7 8 Calciumnitrat. Behandlung mit Wasser zuriickbleibendes Pulver unter dem Mi kroskop feine klare, theils stängelige, theils breitere Krystalle von fast unkenntlicher Form zeigte; in einzelnen Exemplaren Hessen sich Combinationen, wie die in Fig. 3 gezeichneten, wahrnehmen, nur gab eine grössere Länge und Dicke dem Kry- stall einen etwas verschiedenen Habitus. Der nach Auslaugen mit Wasser verbleibende voluminöse Rückstand entwickelte mit concentrirter Schwefelsäure Chlorwasserstoffsäure, wodurch sein Charakter als Bleichlorid bekundet und der Nachweis geführt wird, dass bei der Schmelzung der Salze nicht etwa ein Aus tausch der Metalle vor sich geht. Die Nitrate der alkalischen Erden als Gfrundmasse. Salpetersaures Calcium. Wenn man salpetersaures Calcium im Porzellantiegel schmelzen will, so muss man in der Wärmezuführung einige Vorsicht anwenden, da wenig über dem Schmelzpunkt die Zer setzung des Salzes beginnt und sich durch Aufwerfen gelbbrau ner Blasen zu erkennen giebt. Leitet man absichtlich durch Wärme eine Zerlegung des Salzes ein, so kommt das den ent weichenden nitratischen Gasen entsprechende Oxyd nicht zur Isolirung, sondern wird sofort in Lösung genommen und dürfte in eben solcher Art, wie auf hydratischem Wege, zur Bildung basischer Nitrate Veranlassung geben. Brügelmann*) stellte, indem er die Zersetzung von den Nitraten der alkaHschen Erden im Porzellantiegel oder Kolben durch fortwährend gesteigerte Wärme zu Ende führte, die entsprechenden Oxyde in Krystall- form her und gelangte zu dem bemerkenswerthen Ergebniss, *) Wiedemann’s Annalen, Bd. II, S. 466 und Bd. IV, S. 277,