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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 28.06.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510628019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851062801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851062801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-06
- Tag1851-06-28
- Monat1851-06
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 28.06.1851
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D-»tfchla«d. ^Hannover, 26. Juni. Es ist bekannt, wie sehr sich unsere Re gierung für die Erhaltung der deutschen Flotte interessirte, und der Geheimrath v. Scheele war mit ganz besondern Instructionen von Sei ten der Regierung versehen worden, so viel nur in seinen Kräften steht, für die Erhaltung derselben Sorge zu tragen und beim Bundestage außer der bekannten Denkschrift auch noch privatim dahin zu wirken. Die An gelegenheit kam in Frankfurt in eine Commission, wo sie noch nicht ent schieden ist; jedoch sind bier Nachrichten über die muthmaßliche Entschei dung angelangt, die allerdings nicht sehr hoffnungsreich sind. Abgesehen aber von dieser Commissionsentscheidung, so handelt eS sich noch darum, ob jener Commissionsvorschlag von den Mitgliedern des Bundestages in der Plenarsitzung angenommen werden würde und hierüber sind gerade Berichte eingelausen, welche eS, unverhohlen auösprechen, daß eine An zahl Regierungen nicht gesoünen sind, für die Erhaltung der Flotte zu stimmen, da ihnen die materiellen Opfer, die sie dafür zu bringen ha ben, kein directeS Aequivalent gewähren, well sie keinen direkten Nutzen für ihre dynastischen Interessen, noch für eine Machterweiterung oder Vervollkommnung sehen. Besonders sollen eS Baiern, Sachsen und einige kleine binnenländische Staaten sein, die mit Oesterreich an der Spitze nichts von den Kosten zu einer Flotte wissen wollen, da sie auch sehr wohl wissen, daß die Anfoderungen an ein solches Institut in pecuniairer Be ziehung sich dauernd steigern und mit einer kleinen Summe nichts er reicht wird. Das muthmaßliche Resultat wird nun sein, daß eine Ein stimmigkeit zur dauernden Erhaltung oder zur Erweiterung der Flotte in keinem Falle erreicht wird; das Günstigste ist daher, daß man (wenn nicht die ganze Angelegenheit aufgegeben wird und dann eine Reparti- rung im Verhältniß der gezahlten Summen zu den vorhandenen Schiffen und dem andern Material erfolgt, wo eS alsdann der Ausgleichung der ein zelnen Betheiligten überlassen bleibt, mit ihrer Quote an dem Inventar der Flotte sich untereinander zu vergleichen und wobei wahrscheinlich Preu ßen sich veranlaßt finden dürfte, die ganze Flotte an sich zu bringen) zu einer provisorischen Maßregel seine Zuflucht nimmt und den gegenwär tigen Bestand und die Kosten der Flotte auf ein Jahr beibehält, wobei dann jeder Staat seinen Beitrag nach Maßgabe der Bundesmatrikel zu zahlen hätte. Mit dieser Maßregel wäre wenigstens Das gewonnen, daß einst weilen eine deutsche Flotte dem Namen nach bestehr und daß später durch den Beitrag aller Bundesglieder eine Auseinandersetzung immer schwie riger wird und dadurch, wie durch die Gewohnheit, man vielleicht dahin kommen wird, sich für eine deutsche Flotte dauernd zu erklären. Freilich dieses Provisorische zu erringen, wäre der höchste Grad deS Erreichbaren, und von vielen und namentlich von den oben bezeichneten Seiten dürfte man noch viel eher zu einer gänzlichen Auflösung derselben geneigt sein. Dies ist nun der Anfang einer „deutschen Einigkeit" beim neu reorganistrten Bundestage! Nicht einmal für eine deutsche Flotte will man Geldopfer bringen, da dieselbe im Innern allerdings nicht für Ruhe und Ordnung operiren kann. Allein im Innern der Gemüther würde sie gewissermaßen für Ruhe und Ordnung wirken. Doch daS scheint man an verschiedenen Stellen nicht anzuerkennen, daß auch von innen heraus für Ruhe und Ordnung gewirkt werden kann. — Die BundeSmilttaircommission in Frankfurt entfaltet zur Zeit eine lebhafte Thätigkeit. Dem Vernehmen nach werden sehr bald von dort aus Inspektionen der Truppen der einzelnen deutschen Staa ten vorgenommen werden, namentlich soll zunächst eine Besichtigung der kleinern BundeScontingente stattfinden. (Corr.-B.) — Die Neue Münchener Zeitung bezeichnet den Beruf des Siebe- nerauSschusseS der Bundesversammlung in Folgendem: Bekanntlich hat daS Präsidium der Bundesversammlung die Geschäfte derselben zu leiten, die Führung derselben zu ordnen. Zur Erleichterung dieser seiner in dem jetzigen Augenblicke besonders schwierigen Aufgabe wurde der SiebenerauSschuß gebildet. Derselbe bildet sowol einstweilen ein ge schäftliches Mittelorgan für die Beziehungen deS Präsidiums zu den be stehenden Subrommissionen, als den Beistand des Präsidiums in den Arbeiten, welche die Organisation der Verwaltung im Allgemeinen noth wendig macht. DieS die Bestimmung deS SiebenerauSschusseS. — AuS Frankfurt werden uns, schreibt die Freimüthige Sachsen- Zeitung, Mittheilungen gemacht, die leider nur zu sehr geeignet sind, unsere Hoffnungen auf ein gedeihliches und aufrichtiges Zusammenwir ken der Regierungen zum Zwecke der Consolidirung deutscher Macht nach innen und außen, der Organisation der Bundesverfassung und der Festigung monarchischer Grundlagen in den Einzelstaaten, abzuschwächen Auf Seiten Preußens bemerkt man ein neues, eigenthümlicheS Auftreten in Angelegenheiten, die früher schon zur Schlichtung gekommen waren, und man kann sich nicht von der Besorgniß frei machen, daß sich das selbe trotz deS von ihm proclamirten „Bruches mit der Revolution" zur Hintertreibung von ihm plötzlich unliebsam gewordenen Projekten gewisser Mittler bediene, die schon um ihrer selbst willen darauf angewiesen sind, den „Bruch mit der Revolution" nicht zu weit werden zu lassen. Berlin, 27. Juni. Schon seit längerer Zeit geht man hier mit dem Plane um, in verschiedenen Stadttheilen Breterkirchen zu er richten, die einerseits den Mangel an Kirchen überhaupt, andererseits dem Bedürfniß kirchlicher und der Erbauung gewidmeter Versammlungen abhelfen, auch dem Dienste der „Stadtmisston" gewidmet sein sollen. Dem Vernehmen nach ist die Angelegenheit nunmehr so wett vorberei tet, daß die vorläufige polizeiliche Genehmigung nachgesucht werden soll. Ein gläubiger Franzose, der wenige Jahre nach den Befreiungskriegen sich hier aufhielt, brach, erstaunt über die Menge von Convennkeln, An- dachtS- und ErbauungSgesellschaften, die hier nacheinander aufsproßten, in den Ruf aus: 6'est la villv clo 8t.-loga! An diese Thatsache wurde in einer kürzlich für den erwähnten Zweck stattgehabten Versammlung erinnert und die Hoffnung ausgesprochen, daß die innere Mission mit Hülfe der beabsichtigten neuen Einrichtung jenes Glaubensleben einer vergangenen Zeit wieder erwecken werde. (Corr.-B.) — Vom 1. Juli ab, sagt die National-Zeitung, wird auch Berlin ein Organ der Fusion erhalten. Die Konstitutionelle Zeitung, welche den Eigenthümer gewechselt hat, wird auch ferner den Anspruch der deutschen Nation auf bundesstaatliche Ordnung und parlamentari sche Vertretung, die Herrschaft von Recht und Gesetz in allen Theilen deS GesammtvaterlandeS, die geschichtliche Sendung Preußens, seine Un abhängigkeit nach außen und seine Freiheit nach innen geltend machen, und sie will dazu beitragen: die Eintracht aller Parteien zu fördern, welche die genannten Zwecke als die ihrigen anerkennen. Freiburg i. B., 23. Juni. Verflossene Nacht wurde daS Brustbild Karl v. Rotteck's von seinem Monumente auf Befehl unserS Stadt- directorS und unter Mitwirkung deS Bürgermeisters Rieder, eines gebo renen Freiburgers, abgenommen. Nachdem dieses Monument schon über ein Jahr bestanden, wurde vom Gemeinderath beschlossen, dasselbe in einen Brunnen umzuwandeln. Wer gibt nun dem Gemeinderath daS Recht, ein Denkmal, zu welchem nicht nur ganz Deutschland und Eu ropa, sondern selbst Amerika beigesteuert haben, und zu dessen Errichtung und Aufstellung die Erlaubniß vom Ministerium eingeholt und auch er- theilt wurde, eigenmächtig zu demoliren? Der projectirte Brunnen ist noch nicht einmal angefangen und kann noch Jahr und Tag darüber hingehen, bis derselbe aufgestellt werden kann; warum nun dieses Denk mal, welches eine Zierde der Stadt war (nicht seiner Ausführung, son dern des Gegenstandes wegen), jetzt schon wegräumen? Bekanntlich steht dies Monument vor dem UniverfitätSgebäude und in der Nähe deö Rath« hauseS, worin der Stadtdirector seine Wohnung und mit demselben der Bürgermeister gemeinschaftlich ihre Kanzleien haben. Auf die Protesta- tion einiger Bürger gab der Vorstand der hiesigen Bürgerschaft die Ant wort: ES sei nun einmal Gemeinderathöbeschluß, daß auf dem Platz deS Monuments ein Brunnen errichtet werden soll, und ihm, als Noll- ziehungSbehörde, stehe eS zu, das Denkmal wegräumen zu lassen wann es ihm gefalle. (Frkf. I.) Heidelberg, 25. Juni. Heute früh wurde bei dem Sohne deS GeheimratHS Mittermaier, der-Doctor der Medici» ist, von der Po lizei Haussuchung gehalten und einige Papiere mit Beschlag belegt. Er selbst wurde in Jllenau, wo er sich zum Studium der Geisteskrank heiten befand, verhaftet und nach Rastatt abgeführt. (Frkf. I.) Mannheim, 25, Juni. Nicht geringe Bestürzung erregte die ge stern vorgenommene Verhaftung eines hiesigen angesehenen und wohl habenden Bürgers, deS Schlossermeisters S Derselbe gehört der demokratischen Partei an, hatte sich an unserer Revolution insoweit be- theiligt, daß er vor Gericht gezogen, jedoch klagfrei gesprochen worden war. Gestern wird nun ganz unerwartet bei besagtem Bürger die strengste Hauountersuchung vorgenommen und er selbst des Nachmittags auf Be treten inS Gefängniß abgeführt. Neber den Grund seiner Verhaftung erlstiren die verschiedenartigsten Gerüchte. -HAus Schwarzburg.Sondershausen, 24. Juni. Der Wahl streit zwischen den beiden Parteien, der deS Geheiinrathö Chop und Sonnabend. Erste Ausgabe.-WrMag« ll llhr. 28. Juni »SSL. Eeipzt«. Dl» ZUuoq n- Nr. 327. -— scheint tMch,»«i mal M» »ird asthgegehen «ormtttgz» I I Uhr, Abend« » Uhr j in Dresden Abend« b Uhr, Vormittag« « Uhr. Pr«t* für da« Vierteljahr 1 Thlr.; jede einzelne Skim mer l Ngr DtllW AllgtMim Ztitllug. «Wahrheit und Recht, Freiheit «ud Erseh!» Lu beziehen durch all« >»jl- tnUer de« 3n- uud Aulland««, sowie durch die Erpediiioaen tn L«iphtg (Querstraße Sir. 8) und Dresden (bei C. Hickner, Neustedt, An der Brücke, Nr. I). Jnserttonsgebühr für de» Nau« einer Letle s Ngr.
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