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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 15.01.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510115025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851011502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851011502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-01
- Tag1851-01-15
- Monat1851-01
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 15.01.1851
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Mittwoch. EelPßtO. Die ZetNm, er- schein« «tßüch z««t «al »«» wir» «usge-rten in »«tpztch BormlUags ll Uhr, «»end« I Uhr; in »««»»«« Abend« S Uhr, Dormitlagi > Uhr. P»»s, fi» ta« Blertetjah» » Lhlr. i jede el«,»«« Mu«- »er l Rgr. Zweite Nukgake. MM S Uhr. IS. Januar I8St. —- Nr. 28. -— Deutsche Mgcmtm Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Au beziehen durch alle Poft, tmter de« In-und Aullandes, sowie durch die ErptdUioneH in sOuerftcaj, Nr. «) und »»es»«« (bet «. Höckner, Neustadt, «, der Brücke, Nr. I). Unsertton«,ebShr für de» Naum einer Zeile I Ngr. Die Dresdener Conferenzen. ODreSden, 14. Jan. Die Federn der Pnblicisten mögen jetzt schrei ben was sie wollen: für die hiesigen Maßnahmen der Politik, scheint «S, hat die Presse von ihrer Bedeutung verloren. Man stritt sich vor vierzehn Tagen über den Dualismus, als eS sich zwischen Oesterreich, Preußen und den Vorkämpfern des übrigen Deutschtand nur schon darum handelte, ob das letztere drei oder vier Stimmen gegen Oester reich und Preußen erhalten würde. Von einem nackten Dualismus ist auf den Conferenzen nie die Rede gewesen, wol aber von dem ver stecktem, daß Oesterreich und Preußen immer mit vier Stimmen gegen die drei Stimmen des übrigen Deutschland im Vortheile gewesen wären. Jetzt streitet die Presse über diese Stimmenreductionen, scheint in Erfah rung gebracht zu haben, daß Hr. v. d. Pfordten Alles ausbot, wenig stens eine Parität veS übrigen Deutschland mit den großen Staaten durch Eroberung noch einer Stimme herzustellen: wer weiß, wo jetzt schon wieder unsere Diplomaten stehen, seitdem Hr. v. Manteuffel die kleinen Staaten „schützt", seitdem Oesterreich durch die ihm saft anti- cipirte Einstellung des Kriegs in Schleswig-Holstein um die Gelegen heit gekommen ist, im Rücken Preußens eine dauernde militairische Po sition zu gewinnen, seitdem Preußen endlich, mit Recht, einen Vertrag Oesterreichs mit dem Zollvereine wie er ist, nicht einen mit einem »m- gemodelten verlangt! Der Angriff der Grenzboten, der in Nr. 24 schon zurückgewiesen ist, soll doch wol zumeist unser Zeichen treffen? Wir lasen ihn noch nicht und weisen auch vorläufig die Gelegenheit, einmal die Universal- krltik dieses Blattes zu analyfiren, von der Hand. Ist daselbst gesagt worden, daß die Partei, die man jetzt mitteldeutsch nennen will, früher großdeutsch war, und will man überhaupt die Unterscheidung einer groß-, mittel- und kleindeutschen Publieistik aufstellen, so wird uns eine kurze Charakteristik derselben vor jeder fernem Verdächtigung sichern. Die Großdeutschen gleichen jenem Tuche, das der Apostel Petrus einst von« Himmel niederschweben sah, angefüllt mit allerlei Gethier, reinem und unreinem. Die Reinen in dieser Gesellschaft sind einige Schwärmer, dir wie Jakob Venedey daö Vaterland ü tont prix groß haben, keine Trennung seiner Theile dulden wollen und sich auf der Tribune der PaulStirche vermaßen, sie würden mit Haut und Haar in jeden Riß hineinspringen, der deutsche Erde von deutscher Erde trennen sollte. Diese CurttuS-Hingebung edler Gemüther wurde von meisten- thells sehr unedlen miSbrancht. Wir sprechen nicht von jenen Republi kanern, die, um nicht der verhaßten, von Doctrinaire vorgetragenen preu ßischen Fahne zu folgen, sich lieber zu Oesterreich hielten, sondern von jenen feilen Publicisten, die früher meist der burschenschaftlichen Zeit angehörten, sogar theilweise erilirt waren und sich an die einzige zah lende Partei, die großdeutsche, in Sold gaben. Diese Männer, deren wir eine Reihe hier namhaft machen könnten (z. B. Rauschenplatt, Obermüller jc.) haben die großdeutsche Publicistik in Verruf gebracht. Einige von ihnen wurden nach Wien berufen, andere bei solchen Zei tungen «»gestellt,' die einmal in der Lage zu sein glauben, ihr Fahr zeug nach dem wiener Winde richten zu müssen, mag auch, wie in der schleswig-holsteinischen und kurhesstschen Sache, das Herz und wer weiß ob nicht auch Ruder und Steuer darüber brechen. Diese großdeutsche Partei war weit genug, alle Willkür, alle Reaction, alle» Particularis- muS ii« sich aufzunehmen. Ihr diente Detmold'S Preußenhaß ebenso wie der katholische ZelotiSmuö der Sepp und Döllinger; es war die eigentlich anarchische Partei, die Partei deS gesetzlichen Chaos, die von den Wiederherstellern vormärzlicher Zustände schlau genug ist auSge- beutet worden. Und die Grenzboten glauben, daß die Mitteldeutschen maskirte Groß deutsche wären? Stellt uns schon alles DaS, was wir seither über Oe sterreich aussprachen, vor diesem Verdachte sicher, so sollte ein besonne ner Politiker doch der Erkenntniß sein, daß jede Partei ihre Bezeichnung nicht durch die Mittel, sondern durch ihr Ziel verdient. Wem« die klein deutsche Partei irgendeinen Werth ansprechen darf — und unter Umstän den erkennen wir ihr de«« größten zu —, so mußte sie an die*Spitze ih res Programms daS wahre Wohl deö Vaterlandes stellen. Ein Mittel zur Erreichung dieses erhabenen Zweckes war die Union, wie sie Preu ßen zu proclamiren wagte. Preußen hat aber die Kraft nicht gehabt, diese Union durchzuführen, die innere Geschichte der Tage von War schau, Olmütz, Dresden hat uns die mögliche Grenze der Hoffnungen, die Deutschland auf Preußen setzen darf, so bestimmt vorgezeichnet, daß es Halsstarrigkeit, ja Vermessenheit ist, eine unausführbare Methove, zur Wahrheit zu gelangen, als die absolute Wahrheit selbst zu lehren' Soll sich eine einsichtige, ihr Vaterland und daS große, ganze deut sche Volk liebende Publicistik zum Secretair einer hiesigen weimarischen oder braunschweigischen ministeriellen Renitenz machen, die ihre frühere Logik, Anschluß an Preußen, jetzt dadurch mit Gewalt geltendmachen und trotz Manteuffel rechtfertigen will, daß hier überhaupt keine Eini gung zustandekomme, es sei denn die des vollkommen wiederher- gestellten alten Bundestags? Diese Herren, die ihren kleinen Souverai- nen die preußische Union anriethen, haben freilich alle Ursache, jetzt zu sammenzuhalten und ihren Vollmachtgebern die Ueberzeugung aufzudrän- gen, sie hätten in ihrem Rathe zum Festhalten an dem lockern Bande zu allen Zeiten das Rechte getroffen. Respectiren wir hier nur die raf- finirte Klugheit, so haben wir dagegen auch Mitgefühl, wirkliche Theil- nahme für Diejenigen, die um ihrer gothaischen Gesinnung «Villen in den Staaten, die sich von der Union trennten, haben leiden müssen und noch leiden und doppelt leiden, da sie von dem Gegenstände ihrer Liebe verlassen wurden; allein alle diese Motive sind persönlich. Die Sache ist die, daß für daS Ziel eines deutschen Einheitsstaats auch nicht die kleinste Abschlagszahlung darf abgelehnt werden, mag sie nun von Hrn. v. Ra- dowitz oder von Hrn. v. d. Pfordten kommen. Den alten Bundestag der 17 Stimmen wollen wir nicht wieder. Wir verurtheilen die Staats männer, die entweder den Vormärz oder die preußische Union als Alter native stellen. Wir zeihen sie der gefährlichsten Jntrigue und bemitlei den alle die Zeitungen in Berlin, Bremen, Köln, die die Stärkung der Mittelstädten als eine Schlinge oder Falle süddeutscher Vergrößerungs sucht verdächtigen. Mag sie Dies bet den Königreichen sein, bei ihren Cabineten, bei dein Hause Wittelsbach, Teck, Wettin, den Welfen! Hat denn aber daS Haus Hohenzollern den Paragraphen der Union, worin eS sich selbst zur Kaiserwürde Vorschlag, nicht auch persönlich genommen? Im monarchischen Europa sind wir eben, was wir sind, durch die Schick sale, Plane, Absichten und Kraft unserer Dynastien. Ein König von Württemberg, der für eine Union seines Landes mit Baden, Nassau, Frankfurt und dem Großherzogthum Hessen im deutschen Fürstenrathe eine Stimme abzugeben hätte, wäre allerdings eine große Unbequemlich keit für Preußen, aber eine dankenswerthe Errungenschaft des deutschen Volks in dem Falle, daß man hier wirklich an vier biö fünf organisch in sich gegliederte Unionen denkt, was wir keineswegs behaupten wollen, und wo die Presse ein reicheres Feld zu nützlicher Belehrung und maß gebenden Winken fände, als in der ewigen Wiederholung der alten Leh ren von Gotha und von Erfurt. — Wir kommen nochmals auf die bairische Denkschrift über die Zoll- und Handelsverhältnisse Deutschlands zurück, auö der wir in un serer heutigen ersten Ausgabe die vier Vorschläge auögehoben haben, welche nach Ansicht der Denkschrift in den Vereinbarungen über die po litischen Verhältnisse Deutschlands platzzugretfen hätten. Sie macht, im Fall diese vier Vorschläge angenommen werden sollten, noch folgende 10 Punkte namhaft, die auf einer zu dem Zweck besonders zu berufenden Zollconferenz zu berathen wären und einen Verkehrs- und Handels vertrag mit Oesterreich als Einleitung für die künftige österreichisch deutsche Zolluniou bilde» würden. Diese Punkte sind folgende: 1) Wechselseitig freie Einfuhr aller inländischen Erzeugnisse der Natur, deS GewerbfleißeS und der Kunst von den auf dem Eingänge in beiderseitigen Zoll gebieten ruhenden Abgaben und freier Verkehr mit denselben im Innern beider Zollkörper, bis auf die spcciell benannten und spcc.ficirten Ausnahmen; wodurch daher die Freiheit deS Verkehr« mit den beiderseitigen eigenen Erzeugnissen als Regel und die Beschränkung der Verkehrssreiheit als Ausnahme grundsätzlich be handelt würde. 2) Die Ausnahmen der wechselseitigen Eingangsbefreiung würden betreffen: a) diejenigen Gegenstände, welche in einem der verschiedenen Zollkörper oder in mehren Gegenstand eines StaatSmonopolS oder mit einer Verbrauchsab gabe belegt sind; d) diejenigen Erzeugnisse, welche in den verschiedenen Zellkörpern mit einer allzu ungleichen Eingangsabgabe belegt sind; v) desgleichen diejenigen Erzeugnisse, welche sich von den gleichartigen fremden, mit hohen Eingangöabga- ben belegten Erzeugnissen so wenig unterscheiden, daß eine sichere Controle dersel ben mit unverhältnißmäßigcn Schwierigkeiten verbunden sein würde (Zucker- und Kaffecsurrogate); el) endlich die Erzeugnisse mehrer größerer Industriezweige, deren Productionskosten und übrigen Vorbedingungen der Fabrikation jener anderer Zell körper gegenüber ebenfalls zu abweichend sind, um sogleich und ohne zeitweise Vorbereitung die anderseitige Concurrenz ohne entschiedene Bcnachtheiligung und Erschütterung ihre» Wohlstandes ertragen zu können; jedoch unter der weitern Be stimmung stufcnweiscr Abminderung der wechselseitigen Eingangszollsähe nach Pro- centcn in angemessenen Zeitperioden. 3) Befreiung der inländischen Erzeugnisse der Natur, deS GewerbfleißeS und der Kunst von Durchgangsabgaben und mög lichste Erleichterung der übrigen, diesen Kategorien nicht angehörigen Transitgüter bis zu allmäliger Herstellung völliger Durchgangszollfreihcit. ck) Befreiung
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