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Deutsche allgemeine Zeitung : 19.06.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184406196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440619
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-06
- Tag1844-06-19
- Monat1844-06
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 19.06.1844
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Mittwoch Nr 171 1». Junius 1844. Uklptta. Di» Zeitung erschemi täglich Abends. Au beheben durch all» Postämter des In, und Auslandes. Deutsche Allgemeine Zeitung. Preis ,ür das Vicrirl- ladr 2 Tklr. - InserlionSgebudr für den Raum einer Zelle 2 «gr. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zur Nachricht. Auf daS am 1. Juli 1814 beginnende neue vierteljährige Abonnement der Deutschen Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämtern und Zeitungsexpeditionen des In- und Auslandes Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt in Sachsen vierteljährlich 2 Thlr., in den übri gen Staaten aber wird derselbe nach Maßgabe der Entfernung von Leipzig erhöht. Veberblick Deutschland. "Aus dem Lrnestinischrn Sachsen. Willkür der Lhat und Ideal des Rechts. "Leipzig- Gustav-Abolf-Verein. Mannheim. Feuer in Frankenthal. xVom Main- I>» Hach." Jordan- Preußen. s Berlin- Das Gesetz gegen den Actienschwindel. s-Von der Saale- Die Allgemeine Preußische Zeitung. — Die schlesischen Vorgänge- Desterreich. swien. Das Strafhaus. Portugal. "Lissabons Die Presse. Die Königin. Der König. Rückkehr Verbannter. Großbritannien. Der Morning Herald über den Krieg mit Marokko Gesetzentwurf über Actienbankcn. Erklärung Sir R- Peel's in Betres des Don Carlos. Graf Ostrowsky. Die Sipoys. Blockade von San Juan de Nicaragua. Unfälle auf Madagaskar. "London- Der Kaiser von , Rußland. Frankreich. Stimme in der französischen Deputirtcnkammer über das preu ßische Gesetz gegen den Actienschwindel. Bullctinstyl. Hr. Mauguin. Der Unzuchtsverein. Die Jesuiten in Algerien, i Paris Die Eisenbahnen. Marokko. Echiveiz. Die außerordentliche Lagsatzung. Moldau und Walachei. "Von der untern Donau. Der amerika- nische Consul. Politische Combinationcn. Lutkei. "Konstantinopel- Albanien. Personalnachrichten. Wissenschaft und 4tunst. "Stettin. Jubelfeier des Gymnasiums. — Der Proceß mit dem londoner Zollamte. Handel und Industrie. "Aus dem Altenburgischen. Die Doma- nialverwaltung. "Frankfurt a. M. Börsenbericht. "Leipzig. Die Tau nuseisenbahn. "Aus Schlesien. Die Wilhclmsbahn. — Sulmaschiffahrt. "London- Lebensversicherungen. * Leipzig. Wollmarkt. "Aus Ostpreus sen. Der Hafen zu Memel- — Branntweinsteuer in Preussen. — Gc- werbverein in Nassau. — Goldwäschen in Sibirien. — Actiencursc in Berlin. — Berlin. Leipzig. Neueste Nachrichten. Paris- Deputirtenkammer- Marokko. Ankündigungen. Deutschland. "Aus dem Ernestinischen Sachsen, «5. Jun. Lassen sich die Ereignisse in Philadelphia und im walliser Land aus den bestehenden Verhältnissen leichter erklären als entschuldigen, so gehören dieselben alle mal zu den merkwürdigen und bcachtenswerthen der heutigen Zeit; denn leider ist es eine sehr unerfreuliche Erscheinung, daß gleichzeitig in der alten und neuen Welt eine Verschiedenheit der Meinungen und Inter essen zwischen stammverwandten Nachbarn und Mitbürgern nicht durch das Gesetz entschieden, nicht durch Vernunft vermittelt, sondern durch Bürgerkrieg und Faustrecht blutig zerhauen wurde; der Hergang ist um so unerfreulicher, als jene Gewaltthätigkeiten nicht durch despotische Will kür, sondern durch Rivalität und Fanatismus freier Staatsbürger hcrbci- geführt wurden. Die Veranlassung zum Bürgerzwistc war an beiden Orten ziemlich dieselbe: Glaubcnsverschiedenhcit und politische Eifersucht; und son derbar genug scheint jene im walliser Land, trotzdem cs sich hier nur um Glau bensnuancen handelt, vorzugsweise zum Ausbruche beigetragen zu haben, während in Philadelphia vielleicht weniger der Katholicismus als der zu nehmende politische Einfluß der Irländer von den Eingeborenen bekämpft wurde. In jenem durch Natur und Sitte gleich eigenthümlichcn Schwei- zcrcantone sind die Bewohner des obern und untern Landes durch Extreme des Beharrens und Bewegens scharf gesondert, und wenn Unterwallis im Laufe der letztem Jahre eine Rechtsgleichheit der staatsrechtlichen Verhält nisse errang, so fühlte sich Oberwalliö durch den Verlust der frühem Herrschaft verletzt, deren gewaltsam versuchte Wiederherstellung ihm jetzt, allein wahrscheinlich nur vorübergehend, gelungen ist, da Unterwallis, phy sisch und moralisch, durch größere Bevölkerung und Intelligenz Ueberlegen- lheit besitzt. Anders sind die Verhältnisse in Philadelphia, wo die einge wanderten, in großer Menge dort befindlichen Irländer von den sogenann ten alten Amerikanern mit um so mehr Unmuth und Eifersucht betrachtet werden, als es' jenen durch ein gemeinsames systematisches Handeln gelungen ist, auf Wahlen, Stellenbesetzungen rc. sonst einen bedeutenden, oft entschei denden Einfluß zu gewinnen; dadurch und durch die daraus entsprungene politische Rivalität hat sich mehr als durch Glaubcnsverschiedenhcit zwischen den Eingeborenen und den Eingcwandertcn in Philadelphia eine feindselige Stellung gebildet, die wol als nächste Ursache der dortigen Gcwaltthaten betrachtet werden muß. Eine nähere Einsicht in die Ungunst dieser eigen- thümlichen Verhältnisse wird durch den werthvollcn Aufsatz gewährt: „Die Zukunft der Vereinigten Staaten und der Deutschen in Amerika" (Deut sche Vierteljahröschrist, 1844), der wahrscheinlich auf mehrjährigen, an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen beruht, und aus dem ich ein paar Stellen hier aushcbc, die als Commcntar jener Ereignisse dienen können: „Kein Volk der Erde läßt seinen wildesten Leidenschaften freiem Lauf als das irische, kcins wird daher von dem in strengen äußern For men gebannten amerikanischen Verstandesmenschen mehr verabscheut.... Wie auch einzelne Politiker, welche der irischen Stimmen bedürfen, den Irländern schmeicheln mögen, im innersten Herzen liebt sie Keiner, und der eingewanderte Irländer steht in der Achtung der Eingeborenen nicht viel höher als der Negersklave.... Die Irländer bilden sich ein, sie seien um ihrer Religion willen verhaßt, weil sic in den Verfolgungen der Pro testanten die Urquelle alles ihres Unglücks erblicken. Sie verwechseln aber hier offenbar die Ursache mit der Wirkung. Die Amerikaner sind viel zv staatsklug, als daß sic nicht einsähcn, daß ohne die katholische Religion Irland vollends alles geistigen Trostes beraubt wäre. Nicht die Religion ist es, um deren willen man die Irländer verfolgt, sondern die katholi sche Religion ist es, die durch die Irländer und ihren großen Protestan- tcnhaß in der öffentlichen Achtung leidet." Doch zurück zu den uns nä her liegenden schweizer Ereignissen. Lassen die darüber bekannt geworde nen Thatsachcn cs kaum bezweifeln, daß bei dem gemeinsamen fanatischen Handeln der Oberwalliser die dortige Priester- oder Jesuitenpartei nicht einflußlos war, so scheint dagegen der, von mehren Cantonen auf Ver treibung der Jesuiten gerichtete Antrag jener gefahrvollen Einmischung ein schnelles Ende machen zu wollen; welchen Erfolg diese Anträge haben werden, läßt sich schwer voraussehen, da die Wirksamkeit dieses Ordens, sowol in der Schweiz als in den Nachbarländern ein weit verzweigter, und sein Einfluß ein zunehmender ist und darum sein muß, weil der im südlichen Italien sehr vernachlässigte Volksunterricht fast ausschließend in den Händen der Jesuiten ist. Das Betrübende der da und dort vorgekommenen Rechtswidrigkeiten wird verstärkt, wenn die Vorgänge in Philadelphia und Wallis im Zu sammenhänge mit Dem, was neuerdings in München, Mannheim, Schle sien vorkam, eine Geneigtheit des Volkes anzudeutcn scheinen, Gewalt und Selbsthülfe dem Gesetz und Rechte vorzuzichen: eine Wahrnehmung, die um so niederschlagender sein müßte, als ja grade das ganze edlere Bestre ben unsers erleuchteten Jahrhunderts dahin geht, für alle Verhältnisse des Lebens, für Individuen, Familien und Völker jede einseitige Willkür durch Verfassung, Gesetz und Recht zu verbannen. Wurde seither Hoffnung und Wunsch eines ewigen Friedens als Gchirnqespinnst und Träumerei behandelt, so läßt unser Glaube an daö allmächtige Walten der Vernunft den Zeitpunkt nicht entfernt erscheinen, wo Begriff und Zweck des Kriegs als Mißgeburt und Vorurthcil einer vergangenen Zeit gelten wird. Dar über, daß Religion, Vernunft und Gewissen dazu verpflichten, Meinungs verschiedenheiten über Völkcrintercssen nicht durch Gemalt, sondern nur durch Recht entscheiden zu lassen, darüber sind gewiß alle Völker und alle Fürsten von Europa einverstanden, und cs würde sich nur fragen, wie und wo dieses Recht gesprochen werden soll. Das würde eine Vereinigung crfodern, und ist es bereits durch den Deutschen Bund gelungen, für 4V Mill, europäischer Staatsbürger den Krieg unter sich zu einer Unmöglichkeit zu machen, ist für diese und deren Landesherren eine oberste Recht sprechende Behörde bereits im Bundestage vorhanden, warum sollte nicht Gleiches ür Europa gelingen, da cs sich nur darum handelt, das Wohlthätige des Deutschen Bundes auf den Wcltthcil auszudchnen und die Interessen der Völker, deren Gefährdung oder Verletzung allein einen Krieg zu rccht- crtigen vermöchte, durch den Ausspruch einer obersten Behörde User zu wahren und zu versichern, als es zcither durch die Schärfe des Schwer tes geschah. Ziemlich spurlos ist der heilige Bund verschwunden, möge ein europäischer dcS Rechts und der Verpflichtung zur friedlichen Ncchts- cntschcidung an seine Stelle treten! , "Leimig, 18. Jun. Der Evangelische Verein der Guftav- Adolf-Stiftung wird nach einer Mittheilung im „Botcn" seine dies jährige Hauptversammlung am I». und 11. Sept, in Göttingen halten. Der Centralvorstand bemerkt in seiner Einladung, daß es dem Gesammt- vercinc sehr erfreulich sein werde, auf der Versammlung Abgeordnete an derer Vereine, welche ihm besondere Mittheilungen zu machen wünfchtcn, Md recht viele sonstige Freunde seines Werkes zu sehen.
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