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Deutsche allgemeine Zeitung : 04.09.1846
- Erscheinungsdatum
- 1846-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184609048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18460904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18460904
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1846
- Monat1846-09
- Tag1846-09-04
- Monat1846-09
- Jahr1846
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 04.09.1846
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Freitag Ltiplia. Di« Leitung rrs<t>«i»i lLglirk Abe»di. Zu b«ziel,«„ durch alle Postämter d«s In- und Luilaade«. » —— Nr. 247. 4.. September 1846. Dcntschc A«gc«ci«c Zeitung. WM «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» »Ulm, 29. Aug. Am 26. Aug. nahm hier im gewöhnlichen , Local eine öffentliche Schlußverhandlung gegen den Falschmünzer , Kicherer, seine beiden Söhne und zwei weitere Genossen ihren An- > fang und wurde gestern Abend mit Verkündigung des Urtels beendet. - Dieses blieb weit unter den Anträgen des Staatsanwalts, die auf neun bis abwärts sieben Jahre Zuchthaus gelautet batten, zurück, und bestrafte die Unglücklichen nur mit drei, fünf und sechs Jahren und ei nigen Monaten, wobei ihnen noch der lange Untersuchungsarrest in Ab zug gebracht werden wird. Dieses milde Urtel machte nicht nur auf die Angcschuldigtcn den tiefsten Eindruck, sondern erregte auch auf den Ga lerien eine freudige Bewegung. Die persönliche Anschauung der Verbrecher hatte auf das Urtel einen entschiedenen Einfluß geübt, und daS Publi cum nahm für die unglücklichen Männer eine solche Sympathie, daß ein großer Theil desselben gleichzeitig mit ihnen in Thränen ausbrach, als her gewandte Vcrthcidiger eine Schilderung ihres Proletarierlebens in seinem, einer Jury würdigcy Vortrage mit sonorer Stimme gab. Die Angeklagten hatten ihr Verbrechen zwar mehre Jahre lang hindurch ver übt, aber im Ganzen nur einzelne Sechskreuzerstücke und wenige Gulden wirklich angebracht. Einen fast rührenden Eindruck machte es auf alle Anwesenden, als sich die Angeklagten mit Thränen des Danks für die milde Strafe bedankten und auf jeden Recurs verzichteten. Karlsruhe, 28. Aug. Nach zwei geheimen Sitzungen wurde in der heutigen Sitzung der ll. Kammer der von dem Abg. Welte er stattete Bericht über die Concessionsertheilunq zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Offenburg nach Konstanz berathcn. Daß Gesetz wurde einstimmig angenommen mit einem von dem Abg. Basser-' mann vorgeschlagencn Zusatze zu Art. I, welcher dahin geht: „Die Re gierunZ wird ermächtigt, die Staatskasse so weit nöthia und bis zu ei nem Sechstel des Baucapitals bei dem Unternehmen zu betheiligen, auch auf die Zinsen zu verzichten, bis der Ertrag den übrigen Thcilhabcrn eins Zinsrcnte von 4 Proc. gewährt." Auf den Antrag des Abg. Ret tig wurde weiter beigefügt, daß nach den Bestimmungen des Gesetzes auch die Concession für eine Zweigbahn zum Ansch/uß an die württcm- bcrgischcn und bairischen Bodcnscebahacn bei Friedrichshafen und Lindau erthcilt werden dürfe. - (Bad. Bl.) — Die Kölner Zeitung meldet aus Darmstadt vom 27. Aug.: „Der dirigircnde großherzogl. hessische Staatsminister Frhr. du Thil, welcher sich noch nicht von den Folgen seines Falles im letzten Winter erholt hat und genöthigt ist, sich der Krücke zu bedienen, hat die Seebäder in Ostende aufgesucht, nachdem er fruchtlos das Wildbad besucht hatte. Er hat be reits das vorgerückte Alter von 68 Jahren." — In Dffenbach wurde am ZI.Aug. der Grundstein der deutsch- katholischen Kircbe gelegt. Die Feier trug im Allgemeinen den Charakter eines Volksfestes in böherm Sinne. Auch die Häuser ortho doxer (römischer) Katholiken und Protestanten waren festlich geschmückt. Nach der Grundsteinlegung vereinigte- ein bescheidenes Mittagsmahl viele der Festgenossen , namentlich der aus beiden Hessen, aus der freien Stadt Frankfurt, aus Nassau, Baiern rc. gekommenen Gäste. (Fr. I.) — Bon -yr Eider, 28. Aug., schreibt die Weser-Zeitung: „Gestern schickte die Stadt Schleswig, wo der Prinz von Augustenburg, so lange er Statthalter und hömstcommandirender General war, auf dem SchlosseGottorf residirte, eine Bürgerdeputation mit einer Adresse an den selben nach Nöer. In der Adresse bezeugen ungefähr 500 Einwohner aus den verschiedenen Klassen ihm ihre Hochachtung und bedauern seine Ent lassung. Als die Deputation mit dem Prinzen von der nächsten schles- wigschcn Ständeversammlung sprach, äußerte er: Ob er selbst hingehe/ könne er noch nicht sagen, sein Bruder, der Herzog, aber werde auf je den Fall hingehcn, und der werde eine Proposition auf Oeffentlichkcit der ständischen Verhandlungen stellen! Ucbrigens müsse man auch eine Ver fassung für Schleswig-Holstein verlangen, denn so könne cs nicht mehr gehen." — Aus Hamburg vom 26. Aug. wird der augsburgcr Allgemeinen Zeitung geschrieben: .,,Es geht heute hier das Gerücht, daß das in Kiel in Garnison stehende JägcrbataillonDeutsch commandirt sein will und, weil ihm dies versagt wird, die Waffen nicdergcleat haben , soll. In Rendsburg soll große Spannung zwischen den deutschen und dänischen Offizieren herrschen, auch bei den Bürgern sich starke Antipathie gegen Letztere äußern, sodaß ihnen die Wirthe den Mittagstisch aufgekundigt hätten. - Ferner will man wissen, daß in Hannover Militair an die Elbe, dem holsteinischen Ufer gegenüber, rückt, und daß zu diesem Ende Be urlaubte der betreffenden Truppencorps cinbcrufcn sein sollen." — Der Obcrgcrichtsadvocat Bescler in Schleswig (Präsident der neumünsterschen Volksversammlung vom 20. Jul.) und der »r. Lorentzen .in Kiel (Verfasser der angenommenen Adresse an dieStände) sind in eine Untersuchung gezogen, welche die Mitglieder des glückstädter Obergerichts Nickels, Schirach und Francke gegen sic einzuleiten beauftragt sind. sB. H l Ve-erbliS. DeutfOlaud. ck Aus Deutschland- Bundesbeschluß gegen communisti- sch« Bereinc. »Nürnberg- Sängerfest in Fürth. »Ulm. OeffentlicheS Schlußvcrfahrcn. Karlsruhe- Landtag. — Frhr. du Thil. — Deutsch- Katholiken in Offenbach- — Der Prinz von Augustenburg. Holsteini sche Zustände. — Untersuchungen. »Aus Mecklenburg-Schwerin. Die Landstände. -f Aus Mecklenburg. Gesetz über Entwässerung. — Rcchtkverwahrung. — Oldenburger Adresse. S Hamburg. Die Sympa thien für Schleswig-Holstein. lMrNtffen. »ck»Berlin- Die Generalsynode. *» Berlin. Der^Kronpri»; von Württemberg. Die schleswig-holsteinische Frage. Russen. Die Juden. Die Kölner. »Posen. Die Uebungen. Der Proceß. Hr. v. Minutoli. — Preußen und der Sundzoll. kdefkerreich. Oesterreich und 'Schleswig-Holstein. EHanien. Die Cortes. Die Vermählung der Königin. Der britische Ge sandte. Herstellung der Ccnsur für Zeitungen. . Wroffbrttannien. Die Times über die Session. Ankunft der verwit- weten Königin und der Prinzessin von Preußen. Verunglücktes Dampf schiff. Das Nationalgeschenk für Hrn. Cobden. Dankbare Irländer. UtankreieK. Deputirtenkammer. Dje Zeitungen. Die Papiere des Mar- schall's Valce versiegelt. Das Unglück auf der Nordbahn. Das Pro tektorat über die Gesellschaftsinseln. »»Paris. Verkauf des Constitu- tionnel. Belgien. Brüssel- Der Proceß De Ritter. Echiveiz. Der große Rath in Lern. Hr. Weber. Politisches Duell. Molbzr« und Walachei. -h Von der Donau. Cultur- und Handcls- , Verhältnisse in den Donaufürstenthümern. Iersonalnachrichten. Wissenschaft unb Fyunft. * Posen. Theater. Konstantinopel. Die medicinifche Schule. — Professor Hermann in Kiel. Handel und Hndussrie. »Bertin. Börsenbericht. »Wien. Das am- sterdamer Schiff. »Leipzig. Börsenbericht. »Berlin. Eisenbahn. — Wasserstand der Elbe. — Berlin. <r«rü«dtgungen. Deutschland. f ÄUS Deutschland, I. Sept. Der tz. 2 der Bundesbcschlüsse vom 5. Jul. 1832, lautend: „Alle Vereine, welche politische Zwecke haben oder unter anderm Namen zu politischen Zwecken benutzt werden, sind in sämmtlichen Bundesstaaten zu verbieten, und ist gegen deren Urheber und die Theilnehmer an denselben mit angemessener Strafe vorzuschreiten", hat durch einen neuen Beschluß, der in der 23. diesjährigen Sitzung der > Deutschen Bundesversammlung am 6. Aug. gefaßt worden ist, eine weitere Ausdehnung erhalten. Es ist nämlich beschlossen worden: daß kommunistische Vereine als unter die Bestimmungen jenes Paragra phen ausdrücklich zu subsumiren angesehen werden, wobei sich von selbst ver stehe, daß die Urheber, Häupter und Theilnehmer solcher Vereine, so weil ' dieselben hochvorrätherische Zwecke verfolgen, in allen Bundesstaaten die Strafe des Hochvcrraths, nach Maßgabe der bestehenden Landesgesetze, zu gewärtigen haben sollen. Die Regierung des Fürstcnthums Lippe macht diesen Äundesbeschluß unterm 25. Aug. im Regierungsblatte bekannt. * Nürnberg, 31. Aug. Das in unserer Nachbarstadt, Fürth ge stern begonnene und mit dem heutigen Tage zu Ende gehende Sängerfest zeichnete sich sowol hinsichtlich der freundlichen Aufnahme der Sänger von Seiten der Stadt als in Betreff der Jünger des Gesanges auf das vor- thcilhastcste aus. Ganz Fürth prangte in feierlichem Schmucke, die Häu ser waren prachtvoll decorirt und mit Laubgcwindcn, Blumen und Fahnen verziert, zahlreiche Deputationen empfingen die Sänger und hießen sie mit herzlichen Worten willkommen. Nach vollendeter Generalprobe be- . gaben sich die Gäste zur Mittagstafel, wozu mehre Gasthäuser ausge wählt waren, in welchen für eine billige Entschädigung vcrhältnißmäßig reichliche und wohlschmeckende Speisen und Getränke verabreicht wurden, wobei es natürlich auch an Toasten nicht fehlte. Um 2 Uhr begann der aus mehr als 600 Sängern, der Schützengescllschaft und einer großen Anzahl vorzeitlich costumirtcr Jünglinge und Knaben bestehende Zug, immiltcn ihre schmucken Fahnen und zwei Musikchöre, nach dem Festplatze, woselbst eine -einfache, aber zweckmäßig gebaute Tribune sich befand, worauf die Pro duction begann. ,Sämmtliche .Vorträgc, und darunter namentlich-eine neue Composition des Musikdirectors Barfuß: „Die Schlacht", wurden stürmisch applaudirt, doch als nach Beendigung der im Programm auf- acführten Piecen Vater-Arndt's erhebendes Lied „Was ist des Deutschen Vaterland" gesungen und nun aus mehr als 6000 Kehlen „Schleswig- Holstein stammverwandt" verlangt und vorgctragen wurde, da hatte die Begeisterung ihren Culminationspunkt erreicht. Ein tausendfaches Hoch stieg zum graubcwölkten Himmel empor und übertönte das Brausen des Sturms, der, bewältigt von den mächtigen Tönen, in ein sanftes Säuseln überschlug und nimmer cs wagte, den Ausdruck deutscher Gesinnung zu schwächen oder gar verstumntcii, zu machen. Möge dies ein Symbol für hie Zukunft unseres Brudervolks sein!
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