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Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184403081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440308
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-03
- Tag1844-03-08
- Monat1844-03
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.03.1844
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Freitag Nr. W — 8. März 1844 Deutsche Mlgemeiue Zettnrtg. MM ÄüslLN.dev. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zur Nachricht. Auf das am I. April 1844 beginnende neue vierteljährige Abonnement der Deutschen Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämtern und Zeitungsexpeditionen des In- und Auslandes Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt in Sachse« vierteljährlich 2 THIr., in den übri gen Staaten aber wird derselbe nach Maßgabe der Entfernung von Leipzig erhöht. Ueherbl^ck. Deutschland. *Aus dem nichtpreussischen Westfalen. Kirche und Volksschule. München. Kurier aus Athen. — Die badische zweite Kam mer über die Rechnunasnachweisungen. — Die Rechtspflege in Schles wig und Holstein. Sondershausen. Die Landcsschuldcn- Mreutzen. ZAus Preussen. Das Zudcnthum- -l-Berlin. Hannover. Hr. Bunsen. ^Berlin. Hie Kürassiere. Die Fußartillcrie-— König Fried rich Wilhelm M- und He- v. ^schoppe. — Generalpolizeigcsctz. Dorf- polizelordnung. — Adresse an O'Connell. zptfterreich. *wien. Die Königin von Neapel. Monarchcncongreß. Graf Orloff. * Pres bürg. Die Städtereform. Die freien Districtc- Graf Sze- chcnyi. Hrl v. Horvath. Die Excessc. Die Religionssachc. — Fanatismus in Agram. — Der Herzog von Angouleme. Spanien. * Paris. Die Finanzen. Telegraphen- Personalien- Der Consul in Tanger. Alicante. Verschwörungen- Olozaga- Großbritannien., Drollige Verhandlung des Oberhauses- *tondon. Die Repealassociation. Frankreich. Die Abstimmung über Otaheiti. i Paris. Die Otaheitifrage. Italien. Die politischen Gefangenen. Schweden und Norwegen. Der König ' Rußland und Molen. Der Lscherkessenkrieg. Moldau und Walachei. "'Gukarescht. Die Deutschen in der Wa lachei. Die Generalversammlung. Der Fürst. Ein Banknotenfälscher. Die Polizei. Türkei. Bosnien. Die Franziskaner. Montenegro. Ueberschwemmung in Adrianopel. Arabien. Deutsche Flagge in Sue; Vereinigt«, Spanten vpn Rordamerika, Aussichten für die Staats- glaubigcr. Mevsonstlnachrichten. kWifsenschaft und Ktunst. * Petersburg. Die Schriften über Rußland. Hpiss-el Upd Iudüßtie. Die Landesbank in Schleswig-Holstein und die Filiale. Stuttgart. VignolleS'Bericht über die Eisenbahnen. *Wien. Die Wien - Gfoggmtzcr Eisenbahn. — Staatspapiere. — Berlin. Neueste Nachrichteu- Paris. Die Bcfcstigungsfrage. Admiral Du- petit-Thouars- Hcnküudigungen. " DeirFfchkand * Aus dem nichfpreussischm Ncstt'alen, >. März. Wenn dcx uns zunächst umgebende Kreis keine „frappanten, politischen Ereignisse" hervorbringt, so haben wir uns schon einige Mal erlaubt, die Aufmerk samkeit der Leser auf die mehr still sich entwickelnden Verhältnisse des öffentlichen Lebens zu lenken. Der friedliche Entwickclungsgang der Kirche unh, Schule gehört nicht zu denjenigen Gegenständen, welche die Masse der Zeitungsleser anspxicht. Was macht O'Connell? wie sieht es in Madrid aus? das sind die Fragen des Mannes von Welt; wie es da heim mit Kirchen, Schulen und Armenwcsen steht, das überläßt er dem Spießbürger. Die Weltbürger bedenken bei dieser großartigen Welt anschauung leider nicht, daß die heimatlichen Zustände auch Lebensfragen enthalten, und zwar solche, zu deren Lösung sie mehr oder weniger selbst- thätiq beitragen können, während sic sich doch bei den meisten größern politischen Ereignissen recht eigentlich spießbürgerlich halten müssen; denn anders können wir das Murren und Klagen über den Zeitgeist, das Flu- chess, Verwünschen, Bedauern und Bemitleiden in die Ferne hin nicht be zeichnen. Die.Frqge, wie Kirche und Schule zu einander stehen, kommt alhnälig in aller Herren Ländern zur Verhandlung, und Manchem, den sie ftuher.unberührt ließ, wird sic jetzt auch wichtig, weil sic in den franzö- sischen - Kammern vorgekommen ist. In Deutschland hat bereits diese daran hängt, Kirchen - und Schulmänner zur wissenschaft- UWNi Fehde , Weregh- und schon rührt sich die Gesetzgebung, um thätig «MugMem Betrachten wir afM, einmal vom Standpunkte des unbethei- ligten, Laien-die, Stellung der Vdlksschuke zu der K,irch.e in.pxote- stgNlssqW Ländern- In katholischen,Landern.haken diese Verhältnisse eine zu, unbewegliche, Gestalt, als daß. Wünsche, und Andeutungen daran rüt- tein-konnten., Uyhernytt können wir nur Das nicht, lassen, daß Diejeni gen, welche für das engere Band zwischen Kirche, und Schule in prote- stMschen, Landern kämpfen,, sich selbst schaden, wenn sic auf dicVer- dwnste der Jesuiten in katholischen Lehranstalten aufmerksam machen, dentr theilö braucht man nur das Wort Jesuit auszusprechcn- um auf der Ge ¬ genseite allen ruhigen Verhandlungen ein Ende zu machen, theils hat der bessere Einfluß der Jesuiten nur in der formellen Entwickelung des Schul wesens nachhaltige Wirkung gehabt. Betrachten wir die eigentliche Volksschule, so ist sie ein erst seit der Reformation entstandenes Kind der Kirche; erst seit jener Zeit hat die weltliche Macht das geistige Gebot der Kirche erhört, ist aus der sitt lichen eine äußerliche Nothwendigkeit geworden, und es möchte bis jetzt kein Grund vorliegen, der Mutter ihr rechtmäßiges Kind zu entziehen. Es gehört zu der bei einer andern Gelegenheit von uns gerügten falschen Auffassung des christlichen Staates (Nr. 252 v. I.), wenn man annimmt, cs beabsichtige derselbe, wie man es bezeichnet hat, ein diesseitiges" Jam merdasein zu verwirklichen, und alle erfreulichen und heitern Aussichten auf die jenseitige Jubclwelt zu verweisen. Auch der christliche Staat trachtet danach, die irdischen Verhältnisse wohlthätig zu gestalten; auch er will alle Bürger für den Staat erziehen; nur ist es ihm unmöglich, re ligiöse und politische Pädagogik völlig auseinanderzureißcn, er kann den Menschen nur als ein Ganzes aufsaffen. Deshalb aber scheidet der christ-- liche Staat in seinen Bildungsanstaltcn für die Jugend alles Dasjenige aus, was nicht eine harmonische Ausbildung erstrebt; er verlangt des halb allerdings, daß der Jugendunterricht der Art sei, daß die christliche Religion Grundlage und Lcbcnselemcnt des ganzen Menschen bilde; er weist cs aber als einen unheilvollen Jrrthum ab, wenn man vorschlägt, aus der Volksschule das religiöse Element zu verdrängen und dieselbe da gegen, zur Vorbcrcitungöanstalt des Menschen zum Staatsmcnschrn zis machen. Der wirklich gemachte Antrag, den Religionsunterricht aus der Volksschule zu verbannen und statt dessen die Kinder neben den Elemen- tarkennlnisscu mit der Verfassung und den Landesgcsctzen vertraut zu ma chen, scheint uns an eißer solchen praktischen Unausführbarkeit zu leiden, daß die unheilbaren sittlichen und pädagogischen Fehler nicht erst ausge- führt zu werden brauchen. Das dürre, leblose Gerippe, das mall nach Abzug alles geistigen und religiösen Markes noch Staat zu. nennen be liebt, wird spurlos an den Zöglingen der Volksschule vorübergehcn, am wenigsten geeignet sein, eine antike Vaterlandsliebe hervorzubringen. Um die wahren Verpflichtungen gegen den Staat erkennen zu lassen, dazu iss auch die christliche Religion die beste Anlciterin, sie ist die feste und breite Grundlage für das häusliche und öffentliche Leben, sie bringt die eigent liche Gesittung für eine ganze Bevölkerung hervor, und wer möchte wol zu einer politischen Größe gelangen, wenn nicht die sittliche Unterlage denselben Namen verdiente? Grade bei demjenigen Thcile- der Bevölke rung, dessen wissenschaftliche Ausbildung, mit geringen Ausnahmen, mit der Lossprechung aus der Volksschule abgeschmttcn ist, bei dem Volk«, wie man cs nennt, welches außer Lesen, Schreiben und Rechnen das meiste übrige Erlernte bald genug als Ballast über den Bord des Le- bcnsschiffcs wirft, ist cs von unberechenbarem Vorthcile, und zwar na- ncntlich auch für den Staat selbst, daß eS ein ewiges, bleibendes, zei tiges Eiqcnthum schon in der frühen Jugend erhalte, welches ihm das rcucstc Geleit für seine ganze Lebensbahn bilden kann, und das ist—die christliche Religion. Mancher, der warm und bequem sitzt, der nicht durch Roth und Elend in Verführung gebracht wird, hält sich zwar in vorneh mem Hochmuthc das Höchste und Einzige fern; aber er möge denn dock nicht auch zugleich die Meinung verbreiten, als zöge eine religiöse Aus bildung den Menschen von dem politischen Wirken ab; das'ist so zu sagen nur das grobe, Geschütz der Gcwissenöbeschwichtigung, das Die jenigen auffahrcn, denen cS eine unangenchmc Wahrheit ist,"daß cs noch cinc höhere Weisheit gibt als ihre höchsteigne. Aber die christliche Religion soll nicht allein der wichtigste llnter- richtsgegcnstand der Volksschule sein, die letztere soll vielmehr auch der Aufsicht der Kirche untergeben bleiben. Die weltliche Obrigkeit braucht - darauf nicht eifersüchtig zu werden; dir Bewachung des Schulwesens im Ganzen, die mancherlei,Thätigkeiten- in den äußern Verhältnissen belWn ihrer ctwanigen RegicrungSlust Spielraum genug; aber die Beaufsichti gung des Unterrichts in der Volksschule überweist sich gewissermaßen von selbst den Geistlichen. Es genügt hier in der That, nicht eint Liebha berei, cs bedarf vielmehr eines wirmchm Fachwissens, es genügen nicht ScWbcrichtc und Rtmdrcisen, cs muß vielmehr allwöchentlich nachacsehen werden, wenn dir Aufsicht mehr als eine Posse sein sük, und wer ist von Berufs und Stellung wegen zu dem Allen besser geeignet als der Geist lich« des Pfarrbezirks? Ja dem Prediger/ dessen > Aussicht das geistige Wohl seiner Gemeinde anvertraut ist, wird cS von'selbst zur Ebrcnstcht,
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