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Deutsche allgemeine Zeitung : 12.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187911125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18791112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18791112
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-12
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 12.11.1879
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Deutsche Allgemeine Zcitmig «Wahrheit »ud Recht, Freiheit und Tesetz!» Telegraphische Depeschen 1213, 1353, Kirchen, dem hohen Werthe, welcher von der ganzen Nation, nicht nur den professionellen Politikern, zur Zeit auf 2049, 2088 k. auf den Sieg zu hoffen hätten, dafür bürgt nicht nur würde »sch «in anderer Die ^i»-«»o«»« Zahb «nd die treffliche Organisation ihrer belgische Armee würde sich dann in ihrer Gesammt der vierjäh- (2076-78) in Leipzig diesen beiden Mächten den Kampf jedenfalls nur im festen Vertrauen auf Frankreich aufnehmen können. bindungSlinien, sondern auch der Umstand, daß Ruß lands polnisches Gebiet, auf dessen Boden sich hinter Warschau an Weichsel, Bug und Narew der strategische Aufmarsch vollziehen müßte, im Norden, Westen und Süden von preußischem und österreichischem Gebiet vollständig umfaßt ist. Sobald Warschau in die Hand der Alliirten gefallen, würde mit jeder Etappe, um welche diese auf dem Wege nach Smolensk und Moskau vorschritten, ein neuer wichtiger Eisenbahnknoten ver loren gehen, die Verbindung Petersburgs und de» Weitern Nordens mit dem südlichen Kriegsschauplätze würde also mehr und mehr unterbrochen werden. Man wird nun fragen: Wie aber, wenn Frank reich mit der Zeit doch weiter fortschreitet oder gar Streitkräfte, die überaus günstige Lage ihrer rück wärtigen, die reichsten Gebiete erschließenden Ver ¬ halten, ohne mehreremal hinauszugehen und frische Lüft zu schöpfen. Als wir uns am nächsten Morgen l der Gfletz- aldbriesen der worden sind, ,d 7 der Se- i«lo»snng von nd Leistungen Schuldbriefe Mitwoch, 12. Nsvembn lkw» Inserat« sia» -n die «kprdltt,» 2«serli«»»»ebilhr ftr »je Spaltenjette w Wv „ter w Pf. ' Weststraße, nst. Stein», end. Bahnt, 'elegrapheo- agesdienst.) lng («ans- aern RSnme ierinspecter. zeöffnet von »Uhr. einzutauschen, zu welchem Zwecke er drei geschlachtete Rennthirre mitbrachte. Unser Verdruß über die nicht ausgeführte Briefbeförderung und meine Abneigung gegen das in Frage stehende Zahlungsmittel — ich bot ihm vergebens Halbimperiale und Metallrubel an Stelle deS Branntweins — machte den Empfang dies mal minder herzlich, und er verließ uns deshalb bald wieder. Erst am 9. Febr. 1879 hörten wir wieder von ihm. An diesem Tage erschien nämlich sein Diener oder Sklave auf dem Schiffe und berichtete, er sei in zehn Tagen von Markowa hcrgekommen, waS auf den Tag ungefähr 90 Kilometer auSmachen würde. Seiner Angabe nach war Menka mit dem Briefe nach Ja kutsk gereist, eine Mittheilung, die uns mit großer Freude erfüllte. Ich hatte eS nämlich bereits als gewiß angesehen, daß die Briefsendung mislungen sei, und hatte daher alle Ueberredungskünste aufgeboten, welche daS Schiff in Gestalt von Gewehren, Pulver, Kugeln, Fleisch, Getreide, Hemden und Branntwein in sich barg, um einige Eingeborene zu veranlassen, die Lieutenants Nordquist und Bove nach Markowa oder Nischny-KolymSk zu fahren. Die Unterhand lungen gediehen auch anfänglich ganz wohl; die Leute begehrten und erhielten Vorschuß, als aber die Reise angetreten werden sollte, weigerten sich Pie Tschuktschen bald unter diesem, bald unter jenem Vorwande; ent weder war eS zu kalt oder zu dunkel, oder es fehlte an Futter für die Hunde. Diese Unterhandlungen wird, ist die ganze Stimmung des Landes und seine innere politische Lage gegenwärtig keineswegs dazu an- gethan, um eS im Vertrauen auf Rußland, über dessen militärische Kraft sich niemand Illusionen hingibt, eine sofortige Kriegserklärung wagen zu lassen. Deutsch land müßte sich allerdings jederzeit auf das Eingreifen Frankreichs gefaßt halten, über eine vollständige Siche rung seiner Grenzen aber würde eS nicht hinauszu gehen haben. Um aber die Vogesen — die deutschen Thermopylen, wie Friedrich der Große sie genannt — ausreichend zu schützen, um Straßburg und Metz stark zu besetzen, um die strategische Barriere des Rheins, die stärkste der Welt, mit allen erforderlichen Streit kräften auSzustatren und hinter dieser gewaltigen Ver- theidigungslinie die nothwendigen Reservecorps bereit zu halten, wird kaum die Hälfte der deutschen Wehr kraft aufgewandt werden dürfen; von der Feldarmee würde zu diesem Zwecke wol nur der dritte Theil (sieben ArmeecorpS) erforderlich sein, da hier Neu formationen und Landwehren in bester Weise Verwen dung finden könnten. Man hat unsere kriegerische Lei stungsfähigkeit bisher nur in der Offensive kennen ge lernt; was wir in der Defensive zu leisten vermöchten, würde die Welt in noch höheres Staunen setzen. Auf ein bis zwei Jahre wäre mit jenem Aufwande von Kräften jedenfalls volle Sicherheit geschaffen. Sollte Frankreich den Entschluß fassen, den Weg durch Belgien einzuschlagen, um zur Offensive vorzugehen, dann tirt werd« Merken auf- Mg gewei- heit in das großartige verschanzte Lager von Ant werpen zurückziehen, hier aber würde sich ein englisches HülfScorpS zu ihr gesellen und die französische Armee würde sich auf dauernde Stöße in Flanken und Rücken gefaßt halten müssen; ihre Verbindungen blieben un ablässig bedroht. Ehe also Antwerpen und mindesten» Köln erobert wären, könnte sie weitere Fortschritte nicht wagen. Die kolossalen Ziffern, welche der fran zösische HeereSorganisationSplan aufweist, fallen hier weniger ins Gewicht, da die Massenaufgebote Frank reichs vornehmlich nur für die eigentliche Landeöver- theidigung berechnet sind. Aehnlich wie Deutschland gegen Frankreich würde Oesterreich sich nöthigenfalls gegen Italien zu decken haben. Mehr als ein Drittel seiner Feldarmee würde >eu nebst den nerhalb eine« an gerechnet, dagegen den n Zinsen bi« ihrigen Zeit. NonatS vom ltchen au«ge< Iu«loosung»- ckzahlung ge- lämkich: 1898, 19U, t152; immnng g,- au-gelooste eS zum Schutze der gewaltigen Vormauer, welche die Alpen an seiner südlichen Grenze bilden, nicht aufzu wenden haben. Hiernach blieben also volle zwei Drittel der gesammten deutschen und österreichischen Streit kraft — nicht weniger als 700000 Mann geschulter Feldtruppen — gegen Rußland verfügbar. Bringt man da» in Vergleich zu dem, was die schwache Türkei den Russen entgegenzusetzen vermochte, und erwägt man, mit welchen Opfern und Anstrengungen ihr ge genüber Rußland seine Siege erkaufen mußte, so er scheint die den verbündeten Mächten im Osten dro hende Gefahr wahrlich nicht groß. Nun aber würde Rußland keineswegs einzig mit Deutschland und Oesterreich zu rechnen haben. Der glühende Haß der Rumäne» würde im Süden sofort die Kriegsfackel entzünden, außerdem aber würden die Slawen in Bulgarien ihr einheitliches großes Reich aufrichten wollen, und Rußland würde unmöglich um hin können, ihnen Schutz zu gewähren. Der Krieg auf der Balkanhalbinsel, wo ja ohnedies die einzigen, ernstlich ins Auge gefaßten politischen Ziele Rußland« liegen, würde daher alsbald entbrennen, die Türkei würde selbstverständlich eingreifen und wol auch nach Kaukasien die Kriegsfackel hinübertragen. Außerdem aber kommt noch England, dieser gewaltige Factor, in Betracht. Naturgemäß würde dasselbe bei einem sich also entwickelnden Kriege auf der Seite Deutsch lands und Oesterreichs stehen. Beschränkte eS sich an fänglich darauf, uns beim Schutze unserer Nordküste seine Hülfe zu leihen — was ja schon in seinen han delspolitischen Interessen liegt —, so würde es, sobald sich der Kampf auf der Balkanhalbinsel erweiterte, gewiß keinen Anstand nehmen, vollständig in die Action einzugreifen, dann aber auch alles aufbieten, Rußland in Asien Schwierigkeiten zu bereiten. Nach alledem ist anzunehmen, daß Deutschland und Oesterreich sich nur auf eine gewisse Zeit hinaus an der Weichsel mit der gesammelten Hauptmacht Rußlands zu messen haben würden. Daß sie hier hatten somit keinen andern Erfolg, als uns mit einer! erhoben, brachte uns die Wirthin zum Frühstück erst der weniger angenehmen Seiten deS Tschuktschen- ! Seehundsfleisch und Speck mit einer Art Sauerkohl au« charakterS bekannt zu machen, nämlich mit der gänz- Weidenblättern, hierauf SeehundSlebcr und schließlich lichen MiSachtung dieser sonst vortrefflichen Wilden gegen SeehundSblut — alles gefroren. Der neueste Bericht des Professors Nordenskjöld. (Fortsetzung au« Nr. 260.) AuS Lieutenant Hovgaard'S Bericht, der haupt sächlich die Topographie des durchreisten Landstriches umfaßt, null ich Folgendes mittheilen über die Aus dauer der Tschuktschen und deren Hunde: „Während der Hinfahrt, die 21 Stunden währte, eilte Menka'« Sklave unausgesetzt vor dem Schlitten dahin, und selbst als wir eine Ruhepause machten, war er be schäftigt, die Spur aufzusuchen» die Hunde zu be wachen rc. Nachdem wir das Lager erreicht,'hatten, schlief er nicht, und war doch frisch und munter wäh rend der Fahrt des nächsten Tages. Während der ganzen Zeit hatte der Man» nicht daS Geringste an Spirituosen zu sich genommen, da derselbe, wie mir Menka ausdrücklich erklärte, sonst nicht im Stande gewesen wäre, das Laufen auszuhalten. Statt dessen kaute er eine unglaubliche Menge Taback. Di« Hunde wurden während der ganzen Zeit nicht einen Augen blick auSgespannt; am Morgen lagen sie und schliefen vor den Schlitten, vom Schnee halb bedeckt. Wir sahen nicht, daß die Tschuktschen ihnen irgendwelche Nahrung reichten; das Einzige, waS sie zu sich nah men, waren gefrorene Abfälle von Füchsen und an dern Thieren, die sie im Vorbeifahrcn aufschnappten. Gleichwol ließ sich selbst am letzten Tage durchaus keine Abnahme ihrer Zugkraft bemerken." Am 18. Oct., da wir Menka bereit« in Mar kowa glaubten, erhielten wir erneut seinen und seines Schwiegersohnes Besuch. Er sagte, eS mangele ihm an Feuerwasser, und er sei gekommen, solche» bei un» ein gegebenes Versprechen und deren vollen Talleyrand'- schen Auffassung betreffs deS Gebrauches der Sprache. Diese Unterhandlungen veranlaßten schließlich Lieu tenant Nordquist zu einer Ausfahrt in einem Hunde schlitten behufs Aufsuchung eines jener Eingeborenen, welcher Vorschuß für die Fahrt nach Markowa ge nommen hatte, aber seiner Verpflichtung nicht nachge- kommen war. Ueber diese Fahrt berichtet Lieutenant Nordquist, welcher dabei in den Ort Pidlin kam, vier am östlichen Strande der Koljutfchinbucht aufgeschla gene Zelte mit etwas über 20 Bewohnern, Folgende«: „Ich wurde außerhalb der Zelte von den Bewohner» empfangen und zu Tscheptscha'S Zelt geführt. Tscheptscha versprach, im Februar mit mir nach Anadyrs! fahre» zu wollen. Mein Wirth hatte eine Frau und drei Kinder. Die Kinder wurden während der Nacht völlig entkleidet, die Erwachsenen trugen kurze Höschen, der Mann aus gegerbter Thierhaut, die Frau au» Zeug. In der drückenden Hitze, die durch zwei während der ganzen Nacht brennende Thranlampen erhalten wurde, wäre eS auch schwer, mit der dichten RennthierfelL- kleidung angethan zu schlafen. Doch benutzten die Schläfer Rennthicrfelle als Decken. Da hier außer der Hitze auch «in erschrecklicher Gestank herrschte — die Tsckuktschen verrichten ihr« natürlichsten Bedürf nisse im Schlafzimmer — konnte ich eS nicht auS- stulat mit großer Majorität abgelehnt. *w»en, 10. Nov. Meldungen der Politischen Correspondenz. Au» Cettinje: „Der Adjutant des Fürsten Alexander von Bulgarien, Major Oluvjeff, ist hier eingetroffen und hat ein eigenhän diges Schreiben deS Fürsten Alexander an den Fürsten Nikita überreicht. Dem Vernehmen nach hat der Fürst Alexander seinen Besuch in Cettinje für nächste» Früh jahr in Aussicht gestellt." — AuS Belgrad: „Zwi schen Italien und Serbien ist eine Consularcon- vention abgeschlossen worden, nach welcher Italien auf die Capitulationen verzichtet, welche bisher mit Ser bien bestanden." * UcuZork, 9. Nov. Der Dampfer Arizona ven der Guionlinie stieß auf der Fahrt von Neuyork nach Liverpool am Freitag Abend gegen einen Eisberg und erlitt eine Beschädigung am Bug. Derselbe ist heute bei Saint-JohnS auf Neufundland angclangt. Personen sind nicht beschädigt worden, auch die La dung ist unversehrt geblieben. * London, 10. Nov. Ein Privattelegramm aus Valparaiso meldet die Einnahme von Pisagua (an der peruanischen Küste) durch die Chilenen. * Parts, 10. Nov. Hier eingegangene Nachrichten bestätigen, daß der peruanische Hafen Pisagua (zwischen Jquique und Arica) von den Chilenen ge nommen worden ist. Die Peruaner leisteten tapfern Widerstand und verloren gegen 500 Todte und Ber- tvundetr. Eventualitäten. In einer militärisch-politischen Betrachtung erörtert die Schlesische Zeitung die Chancen, welche ein Krieg Rußlands, Frankreichs und eventuell Italiens gegen Deutschland und Oesterreich in sich tragen würde: „Von vornherein muß die Voraussetzung gelten, daß Rußland eS nicht mit Deutschland allein, sondern mit Deutschland und Oesterreich zu thun hätte; denn ein eroberndes Vorschreiten Rußlands an der Weichsel (nur von Warschau aus könnte der Vorstoß erfolgen) würde Oesterreich selbst dann nicht dulden können, wenn es nicht mit Deutschland ein Defensivbündniß abgeschlossen hätte. Rußland seinerseits würde mit ken schon im Jahre 1871 einer Erörterung unterzogen, freundschaftliche Annäherung an England gelegt die damalige Kammer habe jedoch das geforderte Po- . - . - - - Hten. ard Meiß- Seyfert. v Trenl- ßenfelS mit im ich el i» Pt. — Hr. frl. Rosalie r t in Frei- »renberg — Hin. Sohn. — resden ein i in Leipzig »u in keip- Hochlitzer f. Waise- ist. Apgust Margarethe ör. Restau- Leipzig. - tann Ernst >e. — Hr. mdnitz. — e l in Leip- u in Leif- der, geb. talie verw. »r. 265. Leipzig. —«4. DK ei» ^.ljOrlt« I«. »W. >0« ei»,eiu« «tu»»« "Vt- . . - . ! Darf e» nun auch als zweifellos gelten, daß Frank- * Lunchen, 10. Nov. Die Abgeordnetenkam- ^ich, sobald Deutschland gegen Rußland im Kampfe mer erledigte heute dle EtatSnachwelsungcn der Mmi- stände, den rechten Moment erspähen würde, um zur sterien des Innern, der Finanzen und der Justiz. Ge- Verfolgung seiner eigenen Zwecke in die Action ein- legentlich der Nachweisung über daS Gese^ zugreifeu, so steht eS doch heute ebenso außer jedem blatt wurde vom Abg. SchrlS die Gründung eme» Zweifel, daß Frankreich über diese Grenze hinaus keine StaatSanzeigerS m Anregung gebracht, wie er m allen Verpflichtungen übernehmen wird. Ganz abgesehen von übrigen Staaten gebräuchlich ser. Der Minister deS - - — . -- " " — Innern erwiderte, die Regierung habe diesen Gedan-
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