. Nach den neuesten Feststellungen sind noch drei Mann unter den Gesteinsmassen begraben. Von einem Ver schütteten hörte man bis in die späten Nachmittagsstun den noch Lebenszeichen. Die Ncttnngsarbeiten werden unter Beteiligung des Arbeitsdienstes fortgesetzt. Vertreter der Behörden aus Goldberg und Liegnitz sowie ein Ver treter der Hirschberger Staatsanwaltschaft sind bereits au der Unfallstelle eingetroffen, nm die Ermittlungen der Ursache des Unglücks zu führen. In den späten Abendstunden gelang cs, die drei letz ten Verschütteten zu bergen. Ein Steinarbeiier konnte le bend geborgen werden, während die beiden anderen be reits tot waren. Damit hat das Unglück acht Todesopfer gefordert. Von den ins Krankenhaus cingetiefenen Schwerverletzten sind im Laufe des Nachmittag zwei gestorben. Die Schwer verletzten — nach den letzten Meldungen sollen es sieben sein — haben m§ist schwere Schädelbrüche aufzuweiscn. Das Unglück soll nach den bisherigen Ermittlnngcn dadurch entstanden sein, daß ein Arbeiter eine Zündschnur von einem Sprcngschuß, der bei der letzten Sprengung eingebaut worden war, und seinerzeit nicht zur Entzün dung gekommen ist, anzündetc. Ein zweiter Arbeiter, der das sah, versuchte, die Zündschnur abzureißen, jedoch war es bereits zu spät. Die Flammen hatten sich schon wei-er- gefressen, und bevor sich die Arbeiter noch in Sicherheit bringen konnten, ging der Schuß los. Etwa zehn- bis zwölftausend Kubikmeter Gcstcinsmassen brachen auf die obere Sohle herunter und verschütteten die dort beschäf tigten Arbeiter. Die Wucht der Gcsteinsmassen war so groß, daß große Gestcinsstücke auf die 60 Meter tiefer lie gende untere Sohle herunlerstürzieu. Die dort beschäftig ten Arbeiter wurden zum Teil von den herabstürzenden Gesteinsmassen verschüttet: hier war der größte Teil der Schwerverletzten zu bergen. Die Aerzte der Umgebung, die Sanitätstolonnen und Feuerwehren trafen rasch nach dem Bekanntwcrden des Unglücks ein und hatten alle Hände voll zu tun. Gegen Mittag, als mau sah, daß die inzwischen eingetrofseneu Saniiälsmanufchanen nicht ausreichten, wurde der Arbeitsdienst bin',»gezogen. Am Montagabend ist ein weiterer Schwer verletzter seinen Verletzungen erlegen. Von cmem Verschütteten hörte inan bis in die späten Nachm-ttagv- stnndcn noch Lebenszeichen Die Neunngsarbeucn wer den unter Beteiligung des Arbeitsdienstes sortgeietzt. sind zweiGroßkampf schiffe von je 35 000 T onncn, „Vittorio" und „Benito", in Bau, die nach ihrer Fertig stellung in etwa zwei Jahren zu den mächtigsten Kampf schiffen der Welt gehören werden. Zwei bisher in Dienst befindliche Großkampfschiffe, „Cavour" und „Julius Cäsar", werden nach völliger Erneuerung im nächsten Jahre wieder gebrauchsfertig fein. Außerdem kommen noch die zehn U-Boote hinzu, die entsprechend dem letzten Mobilmachungskommuniquö auf Stapel gelegt wurden. * „Mussolini schleckt unterrichtet" - erklären ausländische Kaufleute m Abessinien. Das französische Telegraphcnbüro HavaS verbreitet eine Meldung aus Addis Abeba, wonach die Kauf leute und leitenden Persönlichkeiten der arabischen, arme nischen, griechischen, indischen, libanesischen, portugiesi schen, russischen, schweizerischen und türkischen Kolonie von Addis Abeba eine Protesterklärung gegen eineÄußcrung Mussolinis veröffentlicht haben. Es handelt sich dabei, laut Havas, um eine angebliche Erklärung Mussolinis, daß Abessinien VölSer anderer Rassen mit Ungerechtigkeit und Grausamkeit regiere. In der Protesterklärung wird betont, daß Mussolini schlecht unterrichtet worden sein müsse. Die Unterzeichner des Protestes, die seit einigen Jahrzehnten in Abessinien leben, versichern, daß sic stets größtes Entgegenkommen gefunden hätten und in ihren Beschäftigungen nicht ge stört worden seien. Sie hielten cs daher für ihre Pflicht, zu erklären, daß eine derartige Kennzeichnung des abessinischen Volkes unbegründet sei und der Wirrlichleit nicht entspreche. * Abessinien hofft auf den Völkerbund. Wie aus Addis Abeba verlautet, werde die abessinische Regierung voraussichtlich die Vor schläge des Völkerbundsrates im italienisch-abessinischen Streit annehmen. Abessinien sehe es dabei jedoch als selbstverständlich an, daß der Völkerbundsrat am 4. September nicht nur die Beziehungen zwischen Italien und Abessinien einer allgemeinen Prüfung unter zieht, sondern eine endgültige Entscheidung in dem Streitfall fällt. Die Truppenbewegungen der Abessinier nach der Nordgrenze dauern an. In den letzten drei Tagen zogen etwa 6009 Mann durch Addis Abeba. Nach einem Bericht der Londoner Zeitnng „Times" aus Addis Abeba sei dort der Bericht des abessinischen Vertreters in Genf, Professor Jcze, ein- getroffcn. Er habe wesentlich zu einer ruhigeren Auf fassung der Lage bcigctragcn. Der Kaiser habe einen Sendboten an die in der Umgebung von Addis Abeba lagernden 60 000 Wallamo- und Kontakricgcr geschickt und ihnen sagen lassen, sic sollten nicht in die Hauptstadt ein- marschieren, da der Kaiser mit Rücksicht ans den Völker bund keine kriegerischen Knndgebungcr wünsche. Der abessinische Gesandte in P a r i s er klärte, daß Abessinien den Vertrag von 1906 nicht aner kannt habe und sich deshalb jeder Maßnahme fernhalte die sich auf diesen Vertrag aufbauc. Abessinien, das sick mit der Mitgliedschaft beim Völkerbund begnüge, igno - riere den Vertrag von 1 906. Einer Meldung aus Addis Abeba zufolge soll die abessinische Negierung einen Vertrag mii Japan unterzeichnet haben, nach dein Javan „eine sch, große Menge Wassen und Munition" -nr Beschleunigung der Modernisierung der abessinischen 'Armee liefern soll Auch seien Vorbereitungen für die Cuts e n dnno einer japanischen Militär- und Handels- mission nach Abessinien nahezu abgeschlossen. Im Außenministerium von Addis A b e b a treten täglich Hunderte von Angeboten Freiwilliger ans allen Ländern und von allen Nassen ein. Insbesondere sind cs Offiziere. Bis Montag lagen fünftausend Anträge v-rr. ungerechnet diejenigen' bei den einzelnen Konsulaten im Ausland. Die Parole zum Betriedsavpell der schassenden deutschen fügend. Mittwoch, den 7. August 1935: Mau hebe die Kraft eines Volkes insgesamt und somit kommt sie allen wieder unmittelbar zugute. Adolf Hitler.
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