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Deutsche allgemeine Zeitung : 08.06.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184406083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440608
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-06
- Tag1844-06-08
- Monat1844-06
- Jahr1844
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.06.1844
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Sonnabend Nr. 16« 8. Junius 1844. Lerpiig. Di» s-itung erschein?täglich Menüs. Ku bejiehe» durch alle Postämter de« In- und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Pre S für das Vi-rtei- Nwr '2 Hvir. —, Zns.rUonSgrvuhr kur den Raum einer Jelle 2 Ngr. «-v-»vrr». Deutfeblanb. "* Leipzig. Griechenlands Wiedergeburt. teippg. Die sächsischen Land - und Forstwirthc. * Leidig. Predigerwahl in der rcfor- mirten Gemeinde. * Hannover. Militairchrcnzeichen. Bestätigung des StadtdirectorS- Die stader Polizeiangeleaenheit. Der Rctardatcnscnat.— Georgi's Aerzte. — Das Judengesetz in Meiningen, ch Frankfurt a. M. Der Handelsvertrag des Zollvereins mit den Vereinigten Staaten. * Ham burg. Die erbgesessene Bürgerschaft. Preußen. Ä Bertin. Erkrankung der Großfürstin Olga. Das Gesetz ge gen den Actienschwindel. Lurnwesen. Verein zur Hebung der niedern Volksklassen. Graf Nesselrode. Die schweizer Händel. * * Herlin. Das Gesetz gegen den Actienschwindel. Hesterreich. * Wien. Der Verein für entlassene Sträflinge, ch Wien. König Oskar. ' Großbritannien. Justizreform. Vertrag mit den Sandwichinseln. Frankreich. Deputirtenkammer: Griechenland, ch Paris. Die überseeischen Fragen. Der Prinz von Joinville. Die Reise des Kaisers von Rußland. Schweiz. Meinungsfreiheit und Wahlen in WalliS. Flüchtlinge. Italien. * Hom. Der König von Baiern als Vermittler in der Differenz mit Rußland. Verhaftungen. Signor Magnelli. Schweben und Norwegen. * Gothenburg. König Oskar in Gothen burg. Die Berufung des Reichstags. Beschränkungen im Militairwescn. Rußland und Polen. Polizeiliche Kleiderordnung. Griechenland. * München. Appellation eines griechischen Journals an die Schutzmächte. Türkei. * Von Ler serbischen Greine. Die Albanesen. Hussein -Pascha- Die Rüssen- Aus der Bukowina. Drohende Rüstungen. Nordamerika. * Washington. Die Präsidentenwahl. Die Staatspapiere. Das Oregongebiet. Die tcjanischen Gefangenen. Personalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. * Aus Preussen. John Prince-Smith über den politischen Fortschritt Preußens. "Lemberg. Das OssolinSkische In stitut. — vr. Schauer in Greifswald. Handel und Industrie. "Frankfurt a.M. Der niederländische ZinS- reductionsplan. Wagner's elektro-magnetische Maschine. Börse. "Stettin. Die Lotterie durch eine Rentenbank zu ersetzen. Plan dazu von Lossius- Karlsruhe. Eisenbahn. — Der Rheinhafen von Kehl. — Staatspapiere: Warschau. — Berlin. Leipzig. Neueste Nachrichten. SÄus Schlesien. Weberexcesse. London. Der Kaiser von Rußlaud. Der König von Sachsen. Paris- Der König- — Marokko tritt gegen Frankreich auf- Ankündigungen. D -»t s ch r a « r. ** Leipzig, 5. Jun. Bekanntlich beschloß die griechische National versammlung nn Februar d. I., daß zum Andenken an den Präsidenten Kapodistrias dessen Bildsäule in Nauplia aufgestellt werden solle. Konn ten Unbefangene mit diesem Beschlusse sich durchaus nicht cinverstehcn und cs nicht guthcißen, daß eine solche Auszeichnung einem Manne zu Theil werde, der neben manchem Guten, das er für Griechenland gcthan, doch auch großes Unheil über dasselbe in der Gegenwart und für die Zu kunft gebracht hat, so kann man sich nun auch um so weniger wundern, wenn in Griechenland selbst Stimmen dagegen laut werden. Eine solche Stimme hat sich in der Athena vom IS. Äpril vernehmen lassen. Wir unterlassen cs, alle die harten Anklagen hier zu wiederholen, die dort gegen Kapodistrias erhoben werden; aber jedenfalls hat die Athena recht, wenn sie sagt, daß es der Errichtung der Bildsäule des Präsidenten Ka podistrias bedurft, „um das Andenken an jene unglückliche Zest frisch und lebendig zu erhalten". So sei denn also dicft Bildsäule des Mannes kein Ehrenzeichen für ihm selbst, sondern eine Warnungstafel für Andere, und so rede-sie denn recht laut und vernehmlich für Alle, denen es zu kommt, zu hören und zu achten auf die Stimmen der Nemesis! Zwar ist Kapodistrias nicht der Erste und nicht der Letzte gewesen, der des gro ßen Fehlers sich schuldig gemacht hat, daß er die Griechen nicht als Grie chen nahm und als solche behandelte; auch Andere, vor ihm und nach ihm, haben bei der Frage um die politische Gestaltung des griechi schen Staats im Allgemeinen und im Einzelnen, bei der Frage wegen gewisser Einrichtungen und Maßregch, in Griechenland zur Begründung eines festen Staats- und eines freien, auf sichern Grundlagen ruhenden Volkslebens, bei der Frage wegen der Art und Weift der politischen Wie dergeburt Griechenlands und der Griechen überhaupt gar zu wenig oder vielmehr gar nicht um Griechenland und um die Griechen sich bekümmert, und nach den Eigenthümlichkeiten des Landes und des Volkes, nach sei nen Eigenheiten, Ansichten und Bedürfnissen, nach seinem Geist und We sen durchaus nicht gefragt: mit gemachten Ansichten und Systemen kam man nach Griechenland ^mit europäischen Einrichtungen und Gesetzen meinte man die Griechen zu einer Nation machen zu können — zu einer Nation, wie man sie haben wollte, nicht wie sie selbst die Anlagen bereits hatten,! welche allein man hätte berücksichtigen, pflegen und benutzen sollen, um darauf das Staatsgcbäudc errichten zu können. Aber freilich wäre cs deshalb unerläßlich nöthig gewesen, das Leben des Volks selbst zu studi- ren und kennen zu lernen, in sein Wesen und seine Eigenthümlichkeiten einzugehen, um seine Vergangenheit sich zu bekümmern, zu erforschen, was cs srüher gewesen, und wie cs Das geworden, was es nun war; und da man dies Alles für zu weitläufig hielt, und, selbst nicht einmal von der vollen Gerechtigkeit der griechischen Revolution überzeugt und da von ausgehend, kürzer die Sache abmachcn zu können glaubte, stellte man aus europäischen Elementen und nach europäischem Zuschnitt einen Staat her, den man als Königreich Griechenland dem Philhellcnismus der Völ ker hinwarf. Nicht der Erste und nicht der Letzte ist der Präsident Kapo distrias gewesen, der bei der Behandlung der griechischen Sache, bei Ver waltung und Regierung des griechischen'Staats weniger um Griechenland und um die Griechen als um Europa, weniger um die innern Bedürf nisse des Volks und Staats, mit dem man zu thun hatte, als um die Interessen der Politik und Diplomatie sich bekümmerte; nicht der Erste und nicht der Letzte ist er gewesen, der, in diesem Jrrthume befangen, Griechenland nicht weiter gebracht hat, sondern zurückgehaltcn auf der Bahn allseitigen freien und selbstbewußten, deshalb auch ftlbstkräftigen Staats- und Volkslebens. Darum sei die Bildsäule des Präsidenten Ka podistrias, deren Errichtung die griechische Nationalversammlung beschlos sen, ein Warnungszeichen für Alle, die den nämlichen Weg, wie er, zu gehen sich veranlaßt finden könnten! Sie sei ein Wahrzeichen für einen Jeden in Griechenland, nichts zu unternehmen wider die Nationalität des Volks! König Otto selbst, das kann man mit der vollsten Ueberzeugung bekennen und aussprcchcn, bedarf solcher Warnungen zum Glücke nicht; und selbst Griechen find der Meinung, daß er vielleicht Der in Griechen land ist, der es unter Allen am aufrichtigsten und ehrlichsten mit Grie chenland und mit dem Volke meint. Leider gibt cs aber noch viele An dere in Griechenland und außer Griechenland, die es nicht also mit dem Land und mit dem Volke meinen; die sich nicht kümmern um die wahren Interessen desselben und nicht fragen nach Dem, was ihm frommt; die nur ihren Vortheil vor Augen haben, möchte er aucb mit dem Verder ben des Volks und des Landes verbunden sein. Selbst die letzte Natio nalversammlung hat dies dargethan, und gleich andern Beschlüssen der selben ist auch jener Beschluß, dem Präsidenten Kapodistrias eine Bild säule zu errichten, aus dem Geist einer antinationalcn Partei hervorge- gangen. Von dieser Seite sieht auch die Athena die Sache an. Und dennoch mag man von dem gesunden Sinne des griechischen Volks, das von Nationalität einen sehr hohen Begriff hat, .wie v. Maurer in sei nem Buche: „Das griechische Volk" bemerkt, nicht ohne Grund er warten, daß dieser gesunde Sinn innere Energie genug haben werde, mit Erfolg jenen volksfeindlichen Elementen -und Parteien cntgegenzutrc- tcn und die Bestrebungen der Gegner zu nichte zu machen. Das Aus land ist jenem gesunden Sinne des griechischen Volks vielfach zu nahe getreten; wir haben es durch Lobhudeleien verzogen und es durch Miß verständnisse und Fehler vielfach gekränkt. Hat dagegen auch das grie chische Volk an dem Auslände sich gerächt; ist jene ekelhafte Erscheinung, die kein Grieche von Verstand billigt, jener Fremden-, namentlich jener Deutschen- oder Baicrnhaß, der mit dem 3. Sept, zum Ausbruche kam, eine Folge davon gewesen, die jedoch den Anspruch auf Entschuldigung in sich selbst trägt, und wobei man sich trösten mag, daß dieser Dcub- chcnhaß auf jeden Fall mit der Zeit eine, dem deutschen Namen gün- tige Reaction hcrbeirufen werde, schon um des, ursprünglich dem deut- chcn Stamm angehörigen redlichen und charakterfesten Königs Otto wil- en: so verzeihe man nun auch Griechenland, was cs gegen uns gesün digt hat; denn — Iliacos intrn muros peoontnr ot extra! Vor Allem aber halte man sich an das Wort des schon genannten v. Maurer in dem angeführten Werke: „Zur Ehre der Griechen sei es gesagt,» das Schlech teste (bei allem Schlimmen unter den Griechen) ist keineswegs dem hei matlichen Boden entsprossen." ch Leipsig, 6. Jun. Wenn ein dresdner Korrespondent dieser Zeitung (Nr. I4S) durch seine Insinuationen die sächsischen Land- und Forst wirt h e von der Versammlung in München zurückzuhalten glaubt, so ist er in gewaltigem Jrrthume, wie es denn überhaupt sehr befremden muß, in dem ersten Briefe desselben Correspondenten zu lesen, daß sächsische Land - und Forstwirthc nicht nach München gehen würden. Diese Nachricht kann nur von dem Korrespondenten ersonnen sein; wir'haben mit denjenigen Landwirthcn Sachsens, welche die Versammlungen der deutschen Land- und Forstwirthc regelmäßig zu besuchen pflegen, gesprochen und von ih nen erfahren, daß die dresdner Briefe in dieser Zeitung nicht den minde sten Anklang bei ihnen gefunden, daß sie sich dadurch nicht würden ab- haltcn lassen, nach München zu gehen, La offenbar das bairische Verbot der Gustav-Adolf-Stiftung und die Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthc in München in keiner Beziehung zu einander ständen.
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