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Deutsche allgemeine Zeitung : 13.03.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184703133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18470313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18470313
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-03
- Tag1847-03-13
- Monat1847-03
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 13.03.1847
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»z-Paris,.8. März. In der Lage des Ministeriums, hqt sich nicht» geändert- Die Gesundheit-umstände deS Hrn. Cunin - Gridaine, Handel-- und AcherbauministerS, haben sich gebessert. Seit zwei Tagen wohnt er den Sitzungen der Kammer wieder bei. Auch der Zustand des Hrn. Mar jin du Nord, des bisherigen Großsiegelbewahrerö, schien sich bessern zu wollen; man weiß indessen noch nicht, ob die sich ankündigende günstige Aenderung von Dauer sein wird. Für die Geschäfte ist er jedoch in je- dem Falle verloren, und sein Nachfolger ist in dem Generalprocurator Hebert ernannt, der bereits die Glückwünsche seiner Kollegen annimmt und dessen Einsetzung der Moniteur noch in dieser Woche verkünden wird. Sollten, wie man glaubt, noch andere Modifikationen im Cabinet erfol gen, so werden dieselben erst in einiger Zeit eintreten. — In der Hähern Verwaltung wird demnächst eine wichtige Stelle erledigt werden, indem der Generaldirektor der Posten, Hr. Conte, von Alter und Kränklich keit dermaßen heimgcsucht ist, daß er nicht mehr zu unterzeichnen im Stande ist und sich zurückzuziehen verlangt, jedoch für einen seiner Söhne eine Gencraleinnchmerstelle sich bedingt. Um die Gencraldirection der Posten ist lebhafter Wettstreit. Der Finanzminister wünscht sie einem der Chefs in seinem Departement, Hrn. Nouthon, zuzuwcndcn. Allein gewichtige politische Einflüsse sind thätig, diese angenehme Erbschaft anders zu diri- Hiren. Als Hauptconcurrcnlen darum werden Vicomte Dejean, vertrau ter Freund des Ministers des Innern Grafen Duchatel, die HH. Ed mond Blanc, Emile de Girardin, alle Drei Mitglieder der Deputirtenkam- mer, genannt. — Was die Kammer betrifft, so hat dieselbe ihre Thä- tigkeit noch nicht wieder energisch auAenommen. Eine große Anzahl von Kommissionen ist mit Prüfung von Gesetzentwürfen beschäftigt. Sobald die Berichte fertig sind, werden die Bcrathungcn ununterbrochen folgen. DaS meiste politische Interesse in letzterer Zeit knüpfte sich an Hrn. Du- vergier de Hauranne's Vorschlag zu einer Wahlreform. Die Vorschläge de» Hrn. Demesmay über Verminderung der Salzstcucr, des Hrn. Glais- Bizoin wegen der Postreform, deß Hrn. Achille Fould wegen Annulli- rung von I I Mill. Renten beweisen, daß die Richtung vieler und zumal neu gewählter Abgeordneter auf administrative Verbesserungen geht. Hier «nd nicht auf eigentlichem politischen Gebiete wird die Regierung viel zu . bekämpfen oder vielmehr zu arbeiten haben. Der allgemeine Geist der Kammer geht auf Erhaltung der Institutionen und deren Benutzung zum gedeihlichen Fortschritte deß öffentlichen Wohles, indem die finanziellen Einwendungen beseitigt werden, hinter welche das Cabinet sich stets ver- Manzt. In diesem Sinn ist die Jnbetrachtnahme der Vorschläge der HH. DemcSmay und Glais-Äizoin erfolgt. Minder glücklich war der des Hrn. Foüld. Die Dcputirtenkammer hat ihn heute nach einer Discus- flob, in welcher die Opposition ein sehr düsteres Gemälde von der finan ziellen Lage zu geben sich bemühte, mit großer Mehrheit beseitigt. Belgien. *KrÜSSet, 7. März. Nach der Beendigung des Untersuchungs- grsehes und nach Beseitigung einiger unbedeutendem Vorlagen, die jedoch ^Htr'Opposition zu heftigen Anklagen über die zweideutige Stellung des Für sten v. Chimay als temporairen Gesandten in Rom sowie über die Bloßstel lung derkönigl. Unterschrift in einer Angelegenheit des pariserGesandtschafts- pcrsonals Veranlassung gaben, begann die Kammer der Abgeordneten die Erörterung des Gesetzvorschlags über die Goldmünze, die nach sechs Sitzungstägen durch Annahme desselben zum Abschlusse kam. Ich enthalte -mich, in die Einzelheiten dieser Debatte einzugchen, welcher die materielle und finanzielle Seite sowol als der nationale Standpunkt, auf den fich einige Redner, wie Hr. Rogier, stellten, einen interessanten Charakter ver lieh. Das Resultat ist, daß Belgien Goldmünzen zu 10 und 25 Fr. bis zum Belaufe von 20 Mill, besitzen wird. Letztere Verfügung wurde mit 35 gegen 21 Stimmen angenommen. Das Gewicht der lÜFr.-Stücke wurde zu 3 Gramms 166^/,„ Milligr., das der 25Fr.-Stücke zu 7 Gr. V28V,» Milligr. festgesetzt. Die Prägung von Silberstückcn zu 2 Fr. 5V Cent, wurde gleichfalls mit 28 gegen 22 Stimmen angenommen. Der §. 8 bestimmt, daß die Regierung den Zeitpunkt festsctzen werde, zu welchem die holländischen 5- und lO-Guldenstücke ihren gesetzlichen CurS in Bcl- -gien verlieren werden. Sodann eröffnete man die Debatte über den Cre dit von 2 Millionen, zum Bchufe 1) der Vollendung der zwei ersten Sektionen des Kanals von Zulzatee bis zur Nordsee (1,370,000 Fr^), 2) des Kanals von Dcynze nach Schipdonk (250,000 Fr.), 3) Verbesse rung des Wassersystems des Sud de Bruges, Das Gesetz über die Vermehrung der Abgcordnetenzahl ist zur Erörterung bereit; dasjenige über die Beleidigungen gegen den König und dessen Familie wird cs nächstens sein; die Centralscction hat das Wort olkonsos durch die Definition otkvnses psr ckisoours, ork ou.mvn-ivss erweitert und hier durch die auch an öffentlichen Plätzen geführten Gespräche vor gesetzlicher Verfolgung verwahrt. Der Senat ist seit mehren Tagen versammelt; die Bcrathung des Justizbudgets gab zu einer politischen Debatte Anlaß, die sich auf das Eorruptionssystrm und die Einmischung der Staatsgewalt in die Wahl- angelegenhcitcn bezog. Letztere sind in Brüssel wieder an der Tagesord nung durch die bevorstehende Besetzung zweier Communalralhsstellen. Die zwei feindlichen Vereine des Liberalismus finden sonach wieder Stoff, "sich gegenseitig zu befehden. Hierzu liefern übrigens noch die gegenwär tig m allen Wahlvereinen des Landes vorgenommcnen Wahlen der De- PUtirten zum Congres liberal, der auf den 28. März ausgeschrieben worden, Nahrung die Menge, der Umtriebe nicht zu gedenken, welche das große Ereigmß des künftigen Junimonats, nämlich die Kammererneuerung, bereits in allen Distrikten des Landes Hervormfl. Diese dringenden Ge schäfte haben der hiesigen Alliance das Erscheinen eines besonder« tempo rairen Blattes, „Tablettes electoraleS", zum Bedürfnisse gemacht. Einem flämischen Blgtte zufolge, dqS.mit dieser Statistik die häufi gen Anklagen systematischer Vernachlässigung der geistigen Interessen zu- rückweiscn wollte, beläuft sich in Ostflandern bei 294 Stadt-und Dorfgemeinden die Zahl der vom Klerus dirigirten Sonntagsschulen ans 274, die von 90,000 Kindern besucht werden. Hierzu kommen noch 246 Handwerksschulen, die 14,260 armen Kindern Arbeit verschaffen. Diese Angaben beweisen aber leider nichts weder für noch gegen die in jenen Schu len sich kundgcbenden geistigen Tendenzen. Der berühmte französische Kanzelrcdner Lacordaire hält seit zwei Wochen in der lütticher Stadt kirche sogenannte Conferenzen vor einer erstaunlichen Volksmenge. Der belgische Geschäftsträger am spanischen Hofe, Graf v. Mar nix, ist definitiv zum Hofmarschall ernannt worden und wird nach Ostern seinen neuen Posten antreten. Eine andere Hofcrnennung ist die eines Adjutanten des Kronprinzen, welcher Letztere (obgleich noch nicht 12 Jahre alt) dennoch allen Hoffeierlichkeilen bciwohnl. Der Moniteur enthält eine ministerielle Verfügung, der zufolge al len eingeführten und zum Landesverbrauche bestimmten Cerealien freier Transport auf den Staatseisenbahnen zugcstandcn wird. Schweiz. Briefe aus Bern melden, daß die angeordnete Untersuchung und Verzeichnung der vorräthigen Lebensmittel bedeutend hinter den früher« Erwartungen zurückgeblieben ist. Bei Bauern, die als Wucherer verschrien und angcklagt waren, den Ertrag von zwei und drei Jahren noch angehäuft zu haben, fand man nicht die Hälfte der letzten Aernte mehr vor. Einzelne besitzen allerdings noch ziemliche Vorräthe, allein drei Viertel des Cantons haben wenig, in den Gebirgsgegenden fast nichts. Ein neuer Beweis, daß die Speculation wol einzelne Momente derTheue- rung benutzen, aber auf längere Zeit keine Theuerung hervorbringen kann. — In Freiburg hat der Staatsrath beschlossen, den Cavalerieober- sten Wicki vor ein Kriegsgericht zu stellen, weil er in der Nacht vom 6. auf den 7. Jan., in Aufträgen der Regierung, der Colonne der Un zufriedenen von Boll begegnete und dieselbe vom ferner« Vorrücken ab- mahntc, indem er ihr zurief, ihre Sache habe fehlgeschlagen. Btalie«. Rom, 2. März. Der Papst hat eine Specialcommission ernannt, welche unter dem Vorsitze des Cardinals Allieri über die beabsichtigte Uebertraguna einiger städtischen Verwaltungszweigc an den Ma gistrat von Rom Bericht erstatten soll. — Gestern hatte Schckib-Efendi seine Abschicdsaudienz beim Papste. Heute ist derselbe nach Ancona ab gereist. (N. C.) Schwede« und Norwegen. Aus Stockholm vom 23^ Febr. schreibt die augsburger Allge meine Zeitung: „Nachdem dasRepräsentationscomite sich für dgS Zweikammersystem entschieden batte, wurde aych bald die Frage von der Bildung einer Kammer der Abgeordneten ohne Rücksicht auf Standes- vcrschicdenheit mit einer ganz unerwarteten Einstimmigkeit erledigt. Da gegen scheint der Zwiespalt unter den Mitgliedern des Comite, vetreffepd die Bildung der andern Kammer, des seinsollcnden Oberhauses,. um so größer zu sein. Wie verlautet, haben sich unter 15 Mitgliedern 6 für die Beibehaltung eines ständischen Systems in Bezug auf diese Kammer ausgesprochen, 9 aber gegen jede Einmischung von ständischen Elementen. Zu den 6 gehören sämmtliche Mitglieder des Comite vom Adel und vom geistlichen Stande; zu den 9 sämmtliche Bürger und Bauern, nebst drei Comitemitgliedcrn, welche in keinem der bisher privilegirten vier Stände einbegriffen sind. Es bestehen diese drei Mitglieder aus zwei höhern Ju- stizbeamtcn und dem Professor der Staatswissenschaft an der Universität zu Upsala, Wingvist." .' RuHland «nd Mole«. Bon der ruffischen Grenze wird unterm 5. März der Bres lauer Zeitung geschrieben: „Nach einer neuern Bestimmung ist den russi schen Militairs jüdisch en Glaubens das Avancement zum Offizier gestattet. Auch sollen nach einer höhern Anordnung die längs der Grenze wohnenden Edelleute mit weniger als zehn Unterthanen ihren Wohnsitz verlassen und in den tiefer in Rußland liegenden Gouvernements Landx- reicn erhalten." Türkei. Konstantinopel, 24. Kcbr. Der Sultan begab sich im Laufe des Heuligen Vormittags, ungeachtet des eingctretcnen Schneegestöbers, in Begleitung sämmtlichcr Pfortcnminister und Großwürdcnlräger, auf den in der Nähe von Pera gelegenen Bauplatz der neu aufzusthrenden medicinischen Akademie, um den Grundstein zu derselben zu le gen. Der Hekim-Pascha, Ismail-Efendi, hielt bei diesem Anlässe eine den Umständen angemessene Rede. (O. B.) Merfo«ok«achrichten. Orden. Niederlande. Orden vom niederländischen Löwen, Ritterkreuz: der Componist der Oper: „Die Belagerung von Leyden", Hr. Vogel. — Preussen- Rother Adlerorden 3. Kl. mit der Schleife: die Obersten Her gatz und Senfft v. Pilsach; 4. Kl.: der Hauptmann a. D. Rummel. Todesfälle. Am .3. März starb der Generalmajor und Stadtcom- mandant von Wolfenbüttel Frhr. Wilhelm Victor Treusch ». Butlar.
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