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Deutsche allgemeine Zeitung : 09.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187901091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18790109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18790109
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-09
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.01.1879
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Ur. 7. «M». k 'Awi» »»« >«W»» . -d - MU. Deuffchc Allgtmim Zcitllüg. .»«hrhrit «d Skcht,-rchnt ud Srskt!» D»»erstt>, 9.I«w«l87A. , Z»s«ratr p»» «» »« Urrx»ttt?>> w ««i,,!, M <«»»«». IHs»rt«,»»,«Lßtzr Die Bercheidiger des Bismarck'scheu Zollprogramms. bi.v.o. Serli», 7. Ian. Wer die in den letzten Woche« laut gewordenen Urtheile der Presse unbe fangen abwägt, der wird erstaunen über den gänzliche« Mangel ei«er nennenSwerthcn Widerlegung der ernsten -Telegraphische Depeschen. -erlitt, 6. Jan. Deutscherseits ist die französische Negierung benachrichtigt worden, daß der deutsche Lerireter in Tunis angewiesen ist, das Vorgehen KraukeichS in der Angelegenheit de« Grafen Sancy z« unterstützen. (Allg. Z.) ^LerUn, 7. Ja«. Sr. Maj. Kanonenboot Pyelop, Commandant Kapitäulieutenant v. Schuck- M»M l., ist am IS. Nov. v. I. von Shanghai nach Tientsin in See gegange«. * Wien, 7. Ian. Die Neue Freie Presse schreibt: »Dä die-französische Regierung ihre Zollämter «»gewiesen hat, bei den österreichische» Provenienzen Le« allgemeinen Zolltarif auzuweqden, so ist die öster reichische Regierung genöthigt, das Zollgesetz insofern durchzusührrn, al« sie französische Provenienzen mit einem Zuschlag von 10Proc. zu den Sätzen de« all gemeinen Zolltarif« belasten wird. In dem HandelS- Muisiemum finden hierauf bezügliche Äerathungeu statt «nL dürften die entsprechenden Weisungen an die Zoll- Lmtrr bald erfolgen." * kpm, 7. Jan. Die Minister Coppino, Mez- zanotte und Tajaui sind in ihre» bezüglichen Wahlkreisen ebenfall« mit großer Majorität zu De» pusteten wiedergewählt worden. — In dem Befinden LeS General« Medici ist eine leichte Besserung ««getreten. *Part», 7. San. Die französische Regierung hat am SI. Dec. 1878 die Handelsverträge mit England undBelgien gekündigt; dieselben werden indessen noch bi« zum 31. Dec. d. I. in Kraft blei- Len. Diejenigen Handelsverträge, deren Ablauf erst »ach sechs Monaten erfolgt, werden ebenfalls zu rechter Zeit gekündigt werden, damit die französische Regierung volle ActionSfreiheit behält und vom 1. Zan. 1880 ab neue Zollverträge i» Wirksamkeit treten rönne«. .v. . 7 ÄM-Egji- V Die. Regierung betrachtet die von dem Bei von Tut» iS gechartert. Schritte zur Beilegung der durch den Zwischen fall nnt dem Grafen Sancy hervorgerufenen Diffe renzen nicht als ausreichend und hat der Regierung von Tunis eine sehr energisch gefaßte Note zustellen lassen, In derselben wird die sofortige Ausführung folgender Bedingungen verlangt: Entschuldigung dem französischen Consul gegenüber, Absetzung der bei dem Zwischenfall compromittirten Beamten und Untersuchung der Streitfragen zwischen den tunesischen Behörden und Lem Grafen Sancy., s parir, 7. Ja». Die Agence Hava« läßt sich a«S Tunis melden, daß der Bei von Tunis, um Zeinen Beweis seiner versöhnlichen und freundschaft lichen Gesinnungen für Frankreich zu geben, einen höher« Beamten des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten beauftragt hat, nach Pari« zu gehen, um die durch den Zwischenfall bezüglich de« Grafen Sancy hervorgrmfeuen Differenzen beizulegen. »Loudon, 7. Ian. Graf Beaconsfield ist au, einem heftigen Gichtanfall erkrankt. » Wien, 7. Ian. abend«. Nach einer Meldung der Politisches, Corrcspondenz au« Skutari (Albanien) findet heute in Zogai bei Skutari auf Veranlassung der Pforte eine Confrrenz zwischen Hussein-Pascha und den montenegrinischen Delegirten statt, in welcher wegen der Uebergabe von Podgoritza, Spuz und Zabljak an Montenegro, sowie wegen der Räu mung der von den Montcnegriyeru occupirten Küste Albaniens werhandelt werden soll. *Loudon, 7. Jan. Nach einer Meldung de« ReutersscheN Bureau au« Konstantinopel vom heu tigen Tage nehmen die Verhandlungen über den defi nitiven Friedenövertrag zwischen der Pforte und Rußland fortdauernd einen günstigen Verlauf. Man hofft, daß dieselben in der nächsten Woche beendet werden würden. Die Pforte hat keine Gegenvor schläge gemacht. LoustanUuopel, 6. Ian. Die Furcht de« Sul tan«, daß sein Leben von unmittelbarer Gefahr be droht sei, scheint jetzt ruhiger» Eindrücken gewichen zu sein. Seit nahezu Jahresfrist hat nämlich Sultan Abd-ul-Hamid wieder den speciellen Rayon seine« PalaiS überschritten und in Begleitung Khereddin-Pascha'S, OSman-Pascha's und Said-Pascha's, sowie eine» glän- zendeu Gefolge«, in den letzten Tagen mehrstündige Spazierritte unternommen. Die unerwartete Erschei nung de« Sultans hat bei der Bevölkerung einen sehr guten Eindruck gemacht. — Der KrieasMinister Mar schall OSman-Pascha hat eine» Armeebefehl erlassen, in welchem auSeinandergesetzt wird, daß eine gute Organisation di« erste Grundbedingung der Wehrkraft und Tüchtigkeit der Armee sei. Er kündigt ferner an, daß Ärmeeinspectoren ernannt worden seien, denen die Aufgabe zufalle, darüber zu wachen, daß jeder von er Oberleitung erlassene Befehl genau befolgt und 7 r Mch», «rch^agt^A jeden Zuwiderhandelnden mit unngchstchtlicher Strenge strafen werde. ' (H. T. B.) »isteugork, 7. Jan. Die Baumwollfabrik Harmony in Cohoe«, welche gegen 3500 Arbeiter beschäftigt, hat feit gestern infolge der gedrückten Ge schäftslage die Arbeitszeit auf die Hälfte herabgesetzt; ein Gleiches hat die Baumwollfabrik in Newburg gethan, in welcher circa 300 Arbeiter beschäftigt sind. sachlichen Kritik, welche an dem Schreiben de« Reich«- kauzler« vom 15. Dec. geübt worden ist. Daß die Organe einer bekannten Interessengruppe, welche seit Jahren unsere bisherige, arif eine gerechte Berücksichti gung der Erfordernisse de« Gesammtwohl« angelegte Handelspolitik als den verderblichen Ausfluß einer ab strakten Theorie zu diScreditiren bemüht gewesen ist, sich jetzt mit einem mehr oder weniger bedingten Halle luja einerseits und einer verdoppelten Verhöhnung de« „ManchesterthumS" andererseits begnügen würden, war vorherzufehen. Auch konnte es nicht ausfallen, daß diejenigen, welche eine vollständige Reaction auf alle» Gebieten unser« öffentlichen Leben« anstreben, ja selbst diejenigen, Äderen heißeste Sehnsucht auf die Wieder- auflösung K- jungen Deutschen Reicht« gerichtet ist, plötzlich aller Kritik vergaßen und sich in begeisterte Lobredner dö« Fürsten Bismarck umwandelten; denn so wenig immer sie selbstverständlich den Reichskanzler jemals als einen der Ihrigen betrachte» zu könne» hoffen dürfen, ihre Rechnung geht doch dahin, daß die neue Zollpolitik unter denjenigen Parteien, welch« da« weltgeschichtliche Werk de« Fürsten Bismarck iu un wandelbarer Treue unterstützt haben, eine Zersetzung, «ine Verwirrung bewirken werde, welche, wenn dereinst die kraftvolle Hand des heutigen Reichskanzlers dem Deutschen Reiche auf immer fehlen wird, der Zer? störungSarbeit «uff beste zu statt«» komme» müsse. Po» dieser Seite konnte demnach eine sachlich? DiScussion nicht erwartet .werden. Wohl aber durfte «in derartig« Anspruch an alle diejenigen gestellt werden, welche sich den Anschein geben, für da« Bismarck'sche Programm ohne jede wirthschaftliche oder politische Nebenabsicht lediglich um seiner schlechter? ding« überzeugenden Wahrheit willen einzylreten. Ay der Spitze dieser Kategorie von Anhängern peS Reichs kanzler« steht dje «Post»., Pie Weise, wie sie jeneff Anspruch zu genügen sucht, berechtigt zu hem Aus spruch, daß lrichtsertiger al» iu.chren AuSführungey eme FuchMentalfrage der BolkswirthschaftSpolitik wol yiemal» behandelt worden A Ihre ganze Vertheidi- igUNg de» jn Rede stehenden Programms reducirt sich auf die zwei Behauptungen: dieses Programm ist ver möge seiner Combination von Schutzzoll und Finanz- zoll ein Plan von bewundernSwerther Genialität, und: da« deßtsche Polk begrüßt diesen Plan al« da« un fehlbare Heilmittel gegen alle volkSwirthschastlichen Schäden. Was die erstere Behauptung anlangt, so ist gewiß recht seltsam, daß die «Post» von der „Ge nialität" absolut gar nichts bemerkte, als ganz der selbe Plan bereits vor zwei Jahren von einem schütz- zöllnerischcn Schriftsteller auf den Markt gebracht, auch nicht, al« er km letzten Frühjahre von dem Aus schuß der „Steuer- und Wirthschaft-reformer" deM Reichskanzleramt in aller Form unterbreitet wurde. Wäre er ihr damals beachttnswerth erschienen, man sollte denken, sie würde ihn in ihren zahlreichen Steuer reformartikeln wenigstens einmal einer Erwähnung gr- Stanley's erste Reise nach Afrika. Unter dem Titel „Wie ich Livingstone fand. Rei fen, Abenteuer und Entdeckungen in Centralafrika von Henry M. Stanley" (2 Bde., Leipzig, F. A. Brockhaus) «schien vor kurzem eine mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte versehene autorisirte deutsche Ausgabe de« ersten Reisewerk» Stanley'«. Dasselbe füllt nicht nur eine Lücke in der Afrika behandelnden Reiseliteratur a«S, sondern trägt auch in seiner subjectiven Färbung zum vollständigen Verständniß des sechs Jahre später geschriebenen Stanley'schen Hauptwerke«: „Durch den dunkeln Welttheil", sehr wesentlich bei und ermöglicht «s erst dem aufmerksamen Leser; sich ein recht klare« Charakterbild vom Verfasser zu Mdön. I» der geo graphischen Literatur dürften nicht leicht zwei Werke desselben Autor«, deren PublicationStsrmine. nur.etwa «in Lustrum auSeinanderliegen, aüfz'ufinden sein, welche in gleichem Grade sensationell und doch dabei" in ihrer ganzen Anlage und Ausführung so grundverschieden find. Letztere« ist eine Folge der merkwürdig rapiden Fortentwickelung de« Verfasser« von einem ideenreichen, mit scharfem Blick beobachtenden und mit großer Rou tine und Schnelligkeit Zeitungsartikel abfaflenden' Re porter zu einem durch die großartigsten Neiftn, durch die energischsten Studien und durch den vertrauten Umgang mit Koryphäen der Wissenschaft, vor allem mit Livingstone, tüchtig und gründlich ausgebildeten Geographen und vom Glück merkwürdig begünstigten Entdecker. Gerade durch diesen Contrast werden uns beide Werke doppelt interessant. DaS vorliegende Werk verdankt seine Entstehung eigentlich den gegen Ende des Jahre« 1869 die geo- graphische Welt aufregenden Gerüchten, vom Tode des berühmten, damals in Eentralafrika in den westlich vom Tanganikasee liegenden Gegenden verschollenen Livingstone, fern«r dem vor keinem noch so großen Geldopfer zurückschreckenden UntcrnehmungSgeiste des Eigenthümer« de« New-Jork Herald, James Gordyn Bennett juo., welchem auch da« Buch gewidmet ist. Hr. Bennett ließ Stanley, welcher damals Berichte über die Kämpfe in Spanien schrieb, im Octvber 1869 von Madrid nach Paris kommen und sagte ihm lako nisch: „Finden Sie Livingstone!" Vorher ließ er aber den gewandten Reporter noch einen „kleinen Abstecher" nach dem Suezkanal, der damals eingeweiht wurde, nach Oberägypten, Jerusalem, Konstantinopel, nach der Krim, dem Kaukasus, dem Kaspischen Meere und durch Persien nach Ostindien machen und seiner Zei tung aus allen ditsett Gegenden Correspondenzen ein senden. Stanley reiste danach über Mahx, von wo er einen schottischen Steuermann William L. Farquhar und einen arabischen Christenknaben Selim aus Jeru salem, der ihm als Diener und Dolmetscher später sehr nützlich wurde, mitnahm, nach Zanzibar, wo er Ende Januar 1871 anlangte. Hier lernte er, indem er seine Expedition mit größtem Eifer, doch ohne ihren eigentlichen Zweck zu verrathen, zu organisiren begann, bald einsehen, daß ihm Bücherweisheit gar nichts und selbst her britische Consul und Geschäftsführer vr. Kirk nur sehr wenig nützen könne. In den sehr inS Detail eingehenden Berichten über die Vorbereitung und Aus rüstung seiner Expedition tritt überall die Tendenz her vor, spätern Reisenden nützliche Winke zu geben, die er ja selbst hei der Organisation seiner ewig denkwür digen zweiten Expedition sehr geschickt benutzen sollte. Seine im ganzen 192 Seelen zahlende Expedition theilt er in fünf Karavanen, welche im Laufe deS Fe bruar und März 1871 von Bagamoyo aufbrechen und durch Ukwere, Ukami und Udoe zunächst nach Useauhha ziehen. Sehr bald häufen sich die Schwierigkeiten. Zwei prächtige Pferde erliegen den Stichen der Mä- bunga oder Pferdefliege, starke Tributzahlungen (Hongä) werden ihm von den Häuptlingen erpreßt, gefährliche Fieberanfälle lähnien tagelang seine jugeudfrische Energie, die er aber immer bald wiedererlangt, sodaß er auf seiner Weiterreise nach Ugogo, wenn die Wagogo sich gar zu frech herandrängen, sich mit Peitschenhieben Bahn briHt, die er auch gegen seine eigenen Leute, wenn sie nicht gehorchen wollen, nicht selten anwendet. Auch die Platzregen der Masikazeit bereiten ihm viel Noth; dennoch sehen wir Vie Expedition am Ende de» sechsten Kapitels Über Uyanzi glücklich in Unyänyembe und dessen Hauptort Kwihara ankommen. DaS siebente Kapitel enthält darauf, ebenso wie später das vierzehnte, eine Fülle geographischer, namentlich ethnographischer, bo tanischer, zoologischer und mineralogischer Bemerkungen. Das achte Kapitel führt uns dann vermittels emer Reihe meisterhafter Schilderungen in das central afrikanische Leben und Treiben in UnyanyembL ein und macht uns namentlich mit Tabora, der Hauptnieder lassung der Araber, bekannt. Hier begegnet uns auch zuerst der „schwarze Bonaparte Afrikas", Mirambo von Uyoweh, mit welchem sechs Jahre später Stanley noch Brüderschaft schließen sollte, hier trifft auch Stanley- die dem vr. Livingstone nachgesandte Karavane, welche-
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