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Deutsche allgemeine Zeitung : 22.07.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185407221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18540722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18540722
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-07
- Tag1854-07-22
- Monat1854-07
- Jahr1854
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 22.07.1854
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Rr. 169 22 Juli I8S4 Deutsche Mgeuieiuc Zeitung s im Vvr- «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» 2 Ngr. 10 Uhr nur che Rci- e dep. men dcr rach den .csbillelö 17. und mit >855, lbr. Osbinei tzebanseS. i—611. tend« m «lgasse l- seinige vergräbt, dem wird auch dieses entzogen. Oesterreich gewinnt an Eipfluß in Deutschland, während es bei seinem Vorangehen doch im Grunde nur sein« eigenen Interessen verficht; Preußen wird bald auch den letzten Rest eines solchen, den es noch hier und da besaß, eingebüßt haben, und wenn es doch endlich handelnd auftretcn muß, wird auch dies wesentlich Oester reich zugute kommen." Ich kann, soweit der Horizont meiner praktischen Erfahrung, meiner persönlichen Beobachtung reicht, die Richtigkeit dieser Be merkungen nur bestätigen. Wir hatten bekanntlich während der Rcichs- verfassungskämpfe in Baiern und namentlich in Franken eine nicht blos numerisch ziemlich starke, sondern auch durch Intelligenz und Besitz bedeu- tente sogenannte preußische oder, wenn Sie wollen, preußisch-deutschkaiser liche Partei. Reiche Gutsbesitzer, Kaufleute, Fabrikanten re. namentlich, da neben aber auch die Mehrzahl jener „studirten Leute" und selbst Beamte, welche überhaupt nicht unbedingt der Regierungsansicht huldigen zu müssen glaubten, zählten zu dieser Partei. Weniger auf dem Platten Lande, aber in durch pecuniären und moralischen Einfluß wichtigen Städten, wie z. B. Nürnberg, Erlangen, Baireuth, war diese Partei sehr zahlreich vertreten. Aber jetzt? Ich finde keine den heutigen Preßzustä'nden angemessenen von- ventionellen Ausdrücke, um die erfolgte Enttäuschung zu schildern. Dagegen wenden sich viele der ehemals eifrigsten Verehrer Preußeys und preußischer Vorausbestimmung nunmehr Oesterreich zu. Ist auch, sagen sie, von deutscher Einheit, wie wir sie wünschten, hier nichts zu hoffen, so sehen wir doch eine kraftvolle Action und Vertretung nach außen, ein entschiedenes Ankämpfen gegen „völlig" fremden und undeulschen Einfluß. Das ist doch etwas! Baden. Karlsruhe, 19. Juli. General Graf v. Leiningcn, welcher von seiner außerordentlichen Mission aus Rom hierher zurückgekehrt ist, soll einen Vergleich zwischen dem Heiligen Stuhl und der badischen Staats regierung angebahnt haben, welchen zustande zu bringen nunmehr Aufgabe seines mit den nothigcn Vollmachten versehenen Nachfolgers, des Staats raths und Oberhosgerichtskanzlers Brunner, ist. Hiernach würden dem Episkopate von der badischen Regierung noch einige Zugeständnisse gemacht werden, wogegen der Erzbischof von seinen übrigen Foderungen abstehen müßte. Nach einer weniger verbreiteten, jedoch durchaus nicht aus verwerf licher Quelle entspringenden Meinung dürfte die päpstliche Negierung .War zur Herstellung des Friedens sehr geneigt, jedoch nur unter solchen Bedin gungen dazu bereit sein, welche die wünschenswerthe rasche Erledigung des bedauerlichen Conflicts hemmen und noch weitläufige Verhandlungen nöthig machen werden. (W. Staatsz.) — Man schreibt der Kölnischen Zeitung: „Die Thatsache, welche bereits in mehren öffentlichen Blättern gewürdigt wurde, daß die badische Stimme auf der Hamberger Conserenz eine echtnationale Richtung vertreten habe, für ein baldiges Zurückziehen dcr russischen Truppen vom türkischen Gebiete sähe, bei irgend aggressiven Maßregeln Oesterreichs gegen Rußland für Preußen die vertragsmäßige Verpflichtung aufhören würde, einen feindlichen Angriff auf österreichisches Gebiet abzuwchren. Wir brauchen kaum daran zu erinnern, daß die Ansichten der in Rede stehenden Partei und jene dcr preußischen Regierung stets auscinanderzuhalten sind. — Die Voß'scbe Zeitung theilt Folgendes mit: „Infolge von Wahrneh mungen, daß StaatS- und Communalbeamle, welche ihrer politischen Gesinnung und Wirksamkeit halber aus dem StaatS- und Communal- dienste entfernt worden, bald darauf leichten Zugang zu anderweiter An stellung und Versorgung bei verschiedenen Privatgesellschaften, z. B. Feuer- versicherungsgesellschaftcn, gefunden haben und in derartigen Stellungen häufig Gelegenheit zu einer den Staatsinteressen widerstrebenden Thätigkeit finden, hat der Minister des Innern das königliche Oberpräsidium und dieses die Herren Landräthe und Polizeiverwaltungen durch Circularerlaß vom 8. Juli veranlaßt, auf die Vorstände dcr betreffenden Privatgesellschaften in geeig neter Weise einzuwirken, damit politisch compromittirte und deshalb ent lassene Staats- und Communalbeamle nicht in dem Dienste jener Gesell schaften auf leichte Weise wiederangestellt werden." — Die Regierung zu Düsseldorf macht bekannt, daß ein am 7. Juli in dem Flecken Stadtkyll, Kreis Prüm, ausgebrochenes Feuer diesen Ort zum großen Theile zerstört hat; 52 Wohnhäuser und die dazu gehö rigen Ställe und Scheunen, die Kirche und das Pfarrhaus sind größten- theils bis auf den Grund abgebrannt und dadurch gegen 300 Menschen ob dachlos geworden. Die Gebäude waren zum Theil gar nicht, zum Theil rr sc vollen Rentier üu Mißlingen tsn« dlon- s iok inn IISZ4-D! gering, und ferner nur das Mobiliar von vier Familien versichert. Baiern, -j-Aus Franken, 19. Juli. In Ihrem Leitartikel vom Juli (Nr. 165) sagen Sie mit Bezug auf „Preußens Mission" Verhalten in diesen Zeitläufen: „Dem Kühnen gehört die Welt; wer seinem Pfunde wuchert, erhält noch mehr anvertraut; wer aber das Wph e dauernke ldei-x In 2235-3«! Deutschland. T Bon der Elbe, 20. Juli. Wenn Oesterreich gegenwärtig nach Ankunft der ausweichenden Antwort aus Petersburg durch Formalitäten einige Zeit zu gewinnen sucht, so bedenke man, daß sich seine Rüstungen > unterdessen vervollständigen. Die merkwürdige Politik, mit der Türkei ein ' Bündniß zu schließen und mit Rußland nicht zu brechen, die Russen zum Rückzüge zu nöthigrn, einen breiten Streifen Mensur zu gewinnen und I Türken, Franzosen und Engländer am Nachrücken zu hindern, ist durch den schnellen AuSgang der Dinge vor Silistria vereitelt worden. Doch können Omer-Pascha und die englisch.französischen Hülfstruppcn bei zu raschem ! Vorgehen auf ungünstigem Terrain übel ankommen: will man auch dazu ! in Wien schone Gelegenheit lassen? Unterstützt Preußen nicht sofort Oester- reich- fernere Demonstrationen, so wird sich die- vielleicht mit weniger be gnügen müssen, als für seine und Deutschlands Interessen gut ist. Doch ist ein förmliches Lossagen Preußens von Oesterreich nicht zu besorgen: man ist von Preußen schon gewohnt, es unschlüssig, etwas schwankend, Ausflüchte suchend, etwas zurückweichend zu sehen, endlich aber kommt es doch. Ob Fürst Sabanow, welcher kürzlich Grüße aus Petersburg nach Hannover brachte (Nr. 166), auch nach andern deutschen Höfen reisen wird, wissen wir nicht; wir bezweifeln aber, daß man dort Lust haben wird, die über die bamberger Conserenz aus Paris eingelaufenen vertraulichen Er öffnungen zu publiciren. Preußen, t Berlin, 20. Juli. Wie man in den hiesigen diplo matischen Kreisen mit ziemlicher Bestimmtheit wissen will, geht dec Vor schlag Preußens an Oesterreich dahin, die unter sich vereinbarte Auf fassung der Antwort Rußlands auf die österreichisch-preußische Sommation der Wiener Conserenz und dem Petersburger Cabinet gleichzeitig mitzuthei- len. Ob dieser Antrag Preußens von Oesterreich angenommen werden wird, darüber herrschen in den oben bezeichneten Kreisen verschiedenartige An sichten. Uebrigens ist wiederholt hervorzuheben, daß die mündlichen Zuge ständnisse Rußlands weitergehen als die vielbesprochene russische Antwort, was sich schon durch den Umstand erweist, daß das österreichische Cabinet sich wenigstens theilweisc befriedigt durch diese Zugeständnisse erklärt hat, obwol dasselbe an einem Erfolge dieser Zugeständnisse im Schoos« der Wie ner Conserenz zweifelt. Die Entscheidung in dieser Angelegenheit liegt aber lediglich in dem Beschlusse dieser Conserenz. Geht letztere auf die russi schen Zugeständnisse nicht ein, so treten für Oesterreich die Verpflichtungen «in, welche es durch den Vertrag mit dcr Pforte übernommen hat. Durch das Zusammenhalten des hier Angcdeuteten mit dem bemerkenöwerthen Ar tikel der Ocsterreichischen Correspondenz dürfte cs um so klarer hervortretcn, wenn dieselbe am Schluffe sagt: „Im Sinne jener vertragsmäßigen Ver pflichtungen, sowie im innigen Einverständnisse mit den Westmächtcn, wer den, sobald die erwarteten Rückäußcrungen erfolgt sind, wir zweifeln nicht daran, die unerläßlichen weitern Schritte und Maßnahmen erfolgen, um die Machtverhältnisse in Europa, dir Integrität der Türkei und den allge meinen Frieden auf feste Grundlagen zurückzuführen." Wie aus Wien hierhergemcldet wird, soll Fürst Gortschakow bereits nicht mehr zweifelhaft darüber sein, daß an ein Eingehen Oesterreichs auf die Absichten Rußlands nicht zu denken ist. Die Sendung des Fürsten nach Wien dürfte als gänz lich gescheitert zu betrachten sein, worüber er sich selbst auch keine Täu schungen machen soll. Wenn das österreichische Cabinet darauf eingegangen ist, die Antwort Rußlands der Wiener Conserenz als mögliche Grundlage für die Wiederanknüpfung von Friedcnsunterhandlungen vorzulegen, so wußte es durch die Erklärungen der Gesandten der Westmächte aber auch schon, daß England und Frankreich keineswegs geneigt seien, sich a«f einen Waffenstillstand auf Grund dieser Zugeständnisse Rußlands einzulaffen. Der an alle Befehlshaber der Armeccocpö der dritten und viert«« Armee von Wien aus in diesen Tagen ergangene Befehl, unverzüglich die Reserve mannschaften einzuberufen und zur Verfügung bereitzuhalt««, spricht deutlich dafür, welches Ergebniß der bevorstehenden Wien« Conferenz das österrei chische Cabinet voraussetzt. Wie wir hören, hängt die Sendung deS Flügel adjutanten des Königs, Oberstlieutenants v. Manteuffel, nach Wien damit zusammen, das Wiener Cabinet zu bestimmen, die Auffassung Preußens und Oesterreichs gleichzeitig mit der Vorlage derselben im Schoos« der Wie ner Conserenz nach Petersburg abgehen zu lassen. Von Seiten der russen- sreundlichcn Partei war dahin gestrebt worden, daß die Antwort der beiden deutschen Großmächte ohne Rücksicht auf die Wiener Conserenz sofort dem Petersburger Cabinet übermittelt werde. Diese Bestrebungen sind natürlich ohne Erfolg geblieben, da ein Eingehen auf dieselben schon eine Absonde rung Preußens und Oesterreichs von dem „europäischen Concert" gewesen wäre. Eine solche Absonderung ist aber unausgesetzt das Hauptziel der Ruffcnfreunde. Auch stellen Letztere die Ansicht auf, daß, wenn Preu ßen in den Anerbietungen des russischen Cabinels eine hinreichende Gewähr Zu beziehen durch alle Postämter de« In- und Auslandes, sowie durch die istrpedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Peet« für da« Viertel, jahr I'/, Thlr.; jede ein. zclne Nummer 2 Ngr. Sonnabend. jbriHziM» Di« Zetlung erscheint mit Ausnahme de« Montags täglich und wird Nachmittag« 4 Uhr aus- gegeben. SlpLIg > Sielt«» Seipjig au«, II; 2° Pn. >V, letz, iu-lvsgü. lliachm. 2«, über Stil!« Wens» nat n in Prag, Stachen. Ä, n. östmti.I senach u. , ohne Un< ernachteu von Halle fe I. u. II. Schwein. I, Rüru. itrgn« t> v.tz A Perle, lür sich ai> ersoneiibef.. > - Ss^or- 2> Mrgn« g, Han- bei. von In Wagen, w« 7-/, >ach Mag. ech Meck. »achlea nzng Sdtz» «lonenbe. iSthen; 7)
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