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Deutsche allgemeine Zeitung : 21.06.1843
- Erscheinungsdatum
- 1843-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184306213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18430621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18430621
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1843
- Monat1843-06
- Tag1843-06-21
- Monat1843-06
- Jahr1843
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 21.06.1843
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WM Deutsche Allgemeine Zeitung. HM «uilandes. ' Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» UebevvtLS. Deutschland. * Frankfurt a. M. Deutscher» Schiffahrtsvertrag, -f München. Das Frohnleichnamsfest. Maßmann. Schelling und der Kronprinz. "Dresden. Verhandlungen der I. Kammer über den Ge setzentwurf, den Schutz der Rechte an literarischen Erzeugnissen be treffend. "Stuttgart. Der Buchhändler Liesching darf nicht nach Baiern. Prinz Friedrich von Hohenlohe-Oehringcn. Bücherverbote. Jagdpassionen. Der Hirtenbrief des Bischofs von Rottenburg. Die Aernte. Saden. Schluß der Generalsynode, nach Annahme des Ent wurfs über die Pfarrbesoldungcn. -f Frankfurt a. M. Rothschild in den Niederlanden. Die Aernte. Die Wallfahrer. ""Frankfurt a. M. Erzherzog Stephan. Fürst Metternich. Kreutzen. "Aus Westpreussen. Das Fest des Staatsministersv. Schön. «Spanien. "Paris. Erklärungen über die Sicherheit der Königin. Die Unruhen scheinen in Andalusien schwach, in Catalonien aber schlim mer zu sein. Großbritannien. Unterhaus: Die Vermählung der Prinzessin von Cambridge. Eine Wahlrechtsbill. Ein Kohlenzoll.— Der katholische Verein. "London. Die Debatte über den Kohlenzoll. Frankreich. Pairskammer: Napoleon's Denkmal. Deputirtenkammer: Das Ausgabebudget; der Gesetzentwurf in Betreff der Staatsmini- ster. -j-Paris. Hr. Isambert und die Kirchenfragen. Begppten. * Alexandrien. Rindviehseuche. Beschränkung des diplo matischen Schutzrechts. ShorKamerika. Webster's Grundsätze über Handelsverträge. ^b^plata-Staaten. "'London. Nachrichten von Montevideo und Rio Grande. Handel und Industrie. "Hamburg. Plan zur Begründung einer . Feuervcrsicherungsgesellschaft. Ankündigungen. D-utschla«». T Frankfurt a. Ät-, 15. Jun. Man verspricht sich von den gegenwärtigen Sitzungen der deutschen Bundesversammlung sehr Er freuliches fiir Deutschland, nämlich Verhandlungen über die Annahme bims gemeinsamen Schiffahrtsvertrags und einer gemeinschaftli chen deutschen Flagge. Viele Wünsche dafür sind schon öffentlich ausgesprochen worden, um so erfreulicher würde die Realisirung der selben werden. Allerdings läßt sich der ganze Umfang des beabsichtig ten SchiffahrtSvcrtrags nicht voraussehen, ja es lassen sich nicht ein mal auch nur einigermaßen genaue Vermuthungcn darüber äußern. In dessen wird derselbe wol jedenfalls gute Folgen für die deutsche Schiff fahrt und den Handel haben, die sich in ihren Wirkungen wol auch auf die Industrie erstrecken dürften. Ob aber die von vielen Seiten her sehr gewünschte Erlassung einer Navigationsacte, wodurch die aus wärtige Schiffahrt in ihrem zcitherigcn ganz gleichgestellte« freien Wir ken beschränkt, und die heimische Schiffahrt vor jener begünstigt wer den dürfte, stattfinden werde, möchte wol vor der Hand noch zweifel haft sein. Der deutsche Zollverein hat bekanntlich mit England erst kürzlich einen Schiffahrtsvertrag abgeschlossen, welcher erst mit dem Jahr 1848 «bläust. Für die nächste Zeit müßte also eine Ausnahme in Bezug auf die Engländer gemacht werden. Es liegt in jenem Ver trage klar vor, daß die englische Flagge in den Häfen des Zollvereins ganz der deutschen Flagge gleichgestellt wird. Ueberdies ist in der Preußischen Staatszcitung vielfach ausgesprochen worden, daß die Staa ten dcö deutschen Zollvereins bis dahin auf die Befugniß, eine die eigne Schiffahrt begünstigende Navigationsacte zu erlassen, verzichtet haben. Es wird endlich darin ausgesprochen, daß Preußen selbst bis zu dem Jahr 1841 diese Befugniß gehabt, aber nie davon Gebrauch gemacht, und daß dennoch seine Schiffahrt bis zu diesem Zeitpunkte sich sehr vermehrt habe. Unter solchen Umständen bleibt es sehr zweifelhaft, ob Preußen diese Grundsätze aufgegebcn habe oder nicht. Es bleibt weiter zweifelhaft, wie Dänemark in dieser Beziehung für Holstein gesinnt sein werde. Schlösse sich Letzteres nicht an, so würde die Annahme für die übrigen deutschen Staaten bedenklich erscheinen, weil sich dann leicht, wie im Laufe des Continentalsystems, der Handel nach den holsteinischen Häfen hinziehen könnte. Endlich ist Oesterreich in Bezug auf England durch seinen im Jahr 1838 mit demselben ab geschlossenen Schiffahrt». und Handelsvertrag ebenfalls gebunden. Da her muß allerdings erst erwartet werden, welchen Umfang der neue deutsche Schiffahrtsvertrag erhalten, und ob er alle in dieser Bezie hung öffentlich ausgesprochenen Wünsche, besonders die Realisirung einer Navigationsacte zur Begünstigung der deutschen Schiffahrt, er füllen werde. Absolut liegt dieselbe nicht !als eine nolhwcndige Folge in dem Ausdrucke Schiffahrtsvcrtrag im Allgemeinen. Sie ist daher kein nothwcndiger Bestandtheil deö letztem, und cs muß erst abgcwar- tet werden, ob und inwieweit sie dazu erhoben werden wird. In dem Zollvereine haben sich allerdings viele Stimmen dafür ausgessrrochen. Haben sich indessen die Ansichten Oesterreichs und Preußens darüber noch nicht geändert, so dürfte die Navigationsacte vor der Hand wol noch nicht in den Schiffahrtsvcrtrag ausgenommen werden. Ucbrigens sind auch die Navigationsactcn bciwcitcm nicht die unentbehrlichsten und sichersten Bedingungen des Aufschwunges der heimischen Schiffahrt. Frankreich z. B. hat seit sehr langer Zeit eine solche, und dennoch ist die Tragfähigkeit seiner Schiffe noch nicht vollständig so groß wie die der Schiffe Deutschlands, welche fortwährend im Steigen begriffen ist, ob cs schon keine Navigationsacte besitzt. 's München, 15. Jun. Unser Himmel lebt IN einem eignen wunderlichen Zerwürfniß mit dem Barometer; steigt dieses, so fällt ganz gegen alle Uebereinkunft jener, und zwar naß und kalt hernieder, und versucht ersteres das Fallen, so hellt sich der Himmel auf und wir bekommen einen leidlichen, auch einen schönen Tag. Für außer gewöhnliche Erscheinungen wird nur wieder eine außergewöhnliche Er scheinung der Träger, und so suchen und sehen denn Viele die frischen Wasserquellen im langen Schweife des Kometen, der uns im Früh jahre so ganz unangemeldet überraschte. Der Morgen des heutigen Frohnleichnamsfestcs sieht vorläufig noch sehr grau aus. Sieht man die Anstalten einer Stadt wie München für dieses Fest, die auf den Straßen aufgerichtetcn Altäre, die Tausende junger Birkcnstämme, die — allerdings bei steigendem Holzmangcl unverantwortlicherwcise — zum Schmucke der Außenseiten der Häuser fallen mußten, das zahllose Landvolk, daö zum Theil aus weitentfernten Gegenden hierher kommt, um der glänzenden und besonders heiligen Procession der Hauptstadt beizuwohnen, so kann man sich des Bedauerns nicht erwehren, wenn des Himmels Segbn dazu in Strömen nicderfließt, gesetzt selbst, man nähme an der ganzen Feier nicht den geringsten Theil und begriffe selbst fremde Theilnahme nicht. — Prof. Maßmann ist mit seinör Familie von hier nach Berlin abgereist. Er folgt einem Rufe der preußischen Regierung, ihr bei Wiedererrichtung von Turnplätzen im Königreiche mit Rath und That zur Hand zu gehen. Man hat hier dieser Berufung, die inzwischen nur eine Einladung auf zwei Jahre ist, nicht sowol eine persönliche, als vielmehr allgemeine Bedeutung gegeben. Jedennann kennt den Gründer deö TurnweseNs in Preu ßen, und das Schicksal von ihm und diesem. Maßmann, als ein un mittelbarer Schüler und Freund von Jahn, war insoweit in dessen Schicksal verflochten, daß Preußen ihm keine Aussicht auf eine ent- prechcnde Thätigkeit bot, die er sodann nach dem Regierungsantritte des Königs Ludwig von Baiern in München fand, wo er einem städ tischen (anfangs auch noch einem militairischen) Turnplätze mit treuem Afer und, wenn auch durch Verhältnisse beschränktem, doch immer heil- amem Erfolge vorgcstanden. Darin, daß eS grade Maßmann ist, den man nach Preußen ruft, sicht man hier die erfreuende Gewähr, daß es der dortigen Regierung eben so wohl um den geistigen als um den leiblichen Theil des Turnens zrrthun ist, undjer ist unter warmen Segens wünschen von hier geschieden. — Gleichzeitig ist Gcheimrath v. Schel in g von hier ab- und nach Berlin zurückgereist. Seinen hiesigen Aufenthalt hat vornehmlich der Kronprinz benutzt, um Einsicht in das philosophische Lehrgebäude dieses Weltweisen zu nehmen. Das Jn- eresse, mit welchem der für alles wissenschaftliche Leben höchst em pfängliche Fürst diese Mitthcilungcn ausgenommen (Schelling war in der Regel drei Stunden des Tages bei ihm), die Wärme, mit wel cher er die Ansicht von der ursprünglichen Einheit religiöser Anschauun gen der Menschen und von deren zusammenhängendem Entwickelungö- zange bis auf unsere Tage ergriffen hat, konnten bei dem bekannte» regen wissenschaftlichen Sinne des Prinzen nicht überraschen.
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