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02 Deutsche allgemeine Zeitung : 29.01.1851
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1851-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510129026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851012902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851012902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-01
- Tag1851-01-29
- Monat1851-01
- Jahr1851
- Titel
- 02 Deutsche allgemeine Zeitung : 29.01.1851
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Mittwoch. MpttzitzilU» Di« Leitung «r, <ch«t»t zwei »<l in»» NB» »««Mich'» i» »«W»j« »l VH«, «b«^»« « Mri in D»«Bd«« W«I»I » Uhr, Dormittqg« » Uhr. HWti« Mr »„ «iert«»jahr *«lr > j«»«tdhie R»»- »er I N^r. Zimte Ausgabe. MM 8 Hr. SS. Januar 1881. — Nr. S4 Dtiltschc Mgmei«k Ztituiig. «Wahrheit und Recht, Freiheit und GesetzI» Zu begehen durch alle Post tmter deSZn-und Au«lande» s»nue durch die Arptdieiont« in D«tpgtg (Querstraße Nr. N) und »««»d«« lbei S. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. A). Insertionügebühr für den Naum einer Zeile I Ngr. Die Dresdener Conferenzev. ODreSden, 28. Jan. ES stellt sich immer mehr heraus, daß Preu ßen einem Zwange gegen die der neuen Organisation der Bundesge- «vakten etwa beharrlich widersprechenden Regierungen entschieden abge neigt ist, während Oesterreich denselben in der möglichsten Weise zu ver treten sucht. Inzwischen ist man bemüht, die Bedenken der Widerspre chenden dadurch zu beseitigen, daß man die Bestimmung aufnehmen will, es, dürfe die Bundesregierung ihre Befugnisse nur nach den von der Le- gi-tative festzukellenden Normen auSüben, und diese Normen dann auch gehörig präcistren will. Auch dürfte man noch einzelnen Staaten, na mentlich Baden und Hessen (ich will nicht sagen weil sie Frankreich näher sind) Concesstonen betreffs der Gruppirung machen. Zu den be reits in Ihrer Zeitung genannten Befugnissen der BundeSerecutivbehörde dürste auch die Ernennung der Bundesbeamten kommen, zugleich aber diesem Organe ausdrücklich zur Pflicht gemacht werden, in allen Ange- legfnhetten, welche besondere Berufskenntnisse erfodern, sich des Bei rats von Sachverständigen zu bedienen. Eine Zusammenkunft der Monarchen Rußlands, Oesterreichs und Preußens in Warschau in der Mitte des Monats März hält man hier für gewiß; ebenso aber auch, daß vor dieser Zeit kein Abschluß in der deutschen Frage erfolgen werde. Gestern ist auch die Herzogin von Loburg ihrem Gemahl hierher gefolgt und wird wenigstens acht Tage Hier verbleiben. ES gilt dieser Besuch zunächst einer Annäherung an daß Haupt der sächsische» Häuser, welche durch die preußische Union «Weas gelockert ward. Schon hieraus können Sie schließen, was von der Nachricht, daß die Vertreter der kleinen Staaten Hrn. v. AlvenS- teben für ihre Aufnahme in den engern Rath gedankt, zu halten. — Es wird jetzt in Dresden von österreichischer Seite sehr auf eine Beschleunigung der Verhandlungen-gedrängt, mg»'wünscht eine Möglichst baldige Einsetzung der neuen Bundesgewalt und will sich an Lie Proteste Badens und Hessens nicht kehren. Von dieser Seite drängt man auch darauf, von der neuen Bundesbehörde die schleSwigsche und :diekurhessische Angelegenheit zu Ende führen zu lassen. (Corr.-B.) In der Schlesischen Zeitung wird auS Berlin vom 25. Jan. ge schrieben: Der von der BundeSoommisston bei der Dresdener Konferenz gestellte Antrag , die Einzahlung von Matricularbeiträgen im Belaufe von 4 Mill. Fl. zu BundesverwaltungSzwecken zu veranlassen, bezieht sich offenbar auch auf die Erhaltung der Flotte und muß daher eine -Entscheidung über die wichtige Frage herbeiführen: ob die deutsche Flotte als Bundesflotte beizubehalten ist oder nicht. Mehre binnenländisch« Staa- ten nämlich, wie Baiern und Sachsen, sind, van dem partikularen Ki- nauzinteresse ausgehend, gegen eine Bundesflotte, und es dürste nicht ummöglich sein, daß, wenn diese Staaten auf ihrem Widerssrruche behar- -ren, auch andere im Mnnenlande gelegene die fernere Zahlung von Ma- Irimlarbeiträgen zu diesem Zwecke verweigern. In einem solchen Falle könnte natürlich die Flotte nicht mehr als Bundessache betrachtet werden, und «S entstände dann die Frage, ob eS nicht im Interesse sämmtlicher Küstenstaaten läge, die Sache selbständig in ihre Hand zu nehmen, so schwierig auch die Auseinandersetzung mit denjenigen mittel-und süd- deutschen Staaten sein würde, welche früher Beiträge gezahlt haben. Vermehrt wird die Schwierigkeit dieser Angelegenheit jedenfalls dadurch werden, daß Dänemark jetzt wieder mitentscheiden kann; denn wie we nig auch für dir Gegenwart ein Kampf zwischen Deutschland und Dä nemark zu erwarten ist, so wird man doch in Kopenhagen hinlänglich die Eventualität eines solchen für die Zukunft ins Auge fassen. Nun ist aber klar, daß der Ausgang eines solchen Kampfes wesentlich mit davon bedingt sein würde, ob Deutschland eine Seemacht besitzt oder ÜM; es liegt mithin ipr Interesse Dänemarks, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln das Emporkommen einer deutschen Flotte zu verhindern, und sicherlich wird Hr. v. Bülow bei der Entscheidung über diese An gelegenheit nach jenem Interesse stimmen. Es kommt hierbei in Betracht, daß nach der im Art. XIII der Schlußakte gegebenen Erklärung des Be griffes: „organische Einrichtungeck" über das Flottenwesen, als eine „bleibendeAnstalt zur Erfüllung von Bundeszwecken" nur mit Stim- meneinhelligkeitentschteden werden kann. — Die Württembergische Zeitung sagt in einem Artikel: „Die deut sche Einheit", unter Anderm über die Absicht, ein mobiles deutsches BundeSarmeecorps aufzustellen: Für gänzlich überflüssig halten wir die Errichtung einer deutschen Polizeiarmee. Denn in gewöhnlichen Zel te» reichen die gewöhnlichen Mittel hin, und in außergewöhnlichen sind -auch die projectirten außergewöhnlichen nicht zureichend. WaS hätte ein Heer von 135M0 M. bewirken können, wenn, wie im März 1848, Revolutionen in Wien und Berlin zu gleicher Zeit auSgebrochen wären ? Hätten Oesterreich und Preußen, denen es nicht an militairischen Streit kräften fehlte, damals die Kraft besessen, die Volkserhebungen ihrer Hauptstädte niederzuhalten, so würde eS keine Aufstände in Baden, der Pfalz, Sachsen rc. gegeben haben, und die politische Revolution Deutsch lands im Wege der Verständigung zustandegebracht worden sein. Weil aber Oesterreich und Preußen solange gezögert hatten, ihren Staaten die in der BundeSacte zugesicherten Verfassungen zu ertheilen, fehlte ihnen in der Zeit der Gefahr die Kraft, dem Ungestüm ihrer Völ ker entgegenzutreten, und jetzt gebärden sich Oesterreich und Preußen, als ob die Unordnungen der letzter» Jahre in Deutschland nur das Werk der Kleinstaaten wären! Wir könnten dieser Darstellung die bit tersten Bettachtungen anreihen. Wir beschränken uns aber auf die schon oft gehörte, aber immer wahre Bemerkung: Solange wir zwei deutsche Großmächte haben, haben wir kein Deutschland. Schleswig - Holstein. Flensburg, 23. Jan. Die Flensburger Zeitung stellt einen Leit artikel der Niedersächsischen Zeitung: „DieBundeserecutiontn Holstein", ohne weitere Bemerkung an die Spitze. Hierin kommt folgender, schon in der Niedersächsischen Zeitung unS aufgefallener Passus vor: „Als der zweite sogenannte Offene Brief Sr. Maj. des Königs von Dänemark erschien, als er, entgegen der dem Deutschen Bunde gegebenen feierlichen Versicherung, das Herzogthum Schleswig dem Königreiche Dänemark incorporirte und dadurch die immerwährende Union der Herzogchümer zerstörte und für die Folge unmöglich machte, lag darin eine zweifache Verletzung des Deutsche» Bundes, indem die Rechte eines deutschen Bun desstaats gekränkt und eine dem Deutschen Bunde selbst gegebene Zu sage gebrochen ward. Die Bundesversammlung, als gesetzliches Organ von ganz Deutschland, vergaß keineswegs die ihr obliegenden Pflichten, sie übertrug der Krone Preußen (im April 1848) die Vermittelung und erklärte zugleich eventuell, die gekränkten Rechte mit Waffengewalt Her stellen zu wollen." (Wie schroff hier gegen das bekannte Programm der Dänen verstoßen wird, braucht nicht weiter angedeutet zu werden; ebenso wenig, daß der Name „Sr. Maj. deS KömgS" in der obigen Verbindung augenscheinlich entweder die schleswig-holsteinische Fiction vom unfreien Herzog rechtfertigt oder die dänische Fiction von einer In surrektion wider den Landesherrn zerstört.) — Die Neue Preußische Zeitung bekundet in ihrer eigenthüm- lichen Weise ihre Sympathien für Schleswig-Holstein. Die Großmächte werdxn mit großer Wärme anfgefodert, den früher so glücklichen Her- zogthümern den 8tutu8 rmts dsllum sofort zurückzugeben, namentlich durch unbedingtes Bestehen auf schleuniger Beseitigung der jetzigen dä nischen Verfassung. Denn diese taste nicht nur das Recht der Herzog- thümer an, sondern sei auch nach dem französischen ConstitutionaliSmuS zugeschnitten. Wie in den Herzogthümern statt der am 17. Jan. ent lassenen gemeinschaftlichen Landesversammlung die frühem getrennten Provinztalstände wieder einzusetzen seien, so sei auch in Dänemark selbst das alte Königsgesetz zu restauriren. Deutschland. A Berlin, 28. Jan. Es ist schon ost der Ausspruch gcthan wor den, daß die großen Ereignisse der letzten Jahre so kleine Charaktere angetroffen haben. In der That sind unsere öffentlichen Charaktere so winzig klein, daß sie Männer, welche fast für gewöhnliche oder für mit telmäßige galten, für große ansahen. Zu dieser, auf den ersten Blick abstract erscheinenden Benierkung wird man durch einen Antrag geführt, den der Abgeordnete zur 1. Kammer, Hr. Kpppe, soeben gestellt hat. Dieser Antrag bezweckt nämlich die Herstellung eines Natwnaldenkmals für den verstorbenen Ministerpräsidenten Grafen Brandenburg. Die Motive dazu werden folgendermaßen angegeben: „Dankbarkeit gegen die Männer, welche mit treuer Hingebung dem Vaterlande gedient haben, ist die heiligste Pflicht der Völker." Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Unbefangenen gerade in jenen Motiven Grund erblicken werden, sich ge gen den Antrag zn erklären. Der verstorbene Ministerpräsident Graf Brandenburg war als Mensch ein trefflicher, braver Charakter. Daß er als Staatsmann durchaus unbedeutend war, darüber ist Niemand im Zweifel, der einmal Gelegenheit hatte, persönlich mit ihm zu verkehren, oder auch nur ihn öffentlich von den Geschäften sprechen zu hören. Daß er in schwierigen Zeitverhältnissen an die Spitze der Geschäfte berufen
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