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Deutsche allgemeine Zeitung : 05.09.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185509051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18550905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18550905
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1855
- Monat1855-09
- Tag1855-09-05
- Monat1855-09
- Jahr1855
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 05.09.1855
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LeiPzib Die Zeiwng erscheint mit Ausnahme des Montags täglich und wird Nachmittags -1 Uhr aus gegeben. Preis für das Viertel jahr 1'/, Thlr.; jede ein zelne Nummer 2 Ngr. Mutscht Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und GesetzI» Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch die Erpedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Jnsertionsgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Deutschlan -. Preußen, t Berlin, 3- Sept. Wie wir hören, lauten die Be richte, welche das betreffende hiesige Ministerium von den Lanbräthen in Betreff der Ernte aus den verschiedenen Provinzen erhält, gegenwärtig be deutend günstiger, als dies bisher der Fall war. Es hat diese Kunde hier einen um so erfreulichcrn Eindruck gemacht, als diese Berichte der Landrälhe sich bekanntlich auf genaue Nachforschungen hinsichtlich der wirklichen Ergebnisse in den einzelnen Kreisen gründen. Auch ist bei dieser Gelegenheit hcrvorzuheben, daß die dicsseitigeRegierung auf vorsorgliche Maßregeln im allgemeinen Interesse der Staatsangehörigen im Stillen bedacht gewesen ist. Dieselben näher anzu geben, würde natürlich dem eigentlichen Zweck derselben nicht entsprechen. — DaS Ccntralbureau des Zollvereins hat gegenwärtig eine Uebersicht über die zollvereinsländische Rübenzuckcrerzeugung und die davon aufgekommcnen Steucrbeträge aufgestellt. Nach dem Handelsarchiv betrug die Zahl der im Zollverein während des Zeitraums vom 1. Sept, bis 31. Dec. 1854 thätigen Rübenzuckerfabrikcn 221, die Menge der verarbeiteten Rü ben belief sich auf 12,118,357 Ctr. und die daraus aufgekommene Steuer nach Abzug der Beaufsichtigungskosten betrug 2,365,256 Thlr. Die Beaussich- ligungskosten sämmtlicher Fabriken haben 58,416 Thlr. betragen. Bekanntlich ist nach dem Vertrage vom 4. April 1853 auch die Besteuerung des Rü benzuckers eine gleichmäßige in den Staaten des Zollvereins und der Er trag der Steuer gemeinschaftlich und wird nach denselben Grundsätzen unter die Vereinsstaaten vcrtheilt wie die Eingangsabgaben. Von dem in ihren eigenen Landen eingegangenen Betrage haben nur Preußen und Braunschweig herauszuzahlen, ersteres 880,818 Thlr-, letzteres 71,082 Thlr. Gar keine Rü- benzuckerfabriken besitzen folgende Glieder des Zollvereins: Hannover, Groß- herzogthum Hessen, Oldenburg, Nassau, Luxemburg und Frankfurt. — Die Handelskammer zu Posen sagt in ihrem Bericht an das hiesige Handelsministe rium in Bezug auf die russisch e G renzsperre: „Wenn der Handclsstand Wünsche hegt, so hat er doch schon längst auf die Erfüllung solcher, die eine Besserung der kommerziellen Beziehungen zum Nachbarlande Polen begeh ren, verzichten zu müssen gemeint, und deshalb enthalten wir uns für jetzt selbst des Ausdrucks derselben, weil ja ohnehin den hohen Staatsbehörden alle mit dem siechenden Verkehr dahin verbundenen Uebelstände sattsam be kannt sind und diese keine Gelegenheit vorübergehen lassen, ihren Einfluß für Milderung dieser Calamität in verkommenden einzelnen Fällen zur Geltung zu bringen; wir zweifeln darum auch nicht, daß das Augenmerk des Gouverne ment andauernd diesen Misständen zugewendet bleiben werde und daß dieser materiell so äußerst wichtigen Frage ein Hauptplatz bei etwa eintretenden staat». lichen Transaclionen werde Vorbehalten bleiben, zumal eine Grundlage zu berechtigten Federungen in ältern, nicht aufgehobenen Staatsverträgen vor handen ist." Zu ernster Erwägung gibt hier der Ausspruch der poscner Handelskammer Anlaß, daß man in der Stadt Posen geneigt sei, einen Theil der abnormen Wartheüberflutungen den fortificatorischen Umwallungen und Ueberbrückungcn beizumcssen. Inwieweit dies richtig ist, müssen die genauern Untersuchungen ergeben. — Am 15. Sepr. wird hier die mit so vieler Spannung erwartete erste S erienzierhung der Prämienloosc der preußischen Anleihe von 1855 statthaben. Hannover. Hannover, 30. Aug. Die neuen Minister sollen sich in einiger Verlegenheit in Beziehung auf die von ihnen zu beziehenden Wohnungen befinden. Bekanntlich haben wir keine Hötels für die verschie denen Branchen der obersten Regierungsbehörde .und an großen Wohnungen ist Mangel. Größere Wohnungen werden aber von den Ministern gesucht, da sie sämmtlich ein Haus zu machen gedenken, wie nun einmal der vul gäre Ausdruck lautet. Die Herren sind durch die Erhöhung ihres Jahr gehalts auf 6000 Thlr. in den Stand gesetzt, standesgemäß zu leben. Die früher» Minister bezogen bekanntlich ein Gehalt von 4000 Thlrn. jährlich. (H. C.) Osnabrück, 1. Sept. Gegen das Patent vom 1. Aug. und die dadurch erfolgte Aufhebung der Verfassungsänderungen von 1848 hatten 13 Gemeindevorsteher aus der Umgegend von Osnabrück, nachdem sie im Juli um Schutz der Verfassung petitionirt, nunmehr einen Protest un terzeichnet und der Negierung zugesandt. Es ist darauf, wie ich vernehme, seitens der Landdrostei eine Untersuchung vorgenommen, in welcher die sieben lutherischen Unterzeichner bei ihrem Protest verharrten, die sechs ka tholischen jedoch die gewünschte Nachgiebigkeit und Neue an den Tag legten. (Wes.-Z.) Baden. Karlsruhe, 31. Aug. Als ein sicheres Zeichen des voll ständig zurückgekehrten Vertrauens der großherzoglichcn Negierung zum ba dischen Volk wird es auch im Auslande erscheinen, wenn nun in nächster Zeit auch das letzte Ucberbleibsel unsers mehrjährigen Kriegszustandes ver schwinden wird. Aus ganz zuverlässiger Quelle kann ich Ihnen nämlich die Mittheilung machen, daß im Ministerium des Innern gegenwärtig zur Rückgabe der bei der allgemeinen Entwaffnung des Landes im Jahre 1849 von der Negierung in Verwahrung genommenen Waffen die nölhi- gen Vorbereitungen getroffen werden. (St.°A. f. W.) Schleswig-Holstein. Die fremde Courantscheidemünze ist vom 1. Oct. an auch in dem Hcrzogthum Holstein verboten. Italien. Sardinien. »Turin, 29. Aug. Die italienisch-englische Frem- denlegion scheint sich doch vervollständigen zu wollen und bald ihre Zahl von 2400 Mann zu erreichen; es ist jedoch mehr eine Flüchtlingslegion, be stehend aus Ungarn, Lombarden, Venetianern, Polen, Siciliern rc., Alle an gelockt durch die Aussicht, sich gegen Oesterreich schlagen zu können. Auch viele sardinische Offiziere on i elruitt! nahmen Dienste. Die Soldaten sollen wirklich großartig bezahlt werden, 300 Fr. baares Handgeld und täglich 2 Fr. 50 Cent. Sold; von sardinischer Seite liefert besonders Arona, Domo d'Ossola und Jntra Rekruten. Neapel und Sicilicn. Ein turiner Corrcspondent der Jndc'pen- dance belge meldet in Betreff der Zustände im Königreich beider Sicilicn: „Was man auch sagen möge, die Bastonnadencommission besteht und arbeitet in mehren Städten des Königreichs beider Sicilicn. Erst ganz neuerdings sind wieder zwei angesehene und hochstehende Neapolitaner, die HH. Carlo Mele und Fittigaldi, mit Ruthen gestrichen worden, und zwar einzig und allein, weil sie französischer Sympathien verdächtig scheinen." Der Kölnischen Zeitung wird aus Paris geschrieben: „Briefe aus Neapel vom 24. und 28. Aug. theilen neue Einzelheiten über das Auf treten der neapolitanischen Polizei mit. Die Bastonnadencommission soll zwar auf die Vorstellungen des Erzherzogs Ferdinand Maximilian bei sei ner letzten Anwesenheit in Neapel wieder abgeschafft worden sein; diese Com mission hat aber doch vorher reichliche Stockprügcl austheilen lassen. So erhielt ein in Potenza wohnender Edelmann auf Befehl derselben 50 Slock- schläge, und der Gerichtshof, vor welchen man ihn später stellte, erkannte ihn für unschuldig. In Castellamare wurden zwei andere Edelleute durch- gepeuscht, weil sie im Theater gepfiffen hatten. Selbst Leute, die nicht im Verdacht stehen, der Regierung feindlich gesinnt zu sein, werden von der Polizei aufs strengste überwacht. Dies geschah z. B. dem Herzog v. Bi vona, einem spanischen Karlisten. Der Herzog beklagte sich bei einer hohen Person darüber, und diese erwiderte ihm, jene Maßregeln wären getroffen, weil man in seinem Salon eine der westmächtlichen Politik günstige Dis- cussion geführt habe. Wie lange dieser Zustand in Neapel dauern wird, läßt sich nicht absehcn." Dem Pester Lloyd schreibt man aus Wien untcrm 31. Aug.: „Un ser Cabinct soll vor einigen Tagen an die neapolitanische Negierung eine Note abgcschickt haben, worin der letztem die Ansichten mitgetheilt werden, die diesseits über die jetzigen Zustände in Italien und die dort vor» zunehmenden, nöthigen Reformen gehegt werden. Die österreichische Regie rung, die bei der Bewahrung der Ordnung und des Friedens auf der apen- ninischen Halbinsel in'einem so hohen Grade interessirt ist, hat bekanntlich schon in den vierziger Jahren dem neapolitanischen Gouvernement manche wohlwollende Rathschläge ertheilt und auf dringende Verbesserungen hinge- wicsen, die das Volk dort zur größten Dankbarkeit gestimmt hätten. Jene Note soll denselben Zweck verfolgen, und soll darin insbesondere auch dar auf hingcwiesen werden, wie die kaiserliche Regierung, von der Nothwendig- keit überzeugt, den wahren Bedürfnissen des Volks Rechnung zu tragen, die alte Repräsentation vor den Regierungsbehörden in verbesserter Form wieder eingeführt habe, und soll zuletzt die Institution der Congregationen auch der neapolitanischen Regierung zur Einführung ancmpfohlen werden." Frankreich. m Paris, 2. Sept. Ein Mann, dem vermöge seiner Stellung eine tiefere Einsicht in die Lage der Dinge als andern Erdensöhnen gegönnt ist, antwortete mir auf die Frage: Welches ist dasVcrhältniß zwischen West- mächlen und Oesterreich? „Ein gutes, aber kein befestigtes." Unter andern Umständen, fügte er hinzu, wäre es nicht besser zu verlangen; aber zu einer Zeit, wo eine große schwierige Weltfrage sich zu lösen im Begriff leht, ist jede Einigung prccär, die nicht auf Gemeinschaft der Anschauung und Handlung der wichtigen Frage gegenüber beruht. Dies ist nun leider nicht der Fall, und so ist die Beziehung der Westmächte zu Oesterreich eine vcrrückbare, weil der Gang der Ereignisse, erlangte Vortheile oder erfahrene Verluste das Verhältniß ewig und immer präjudicircn. Es fehlt auch be» greiflicherweise dem guten Einvernehmen infolge der Unebenheit der Grund lage an auftauchenden Wolken nicht, die sich aber rasch zerstreuen. Ver anlassung meiner Frage waren die widersprechenden Symptome, welche sich
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