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Deutsche allgemeine Zeitung : 10.05.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185705103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18570510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18570510
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-05
- Tag1857-05-10
- Monat1857-05
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 10.05.1857
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10. Mai L8S7 Nr. L08 Deutsche Mgemeiue Zeitung U8 78 liegen muß. Was wird das Abgeordnetenhaus nun thun? Es har für eine theilweise Erhöhung der Gewerbesteuer ausgesprochen. Soll es Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I-> tetten; nament- gcmeldct in j1500j Zu beziehen durch alte Postämter des In- und Auslandes, sowie durch die Expedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). cn Evct- en Haar» l tSaltchem >armm-ric. Parfümeur >3695-92" :ffen) im aße oder gesucht, tion der fIMj cht unter Firiuen >it deren ,n franco >23-2.5j Preis für das Vierteljahr 1'/, Lhlr»; jede einzelne Nummer 2 Ngr. M., .2. Per 6-1-71j ;v. jlr., I.a Jnrvnjal Qualität tackt 16. vor- sich NUN uns wie »anzminister betrifft, so sind wir der Meinung, daß auch er das Gesetz bis zur nächsten Session am besten ruhig liegen lassen dürfte, indem es ihm doch nicht darum zu thun sein kann, daß das Wenige, was jetzt von den Anträgen der Regierung noch übrig ist, allein und einseitig zur Ausfüh rung komme, wodurch eine spätere durchgreifende Aenderung des Gewerbc- steuergesetzeS, die doch unumgänglich geworden ist, doch nur sehr erschwert werden könnte. Soeben, 5'/i Uhr Abends, ist Prinz Napoleon mittels Extrazugs hier eingetroffen. Zu seinem Empfange waren auf dem Potsdamer Bahn hofe anwesend Prinz Georg von Preußen, der Generallicutenant und Ge neraladjutant des Königs v. d. Gröben, der Commandant von Berlin, Ge neral v. Schlichting, und zahlreiche sonstige Generale und Stabsoffiziere der hiesigen Garnison, ferner der hiesige französische Gesandte mit dem ge- sammten Gesandtschaftspersonal, sämmllich sowie auch die genannten hohen Militärs in Gala. Als Ehrenwache war eine halbe Compagnie vom Garde reserveinfanterieregiment auf dem Bahnhofe ausgestellt. Als der Zug hier eingetroffen und Prinz Napoleon vom Prinzen Georg bewillkommt und ihm durch denselben die anwesenden Militärs vorgcstellt worden waren, bestieg der hohe Gast eine bereitstehcnde vierspännige offene Hofgalaequipage und fuhr mit dem Prinzen Georg ins Schloß. Prinz Napoleon trug die Uni form eines französischen Divisionsgcnerals. Der Potsdamer Bahnhof, die zu demselben führenden Wege und Plätze sowie der ganze Weg, den der Prinz bei seiner Fahrt in die Stadt bis ins Schloß nehmen mußte — der Prinz fuhr durchs Potsdamer Thor, über den Leipziger Platz, durch die Leipziger Straße, durch die Wilhclmsstraße, die Straße unter den Lin den entlang, über den Opcrnhausplatz und die Schloßbrücke — war mit Menschen dicht besetzt. Der Prinz war natürlich Gegenstand allgemeinster Aufmerksamkeit. Allgemeines Interesse erregte besonders sein Gesicht, wel ches dem bekannten Gesicht seines Onkels auch in der That in ganz über raschender Weise ähnlich sieht. Im Gefolge des Prinzen befanden sich der General Salles, der Oberst Bertrand, der Major Pisadi und der Capitän Waldner und außerdem die zu seiner Dienstleistung commandirten diessei tigen Offiziere, nämlich der General v. Brandt und der Major v. Treskow. Morgen findet hier unter den Linden eine große Parade statt, und nach der Parade ist Galatafel im königlichen Schlosse. ik Berlin, 8. Mai. In den hiesigen höher» Kreisen beschäftigt man sich jetzt vorzugsweise mit den Festlichkeiten, welche bei Gelegenheit der bevor stehenden hiesigen Anwesenheit des Prinzen Napoleon werden veran staltet werden. Von französischer Seite wird ein besonderer Nachdruck darauf gelegt, daß der Prinz nicht erst auf seiner Reise nach der russischen Haupt stadt, söndem getrennt von diese« Reise Berlin auf Befehl des Kaisers Napoleon besucht. Eine sehr wichtige Angabe vcrbrettet sich bei dieser Ge legenheit in hiesigen namhaften Kreisen, daß nämlich her Kaiser Napoleon im September dieses Jahres der Gast unsers Königs sein werde. Bekannt- d. Srcce s — Hr. Frl. Ida Dcgc n- ider in old aus Pösneck. § chulze . V. mit Insertionsgebüür für den Raum einer Zeile 2 Ngr. D-utschla«». Preußen. ^Berlin, 8. Mai. Nachdem das Herrenhaus in seiner gestrigen Nachtsitzung den Gesetzentwurf in Betreff der Abänderung der Gewerbesteuer in seinen einzelnen Paragraphen durchberathen hatte, hat es heute die Generalabstimmung über das ganze Gesetz vorgenommen, deren Resultat die Annahme des Gesetzes nach den gestern Maßten Ve- schlüffeN war. Das also angenommene Gesetz läßt, nachdem der wichtige §. 1 abgelehnt worden und auch in den übrigen Paragraphen verschiedene und zuM Theil sehr bedeutende Modifikationen cingctretcn sind, von den Regierungsfoderungen wenig mehr übrig. Das Gesetz in Betreff der Be steuerung der Actien- und ähnlichen Gesellschaften ist dagegen heule ange nommen worden, und zwar unter Ablehnung des von der Commission be antragten Zusatzes, nach welchem auch die Antheilsinhaber an der Preußi schen Bank diesem Gesetz unterliegen sollen. Das Gesetz in Betreff der Revision der Actien- rc. Gesellschaften im Stempelinleresse wurde ohne Diskussion angenommen. Die übrigen Gesetzentwürfe, welche das Herren haus heute noch erledigte, übergehen wir, da dieselben mit der Finanzfrage in keiner Verbindung stehen und auch sonst keine weitere Bedeutung haben. Im Abgeordnetenhaus«: wurde heute vom Präsidenten angezeigt, daß am nächsten Montag noch eine Sitzung stattfinden werde. Es geht hieraus hervor, daß der officielle Schluß der Session keinensalls vor Mitte der künf tigen Woche zu erwarten ist. Wahrscheinlich wird nun die auf Montag anberaumte Sitzung sich auf die vom Herrenhause im Gewerbesteuergesetz getroffenen Abänderungen beziehen, da, wenn das Gesetz zur Ausführung kommen soll, ja eine Uebereinstimmung zwischen den beiden Häusern sggen: Wir können die Sache nöthigenfalls auch anders nehmen und mit den alten Steuersätze» begnügen? Ein solcher Widerspruch würde, wir glauben, der Würde des Hauses wenig entsprechen, und was den Fi nden mit > Lind- — Hr. Wolf, mit Frl. Neringo- ö— Hr. mit Frl. ian Otto Auguste Auguste n Sohu. >. Obcr- chmicdc- luip, i» geö. o. l. Laura c, geb. n Gött ¬ lich finden um diese Zeit die großen Truppenübungen mehrer Armeekorps in hiesiger Gegend statt. Wie es heißt, werden auch von Seiten der hie sigen französischen Gesandtschaft bereits einzelne Anordnungen getroffen, welche auf einen Besuch des Kaisers in Preußens Hauptstadt schließen las- sen dürsten. Die Vermuthung möchte nicht eine zu kühne sein, daß Berlin um diese Zeit auch noch andere sehr hohe Gäste in seinen Mauern erblicken werde. Das sind die Gegenstände, welche gegenwärtig hier sehr lebhaft besprochen werden. — Es ist in mehren unserer berliner Korrespondenzen des Briefs gedacht wor den, welchen der König von Preußen an die Witwe des Hrn. v. Hin- ckeldey gerichtet hatte, die für Hrn. v. Rochow, der ihren Gemahl im Duell erschossen, eine Fürbitte eingelegt. Es wird jetzt der Wortlaut des königlichen Antwortschreibens an die edelmüthige Frau bekannt. Es ist folgender: Potsdam, 20. März 1857. Sie haben, meine theure gnädige Frau, dem ver ehrten unvergeßlichen Namen Ihres seligen Gemahls einen neuen, seiner würdigen Glanz zugcdacht, indem Sie an seinem Todestage um die Begnadigung Dessen bei mir gebeten haben, durch dessen Hand Ihnen, Ihren Kindern, dem preußischen Adel, den echten Patrioten und meinem eigenen Herzen eine Unheilbare Wunde ge schlagen worden ist. Es gibt einen Schmerz, gnädige Frau, der nach meinem Ge fühl nur durch Erhörung auch sehr kühner Bitten zu ehren ist. Wer Ihren seli gen Mann gekannt hat, wie ich das Glück habe, der wird eS vollkommen be greifen, daß Sie in seinem Geist und Sinn, aus Liebe und Treue zu ihm, an diesem 10. März, sowie Sie cs gethan, gebeten haben, und der wird mich ver stehen, wenn ich, um Sie und sein Andenken zu ehren, zu schwach bin, um dieser Bitte zu widerstehen, trotz aller wichtigen Bedenken, die sich Dem entgegenstemmen. Hr. v. Rochow ist seit heute frei, wenn auch von meinen Residenzen und Hoflagera verwiesen. Er ist frei durch Sie allein, und weiß das auf meinen Befehl. Sollten die Kohlen, die Ihre Hochherzigkeit auf sein Haupt sammelt, ihm brennender als seine Haft sein, so ist dies weder Ihre noch meine Schuld. Er kann, wenn er es vermag, des Trostes, gnädige Frau, den Sie wörtlich für ihn erbeten haben, wie der genießen, des Trostes der Wiedervereinigung mit Weib und Kind. Möge er erkennen, welch durch und durch treues, seiner Pflicht, seiner Ehre, seinem König und Lande, vor allem aber seinem göttlichen Heiland treues Herz durch ihn stille steht. Ja! möge diese Erkenntniß es bewirken, daß er von heute an der Letzte von Hinckeldey's Feinden gewesen sei. Auch diesen unschätzbaren Lohn Ihrer edcln That wünscht Ihnen, meine theure gnädige Frau, Ihr ergebenst aufrichtiger Verehrer Friedrich Wilhelm. Baiern. Wie der VolkSbotc meldet, hat auch in München am 1. Mai eine Arbeitseinstellung und zwar in der Maffei'schen Fabrik stattgefunden.'Die Arbeiter verlangten Lohnerhöhung, und da der Direktor der Fabrik, Hr. Hall, ihr Begehren zurückwies, zogen 160—180 derselben ab. Jettingen, 3. Mai. Heute wurde von unserer Pfarrkanzel durch den Pfarrer die von unserm Bischof über eine ledige weibliche Person verhängte größere Exkommunikation der Pfarrgemeindc verkündet; die Betreffende blieb nach vielen wiederholten Ermahnungen auf ihrem „ketzerischen" (näm lich irvingianischen) Jrrthum stehen. Der Pfarrer erhielt zugleich vom bi schöflichen Ordinariat den Auftrag, die Irrlehren des Zrvmgianismus auf geheiligter Stätte dem Volk darzuthun und zu widerlegen. (Asch. Z.) Württemberg. N Stuttgart, 7. Mai. Noch in keinem Quartal Hal hier in Stuttgart ein so starker Wohnungswechsel stattgefunden als diesmal auf Georgi, wo die Umzüge massenhaft vorsichgingen und zum Theil noch In Ausführung begriffen sind. Diese auffallende Erscheinung hat ihren natürlichen Erklärungsgrund in der eingetretenen sehr bedeutenden Steigerung der Miethpreise, die in Verbindung mit der Preissteigerung fast aller Lebensbedürfnisse gar viele Familien, namentlich solche, die auf ei» bestimmtes, nicht zu überschreitendes Einkommen angewiesen sind, nöthigen, ihre Ausgaben zu beschränken. In diesem Falle sind viele niedere Beamte und Pensionäre, ja manche der Letzter» haben sich entschlossen, sich lieber aufs Land zurückzuziehen. Dabei ist noch ein fühlbarer Mangel an klei nern Wohnungen überhaupt eingetreten, der besonders viele Handwerker- und Arbeiterfamilien sehr hart trifft, da ihre Zahl sich durch die steigende Industrie täglich mehrt, ohne daß die Zahl der Wohnungen im gleichen Verhältniß stiege. Manche Familien befinden sich deshalb in dem höchst mislichen Falle, jetzt, wo das Quartal schon vorüber ist, noch keine Woh nung zu besitzen, und stehen in Gefahr, sich durch Polizei und HauSeigen» thümer geradezu auf die Straße gesetzt zu sehen. Dem immer greller zu tage tretenden Uebelstande ist wol auf keine andere Weise abzuhclfen als durch Erbauung von Arbeiterwohnungen. Thüringische Staaten. Ä Weimar, 8. Mai. Der Ausschuß für das Wahlgesetz und die Gemeindeordnung hat heule dem Land tag Bericht über das landesfürstliche Dekret vom 29. April erstattet und vorgcschlagen, es wolle der Landtag gegen dasselbe Verwahrung einlegcn und dem großherzoglichen Staatsministerium erklären, daß der Landtag das eingehaltene, mit der Geschäftsordnung im Einklang stehende Verfahren Sonntag. KeiHzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Sonntags täglich Nachmit tags für den folgenden Tag.
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