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Deutsche allgemeine Zeitung : 10.12.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184412101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18441210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18441210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-12
- Tag1844-12-10
- Monat1844-12
- Jahr1844
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- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.12.1844
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10 Dccember 1844 WM Deuts», Ml«,mein, Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freihcit und Gesetz!» Ueberblick. Dentfchlanb. ch Nürnberg. Die Deutsch-HauS-Kirch«. Der ConfessionS- streit. Materieller Aufschwung. Die Holzpreise. **Rus dem Braun- schweigiechen. Die Landgemcindeordnung. *Von der preussischen Weser- Kirchliche Wirren im Fürstenthume Lippe. S Lübeck- Ein Ver- fassungSvorschlag. Senatorwahl. Armcnwesen- Pr««tzen. »Vertin- Die römische Curie. Die Synoden. ? Breslau- Die Synode. Z Posen- Ein BisthumScandidat. —vom Rhein. Di« Ultra, montanen — Der heilige Rock- Vefterreich. ^Ntien. Der Prinz von Wasa- Baron Wimpfen. Portugal. Die JndemnitätSacte. Feuer. Spanien. * Paris. Der WahlcensuS. Die Vermählungsfrage. Der Lcrro- riSnru» und seine Vcrthcidiger. — JnterventionSgerüchte- Narvacz. Großbritannien. Das Morning Chronicle über Frankreichs Stellung zu England. Der Hof. Russische Geschenke. Die Königin. Der Bank betrüger Burgeß. Verbiet über das Eisenbahnunglück. Typhus in Liverpool. Frankreich. Das Journal des Debats über die Quarantaineanstaltcn. Der deutsche HülfSverein. Graf Bresson. Englische Arbeiter. Feuersbrunst. Schuldklage, ch Paris. Die Schriften von Chateaubriand, Thier» und Lamartine. Niederlande. Hr. Ryk. Schweiz. Die Bctogemeinden in Luzern- Krakau. Bäuerliche Verhältnisse. Türkei. Die Albanesen. China. Der Vertrag zwischen China und Großbritannien- — Der franzö sische Gesandte- Wissenschaft und Kunst. * Berlin. Opernhaus. "Leipzig. Theater- Handel und tFnbustrte. *Hannover. Die Elbschisfahrtsactc. "Wien. Dampfschiffahrt. — Die Ausstellung sächsischer Erzeugnisse des Gewerb- fleißeS- * Leipzig. Börsenbericht. — Leipzig-Dresdner Eisenbahnfrcquenz. Lotterie. — Leipzig. Neueste Nachrichten. Ankündigungen. Deutschland. s llürnberq, 3. Dec. Die größte Tagesneuigkcit unter uns ist seht die von dem beschlossenen Ausbau der unvollendet gebliebenen, dermalen fast ruinenartigcn,' ihrer Anlage und ihrem Style nach aber prachtvollen Deutsch-HauS-Kirche hier. Durch das Anwachsen unserer katholischen Gemeinde in der Bürgerschaft, dann durch deren Vermehrung in Folge vieler katholischer Beamten, Offiziere und Fremden, die theils mit Fa milie, theils allein hier zeitweilig oder beständig leben, ist in ihr nach und nach der Wunsch erweckt worden, eine größere Kirche zu besitzen als di« gegenwärtige Frauenkirche. Was ursprünglich bloßer Wunsch war, das hat sich neuerdings als wirkliches Bedürfniß erwiesen, und so durfte auch nicht daran gezweifelt werden, daß die wiederholt vergeblich gemach ten Anstrengungen endlich zum Ziele führen würden. Glcichwol hat cS unter einem großen Theil unserer Einwohnerschaft im ersten Augenblick überrascht, daß der Plan, unserer katholischen Gemeinde eine größere Kirche zu geben, nicht nur genehmigt, sondern daß, um die Kosten zur Ausführung eines großartigen Baues zufammcnzubringcn, auch eine Col lette unter allen Katholiken in Baiern gestattet worden sei. Man würde sich über die einem Theile der Bevölkerung erwiesene Gunst gewiß ge freut haben, auch wenn es einem bloßen Neubau gegolten hätte; nach dem man aber erst in Erfahrung gebracht, daß die Deutsch-Haus- Kirche ausgebaut werden soll, ein Bäu, auf den wir eben so stolz sein als seiner uns schämen dürfen, indem er uns eben so sehr an eine größere Vergangenheit als an die armselige Gegenwart erinnert—. da wurde bald die allgemeinste Zufriedenheit laut; Henn Nürnberg wird da durch ciney ersten schönen Kirchcnneubau erhallen. Wie gern würden Pro testanten und Katholiken sich überall in Liebe gegenseitig ihre Tempel bauen helfen und überhaupt in Frieden und Eintracht mit einander leben, wenn die Schwinger der Zwictrachtsfackcln, jene Menschen, die vom Ha der und vom Hasse der Parteien leben, cö zu einem solchen die Mensch heit ehrenden Zustande kommen ließen. Nürnberg kann nicht zu den pc ritätischen Städten Baierns gezählt werden; denn dazu sind der unter uns lebenden Katholiken noch heute zu wenige. Gleichwol haben die neuesten confcssioncllcn Streitigkeiten, auf der einen Seite einen lockern Boden findend in Folge der Synodalvorgängc zu Bairculh und Ansbach, auf der andern aber in Folge des Fehdezügs der Presse gegen die Pilgerfahrt nach Trier, auch hier eine unverkennbare Verstimmung so allseitig hcrvor- gcbracht, oder doch eine hohe Gereiztheit, daß man meinen sollte, die Stadt sei in zwei gleiche Hälften gctkcilt, von denen jede fürchte, durch die andere beeinträchtigt zu werden. Hoffentlich soll diese bedauerliche Er scheinung bald vorübcrgchcn. Wir haben zum Glücke des Erfreulichen in materieller Beziehung recht viel, oder doch genug, um die Mehrzahl mit der Gegenwart zufrieden zu machen und der Zukunft mit noch bessern Hoffnungen entgegensetzen zu lassen. Nürnberg erhebt sich rasch zu neuer Blüte, und läßt sich von Dem, was die Anfänge der neuesten Unterneh mungen bereit- bewirkt haben, auf die Ergebnisse schließen, zu denen die Vollendung der Eiscnbahnzüqc, des Kanals und einer Menge kleinerer oder größerer Fabriken führen dürften, so wird Nürnberg allerdings kaum Ur fache haben, irgend eine andere Stadt zu beneiden. Zu den kleinen Uebeln, an denen wir momentan leiden, die aber freilich für die Aermern recht empfindliche Uebel sind, gehören die hohen Holzprcise. Es ist damit al lerdings sehr weit gekommen, und sollten wir einen harten Winter erhal ten, so werden sich selbst in manchem vornchmern Hause die dampfenden Schornsteine bis auf die wcnigstmöglichcn reduciren. Nach der Beendi gung dcS Kanals seiner ganzen Strecke nach steht jedoch auch in dieser Beziehung Besseres in Aussicht. Wir erhalten durch diese Wasserstraße grade die holzrcichsten Gegenden Baierns näher gerückt, mitunter Gegen den, in denen die großen Grundcigenthümer und der Staat aus ihren Waldungen wegen Mangels an Absatz bis jetzt kaum mehr als die Be triebskosten zu beziehen vermochten. Dort wird der Wohlstand steigen, und wir werden glcichwol niedrigere Holzpreise haben. **Aus dem Sraunschmkigischen, 6. Dec. Die versammelten Stände des HerzogthumS setzen noch immer die Berathungcn über den Ent wurf der Landgemeindeordnung, von welchem in dieser Zeitung bereits mehrfach die Rede gewesen ist, fort, und es steht bereits so viel entschie den fest, daß die Grundbestimmungcn des Entwurfs nicht angenommen werden. Der h. 3, welcher die Landgemeinden dreifach eintheilte, in solche, welche aus einer Dorfgemeinde, solche, welche aus einer Dorf gemeinde und einem Ritter-, Kammer- oder Klostcrgute, und solche, welche aus einem solchen Gute allein bestehen, ist abgcletznt und damit das Priu- cip, die Rittergüter als Theile der Landgemeinden zu betrachten, aus gesprochen. Gewiß hat hierbei die Ansicht gewirkt, daß nach dem LandeS- grundgesetze jedes Grundstück einem Gemcindebezirk angchören müsse und daß cs passend sei, bei jenem Grundgesetze zu bleiben. Zu h. 14 ist als dann jedem Rittergut eine solche Anzahl von Stimmen beigclegt, als sich aus einer Vergleichung des Betrags der vom größestcn Reihetzofe der Gemeinde zur Gemeindekasse zu leistenden Beisteuer mit dem Beitragt des Gutes ergibt. Hinsichtlich der BcitraqSpflicht zu den Gemcindclasten hatte der Entwurf angenommen, daß die Rittergüter im Falle der Ver bindung mit Dorfgemeinden den Reihestellen gleich behandelt werden und für denjenigen Theil ihrer Zubehörungen, welcher den Bestand der größ ten Neihcstcllc überschösse, nur ein Sechstheil des ordentlichen Beitrags er legen sollten. Dieses Sechsiheil ist auf die Hälfte erhöht, in gleicher Weise wie hinsichtlich der Beiträge zu den Parochial- und Armenlasten. Oie Bestimmungen des Entwurfs über Landgemeinden, welche auS Dör fern und Gütern als gleichberechtigten Persönlichkeiten oder aus Gütern allein gebildet werden, fallen alsdann ganz aus. Es leuchtet ein, wie das ganze System des Entwurfs sich hiernach modificirt, und cS bleibt die Krage, ob die von der Ständcvcrsammlung vorgcschlagcnen Abände rungen von der Regierung angenommen werden oder zum Scheitern des ganzen Entwurfs führen. "Im letztern Falle würde freilich das Vcrhält- niß der Rittergüter keineswegs ein günstigeres werden können als nach jenen ständischen Aenderungsvorschlägen, indem nach hh. 41 und 42 des Landesverfassungsgcfehcö dieselben nothwendig von der Administration als Theil der Gemeinden behandelt werden mußten. Zugleich würde aber auch feststehcn, daß die allgemeine Stimme, welche sich diesmal gewiß wirklich in der Majorität der Ständeversammlung ausgesprochen hat, je der exceptionellen Behandlung der Rittergüter durchaus abgeneigt ist. Der frühere Organismus in Adel-, Bürger- und Bauernstand hat einmal in der Gegenwart keine Wurzel mehr, und es möchte nichts übrig bleibcn> als die "sich noch daran knüpfenden Reminiscenzen aufzugcbcn und sich an die Elemente der Gegenwart zu halten. *Von der preussischen Ueser, 4. Dec. Das uns benachbarte Fürstcnthum Lippe ist durch eil. Ercigniß auf dem kirchlichen Gebiet m eine so allgemeine und heftig» Gährung und Bewegung versetzt, daß man das Ende nicht abzusehcn vermag. Nach glaubhaften mündlichen Relationen sowie nach mehren A »ikcln der Eiberfclder Zeitung ist dort vor einigen Wochen fünf allgemein geachteten refo mirten Predigern vom ürstl. Konsistorium um deswillen Absetzung angekündiqt (Nr. 341), weil ie sich weigern, statt dcS bis dahin der reformirtcn Kirche als symboli- chcs Buch zum Grunde liegenden Heidelberger Katechismus den soacnann- en „Leitfaden", ein schwächliches Product auS den letzten zwanziger Jahren, ich aufdrängeN zu lassen. Jene fünf Prediger haben bei ihrer Anstellung einen feierlichen Eid leisten müssen, gemäß dem Heidelberger Katechismus zu predigen und zu lehren. Jetzt will man durch ein bloßeS Eonsistorial- rcseript eine ganz neue symbolische Grundlage der reformirtcn Landeskirche schaffen und jenen Eid kurzweg aushebcn, ohne daß irgend Prediger, Gc-
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