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Deutsche allgemeine Zeitung : 12.10.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185410129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18541012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18541012
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1854
- Monat1854-10
- Tag1854-10-12
- Monat1854-10
- Jahr1854
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 12.10.1854
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2020^«? Herren und Advocate«; von Letzter« nennt man die hier bekannten Theiß, Lombay und Gräffel, welche in der Rrvolutionsjeit in Aemtern gewesen. Die Leute munkeln Allerlei. Einige meinen, die Verhafteten seien im Bunde mit Noßlopy gestanden, Andere vermuthru, die Verhaftete« hätten Krnntniß gehabt von der Anwesenheit Pererel « in Pancsowa, wieder Andere glauben, sie hätten sich mit russisch«: Emissären eingelasftn; endlirh vermuthet man, daß die geschehen« Verhaftung von englischen Emissären in Wien die Ursache sei, weshalb sie festgenommen worden sind." Italien. Sardinien. Aus Turin »vm 4. Oct. wird der Allgemeinen Zeitung geschrieben: „Den Protestanten ist die Erlaubniß gegeben, eine zweite Kirche in Pignerol zu bauen. Der Eencralvicar von Cagliari hat zu der selben Zeit ein Rundschreiben gegen das Lesen protestantischer Bücher er- lassen." — Man schreibt der Allgemeinen Zeitung aus Paris: „Die Zeitungen Naben viel von der Erwerbung des FürstenthumS Monaco durch die Ver einigten Staaten und von den daraus sich ergebenden diplomatischen Schwie rigkeiten gesprochen. Ich bin zu der Erklärung ermächtigt, daß an allen diesen Gerüchten kein wahres Wort ist." Die Oesterrcichischc Correspondcnz hat eine ähnliche Mittheilung. Frankreich. L Paris, 9. Oct. In der Gesellschaft des englischen Gesandten, Lord Cowley, welche zur Feier des Siegs an der Alma gegeben wurde und zu welcher alle diplomatischen und militärischen Notabilitäten geladen waren, soll der Kriegsminister mit einer Offenheit, die man ihm allgemein hoch anschlägt, ausgesprochen haben, daß er es vor allem gewesen, welcher den kühnen Einfall in die Krim unbesonnen gefunden und genannt und der sich aufs entschiedenste gegen den Feldzug ausgesprochen, daß er sich aber beuge vor den militärischen Talenten, denen die Führung der Heere dort anvertraut ist, und vor dem trefflichen Geist unter den Truppen, welcher nur von oben herab erzeugt und erhalten werden kann. „Der Feldzugs- plan, nach welchem vorgcgangen wurde, ist ebenso kühn als vortrefflich combinirt, da er genau die cntgegenstehenden Kräfte berechnet. Sewastopol ist für die Russen unfehlbar verloren, da di« Unserigen der Höhen Meister sind, von welchen die Festung beherrscht wird." Es sollen diese Worte und der darauf folgende Toast auf die Lenker der Schlacht in der Krim mit dem lebhaftesten Beifall ausgenommen worden sein. Alle Militärs sollen sich mit der Voraussetzung des Kriegsniinistcrs einverstanden erklärt haben. Großbritannien. -j-London, 8. Oct. Die Subscrivtioncn zum Besten der Hinter bliebenen der Opfer des gegenwärtigen Kriegs sind selbst in den entlegen sten Theilen des britischen Reichs im Gange. Melbourne in der australi schen Colonie Victoria will 20,000 Pf. St. einschicken. In Südaustralien ist gleichfalls ein Comite', welches Beiträge zu jenem Zweck in Empfang nehmen wird, nicdergesehl worden. Aehnliches hat auch in den britischen Colonien des Westens stattgefunden. Daher läßt sich erwarten, daß dem „patriotischen Fonds", zu dessen Begründung und Verwaltung eine Regie rungscommission binnen kurzem die erfoderlichen Schritte thun wird, für die Witwen und Waisen der Gefallenen reichliche Gaben zugcbote stehen werden. — Der Commandeur-en-Chef der britischen Armee, Lord Har dinge, hat, um nicht nur die durch den Tod oder durch Krankheit im bri tischen Expeditionscorps entstandenen Lücken wieder auszufüllen, son dern auch um die Stärke desselben überhaupt zu vermehren, den Leuten, welche in den in England gebliebenen Regimentern dienen, die Erlaubniß ertheilt, sich freiwillig zum Dienst in den Regimentern, die im Orient stehen oder die dahin abzugehen im Begriff sind, zu melden. Zeder sich Meldende erhält, sobald er sich seinem neuen Corps anschließt, eine Guinee Handgeld. Soldaten aus Milizregimentern, welche sich freiwillig zum Dienst in den Linienregimentern melden, erhalten ebenso viel. Die Leute in den Gardeinfanterieregimentern haben bereits angefangen, sich zum Dienst in den im Orient stehenden Bataillonen der Grenadiere, Coldstreams und Scots- füseliers zu erbieten. Mehr als 200 sind schon in die Listen eingezeichnct und werden sofort nach dem Ort ihrer Bestimmung abgeschickt werden. Das 46. Infanterieregiment verläßt Windsor am 10. Oct., um sich in Woolwich nach dem Orient einzuschiffen. Auch in Irland haben die Mi litärbehörden Befehl erhalten, die Rckrutenanwerbung mit möglichst großem Eifer zu betreiben. Die ganze Cavalerie und Infanterie in diesem Theile des Vereinigten Königreichs wurde in den letzten Wochen inspicirt. Auf dem großen Markte von Ballinasloe sollen im Auftrag für die Regierung «ine Menge Pferde für die Cavalerie gekauft werden. Die Dampscorvette Cossak (20 K.), welche für den Kaiser von Rußland in England gebaut, nach der Kriegserklärung aber mit Beschlag belegt wurde, wird augenblick lich armirt. Der Hastings und Pembroke, beide Linienschiffe von 72 Ka nonen, sowie sechs andere Schiffe dieser Classe werden in Portsmouth mit Dampfmaschinen von 200 Pferdekraft und Schrauben versehen; diese Schiffe sollen als schwimmende Batterien zur Küstenvertheidigung dienen. Rußland. Aus den in der Ostsee noch erwarteten Thatcn der englisch-fran- zösischen Flotte scheint nun doch nichts werden zu sollen; wenigstens berich tet man telegraphisch dem Dresdner Journal aus Hamburg vom 10. Oct.: „Obgleich die Rückkehr der verbündeten Ostseeflottcn proviso risch suSpendirt war, ist jetzt beschlossen, nichts mehr vor dem Winter zu unternehmen; die Flotten sind daher hcimbeordert." — Man berichtet der Allgemeinen Zeitung aus Krakau vom 28. Sept, über die Bewegung der russischen Truppen gegen Galizi«« mid än- dere militärische russische Maßnahmen: „Da- Herännahen der für bedeutendere Unternehmungen auf dem Baltischen Meer« ungünstigen Jahreszeit und die Sicherung der Ostseeprovinzen vor einer Landung der verbündeten Truppen in diesem Jahre, andererseits die englisch-türkisch-französische Expedition gegen die Krim und andere politisch-militärische Motive veranlaßten «ine große Bewegung der russischen Truppen, die sich in eine dreifache zerlegen läßt: 1) die kaiserlichen Garden gehen in Eilmärschen in südwestlicher Richtung gegen Warschau; 2) die im Königreich Polen befindlichen Truppen werden gegen die österreichischen Grenzen vorgeschoben; 3) zahlreiche Regimenter aus Podolien und Bessarabien und von, Don marschiren nach der Krim. Diese Bewegung dauert schon einige Wochen. Die ersten vier Bataillone aller Regimenter der drei Divisionen des GardeinfantcrieeorpS, zwei Briga- den Gardeartillcrie und das Gardecavaleriecorps werden, wie erwähnt, gegen Südwesten, nach Polen vorgeschoben. Von diesen Garden sind die 2. In fanteriedivision und die 2. ArtiUcriebrigade bereits innerhalb der Grenzen des Königreichs Polen, ihnen folgt auf dem Fuß die 1. Infanteriedivision und das Gardeanilleriecorps, die 3. Infanteriedivision zieht gegen Reval. Die 5. und 6. Reservebataillone der Gardeinfanterieregimenter blieben in der Umgegend von Petersburg, und die 7. und 8. sogenannten Ergänzungs- bataillone werden ebendaselbst gebildet. Die im Königreich Polen befind- lichen Truppen marschiren vom rechten Weichselufer auf das linke und gehen auf drei Wegen der österreichischen Grenze zu ; die ein« Colonne wird auf der Eisenbahn von Warschau vorgeschoben bis Matschki (Matschki ist die erste russische Station, von dem österreichischen Bahnhof In Schtschakowa auf der krakauer Bahn kaum über einen Büchsenschuß entferiit); die an dere auf der Chaussee gegen Mjechow und geht schon bei Radom vorüber, ihre Vorhut steht in der Umgegend von Jendrzejow (beiläufig sieben Mei- len von Krakau; Mjechow ist zwei Meilen von Krakau); die dritte Colonne marschirt längs der Weichsel. Vielleicht werden diese Truppenmassen in die Winterquartiere verlegt. In Warschau erwartet man die Ankunft des Kaisers. Man arbeitet ununterbrochen an der Vollendung der FortS und Redoulen, welche die warschauer Citadelle umgeben. Diese Redouten und Schanzen werden auf beiden Weichselufern angelegt, einige davon haben große befestigte Kasernen, wie z. B. das Fort Sliwizki. Der größte Theil dieser Redoutcn liegt indessen auf den, linken Weichselufcr auf flachen An höhen bis gegen Bjelany. Gegenwärtig reißt man über'100 Häuser ein in der Zakrotschymsker- und den anliegenden Straßen, um auf diese Weise den Platz vor der Citadelle um die nach der warschauer Seite zu angeleg- ten Foits zu erweitern. Beim Einreißen dieser Häuser bleiben di« Keller unbeschädigt — vielleicht um Minen zu legen. Seit zwei Monaten ar beiten nahezu an 10,000 Mann an der Anlegung von Fortificationen um Rachow an der Weichsel im Sandomirschcn; es wird das gewissermaßen ein großer Brückenkopf werden, der den russischen Truppen zu jeder Zeit den freien Weichselübergang sichert. Kaum war im August die Aushebung im Königreich Polen beendigt, als gegenwärtig wieder eine neue Conscrip- tion anbefohlen wurde; ihre Thätigkeit wird im October zu Ende sein, im November tritt die Superrevision ein und im December schon die dritte Aushebung in diesem Jahre." D «rkei. Das Bombardement von Sewastopol soll begonnen haben, wie durch folgende über Berlin uns zugekommenc telegraphische Depesche berichtet wird: * Wien, II Oct. (Telegraphische Depesche.) Eine hier eingetrof- fene Privatnachrichl meldet, daß das Bombardement gegen Sewastopol am Morgen des 4. Oct. begonnen habe. — Eine Depesche des Fürsten Mentschikow hatte unterm 3. Oct. ge meldet, daß bis dahin kein Angriff auf Sewastopol stattgefunden. Die Alliirten standen zwischen Balaklava und Chersones. — Der in Marseille angelangte Postdampfer Sinai hat Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 30. Sept, mitgebracht, welche im Wesentlichen be sagen, daß die Russen die von ihnen vorher stark befestigte Btlbeklinie gar nicht vertheidigt, sondern sich nach Sewastopol zurückgezogen haben. Außerhalb dieser Stadt befand sich nur noch eine Division unter dem Be fehl des Fürsten Mentschikow, der eine Verstärkung von 20,000 Mann, größtentheils von der Besatzung der von den Russen verbrannten Festung Anapa erwartete. In seiner Kutsche, die nach der Almaschlacht erbeutet wurde, befand sich «ine Summe von etwa 50,000 Fr. Die Demoralisation in Sewastopol soll durch die Verheerungen der Cholera noch vermehrt wer den. Die Wasserleitung, welche die Stadt mit Trinkwasser versorgt, soll von den Verbündeten durchschnitten worden sein. Letztere haben eine Ver stärkung von 8000 Mann Cavalerie erhalten. Da die Alliirten in Er fahrung gebracht, daß das Fort Konstantin auf der Südseite schwach sei, haben sie ihren Angriffsplan verändert und die Stadt umgangen. Durch den Dampfer Arrow ist Belagerungsgeschütz angclangt, das eine Tragweite von 13,500 Fuß hat. — Für die nächste Sendung nach der Krim find statt 40,000 jetzt 60,000 Kapuzenmäntel bestimmt. Ein großer Theil der selben ist schon nach Konstantinopel eingeschifft. — Wir haben gestern den Bericht des Marschalls St.-Arnaud an den Kaiser von Frankreich über die Schlacht an der Alma wörtlich mit- getheilt und zugleich eines weitern Berichts dcS Marschalls an den KriegS- ministcr und eines Privatschreibcns desselben an diesen gedacht. Wir kom men heute näher auf dieselben zurück. Ersterer, aus dem Hauptquartier,
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