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Deutsche allgemeine Zeitung : 09.11.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184711098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18471109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18471109
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1847
- Monat1847-11
- Tag1847-11-09
- Monat1847-11
- Jahr1847
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.11.1847
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2708 tv«, ja ihn in glücklicher» Zeiten sogar wieder überschreit«» ; ein Re- Mat, welche- unser» Finanzen im In- und Aus lande bald wieder den Anblick ftüherer Blüte gewähren würde. Die sechs Sähe des Statut« der neuen Gemeinde in «tag' »dONt-g (Nr. SM) lauten vollständig: „ l) Wir Knnen uns mit den Maßregeln des gegenwärtigen Kirchen regiments nicht einverstanden erklären, und scheiden daher aus der MaatS- kirche unserS Landes; Venn eS verpflichtet unser« Prediger und uns selbst auf Formen und Lehren, die einem vergangenen Jahrhundert angehören und un serm Bewußtsein nicht entsprechen. 2) Wir bleiben, was wir waren, evan gelische Christen. Wir wollen nicht« Neue« machen, sondern nur unsere evangelische Freiheit wahren. Freiheit ist mit echter Religion unzertrennlich, fie ist Grundsatz des Evangeliums. Unser Schritt ist lediglich ein Schritt der Rothwehr. 3) Wir erkennen wie früher die Bibel für die Urkunde des ChristenthumS gn. Tie enthält aber kein Lehrgebäude, kein in Begriffe ge faßte« Glaubensbekenntnis, sondern große Gedanken, welche die höchste Wahr heit in sich schließen. Daher känn UNS die BkbelaUSleguNg vergangener Zei ten nicht binden. 4) Unser Bekenntniß lautet: Ich glaube an Gott und sein ewige« Reich, wie e« Jesu« Christu« in die Welt eingeführt hat. 5) Unsere Sotte«verehrung bleibt bei Freiheit und Mannichfaltigkeit der Form die bis herig«. Daher scheiden wir auch nicht aus der Kirche überhaupt, sondern entziehen uN« bloS der Aufsicht und Leitung eines ConsistoriumS, baS unse rer Glaubensfreiheit Zwang anthut- 6) Unsere Verfassung beruht aus den evangelischen Grundsätzen der Freiheit und der Liebe. Die Gemeinde regiert sich selbst durch die von ihr bestellten Aeltisten, sorgt für die Armen und hält den Predigerstand nicht für einen bevorzugten und abgesonderten." Oesterreich. Der BrcSlauer Zeitung wird aus Wien vom 3. Nov. geschrieben, die Regierung habe die Bitten der böhmischen Stände berücksichtigt und die Gerechtsame und Privilegien derselben neuerdings anerkannt. Die Maßregeln wegen der Besteuerung seien zurückgenommcn. Sonach schwinde die Opposition des Adels, welche übrigens in ganz Böhmen keinen An klang gefunden, von selbst. — Ebendaher schreibt man der Allgemeinen Preußischen Zeitung, die Ernennung des mährisch-schlesischen Landes- gorwerneurs, Grafen Rudolf Stadion, zum Oberstburggrafen von Böhmen solle nach der Wahl des Erzherzogs Stephan als Palatin von Ungarn gewiß sein. Graf SalM, schon früher zuM Gouverneur deS Kü stenlandes ernannt, dürfte daher ehestens Prag verlassen und einen andern GoUverneMentsposten als jenen im Küstenland erhalten, da verlaute, daß der staLtsräthliche Referent uNd Hofrath Frhr. Buol bereits alS Gouver neur der letztgenannten Provinz designirt sei. — Der Ocsterrtichifche Beobachter vom 5. Nov. sagt: „Der Berner BerfassungSfreund vom 28. Oct. enthält folgende» Artikel: «Die öster reichisch e Gesand tschaft soll heute dem Vorort angezeigt haben, daß sie von ihrem Hof angewiesen fei, bei dem ausbrechenden Kümpfe die Schweiz zu verlassen und sich auf neutrales Gebiet zurückzuzichen, zugleich aber die Erklärung abzugeben, daß Oesterreich in keinerlei Weise, weder zu Gunsten des einen noch des andern der streitenden Meile sich einmischen, sondern durchaus neutral bleiben werde, daß auch im fiebrigen hierdurch däS freundschaftliche, friedliche Verhältniß dieser Macht zur Eidgenossen schaft gar keine Derändtrung erleiden solle.» Wir sind ermächtigt, zu «tcklären, daß der k. k. Gesandte in der Schweiz, Frhr. v. Kaifersfeld, welcher seit dtm Ausbruche der Wirren in der Eidgenossenschaft seinen Standpunkt von Bern nach Zürich übertragen hatte, dem regierenden Bürgermeister von Zürich, Vr. Zehnder, die Anzeige gemacht hat, daß er, in Folge erhaltener Befehle seines Hofs, im Augenblicke des Aus bruchs deS Bürgerkriegs die Schweiz verlassen und sich nach Bregenz zu- rückzithen werde." Zn der Schlesischen Zeitung beißt es aus DLeslau vom 6. Nov.: „Reisende, die von Krakau kommend gestern Abend mit dem letzten 3Uge der Oberschlesischen Eisenbahn hier eintrafen, erzählen, daß der Dürfitzende des Gerichts, dem die Untersuchung gegen die bei der letzten Insurrektion Betheiligten übertragen ist, vorgestern Abend, als er sich in Begleitung eines PolizeihieNerS aus einer Gesellschaft nach Hause be geben wollte, auf der Straße erschossen werden sei. Bis jetzt sei es trytz aller Anstrengungen noch nicht gelungen, den Thäter zu ermitteln. Mehre PolizeibcaMte begleiteten den Eisenbahnzug, den jene Reisende be nutzten, bis Myslowitz." P-etNgar. AuS Lissabon wird der Times unterm 28. Oct. geschrieben, daß bei der gewissen Aussicht, Costa Cabral werde, wie jetzt die Sachen ste- heN, in den Cortes die Majorität erlangen, noch ein Versuch gemacht worden sei, dir Königin zu bewegen, das Ministerium in einem Sinne zu wechseln , welcher das noch abwenden und ihr neben einem Theile der Sympathien der Natiön auch die guten Dienste Englands sichern könne. Wenn das jetzige Ministerium vermocht hätte, nur die Mittel zu den nö- thigeN Ausgaben des Hofe« herbeizuschaffen, so würde sich die Königin wahr- scheinlich nicht darauf eingelaffen haben. Auch wird die Anwesenheit des Herzogs v. Palmella bei dem von ihr gefaßten Entschluß in Rechnung gebracht, Hrn. Fonseca de Magalhaes mit der Bildung einer neuen Ber- waltung im Geheimen zu beauftragen. Sir hat ihn außerdem zum Pair ernannt und bisher verweigert, Costa Cabral seinen Sitz sim Geheimem athe wieder «innthmen zu lassen. — Die Königin-Witwe von England ist am 27. Oct. mit dem Linienschiffe Howe nach Madeira weiter gereist. In Lissabon war di« Ruhe nicht gestört worden. Grotzbpitanisie». London, 3. Nov. Von Windsor wird gemeldet, daß der Hof sich wahrscheinlich nicht vor Ankunft des erwarteten regierenden Herzogs von Sachsen-Kir burg-Gotha, des Bruders vom Prinzen Albert, nach Osbornehouse be geben werde. — Daily News erklärt das Verhalten der französischen Regierung gegen die schweizerische Tagsahung und den Vorort für rin Beispiel der kecksten und scandalösestcn Anmaßung, deren der Minister eines kon stitutionellen StaatS sich schuldig machen könne. Der französischen Ein mischung in Spanien, wie leichtfertig und wenig zu rechtfertigen sie sei, habe doch ihre Beschönigung nicht gefehlt; die Vermählung der Königin mit einem so gut wie nicht vorhandenen Gatten, die Unterwerfung der konstitutionellen unter eine militairische und sich selbst Moderados nennende Partei besaß mindestens den verständlichen, wenngleich schleckten Vorwand der Unterstützung französischen Interesses. Die Unterstützung eitler ultra katholischen und Jesuitenpartei in der Schweiz könne aber nicht das In teresse Frankreichs fördern; im Gegcntheil verstärke das die natüvliche» Gegner Frankreichs und französischer Ideen in der Schweiz, in Italien und in Deutschland. Die deutschen Liberalen und selbst einige deutsche Regierungen blickten erstaunt auf das Beginnen Frankreichs. Sie frag ten sich, ob vielleicht eine ultrakatholische Ligue wieder aufgcrichtet sei. Indessen hält Daily News selbst die Sache nicht ganz für so ver- zweifelt, und glaubt überhaupt nicht, daß es noch zum Bürgerkriege in der Schweiz kommen werde, indem sogar die vorgeschrittene Jahres zeit sich Dem widersetze. Allein auch einen Zweck des Bürgerkriegs ver mag es nicht recht abzusehen. Die Unterwerfung von Luzern werde an sich noch nicht im Stande sein, dessen Regierung liberal zu machen, wäh rend ein erfolgreicher Widerstand Luzerns unter französischem Schutze Nur Ludwig Philipp und Hrn. Guizot für alle Monstrositäten deS Jesuittn- regimentS ist der Schweiz verantwortlich machen würde, wie der Triumph Christinens in Spanien denselben Souverain und Minister für Alles ver antwortlich Mache, was in Madrid vorgeht. Das auswärtige Amt scheine übrigens seiner Pflichten etwas zu vergessen, indem es unter gegenwärti gen kritischen Umständen nicht einen erfahrenen Diplomaten beim Vororte beglaubigt habe. Hr. Peel sei ein rascher, entschlossener junger Mann; allein eS fehlten ihm die Jahre, die Erfahrung und das Ansehen, wel ches die Rathschläge eines britischen Gesandten in Bern bedürften. Ohne Zweifel sei Hr. Peel im Stande, die Aufträge seiner Vorgesetzten in Downingstrett gut zu bestellen; allein um selbst Einfluß zü üben, in zweiselhaften Fällen selbst eine Entschließung zu fassen, und um selbst, auch ohne Rath zu geben, einen wvhlthätigen und friedenbegünstigenden Einfluß auf den Vorort zu üben, gingen demselben die Jahre, Stellung und Charakter ab. Lord Palmerston lasse ihn jedenfalls auS Artigkeit gegen Sir R. Peel auf seinen Posten; es würde jedoch vorzuziehen sein, wenn man einem großen Namen auf andere Art als durch Hintansetzung großer europäischer Interessen seine Achtung bezeigte. Denn von allen Männern auf der Diplomatenliste Lord Palmerston s dürfte Hr. Petl der letzte sein, der für Bern im gegenwärtigen Augenblicke gewählt wer den sollte. — Dit Grundhcrren von Meath haben ein gutes Beispiel für ihre irischen College» gegeben, und in einer Versammlung unter Vorsitz des Marquis of Headfort beschlossen, daß fie in Gemeinschaft mit den Pächtern für Beschäftigung der Arbeiter sorgen Müssen, und die erster» einem Drittel , die andern zwei Dritteln derselben in dtr Weise Arbeit geben sollen, daß von einer Arbeiterfamilie von vier Köpfen ein Mann, von einer zahlreicher» zwei damit versorgt werden. Ein Comite zur Ausführung Dessen ward sofort nicdergesetzt. I« der Grafschaft Cork werden ähnliche Bestrebungen vorbereitet. Die irischen Blätter enthalten indessen auch die gewohnten Nachrichten von Gewaltthaten und abermals die Ermordun g dcs Geschäftsführers eines Gutsherrn in Munster, der auf der Landstraße erschossen worden ist. — In Skshton dauert die Arbeitseinstellung der Spinnereiarbci- ter fort. Seit den acht Tagen, daß die Leute feiern, weil fie einen Lohn abzug sich nicht gefallen lassen wollen, ist die Ruhe nicht gestört worden. — Der neugewählte Lordmayor von London, Alderman Hoo per, erhielt gestern von dem Lordkanzler die übliche Bestätigung im Na men der Königin. Frankreich. Paris, ä. Nov. Das Journal des Debats enthält abermals einen Artikel voller Theilnahme für den Sonderbund der Schweiz, wie eS dieselbe Meile nähme erst dieser Tage einem von ihm bevorworteten deutschen Sonder bunde mit aller Perfidie französischer Schlauheit im voraus antrug. Das Journal des Debats geht dabei so weit, zu behaupten, die französischen
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