Suche löschen...
Deutsche allgemeine Zeitung : 16.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187012168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18701216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18701216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 2736 als Seite 2734 gezählt. Paginierfehler: Seite 2737 als Seite 2735 gezählt. Seite 2729/2730 in der falschen Reihenfolge eingebunden. Seite 2731/2732 in der falschen Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-16
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 16.12.1870
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schlüsse einige Stellen auS einer Predigt mit, die der Bischof am 20. Nov. im Passauer Dome gehal ten hat. Er äußerte da: „Der König von Preußen ist Protestant, aber er ist ein frommer, gottesfürch tiger, christlicher Fürst, der hochbetagt sein Leben für Deutschlands Ehre und Sicherheit einsetzt und in sei nem beispiellosen Glücke nicht sich, sondern Gott die Ehre gibt. Er soll der Führer Deutschlands sein, Gott hat ihn dazu berufen. Unser liebes Vaterland gehört zu Deutschland, es soll und muß mit Deutsch land auf das engste verbunden sein; und wenn hier unter meinen Zuhörern Väter, Mütter, Gattinnen und Kinder sind, deren Söhne, Gatten, Väter auf den blutigen Schlachtfeldern gefallen sind oder noch fallen werden, die sollen ihre Thräncn trocknen, denn der Preis, um den ihre Lieben das Leben geopfert haben, ist ein hoher und würdiger; sie haben mit ihrem Blute Deutschlands Freiheit, Macht und Ehre erkauft." Baden. Dem Frankfurter Journal berichtet man auS Karlsruhe vom 12. Dec.: Haben wir im Lande auch keinen Pfarrer Rcnftle und keine Gemeinde, die so fest gegen neukatholische Vergewal- tigung steht, wie Baiern an Mering, so zeigen sich doch Symptome, die zu ähnlichen Borgängen führen könnten. ES ist Thatsache, daß eine Anzahl von katholischenGeist- lichen als der Unfehlbarkeit abgeneigt der freiburger Eurie bekannt und nach Freiburg zur Rechtfertigung vorgeladen worden sind, aber dieser Vorladung keine Folge geleistet haben. Aus diesem Grunde bereist jetzt ein freiburger Dom- präbendar die betreffenden Orte, um die fraglichen Seel sorger zum Anerkenntnis; zu bringen. Pfarrer Matt in Pe- tersihal erklärt durch die Presse, daß er zwar nicht zur ba dischen Januspartei gehöre, daß er aber eine Adresse an Bischof Hefele mitunterzeichnet habe, welche sich gegen die Jnfallibilität ausspreche. — Man spricht hier gegenwärtig viel davon, daß Hauptmann H vom (1.) Leib- grenadierregiment, der beim 1. Landwehrbataillon dieses Re giments zu Lagny stand, zurllckberufen worden sei, weil er einen Landwehrmann wegen eines JnsubordinationSvergehenS habe mit Stockprügeln regaliren lassen. Die Entrüstung über den Fall ist allgemein. Oesterreich. Der Bank- und Handels-Zeitung schreibt man aus Wien: Dem Vernehmen nach ist eine Eröffnung bezüglich der deutschen Frage von Berlin au» signalisirt. Ihr In halt wird für Oesterreich kaum etwa« Ueberraschendes bringen können und man wird sich umgekehrt in Berlin im voraus versichert halten, daß Oesterreich weit entfernt ist, aus ein formales Recht sich steifend, dem deutschen Cinigungswerke irgendwelche Schwierigkeiten in den Weg zu legen. — Die Neue Freie Presse schlägt erschrecklich Lärm wegen Luxemburg, indem sie die Bismarck'sche Note wegen der Neutralität dieses Landes ohne weiteres zu einer „Annectirung" von kurzer Hand stempelt. Sie sucht England aufzustacheln, dies nicht zu dulden. Aber Oesterreich ist ja auch eine Garantiemacht des Vertrags von 1867. Warum hat Oesterreich nicht die luxemburgische Regierung abgemahnt, als diese eS mit der durch jenen Vertrag stipulirten Neutralität so leicht nahm? — Aus Pesth vom 13. Dec. berichtet man der Neuen Freien Presse: „Graf Potocki urgirt die Entscheidung über die Ministerkrisis. Heute beginnen die Unterhandlungen mit Rechbauer. — Bezüglich der luxemburger Frage hat sich Oesterreich vorerst mit den Garantiemächten ins Einvernehmen gesetzt." — Dem Neuen Wiener Tagblatt berichtet man aus Pesth vom 13. Dec-: „Der Reichskanzler wird das Memorandum der czechischen Dec la ranten nicht zur Kenntniß des Kaisers bringen und in diesem Sinne den Unterzeichnern des Memoires erwidern, daß eS zur Vorlage an den Kaiser «nicht geeignet» ist. Man glaubt, die Führer der Czechen würden in diesem Falle das Schriftstück an die Cabinetskanzlei des Kaisers adressiren." Italien. Den italienischen Republikanern war die Betheiligung Garibaldi's am Kampfe in Frankreich von jeher ein Doro im Auge. Ungemein drastisch spricht sich hierüber Hr. Gucrrazzi, der bekannte repu blikanische Schriftsteller und Abgeordnete, in einem an einen Freund gerichteten Schreiben aus: Bester Freundt Ich kann fürwahr nicht die Großartigkeit der Ereignisse sehen, die euch vorzuschweben scheint. Soll mit der Großartigkeit Ausdehnung der Gewalt gemeint sein, so bin ich mit euch einverstanden; aber die Anschauungen und endlichen Absichten wollen mir trivial erscheinen. Zwei Gewalten sind miteinander in Streit gerathen und eine hat die andere niedergedrückt. Die französische, herausfordernd, unverschämt (ein alter unheilbarer Fehler des französischen Volks), unbedachtsam, kleiner als ihr Ruf, einzig und allein der italienischen Schwäche vergleichbar, eine Republik, die nicht aus der Tugend hervorging, sondern aus den Scher, ben eines durch fremde Macht zertrümmerten Throns. Paris ist das Gehirn der Welt, schrieb Victor Hugo; ja bei Gott, Pari«, das die Welt gelehrt hat, wie man Bordelle, Börsen, LaffS mit Spiegeln, Schenken mit geheimen Kammern zu- sammenhäuft, ein Auctionslocal für alle göttlichen und mensch- lichen Dinge. O der Gesittung, über die selbst ein Barbar erröthen müßtet Die lateinischen Raffen mögen noch die Tyrannei Haffen und bekämpfen, aber die Freiheit zu lieben und zu üben, sind sie nicht im Stande. Zum erstern ge hören eine Waffe und ein verwilderte« Gemüth, zum zwei ten aber Weisheit und Tugend. Garibaldi in Frankreich 2735 kommt mir vor wie ein leckere« Mahl, da« man einem SchwiudsUchtigen verabreicht; die Franzosen verstehen sich auf seine Größe nicht, er beleidigt ihre entsetzliche Eitelkeit. Vielleicht kommt er dort um mit seiner kleinen Schar. Bester auch, er vergeht inmitten der Größe seines Ruhm«; er Paßt nicht für diese Zeit, noch diese Zeit für ihn.... Spanien. -si Madrid, 6. Dec. Wie ich Ihnen in meinem letzten Briefe sagte, waren wir damals noch nicht von der Regierung officiell unterrichtet worden, daß der Herzog von Aosta die Krone Spaniens ange nommen; in derselben Lage befinden wir uns auch heute noch. Die Commission nntcr Führung des Prä sidenten der Cortes, Ruiz Gorrilla, verließ Madrid am 24. v. M. und begab sich zuvörderst per Eisen bahn nach Cartagena, um sich dort nach Genua ein- zuschiffcn, und wurde während diesem Traject auf ver schiedenen Stationen vom Volk enthusiastisch begrüßt, dies meistens laut Bekanntmachung (und vielleicht Anordnung) der Negierung; am 26. v. M. schiffte man sich nach Genua ein, woselbst die drei Kriegs schiffe, aus denen das Geschwader besteht, am 29. v. M. glücklich ankam und die Herren der Commission nach dreitägiger Quarantäne munter und froh ans Land gesetzt wurden. Seitdem sind sie in Florenz angekom men und haben dem König und Prinzen Amadeo die Wahlacte vorgelesen. Alles dies wissen wir und noch mehr, nur noch nicht ganz gewiß, ob der neue Er löser kommt oder nicht. Ich erwähnte schon, daß man die Königswahl nicht überall gut ausgenommen hätte und daß hier die Studenten einige kleine Putsche her vorgerufen rc. Aus der Provinz sind seitdem schlim mere Nachrichten eingetroffen, vorzüglich aus Valla dolid, Saragossa und Granada, wo cs zu blutigen und tödlichen Scenen kam. Die Presse, natürlich mit Aus nahme der Progresststenblätter, hat fortgcfahren, eine höchst feindselige und heftige Sprache gegen den Herzog von Aosta zu führen. Das Theaterstück „ülu- oarromni I.", dessen ich früher erwähnte, hat eben falls Anlaß zu höchst beklagenswerihen Scenen gege ben. Die sogenannte Partido de la Porra (Leute von der Regierung bezahlt) war bei der Aufführung dieses Stückes zugegen und zwar sehr zahlreich, wo auf ein gegebenes Zeichen sich diese Helden auf die Bühne stürzten, die Schauspieler mishandelten, Revolver nach allen Richtungen abfeuerten und das Innere des Theaters fast ganz demolirten. Ich habe nicht gehört, daß jemand von ihnen von der Polizei erwischt wor den sei; dagegen ist ein Befehl erschienen, daß der- gleichen sich nicht wiederholen dürfte, denn man würde mit aller Strenge dagegen einschreiten. Außerdem ist hier fast allgemein der Glaube verbreitet, daß Graf Bismarck dem König Victor Emanuel officiös seine vollständige Misbilligung über die spanische Königs wahl in der Person seines Sohnes ausgesprochen habe, und hierauf fußt die Opposition ganz bedeutend und verliert die Hoffnung noch nicht, daß Amadeo am Ende doch noch in Italien bleibt. ES unterliegt keinem Zweifel, daß die italienische Gesandtschaft alles Nö- thige nach Florenz berichtet, und wenn dem so ist und Amadeo die Wahl wirklich annimmt oder schon an genommen hat, so beweist er jedenfalls sehr viel Muth. Ich glaube, er wird kommen, aber ob auch bleiben? das mögen die Götter wissen. Es ist möglich, selbst sehr wahrscheinlich, daß eS dann über kurz oder lang eine neue Revolution gibt, vorzüglich da das Militär nicht ganz mit dem fremden König einverstanden zu sein scheint. Es ist aber auch möglich, daß man sich zufrieden gibt, denn das spanische Volk in seiner großen Indolenz, so möchte ich beinahe sagen, weiß nicht, was eS will. Alles kommt darauf an, ob der König Amadeo das Volk zu nehmen versteht, wie es ist, und nicht wie cs sein sollte. Der spanische Cha rakter ist, wie allbekannt, stolz und nichts verletzt ihn aber mehr, als wenn er stolz behandelt wird, da eine seiner besten Eigenschaften die Liebenswürdigkeit ist. Macht sich der König seine nächste Umgebung sowie die von der Regierung unabhängige Aristokratie zu Freunden, so hat er viel gewonnen. Auf die Königin kommt sehr viel an. Sie besitzt ein angenehmes, wenn auch hochmüthiges AeußereS; das letztere muß verschwinden, damit ersteres um so mehr hervortritt, um einen guten Eindruck, der durch eine schöne Außen seite so sehr leicht auf den Spanier hervorzubringen ist, zu machen. Nimmt der Herzog von Aosta die Krone an, so erwartet man ihn in 8 oder 14 Tagen, jedenfalls vor Weihnachten, aber über seinen Em pfang ist nicht das Geringste bekannt. Welche Fest lichkeiten stattfinden sollen, wird uns wahrscheinlich den Tag vorher als Ueberraschung mitgetheilt werden. Im Fall einer Illumination glaube ich nicht, daß Sie diese in der leipziger Illustrirten Zeitung abge bildet sehen werden. Frankreich. Ueber den Auszug der französischen Regie-x rungsdelegation von Tours nach Bordeau, theilt der Correspondent der Daily News an erstge, nanntcm Orte unterm 8. Dec. folgende Einzelheiten mit. Heute Nachmittag hatte ich meine Siebensachen in alle^ Hast zusammengepackt, um nach Bordeaux zu gehen, und jetzt ist meine Hauptncuigkeit die, daß ich wieder ausgepackt habe. Um 2 Uhr heute Nachmittag erhielt ich Kunde, daß die Regierung sich heute Abend nach Bordeaux begeben werde, aber um 4 Uhr wurde dieser Entschluß dahin ab geändert, daß Glai«-Bizoin, Lremieux und Fourichon dort hin gehen sollten, während Gambetta vorerst in Tour» ver bleibe, um dem Lentrum der Kriegsoperationen nahe zu sein. Al» die Idee einer Verlegung de« Regierungssitzes zuerst angeregt wurde, wurde sie von den ältern Mitglie dern der Delegation, welche Frauen und Kinder haben, im Princip sofort angenommen, und heute handelte es sich um das Wohin. Fourichon schlug Brest vor; Gambetta glaubte, Lyon würde für die Regierung der nationalen Vertheidigung eine bessere Hauptstadt sein, und er weigerte sich geradezu, nach einem so entfernten Winkel wie Brest zu gehen, wäh rend seine Eollegen, die vor allen Dingen für ein ruhige» Leben sind, Lyon als einen zu unruhigen Ort verwarfen. Schließlich wurde Bordeaux als ein Lompromiß angenom men und spät am Tage, nachdem die übrigen Minister ihr Gepäck zum großen Theil bereits nach dem Bahnhose ge schickt hatten, kündigte Gambetta an, er wolle — für den Augenblick wenigstens — hier bleiben. Die Nachricht von dem Umzuge der Regierung, welche bald ein offene« Ge heimniß wurde, rief unter der Bevölkerung der Stadt einen nicht geringen Schrecken hervor, da sie ganz natürlich da» Heranrücken der Preußen als den Grund ansahen. Die nächsten Tage hindurch werden wahrscheinlich viele auSwan- bern und viele ihre Wcrthsachen und Mundvorräthe in sicheres Versteck bringen. AuS Havre wird dem nämlichen Blatte vom 9. Dec. geschrieben, daß die Stadt sich zu einer Ver theidigung bis aufs Aeußerste vorbereitet, daß die Truppen kampfbereit sind und die Bewohner zu dem Befehlshaber volles Vertrauen haben. Die Festungs werke sind jetzt von den Mobilen besetzt, und die See- soldatcn sind mit einer letzten Regulirung ihrer Ge schütze beschäftigt. Die starke Geldcontribution, welche die Preußen in Rouen erhoben haben, gibt zu vielen Aeußerungen des Unwillens Anlaß, und die Bewohner von Havre erklären, dem Feind anstatt 17 Mill. FrS. 17 Mill. Kugeln verehren zu wollen. Von anderer Seite wird aus Havre gemeldet, daß vor dem dor tigen Hafen eine starke Flotte vor Anker liegt, daß diese aber, wenn sie auf die Deutschen feuern wollte, den Fahrzeugen in den Docks mehr Schaden zufügen würde als dem Feinde. — Der Leipziger Zeitung schreibt man von der bel gischen Grenze unterm 12. Dec.: In verschiedenen und besonders in den kommerziellen Stadtvierteln von Paris haben die Principale bedeuten der Handelshäuser sich gegenseitig das Wort gegeben, in Zukunft keine Deutschen mehr in ihren Geschäften anzu stellen. Diese Verpflichtung, die auf eine Dauer von zehn Jahren festgesetzt ist, ist von den verschiedenen Handelsher ren unterzeichnet und in den Geschästslocalen sämmtlicher Unterzeichner öffentlich angeschlagen worden. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung bemerkt zu dieser Nachricht: Wenn nun auch wol diese Art von Plakaten au» den betreffenden Geschäftslocalen verschwinden dürfte, sobald die deutschen Bajonnete auf den Boulevards blitzen werden, so sei doch hiermit registrirt, daß selbst die gebildeten und ge wiß des Friedens bedürftigsten pariser Kreise sich freiwillig in einen fcrnern Kriegszustand von zehn Jahren gegen Deutschland versetzen. Wir werden unsere Friedensgaran tien danach zu bemessen haben. Großbritannien. -si London, 12. Dec. Der allgemeine Wunsch nach einem baldigen Frieden veranlaßt naturgemäß in un sern Blättern Betrachtungen in Menge über die Ur sachen der längern Dauer des Kriegs, die sich in den meisten Fällen zu geharnischten Standreden gegen die angeblichen Urheber des fortgesetzten Mor dens zuspitzen. Wenn man dem Standard und der Pall-Mall Gazette (die neuerdings weniger plump, aber mindestens ebenso hartnäckig als das Hauptorgan der Tories den Kreuzzug gegen Deutschland und be sonders gegen Preußen predigt) Glauben schenken wollte, so käme alles Blut, was seit den ersten glück lichen Schlachten vergossen wurde, auf die Häupter der deutschen Eindringlinge, die keinen andern Zweck haben, als Frankreich ganz zu Grunde zu richten. Namentlich die Propheten der Positivsten führen mit dem ganzen Feuer der Schwärmerei für ihre Ueber- zeugung Tag für Tag dieselben oberflächlichen So phismen und trügerischen Argumente im Gewände einer glänzenden geistreichen Sprache zu Gunsten Frankreichs und seiner Regierung ins Feld, und mancher läßt sich durch ihre Worte bestechen. Da gegen sieht die Times die Dinge bedeutend nüchterner und ruhiger an und ist geneigt, die Schuko der Ver schleppung von Fricdensverhandlungen der franzö sischen Regierung und ihren guten Freunden aufzu bürden. Das leitende Blatt sagt: Man hat fälschlich behauptet, daß Frankreich wie wei land Polen für seine Existenz kämpfe, allein nichts liegt den Absichten der Deutschen ferner, als die Freiheit und Unab- hängigkeit ihrer Gegner zu beeinträchtigen. Noch auch kann behauptet werden, daß Frankreich für die Wiedereroberung von Elsaß und Deutsch-Lothringen ringe, denn kaum könnte eine mögliche Wendung des KriegSglücks gedacht werden, welche die Franzosen in Stand setzen würde, Metz, Stras- bürg oder die Vogesengrenze wiederzuerobern. Frankreich schlägt sich sonach nur, um sich zu schlagen, denn es kann keine Erfolge für seine Ehre erringen, welche das unge heuere Maß des Elends aufwiegen würben, das über da« Land verhängt worden ist. Jules Favre und Gambetta
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder