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Deutsche allgemeine Zeitung : 21.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187911212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18791121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18791121
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-21
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 21.11.1879
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Ur. L73. Leipzig. U,«ch. Preis ^»„rr-lich e«.w«. >»« ei»,el« «»,»«» DmW Mgmtmc Zeitung. »Wahrheit uud Recht, Freiheit uud Gesetz!» Freitag, St. Nvsemter 187v- Zaseratr s»d «» die Expedit»»» iS Xeipji, »» ft»«». 2»serti,»»,ebNtzk Pl« di« Lp«lit»,etl« »» W, »»ler Ei»geft»dt »» Pf. Wegen des Bußtages erscheint die nächste Nummer Sonnabend, SS. November, nachmittags 4 Uhr. Telegraphische Depeschen. * Frankfurt a. M., 19. Nov. Dem Vernehmen nach hat der Oberbürgermeister Miquel in einem vnterm 16. No», «us Osnabrück an das Stadtver- ordnetencollegium gerichteten Schreiben demselben an gezeigt, daß er die Präsentation und eventuell das Amt eines hiesigen ersten Bürgermeisters annehme. * Posen, 19. Nov. Nach soeben eingegangener Nachricht aus Warschau ist wiederum die Rinderpest in Stadt und Kreis Warschau heftig auSgebrochen. In der Alexander Zitadelle sind 8, im Kreise War- schau auf Gut Sluzewicz 120 Stück Rindvieh sofort getödtet. Im Kreise Sochaczewo grassirt die Seuche ebenfalls. * Wien, 19. Nov. Der ehemalige Minister des Innern Frhr. v. Lasser ist heute gestorben. *Lom, 19. Nov. Cairoli und Depretis haben sich, wie verlautet, hinsichtlich des Programms für ein neues Cabinet dahin geeinigt, daß sich dasselbe die Abschaffung der Mahlsteuer, die Revision des Budgets und die Vorlegung eines Wahlreformentwurfs zur Aufgabe zu mache» habe. Eine weitere Ver tagung der Kammer gilt für wahrscheinlich. * Arüssel, 18. Nov. Unter der der Kammer vor- gclegteu Correspondeuz mit dem Batican ist besonder- eine nnterm 17. März d. I. vom belgischen Geschäftsträger beim Heiligen Stuhl an den Minister Frere-Orban gerichtete Depesche hervorzuhebcn. In dieser Depesche heißt rS: Der Inhalt Ihre« Telegramm« vom 26. Febr. d. I. hat ans den Staat-secretär Nina einen lebhaften Eindruck ge macht. Derselbe äußerte: Die Bischöfe sind unabhängig, der Papst richtet nur in Ausnahmsfällen eine Bemerkung an sie, e« kann daher keine Intervention von feiten de« Papste« stattfinden, wenn es sich um Lollrctlvacte von Episkopaten handelt und wenn der Zweck dieser Acte die Opposition gegen ein Gesetz ist, dessen Folgen für den Ein fluß der Kirche v»n Rachtheil sein komweew Wir tz»h«-d«r belgischen Regierung bereit« den Bewei« gegeben, daß wir den Eoufiict nicht noch zu erschweren wünschen, indem wir den Bischöfen keinerlei Unterstützung augedeihen lassen, aber wir können selbst nicht einmal den Schein annehmen, al« ob wir da« Verhalten der belgischen Prälaten auch nur in- direct und in Bezug , auf die Form — so bedauerlich die selbe auch sein möge misbilligten. Der belgische Geschäftsträger bemerkt dabei, man dürfe sich durch die Aeußerungen Nina's nicht ent- muthigen lassen, müsse denselben vielmehr bitten, der Depesche des belgischen Ministers weitere Beachtung und weiteres Nachdenken zu schenken, und fügt hinzu, in einer neuerlichen Besprechung sei der Staatssecretär Nina — dank den Nathschlägen des Papstes selbst — von seiner ersten Ansicht zucückgekommcn und habe die Nothwendigkeit eine- Vorgehens deS Heiligen Stuhles anerkannt, damit die Geister beruhigt und Gefühle der Mäßigung eingeflößt würden. Nina habe sich noch nicht entschieden über den Modus, welchen er für sein Handeln anzuwenden gedenke, indeß glaube er (der Geschäftsträger), daß der Nuntius Vannutelli den Auftrag erhalten «erde, den belgischen Minister von seinen Schritten bei de« belgischen Prälaten in Kennt- niß zu setzen. * Petersburg, 19. Nov. Gegenüber den der «Neuen Zeit» von ihrem pariser Correspondenten über seine Unterredung mit Lord Dufferin tele- graphirten Mittheilungeu, wonach der letztere gesagt habe, „England bedürfe zur Erfüllung seines Orient programms keines besondern Einvernehmen« (outonle)" und „der Friede läge in der Hand deS Fürsten Gort schakow", erklärt die Agence russe, der englische Bot schafter habe derartige Aeußerungen nicht gethan; der selbe habe dem Correspondenten nur mitgetheilt, daß er in Petersburg noch einige Tage vor der Ankunft des Kaiser« eintreffeu werde und ihn im übrigen be züglich Auskunft über andere von ihm berührte poli tische Fragen an die maßgebenden russischen Stellen verwiesen. * Petersburg, 19. Nov. Dem Vernehmen nach wird der diesseitige Botschafter in Berlin, Hr. v. Oubril, etwa Ende nächster Woche hier erwartet. Derselbe wird bis zur Anwesenheit Sr. Maj. des Kaisers hier bleiben. *Loustantinopet, 18. Nov. In der gestrigen Sitzung der türkisch-griechischen Commission hielten die Türken fest, daß die griechische Linie die eigentliche Nordhöhe beider Thäler (Calamas und Pe- neuS) überschreite, dagegen würden dieSüdhöhen größten- theils eine zweckentsprechende Grenze bilden. Die lange Debatte blieb resultatlo«. (Wiederholt.) * Washington, 19. Nov. Der von dem Schatz meister Gilfillan erstattete Jahresbericht constatirt eine Abnahme des Notensaldos des Schatzamtes, die infolge der Ankäufe von Silberbarren zum Zweck der MAn^au-Mgung «mgr»t«tku sei: Diese Artkäuse würden dazu führen, daß das Saldo de« Schatzamtes fortan eventuell ausschließlich in Silber bestehe. Angebliche russische Truppeuauhäufungen an der deutschen Grenze. * Leipzig, 20. Nov. Während die Magdeburgische Zeitung, wie wir gestern telegraphisch mittheilten, die Nachrichten über russische Truppenanhäufungen an un serer Grenze als unbegründet bezeichnete, schreibt man der augSburger Allgemeinen Zeitung aus Berlin vom 16. Nov.: „In demselben Augenblicke, wo der Groß fürst-Thronfolger von Rußland nebst Gemahlin hier eintrifft, bringt die Kölnische Zeitung als Antwort auf einen Artikel des Journal de Saint-PcterSbourg eine ziffermkßige Bestätigung der Nachricht, daß zur Zeit der Zusammenkunft in Alexandrows eine auffallende Concentration von russischen Truppen an der preußi schen Grenze stattgefunden habe. Ob die angeführten Ziffern exact sind, mag dahingestellt bleiben; die That- sache der Truppenanhäufung ist aber auch so über jeden Zweifel erhaben, nachdem, wie in diplomatischen Kreisen zur Genüge bekannt ist, Fürst Bismarck in dem viel fach erwähnten Memorandum über die diplomatische Lage, welches er zu Anfang September dem Kaiser vorgelegt hat, gerade jene militärischen Maßregeln der russischen Regierung als Beweis der gegen Deutsch land feindlichen Absichten derselben angeführt hat. Daß Rußland damals die Absicht gehabt habe, Deutschland anzugreifen, ist allerdings nicht behauptet worden. In Petersburg schmeichelte man sich mit der Hoffnung, die bloße Demonstration werde genügen, die deutsche Po litik zu beeinflussen und von Oesterreich abzudrängeu, sodaß dieses sich genöthigt sehen werde, auf die Be setzung von Novibazar zu verzichten. Die Wirkung war bekanntlich die entgegengesetzte: Fürst Bismarck sah iu dem Verhalten Rußlands den Beweis, daß Deutschland auf diese Macht nicht rechnen könne, und schloß sich nun um so fester an Oesterreich an. Von dem Augen blicke an, wo Oesterreich uud Deutschland sich dahi» verständigten, daß eS im beiderseitigen Interesse liege, nicht nur die Ausführung der auf die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel bezüglichen Stipulationen de« Ber liner Vertrags, sondern auch die Aufrechterhaltung der dadurch geschaffenen Zustände zu garautiren, blieb Ruß land nichts übrig, als entweder in der Isoliruug zu verharren oder seinerseits die Bestimmungen deS Ber liner Vertrags als bindend anzuerkennen. Will mau das den Beitritt Rußlands zu dem deutsch-österreichi- schen Bündniß nennen, so ist dagegen nichts einzu wenden. Der Besuch deS Großfürsten-Thronfolger in Wien und Berlin kann gar keine andere Bedeu tung haben, als jene Wendung der russische» Politik zu declariren." Inzwischen hat auch die unweit der russische» Grenze erscheinende Posener Zeitung entschieden er klärt, daß von solchen Truppeuauhäufungen — wenig stens jetzt — schlechterdings nichts zu bemerken sei. Ein anderes Blatt, die Westfälische Zeitung, be streitet weniger die Nichtigkeit der Nachricht als deren Bedeutung. Ihr wird aus Berlin geschrieben: „Ge rade in den Kreisen, die derartige Nachrichten am meisten interessiren sollten, nämlich in militärische», wird diese Behauptung (der Kölnischen Zeitung) am allergleichgültigsten hingcnommen. Ma» schließt dar aus, daß den behaupteten russischen Truppendisloca- tioncn, selbst wenn dieselben sammt und sonders that- sächlich begründet sein sollten, in unsern auch nicht das Geringste übersehenden und nichts geringschätzenden militärischen Kreisen keinerlei militärische Bedeutung Ler neueste Bericht des Professors Nordenskjöld. (Fortsetzung au« Nr. 269.) „Es ist eine alte Redeweise, daß SeeeiS kein Salz enthalte. Das ist richtig und auch nicht richtig. Wiederholte Versuche, die sowol von anderer Seile als auch von dieser Expedition angestellt wurden, haben gezeigt, daß neugefrorenes Eis allerdings Salz enthält, während alte- EiS aus Eisbergen völlig salz frei ist. Die Ursache dürfte darin zu suchen sein, daß da- Meerwaffer beim Uebergang vom flüssigen iu den festen Zustand einen Theil seines Salzgehalts an sich hält, daß dieser aber durch stärkern Frost aus seiner Verbindung mit dem Wasser gelöst wird und dann, da er schwerer ist als die ihn umgebenden ge frorenen Wassertheilchen, sich durch diese nach unten und außen hindurchfrißt. Durch diese Thätigkeit des Salzes und durch den Einfluß der Sonnenstrahlen im Sommer bilden sich im Innern des PolareiseS zahl lose kleine mit Wasser gefüllte Höhlungen, denn der Raum, den das Salz einnahm, ist frei und nur das Wasser ist geblieben. Diese Höhlungen füllen sich aber allgemach durch von oben herabsickerndeS Wasser. So lange ein so innerlich zersetzter Eisberg nur mäßiger Kälte begegnet, bleibt er unversehrt, sobald er aber einem hohen Kältegrade ausgesetzt ist, wird das in seinem Innern enthaltene Wasser zu Eis erstarren, und da Wasser im gefrorenen Zustande einen größern Raum beansprucht als im flüssigen, wird eS sich mit Gewalt Bahn brechen und die fesselnde äußere Hülle sprengen. Während der Ueberwinterung der Vega sahen die Mitglieder der Expedition verschiedene Eis berge, aus denen in dieser Weise gewaltige Stücken herauSgesprengt waren. Magnetische Beobachtungen konnten wir leider nicht vom Schiffe aus anstellen; zur Beobachtung des Erdmagnetismus mußten wir festes Land unter den Füßen haben. Wir waren daher genöthigt, ein Beob achtungshäuschen am Lande zu errichten, und zwar, da eS uns an Holz fehlte, aus dem hier üblichen Baumaterial — Schnee und EiS. Da eS keine Klei nigkeit war, in Kälte und Schneesturm allstündlich vom Schiffe nach dem anderthalb Kilometer entfernten EiS- häuSchen zu gehen, so theilten sich die mit den Beob achtungen betrauten Personen in vier Wachen, von denen jede sechs Stunden in dem Häuschen verweilte, jedenfalls auch kein Spaß, wenn man bedenkt, daß das Quecksilber in demselben für gewöhnlich etwa 12 Grad, in einzelnen Fällen aber bis zu 17 Grad Kälte anzeigte." AuS seinen Beobachtungen des Nordlichts, welche er am Winterlager der Vega unter sehr günstigen Umständen hat anstellen können, glaubt Professor Nordenskjöld den Schluß ziehen zu dürfen, daß selbst in solchen Jahren, wo die wenigste Lichtentwickelung stattsindet, sich ein einfacher, doppelter oder dreifacher Lichtkranz beständig um eine zwischen dem magnetischen Pole und der Erdachse belegene Stelle zieht, von denen das in entferntern Ländern als Nordlicht bekannte Aufflammen und Strahlenwerfen ausgeht. Hr. Nor denskjöld verweist die sich dafür Jntcressirenden auf einen der schwedischen Akademie der Wissenschaften ein- gesandten, mit Karten und Zeichnungen versehenen Bericht, in dem er seine Beobachtungen niedergelegt und seine Ansichten darüber entwickelt hat. Die Ergebnisse der Untersuchungen deS Thier- und Pflanzenlebens sind als um so befriedigender zu be zeichnen, als es das erste mal ist, daß sie in so aus gedehnter Weise von einer wissenschaftlichen Expedition an dieser Küste unternommen wurden. Auch dies« Ergebnisse werden später veröffentlicht werden. WaS nun den Hauptzweck der Expedition betrifft, die Erforschung eines HandelswegeS längs der sib« rischen Nordküste in das Stille Weltmeer, so meint Professor Nordenskjöld, könne er die Frage, ob die Reise, welche die Bega soeben vollendet, in jedem Jahre wiederholt werden könne, weder mit einem un bedingten Ja noch mit einem unbedingten Nein beant worten. Er könne seine Erfahrungen nur dahin zusammenfaflen: 1) Der Seeweg vom Atlantischen nach dem Stille» Ocean längs der sibirischen Nordküste kann oft wäh rend einiger Wochen von einem dazu geeigneten, mit erfahrenen Seeleuten bemannten Dampfer zurückgelegt werden, doch kann dieser Weg in seiner Gesammtheit, soweit die Verhältnisse im sibirischen Eismeere bisher bekannt sind, schwerlich von wirklicher Bedeutung für den Handel werden. 2) Man kann jetzt schon erklären, daß der Be nutzung der Seeverbindung zwischen Ob-Ienisei und Europa als HandelSweg keine Schwierigkeiten im Wege stehen. 3) Wahrscheinlich ist die Sceverbindung zwischen Jenisei und Lena und zwischen Lena und Europa gleichfalls als HandelSweg verwendbar; doch dürfte
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