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■Jahre]. 1881 Allgemeine Zeitschrift für Textil-Industrie. Seite 307 >£* s V H V ALLGEMEINE ZEITSCHRIFT > ‘H VH V - • • - ■ • m • EXTIL-INDUSTRIE. •> • •/. H V HV m; • • M«. • V 5 V H-V • . • HO >i»V» Chf.f-Redacteue: PH. ZALUD in Chemnitz. • •* • x • • * v Nr. 30. Chemnitz—Leipzig, 1. November 1881. III. Jahrg. Inhalt. Abhaudlnn^en: Doppelt wirkender Regulator für selbsttätige Mule-Feinspinn maschinen von H. Reichardt. — Muster-Compositionen. — Original-Färberei- und Druckerei- Recepte. — Druckmuster <2 Muster). — Ledeiyieinen- oder Seil-Transmissionen. Neuer ungen und Verbesserungen: Farbendruck auf Gewebe und andere Stoff- 1 in beliebiger Anzahl Farben mittelst einer einzigen Operation von William George White u. Frangis Andersohne. — Traversirender Topf für Bänder und Vorgespinnstfaden für Spinnerei- masebinen von Bonrcart Sohne & Co. — Verfahren und Einrichtung zum seitlichen An schleifen der Spitzen an den Drahthäkchen von Kratzenbeschlägen von Wilhelm Decker. — Anordnung der Federn für die fallenden Platinen der Wirkstühle von Carl Wilhelm Heinig. — Neuerungen an einer Masehine~zum Trennen und Reinigen von Pflanzenfasern von Thomas Threlfall. — V erfahren und Einrichtung zum Binden der Musterkarten für Jacquardmaschinen von J. L. Peschkes. — Neuerungen an Jacquardmaschinen von Carl August Fröbel. — Ver fahren und Einrichtung zur Herstellung von Besatzstreifen von W. Zehnter. - Rapportapparat für Klöppelmaschinen von Wwe Ed. Büsche. — Neuerung an der durch P. R. Nr. 10,004 geschützten Vorrichtung an Lüstrirmaschinen, um Garne matt zu appretiren von Holken & Co. — Trocken- und Appretunnaschinen mit zwei endlosen Filzen von H. Zwieger. Neuer ungen für Roll- und Bogen-Calander von W. R. Schürmann. — Neuerung an den Plätt maschinen für Kammzug von J. Schoen. — Patentwesen: Patent-Anmeldungen. — Ertheil- ungen. — Erlöschungen. — Mittheilungen: Walk-Maschinen. — Inserate. : : i§*9 : : ÄBBCÄKDLUNGEKi ■r.v.. 'TttttTTTTTT TTTTT Doppelt wirkender Regulator für selbstthätige Mule-Feinspinnmaschinen von H. Reichardt in Buhl hei Gehweiler (Eisass). (D. R.-P. Nr. 14,959.) Durch den vorliegenden Regulator soll vermieden werden, dass der Spinner im Laufe des Rückganges nachhelfen muss, entweder um Faden zu geben oder um Faden wegzunehmen. Der doppelt wirkende Regulator (Zeichnung auf Seite 317), welcher den Gegenstand dieses Patentes bildet, soR von Anfang bis Ende des Rückganges genau den Fadenvorrath, welcher zum guten Laufe des Games nothwendig ist, beibehalten. Das Princip, auf welchem die Construction dieses Regulators beruht, ist das Folgende: Die Höhe heim Einwinden im Moment, wo der des Gegenwinders soll Wagen sich hei der Cvlinderbank einsteRt, ungefähr dieselbe bleiben von Anfang bis zu Ende des Rückganges. Diese Höhe wird zwar etwas kleiner am Ende des Rück ganges, aber dieses Sinken des Gegenwinders kann nur auf eine progressive und der Höhe des Kötzers entsprechende Weise stattfinden. Dieses progressive Sinken des Gegenwinders kann ganz nach Beheben regulirt werden. Dieser Regulator besteht aus: 1. zwei eisernen Stangen a b, welche sich vom Sector bis zur Cylinderbank erstrecken; 2. zwei Zahnstangen c e 1 und zwei mit scharfkantigen Zähnen versehenen Platten sind an beiden Enden der Regulir- stangen a b befestigt; 3. einem Räderwerke ge h i j, welches mit beiden Regulir- stangen in Verbindung steht und die Regulirung der Schrauben mutter k des Sectors überträgt; 4. einer Kette l tn n o, welche an einem Ende am Hebel arm l P des kleinen Hebel l P l 1 befestigt ist und am anderen Ende ein System von zwei Haken q r trägt. Diese Haken sind Auskünfte über Neuerungen, Verbesserungen, Maschinen etc. etc. ertheilen wir bereitwilligst und kosten frei stets briefUch. Die Redaction. mit einander durch ein Stängelchen s 1 verbunden. Die Kette läuft über die Rohen m n o. Die Rohe m ist an einem Arm X des Gegenwinders angebracht und durch eine Regulirschraube verstehbar. Zwei Winkel x y sind auf den Reguhrstangeu angeschrauht und bewegen sich mit diesen hin und her. Ein dritter Winkel z, am Wagen befestigt, hat zum Zweck, die beiden ersten und folglich beide ReguRrstangen in ihre normale Stellung zurück- zustossen, wenn sie eine andere angenommen haben. Dieses Zurückstossen geschieht, wenn der Wagen das Ende seines Auslaufes erreicht hat. Durch die Wirkung eines weiter unten beschriebenen Mechanismus sin die Räder g e h i in Berührung mit Winkel rad j nur im Augenblick des vollendeten Wagenauszuges, dem nach kann eine SectorreguRrang nur in diesem Momente statt- finden. Die verschiedenen Functionen dieses Apparates sind folgende: Wenn die Arme X des Gegenwinders im Momente des vohendeten Wageneinzuges sich in ihrer normalen Höhe befinden, so dürfen die Haken q r weder in der unteren, noch in der oberen Platte eingreifen. Es findet also keine Regiüirung statt. Ist dagegen diese Normalhöhe überschritten, so greift der untere Haken r in die untere Platte und schiebt die Regulirstange b um eine Kleinigkeit vorwärts, Fig. 1. Diese Bewegung wird auf die Räder g e h i und die obere ReguRrstange übertragen. Diese wird dadurch um eine gleiche Länge zurückgeschoben. Durch die doppelte Bewegung nehmen die Winkel x y die SteRung, welche in Figur gezeichnet ist, ein. Wenn nun der Wagen seinen Auszug bald vollendet hat, so wird der ganze Mechanismus durch die Winkel x y und z in seine NormalsteRung gebracht. Gleichzeitig findet die Regu lirung des Sectors statt, indem das Räderwerk g e h i in Be wegung gesetzt wird und sich nun mit dem Sectorrad j in Verbindung findet. Die Sectormutter k wird durch diese ReguHrung zurück geschraubt und der Gegenwinder wird beim nächsten Wagen einzug seine Normalhöhe erreicht haben. Eine entgegengesetzte Regulirung findet ganz in derselben Weise statt, wenn der Gegenwinder seine Normalhöhe nicht erreicht hat. Bei dieser Regulirung wird die obere Stange a durch den oberen Haken q vorgeschoben und heim Wagenaus zug wird die Sectormutter aufwärts geschraubt, so weit es nothwendig, um den Gegenwinder aufseine Normalhöhe zu bringen. Verkürzung der Regulirkette. Der Fadenvorrath wird im Laufe des Rückganges allmälig kleiner, weil der Spindeldurchmesser kleiner wird. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Regulirkette Imno an den Hebelarm P l des Hebels l P l l befestigt. Dieser Hebel befindet sich mit seinem Arm PI 1 in Berührung mit einem excentrischen Ring p, welcher auf der Abwindstange 0 festgeschrauht ist. Durch das progressive Steigen des Ein- winders dreht sich die Stange und mit ihr der excentrische Ring. Der grössere Durchmesser dieses Ringes drückt nun auf den Hebelarm P l l und bewirkt durch die Verstellung des Hebels die Verkürzung der Kette. Beide Haken q r kommen etwas höher zu stehen und der Fadenvorrath wird dadurch geringer. Diese Verkürzung kann nach Beheben grösser oder kleiner sein oder auch ganz wegfaRen. Aus- und Einrücken der Sectorräder. Auf dem Sectorzapfen t ist eine lose Büchse v, auf welcher die Räder li i befestigt sind. Diese Büchse wird durch eine