Volltext Seite (XML)
Nahrungsmittel. Nahrungsmittel sind Gemenge von Nahrungsstoffen, welche durch die Fermente und Säfte des Verdauungsapparates ver arbeitet, dem Blut zugeführt werden; in diesem, resp. den Ge weben, erfolgen Verbrennungsprocesse, Spaltungen, Locomotions- vorgänge u. s. w., deren Effecte die tinerische Wärme, die Leistungsfähigkeit und die Erneuerung, bezw. Vermehrung der Gewebe sind. Die Nahrungsmittel müssen desshalb sämmtliche Elemente enthalten, aus welchen der Körper besteht, und da dieser selbst nicht im Stande ist, organische Verbindungen zu compliciren, so müssen ihm diese in entsprechender Form geboten werden. Da die Gewebe, sowie zum Stoffwechsel wesentlichen Säfte, stickstoffhaltig sind, so muss dem Körper stets ein gewisses Quantum stickstoffhaltiger Substanz zugeführt werden); diese „plastischen“ Nahrungsstoffe können und müssen aber auch unter Umständen, die zweite Art von Nahrungsstoffen ersetzen; die zweite Art sind die stickstofffreien, die Wärme und Kraft er zeugenden. Neben den Nahrungsstoffen werden dem Körper fort während zugeführt Reizmittel, zu welchen auch zum grossen Theil die sog. Genussmittel gehören. Der Werth eines Nahrungsmittels bängt daher ab von dem Verhältniss, in welchem es die erforderlichen Stoffe enthält* und von dessen Verdaulichkeit. Jede weitere Taxirung beruht auf mehr äussern Umständen (Rarität, Geschmack u. s. w.) Vrgl. über Gesundheitspflege, Sanitätswesen u. s. f. (s. auch pag. 65): Lehr, Krankheiten des Gewerbetreibenden. Hägers Industrieblät ter 1875. Richter, Trödlermagazine als Giftherde. Ebend. * Eulenburg, Handbuch der Gewerbehygiene. Hirschwald, Berlin 1876. Gautier, traite de chimie appliq. ä la physiol., ä la pathol. et ä l’hygiene. Paris, Baillere 1874. ** Tardieu, dictionn. d’hygiene publ. et de salubrite, Paris, Bail lere 1862. Vernois, traite pratique d’hygiene indust. etc. Paris 1872. * Wiel und Gnehm, Handbuch der Hygieine. 1877 1. Lief. Annales d’hygiene publ. et medecine legale, seit 1829. Paris. * Den Stickstoff bestimme man stets als solchen, nicht nach Varrentrapp-WiU’s Methode.