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Jalirg. 1SS2 Allgemeine Zeitschrift für Textil-Industrie. Seite 57 • rjs>. Pb I ♦ »r ff % - -£v:S ALLGEMEINE ZEITSCHRIFT EXTIL-INDUSTRIE. Chef-Redactf.vr: PH. ZALUD in Chemnitz. * • Nr. 5. Chemnitz-Leipzig, 1. März 1882. IV. Jalirg. Inhalt. Abhandlungen: Oeflnungsmaschine für Baumwolle, in Verbindung mit einer Sohlag- und Wickelmaschine, von Rolffs & Co. in Manchester. — Das Vorrichten der Jacquard maschine nach englischem System. — Controll- und Hilfs-Apparate. III. Schnsszähler für mechanische Webstühle. — Muster-Compositionen. — Original - Färberei- und Druckerei- Recepte: Satinet-Muster. — Anilinblau gaufrirt (1 Muster).— Neuerungen und Verbesser ungen: Einrichtung zur geradlinigen Verschiebung des Drehtopfes für Spinnereimaschinen. — Spindelhülse für Feinspinnmaschinen. — Neuerung an der durch Patent Nr. 10,068 geschützten Kümm-Maschine für Flachs- und Hanfwerg. — Flortheiler für Vorspinn-Maschinen. — Apparat zum Fangen zusammengelaufener Fäden an Feinspinnmaschinen. — Verfahren zur Aufspulung und Verpackung von Gespinnsten. — Einrichtung zur Bewegung des Faden leiters an Ring-Spinnmaschinen. — Mechanismus zum Betrieb und zur Ausrückung der Putz apparate für Gespinnste und Gezwime. — Vorrichtung zum Schützenwechsel an mechanischen Webstühlen. — Einrichtung zum Schützenwechsel für mechanische Webstühle. — Schaft maschine. — Webstuhllade mit zwei- und mehrfacher Schützenbahn. — Neuerung in dem durch Patent Nr. 14.S6S geschützten Verfahren zum Binden von Jacquardkarten und an der hierzu benutzten Maschine. — Werkzeuge zum Einsetzen und Herausnehmen der Loch verschlüsse an Jacquardmaschinen. — Neuerung an dem durch P.-R. Nr. 14,2Si geschützten Schusswächterschützen für mechanische Webstühle. — Neuerungen an Doublirmaschinen für Gewebe aller Art. — Zeughaspel. — Verfahren zur Herstellung langer Noppen für Plüscbgewebe. — Electrischer Schuss Wächter für mechanische Webstühle. — Webschützen für Schlauchspulen. — Neuerungen an Strickmaschinen. — Anordnung einer Musterkette zum Ausrücken einzelner Nadeln an der durch Patent Nr. 7785 geschützten Strickmaschine. — Rundstrickmaschine. -- Buntmuster-Strickmaschine. — Neuerungen an Klöppelmaschinen für gemusterte Geflechte. — Einrichtung zur Herstellung einer nachgeahmten Naht in Rundstuhl-Wirkwaare. — Vorrichtung zum Wirken von vielfarbigen isolirten Pressmustern an Rundstühlen. — Electrisclns Licht in Färbereien. — Rührwerk für Färbemaschinen. — Neuerung an der durch Patent Nr. 13,138 geschützten Stoffwaschmaschine. — Neuer ungen an Koch- und Waschkesseln für Gewebe, Garne etc. — Neuerungen am Zählapparate, um ein- und vielreihige Ringelwaare selbstthätig herzustellen. — Mechanismus zur Ver kürzung des Wagenhubes an Feinspinnmaschinen. — Selbstthätige Pressspahn-Einlege- maschine für Webstoffe. — Patentwesen : Patent-Anmeldungen, Ertheilungen, Erlöschungen. Mittheilnngen: Fachschulzeitung. — Correspondenz der Redaction. — Inserate. ............ .... .... imiiiii AlHÄIDLttHSIK> Oeffnungsiuasclime für Baumwolle, in Verbindung mit einer Schlag- und Wickel maschine, von Rolffs & Co. in Manchester. In unserem Jahresberichte vom 2. Januar erwähnten wir, dass in Folge der grösseren Unreinigkeit der Baumwolle seit einiger Zeit die ersten Vorbereitungsmaschinen verbessert worden sind und mehr in Aufnahme kommen, um die Baumwolle zu reinigen, und somit diese Arbeit nicht den Krempeln aufzu bürden, deren Bestimmung das Geradelegen und nicht das Reinigen der Faser ist. Die Maschinen, welche gegenwärtig am meisten zu diesem Zwecke angewendet werden, sind: der verticale conische Oeffuer und der Batteur, oder, die Schlag- und Wickelmaschine, und beide namentlich als eine Maschine verbunden. Da letztere Combination manchen Spinnern noch neu ist, so wollen wir sie hiermit genauer beschreiben und dabei auf die allerneuesten Verbesserungen bei derselben aufmerksam machen. Fig. 1 zeigt einen verticalen Durchschnitt durch den Oeffner allem, um dessen Construction darzulegen, während Fig. 2 eine Seitenansicht der combinirten Maschine giebt. Eine verticale Welle C trägt eine Reihe von schmiedeei sernen Scheiben von stufenweise zunehmenden Durchmessern, streng apart gehalten durch Distancestücke. An jeder schmie deeisernen Scheibe sind verschiedene stählerne Radialarme oder Schläger BB befestigt; einige dieser Arme sind gerade und andere aufwärts gebogen. Diese Scheiben und Schläger rotiren m einem conisch geformten Gitter 1), dessen grösster Durch messer am obersten Ende ist. Das Gitter besteht aus ver schiedenen Theileu, jeder Theil ist eine gusseiserne Platte, der / LX.iM F R hesondern Baumwollsorte oder Mischung, welche zu öffnen ist, angemessen gerippt. Es ist klar, dass durch die Aufhebung des Schaftes C die Entfernung zwischen den Spitzen der Schläger und dem Gitter so ge ändert werden kann, wie sie durch die ver schiedenen Längen der Baumwoll-Stapel ver langt wird. Diese Me thode, um das Verlangte zu erhalten, ist indessen nicht zu empfehlen; die Adjustiruug wird that- sächlich selten verlangt und in einzelnen Fällen überhaupt nicht, Wenn solche indessen nöthig werden sollte, ist es besser, das Gitter durch ein anderes zu ersetzen, welches, wenn ds ge wünscht, verschieden gemacht werden kann in den drei Punkten:-Grösse der Rippen, Grösse der Durch bohrungen, und ebenso in der Entfernung von den Spitzen der Schlägerarme. Es ist einzusehen, dass es mit solch einer Reihe von Variationen möglich ist, allen Anforderungen zu entsprechen. Die Einsetzung eines frischen Gitters ist das Werk von ein paar Stunden und sie hat den Vortheil, dass der Arbeiter dann keine Veränderung daran vornehmen kann. Der Zug, welcher verlangt wird, um die Baumwolle durch die Maschine zu senden, wird durch seine eigene Drehung erhalten. In den älteren Maschinen wird die Baumwolle durch das Rohr A eingeführt, in den neueren dagegen gewöhnlich mittelst eines eigens construirten Zuführtisches in die Maschine gebracht, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist. Der Hauptvorzug dieses Oeffners ist der, dass er entweder auswählend oder aus scheidend wirkt; er wirkt nicht länger auf die Baumwolle, als es zur vollständigen Geffnung derselben nöthig ist, und dieses geschieht auf folgende Weise: Das Material wird erst von den Flügeln der untersten Scheibe geschlagen und dann gehoben; geht von einem Flügel zum andern, bis es mit dem Luftstrom durch die Oeffnung am Kopfe au der rechten Seite entlassen wird. Wenn che Baumwolle schon zu Beginn ziemlich rein ist, so wird der Durchgang durch die Maschine schnell sein; wo indessen Klumpen und Knoten vorhanden sind, wird sie, da diese eine grössere Dichtigkeit haben, nicht so schnell auf steigen, und wird in der That nicht ellbr entlassen, bis sie vollkommen aufgebrochen und geöffnet ist. Dies ist der charakteristische Vorzug dieses Oeffners. Die schlechteren Baumwollsorten sind in der Regel am dichtesten gepackt; amerikanische Baumwolle, welche mittelmässig rein, also im Vergleich lose ist, verlangt wenig, um geöffnet zu werden, während Surat, welche gewöhnlich die schmutzigste ist, sehr fest gepackt ist. Letztere bleibt also von selbst länger in der Maschine, da sie erst heraustreten kann, wenn sie hinreichend gelockert ist. Auf diese Weise läuft das Material die geringste Gefahr der Zerstörung, übereinstimmend mit der Erhaltung des verlangten Erfolges. Während des Aufeteigens werden die Saamenkörner, Schalen, Sand und fremde Körper entweder