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Deutsche allgemeine Zeitung : 17.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185803175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580317
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 514 als Seite 504 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-17
- Monat1858-03
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 17.03.1858
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t. dir An Leipzig 113—1bj >r. tt. derselbrn „getauscht in tz. 1« t. >irector. ichen und nösähiger icn ist aus 8o«l8vll s578. l. en mit Frl. Reuther ischbach. — > mit Frl, !n mit Frl, cipzig ei«! - Lützschena Hartung postsecretär Hrn. Adr, Pfarrvikar .). — Hrn, r. — Hrn, ei Dresden ceölau einr eipzig eine rheida eine ch Ludwig auschild, ch Roßet er Johann GÄU enkn u l79? Mittwoch. teipstg. Die Zeitung er scheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Stachmitlag« für den folgenden Tag, Preis für da« Vierteljahr I'/, Thlr.; jede einzelne Nummer 4 Ngr. — Nr. 63. — MW Mtmink Ktiimig. »Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» 17. März 1858. Zn beziehen durch alle Post ämter de- In - und Auslandes, sowie durch die Erpedition iu Leipzig (Querstraße Nr. N). Insertionsgebühr für den Naum einer Zeile 2 Ngr. Die Zollconferenzen in Wien, n. ^*ÄUS Vesterrcich, 14. März. Die Durchfuhrzölle, um von diesen anzufangen, sind schon seit Jahren ein Gegenstand der Beschwerde von Sei ten deS vereinsländischen HandclSstandes gewesen, und gewiß kann auch kaum eine Schranke des Verkehrs gefunden werden, die nachtheiliger auf die freie Bewegung des Handels wie für die Finanzen des Zollvereins wirkt, als gerade diese Zölle. Gewichtige Stimmen haben sich von Zeit zu Zeit im Schose deS Zollvereins gegen den Fortbestand derselben vernehmen lassen. Während England, Frankreich, Belgien und Holland nicht bloS ihre Durchfuhr zölle beseitigen, sondern alles Mögliche thun, um ihren Transit zu beleben; während diese Handelsstaaten mehr und mehr die Flaggenuntcrschiede ver schwinden lassen, die Wasserzölle flstiren, selbst die Tonnengelder von den Seeschiffen aufheben (Holland z. B. mit einem jährlichen Finanzopfer von 600000 Fl.), hält Deutschland noch an Zöllen fest, welche alten Gesetzen der Wissenschaft und der Logik spotten und die der Volkswirthschaft wie den Finanzen nur immer größere Nachtheile und Verluste bereiten. Schon im allgemeinen sollte die jährlich geringer werdende Einnahme von den Durchgangszöllen darauf aufmerksam machen, daß der Handel andere, we niger besteuerte Verbindungswege sucht. Seit 1853, wo die Roheinnahme derselben 499439 Thlr. betrug, bis 1856, wo ste nur 380355 Thlr. er reichte, ist ste um ein Vicrtheil herabgegangcn, und selbst die geringe Mehr- einnahme, welche im vorigen Jahre gewonnen wurde, kann die Thatsache nicht umfloßen, daß der Transithandel des Zollvereins immer mehr an Be deutung verliert. Eben weil der Durchfuhrzoll nicht blos den staatlichen Hintermann, sondern oft gerade mit den Zwischenhandeltreibcnden des Vor staats die eigenen Verkehrsanstalten und Unterthanen trifft, darum haben Frankreich, Belgien und Holland im Wetteifer miteinander und zum Vor theil ihres Handels ihre Durchfuhrzölle aufgehoben, und wie bedeutend sie Deutschland schon jetzt Eoncurrenz machen, geht aus der Thatsache hervor, daß die gewerbthätige Schweiz lieber ihren Verkehr mit Amerika über Frank reich vermittelt als über das viel nähere Bremen und andere deutsche Hä fen, welche letztere nur den fünfzehnten Theil des Verkehrs zwischen der Schweiz und Amerika vermitteln, während Frankreich, Belgien und England die übrigen 14 Fünfzehntel an sich gezogen haben. Nach officiellen ame rikanischen Ausweisen wurden nämlich im Finanzjahre 1855 — 56 in den Vereinigten Staaten emgeführt: Von dem Zöllverein: Won der Schweiz: via Bremen . für 7,250391 Doll. via-Frankreich für 5,574173 Doll. „ Frankreich „ 4,802207 „ „ England , „ 2,189280 „ England . „ 2,326445 „ „ Bremen . „ 586379 „ Belgien . „ Hamburg . „ 1,136451 „ „ 771140 „ „ and. Häfen „ 18272 8,368104 Doll. „ and. Häfen „ 204833 „ 16,491467 Doll. Selbst der Zollverein benutzt, wie auS jenen Nachweisen hervorgeht, lieber die Handelsstraßen, auf denen er der lästigen Durchgangszölle enthoben wird; denn wie wir sehen, ging mehr als die Hälfte des vereinsländischen Exports nach Amerika über Frankreich, Belgien und England. Die Rech nung, welche hierbei vorwaltet, ist eine ganz richtige. Der Weg von Bre men nach Basel beträgt zwar nur 111 Meilen, während der von Basel nach Havre 119 Meilen zählt; aber da der Durchgangszoll des Zollvereins den Weg gleichsam wieder um 30 Meilen Eisenbahn verlängert, gibt man in der Schweiz dem 8 Meilen länger» Wege nach Havre den Vorzug, weil er von DurchganLszöllen frei ist. Mit dem Export geht aber auch der Import der Schweiz für den Zoll verein verloren, und wie bedeutend dieser werden könnte, mag nur ein Bei spiel lehren. Havre führte 1856 außer 280000 Ballen Baumwolle für den Bedarf Frankreichs noch 220000 Wallen Baumwolle für das Ausland, namentlich die Schweiz und Süddeutschland ein, während Bremen in dem selben Jahre nur 114793 Ballen einführte. Von jenen 220000 Ballen, welche Havre für das Ausland vermittelte, kommen etwa 150000 Ballen für die Schweiz. Nehmen wir an, daß von diesen 150000 Ballen nur 50000 über Bremen bezogen werden würden, föbitld der Durchgangszoll wegfiel, so würden dieselben den deutschen Eisenbahnen, bei einer Gesammt- fracht von 27'/2 Sgr. Per Centner bis Basel, eine Einnahme von 204250 Thlrn. zuführen, die jetzt bloS deshalb verloren gehen, weil die Schweizer keine Lust haben, neben der Fracht noch 37500 Thlr. alö Durchsgangszoll für Baumwolle zu bezahlen. Von jener Frachtsumme blos für Baumwolle würde den badischen (StaatS-) Eisenbahnen allein der dritte Theil, also nahezu 70000 Thlr. zufallen, während der Antheil Badens an AuS- und DurchgangSzöllen im Jahre 1855 im Ganze» nur 11,761 Thlr. betrug. Für die Eisenbahnen Würtembcrgs und BaiernS, die nach dem Bodensee auslaufen, lassen sich gleich gewichtige Interessen gegenüber der Ostschweiz (Zürich, Winterthur, St.-Gallen >c.) gegen das Fortbestehen der Durch fuhrzölle geltend machen. Wir habe» hier nur einen Einfuhrartikel und nur Bremen in seiner gehemmten Verbindung mit der Schweiz hervorge hoben. „Noch bedeutender", sagt daS Bremer Handelsblatt, „sind die Ver luste der zollvereinsländischen Eisenbahnen infolge des gehemmten Verkehrs der Nordseehäfen nach Oesterreich; namentlich entgeht Preußen, Sachsen und den mitteldeutschen Staaten überhaupt eine ganz enorme Einnahme durch die Schmälerung des Transits von den Nord- und Ostseehäfen nach Oester reich, Polen und Rußland." Gehen wir zu dem Verhältnifi Oesterreichs zum Zollverein über, so soll gar nicht geleugnet werden, daß das erstere nicht ein sehr großes In teresse an der Aufhebung der Durchfuhrzölle deS letzter», sowol in Bezug auf die allgemeinen als die besondcrn, welche im Zwischcnverkchr beider Zollgebiete noch bestehen, hat. Oesterreich muß sehr viel daran gelegen sein, daß die Verbindung seiner nördlichen und westliche» Provinzen mit de» Nordseehäfen Deutschlands immer freier werde, denn es bezieht von dorther einen großen Theil seiner 'Roh- und Hülfsstoffe und führt dorthin einen großen Theil seiner Bodcncrzcugnisse und Fabrikate zur Ausfuhr nach überseeischen Häfen. Wie die Verhältnisse jetzt stehen, werden beide Ver kehrswege bedeutend erschwert; die Einfuhr der Rohprodukte steigert den Preis derselben durch die.Durchfuhrzölle oder die an deren Stelle tretende» Wasserzölle so, daß z. B. die böhmischen Spinner die Baumwolle um min destens 1^/2 — 2 Proc. theurer bezahlen müssen und manche Metalle, von Hamburg auf dem Wasser bezogen, um 2, 4 und 8 Proc. ihres Werths höher zu stehen kommen. Die Ausfuhr mancher Bodenerzeugnisse und Fabrikate Oesterreichs, wie Wein, Glas und Wollwaaren wir» dagegen in manchen Fällen ganz unmöglich gemacht, besonders wenn diese Waaren nach Hamburg gehen und für jeden Centner Wein 11/2 Fl. an Elbzöllen, ohne Frachtspescn und Zöllen, und außerdem für 10 Hamburger Last (4000 Pfd.) eine Nccognitionsgcbühr von mehrer» Thalern erlegen sollen. Diese künst liche Hemmung des Verkehrs zwischen Oesterreich und de» Nordseehäfcn ge reicht aber Sachsen, Preußen und Hannover nicht weniger zuni Nachtheil als Oesterreich und bildet einen vollkommenen Gegensatz zu der von Bel gien befolgten Handelspolitik, welches seinen Transithandel mit Deutschland nicht blos von allen Abgaben befreit und durch alle Verkehrsmittel beför derte, sondern auch den für Holland vertragsmäßig stipulirtcn Scheldezoll aus seiner Staatskasse zurückvergütet. Uebrigens muß hierbei wvl bemerkt werden, daß das Interesse, welches Oesterreich an der Befreiung der Vcr- kehrsstraßen nach den Nordseehäfen von den Durchgangszöllcil zur Zeit noch hat, durch das immer vollständiger werdende Netz seiner Eisenstraßen im mer geringer werden muß und daß Deutschland mit der Zeit auch des Vor theils verlustig gehen kann, den es aus dieser Verbindung zwischen Oester reich und den Nordseehäfen zieht. Was endlich den spceicllen Durchfuhrhandel des Zollvereins mit Oester reich und umgekehrt betrifft, so können wir hier uns mit der Bemerkung begnügen, daß der an Oesterreichs Grenze» bestehende einfachere Zoll von 15 Kr. und 6 Kr. per Zollcentner und zollfrei de» Handel weit mehr be günstigt als bei de» so mannichfach wechselnden Durchfuhr- und Wasser zöllen des Zollvereins. Eine genaue Ucbersicht dieses Handelszweigs ist frei lich außer dem Bereich dieser Darstellung, da spccicllere Angaben über die durch Oesterreich transttirenden Waaren des Zollvereins und umgekehrt feh le». Nach den vorhandenen Handclsausweisen ist nämlich nicht zu ersehen, ob und wie viel dieser Waaren dem Zollverein spccicll angehören oder von andern Ländern Herkommen. Nur die österreichischen Handelsauswcise lassen insofern eine annähernde Berechnung zu, daß sie die Länder angeben, wo hin die einzelnen Waarenposten, durch Oesterreich transitirend, gehen, und so steht uns wenigstens die Vermuthung offen, daß das Getreide, die Baum wolle, Wolle, Seide, Holzwaaren, die Waaren aus Glas, Thon, Eisen und Metall, die Maschinen und Maschinenbestandtheile, die chemischen Pro dukte, Seifen und Kerzen, welche aus dem Zollverein durch Oesterreich gehen, ganz oder doch größtentheils der Industrie des erster» angehören. Von dieser Voraussetzung ausgehend, würde die vereinsländische Industrie ein wichtiges Interesse an der Aufhebung der Durchgangszölle zu nehmen berechtigt sein. Doch auch abgesehen davon ist cS für den vereinsländischen Handel von großer Bedeutung, daß dieser immer mehr aufbluhendc Han delszweig von dieser hcmmenden Schranke befreit werke; denn er ist weit ansehnlicher als der Durchfuhrhandel durch Oesterreich nach und durch den Zollverein. Erwägen wir noch die Ausführungsweise, welche Oesterreich im vori gen Jahre vorfchlug, so können wir keinen Grund finden, weshalb sie vom Zollverein nicht angenommen werden sollte. Danach solle» Oesterreich und der Zollverein in Bezug auf die Durck'uhr alö Ei» Zollgebiet betrachtet, auch in allem, waS die Wasserzölle betrifft, im Verkehr miteinander völlig
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