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Deutsche allgemeine Zeitung : 09.05.1845
- Erscheinungsdatum
- 1845-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184505098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18450509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18450509
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1845
- Monat1845-05
- Tag1845-05-09
- Monat1845-05
- Jahr1845
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.05.1845
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ZUM Deutsche AVgemeiue Zeitung. ZM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» «eb-rbliS. tve»tschla«d. -Aus Mitteldeutschland- Jesuiten und Revolutionaire. — Verordnung in Aachen der Kniebeugung in Kaiern- — Die Deutsch- Katholischen in Neustadt a. d. y. -Kassel. Die preußische Gesandt schaft. Der Bischof, von Fulda und Hr. Asbrand- Die Deutsch-Ka tholischen. / Preußen. (4-Merlin. Das Präsidium de» Kammcrgerichts. Der Ver ein für die Deutsch-Katholiken- Confessionelle Karte- Medicinische Pro- motionSkosten- Der Centralverein. Der Gesellenverein. Die v. Hagen. Hr. Bunsen. — Die deutsch-katholischen Prediger in Schlesien. Die Deutsch-Katholiken in Potsdam. Die wohlauer Straßenarbeiter. Mpanien. Die Königin-Mutter. Das Concordat. Die Börsenordnung. Die Königin- Hr. Rubin de Celis. Berurtheilungen- Wrußbritannien. Unterhaus. ParlamcntSwahl. Die Portcndicangelegenheit. Frankreich. Pairskammer. Deputirtcnkammer. Bittschriften gegen die Befestigungen. Hr. Thier» über die Schweiz. Diebstahl. Unfall. --Pa ris. Die Jesuitendebatte. chtchtueiz. -/> Zürich. Die berner Regierung. Hr. Herzog. Der große Rath. Aargau. — Entlassung der Truppen- Luzern. Hr. Herzog. DArtechenland. Die Bevölkerung von Athen- MÜrkei. * Konstantinopel. Di« Berbesserungscommissionen- Die Abgeord neten der Provinzen. Die armenische Kirche. Der griechische Patriarch^ Nordamerika. Die Oregon- und LejaSfrage. Das Geschwader. Hr. Narrst. Perfonalnachrichten. Wissenschaft und Klunfk. -Hamburg. Laube'S „Struensee". Handel und iAnduftrie. -Serlin. Hr. v.Viebahn. Das HandelsschiedS- gericht. -Leipzig. Börsenbericht. — Wien- Berlin. Arnkündigunge«. Deutschland. *ÄUS Mitteldeutschland, 6. Mai. Wenn der König von Sardinien (Rr. 124) wirklich der Meinung wäre, daß die Jesuiten das einzige Schutzmittel gegen die Revolutionaire seien, so wäre er in «inem bösen Wahne begriffen, über den ihn am besten der vorige König der Niederlande hätte enttäuschen können, dem die Jesuiten, allerdings unter Benutzung von ihm begangener Misgriffe— denn ohne die vermö gen auch diese Revolutionaire nichts — Belgien gekostet haben, während dieselben Jesuiten den ältem Bourbons die Zulirevolution nicht ersparten, sondern sie ihnen grade mitzuziehen halsen. Die Jesuiten mit ihrer la sten Moral, mit ihrer Gleichgültigkeit gegen die Natur ihrer Mittel, mit ihrem Mangel an Gefühl und wahrer Anhänglichkeit an die staatlichen und volksthümlichen Zustände und mit ihrem fruchtlosen, eine nicht ewig ausbleibende Reaction erweckenden Streben, jede selbständige Kraft, sehen unabhängigen Sinn, jedes reine natürliche Gefühl zu ersticken und unter daS Zoch ihres dumpfen Pedantismus und ihrer geschmeidigen Beschränkt heit zu beugen, sind grade die rechten Erzeuger und Borläufer der Revo lution. Nicht ihnen hat der König von Sardinien die Erhaltung der Ruhe in seinen Staaten zu danken, sondern er dankt sie der Thatsache, daß er, wie nicht zu läugnen und wie erst neuerdings zwei alaubenswerthe Männer, v. Raumer und Mittermaier, bezeugt haben, mit Einsicht, Wohl wollen und Kraft regiert; dies wenigstens im Allgemeinen und bis auf eben jene streitigen Punkte, wo der JesuitiSmus einfließt und von wo denn auch am ersten Gefahren kommen können. Oder blicke er auf Tos- <ana, was die Jesuiten bisher noch glücklich und standhaft abgewehrt hat, und was cS der Reihe guter Regierungen, die cs, so oft feit Leopold das Haus Lothringen-Habsburg seinen Scepter geführt, zu besitzen das Glück gehabt hat, noch heut« verdankt, daß es von'den revolutionaire» Stürmen und Umtrieben Italiens unberührt geblieben. Eine gerechte und durch ihre Gerechtigkeit muthvolle, eine zugleich einsichtsvolle und wohlwollende und starke und entschlossene Regierung kann sicher sein, daß die politischen Je suiten, als welche wir die Revolutionaire vom Fach betrachten, bei ihr keinen Boden für ihre Umtriebe finden, und bedarf wahrlich der geistlichen Jesuiten zu ihrem Schutze nicht. Das sind vielmehr gefährliche und auf die Dauer nutzlose Hülfstruppcn. Und wenn halbe Bildung und aufge- redete, bewußtlose SrnneSrichtung allerdings ein fruchtbares Feld für die Saaten der Rcvolutionsapostcl sind, so sind dafür eine gründliche Kennt- «iß, ein« erstarkte Geisteskraft und eine wahrhaft freie und edle Sittlich keit Felsen, an denen alle Giftpfeile der volksverführenden Sophisten, von welcher Art sie auch sein mögen, abprallen. — Der König von Baiern hat folgende Ordre an den KrirgSmini- ster erlassen: „Die in Beziehung der nichtkatholischen Eonfcribirten er lassene Verfügung vom 28. Aug. 1844 (hinsichtlich der Ausrückungen das Sanctiffimum betreffend) dehnen wir auf «alle Nichtkatholische der Linie» auS. Alsbald soll nun den betreffenden Commandos von dem hier Vorstehenden wörtliche Veröffcntlichuüg zugehen." — Der provisorische Vorstand der deutsch-katholischen Gemeind« zu Reuftadt a. d. Hardt erklärt im Frankfurter Journal die Nach richt des Mannheimer Journals, die Gemeinde sei in Folge der jüngsten Verordnung des Landcommissariats Neustadt entschlossen, zur evangeli schen Kirche überzutretcn (Nr. 118), für unwahr. -Kassel, 4. Mai. Da der K.urprinz-Mitregent durch Poda- graleidcn ein? Zeit läng behindert worden war, Audienzen zu ertheilen, so hat die Äbfchiedsaudienz des vom hiesigen Hof an den württember- gischen versetzten preußischen Gesandten und bevollmächtigten Ministers Generals v. Thun erst in den letzten Tagen des vorigen Monats statt haben können. Dieser hat gleich Tags darauf, am 2S. April, mit seiner Familie die Reise von hier nach Stuttgart angctreten. Der Nachfolger desselben, Graf v. Galen, ist bereits von Münster hier eingetroffen; die feierliche'Uebcrgabc seines Creditivs hat am 3. Mai stattgehabt. — Der in Fulda residirende römisch-katholische Bischof hat eine Expectoration in gebundener Rede gegen die jetzigen RcformationSversuche in der katho lischen Kirche und namentlich gegen Ronge und Czcrski der Ocffcntlichkeit übergebest. ' Insbesondere sucht er das Cölibat der Priester in Schutz zu nehmen, dem er allein und zwar so ausschließlich die Fähigkeit zu treuer und gewissenhafter geistlicher AmtsführuW vindicirt, daß außerhalb dessel ben, nur Charakterlosigkeit, Feigheit und Selbstsucht gefunden werden könn ten. Ein Mitglied des hiesigen evangelischen Consistoriums, Consistorial- rath Asbrand, hat sich hierdurch veranlaßt gesehen, ebenfalls Len Weg der Oeffentlichkeit zu betreten, um die Aeußerungen des Würdenträgers der katholischen Kirche einer Rüge zu unterwerfen. Er macht darauf auf merksam, wie solche ohne Rcstriction öffentlich von einem hochgestellten Geistlichen dieser Kirche ausgesprochene Behauptungen nicht bkvs in ganz auffälliger und völlig unziemlicher Weise Schmähungen des gejammten Klerus der katholischen Kirche selbst bis auf die Zeiten Gregors VH. ist sich schließen, sondern auch eine Versündigung an dem ganzen ehrenwer- then Stande der evangelischen Geistlichkeit sind. Er weist jene Behaup tungen mit der Erinnerung zurück, daß der ehclosc Stand der Geistlichen wol im Interesse der Hierarchie befunden und aus diesem Gesichtspunkte vertheidigt werden möge, keineswegs aber durch die Natur des geistlichen Amtes geboten werde. Wenn der römisch-katholische Priester von seinem bischöflichen Sitze herab die Priesterehe als die reiche Quelle schmachvoller Simonie im H«i- ligthume der Kirche bezeichnet, dann weist der protestantische Geistliche in feiner Gegenrede auf die Geschichte der Päpste und in ihr auf de» histo risch verbürgten, allen Glauben übersteigenden Nepotismus dieser unver ehelichten Kirchenfürsten hin. Am Schluffe drückt Letzterer den Wunsch aus, daß es Lem bischöfliche» Schriftsteller gefallen möge, in seiner fer ner» Polemik gegen Ronge und CzerSki nicht durch unbedachtsam gewählte Ausdrücke oder gar durch haltlose und feindselige Behauptungen die Rück sicht bei Seite zu setzen, welche er der evangelischen Kirche schuldig, und dadurch zu vermeiden, die protestantischen Geistlichen von neuem in den Fall zu bringen, ihr gutes Recht zu rcclamiren und zu wahren. In Kurhessen hat sich übrigens noch nirgendwo eine deutsch-katholische Gemeinde gebildet, und man hört noch nicht, daß von Verfuchen der Art die Rede, obgleich die Zahl der katholischen Einwohner an manchen Orten nicht unbeträcht lich ist und sie in einer Provinz die bciweitem größte Mehrzahl der Be völkerung bilden. Personen katholischer Confessio» aus den höher» und gebildetem Ständen, die jedenfalls sich an die Spitze eines solchen Un ternehmens stellen müßten, wenn man sich Erfolg davon versprechen wollte, mögen sie auch noch so sehr im Herzen die reformatorischen Schritte eines Theiles ihrer Glaubensgenossen in andern deutschen Ländern billigen, scheuen sich doch, sich hier an die Spitze zu stellen. Was unsere protestantische Bevölkerung betrifft, so hat man wahrnchmen können, daß im Allgemei nen unter allen Klassen derselben sich gleich anfangs unverhohlen viel Beifall über die Bildung deutsch-katholischer Gemeinden außerhalb Hessen mit dem ausgesprochenen Grundsätze der Trennung von Rom zu erkenne» gegeben hat, wenngleich man sich nicht so öffentlich in den Versammlungen' und in. den inländischen Tageblättern über diesen Gegenstand ausgelassen, wie an andern Orten geschehen ist. Cs dauerte sogar lange, ehe sich Jemand hier auch nur dazu verstehen wollte, seinen Namen dazu herzu- gcben, um Geldbeiträge zur Unterstützung des Unternehmens der Ncu- katholiken zu sammeln. Erst vor kurzem wurde dies von einem Lehrer am hiesigen Gymnasium, ll)r. Theobald, verflicht; doch wurden die Sub- scriptionSljsten an keinem öffentlichen Ort aufgelegt, sondern die Samm lungen zu diesem Behufe von demselben ganz im Stillen veranstaltet. Es soll auf diese Weise eine Summe von etwa 100 THIr. in Kassel zusam- menAebracht worden sein, die von hier aus der neukalholischcn Gemeinde in Schneidemühl übermacht wärd.
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