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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.09.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070927020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907092702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907092702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-27
- Monat1907-09
- Jahr1907
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t: 1 Rr. 2«8. L«1. J«-r«. Leipziger Tageblatt. zum Gebeimen Rcgierungsrat und Vortragenden Rat in der Abteilung nir das stöbere Nnterrichtswcscn ernannt. Seit Juli 1898 ist er Gc- brimer Oberregierungsrat. Dr. Schmidt ist im Nebenamt Mitglied des Kuratoriums der Königlichen Bibliothek und der Hofapotheken- kommiffion, sowie rechts- und verwaltungskundiges Mitglied des Senats der Akademie der Künste. Er ist ein Sohn des ehemaligen Präsidenten des brandenburgischen Konsistoriums, Wirkl. Geheimen Rats v. Albrecht Zchmidt. 5k. Tarifeiniqurig im sächsisch-thüringischen Tteinsetzgetnerbe. Der sächnsch-ilniringische Arbeitgeberverband im Steinsetzgewerbe hat in einer Sitzung in Gera mit dem Borstand des Verbandes der Stein- setz r, Psi '.stcrer und Berufsgenossen Deutschlands für da» Gebiet des Arbeitgeberverbandes einen bis 1910 gültigen einheitlichen Lohn- taris au'gestellt. Alle z. Z. herrschenden Streiks (z. B. in Werdau, Reichenbach, Gera, Auerbach, Falkeastein rc.) wurden dann für anf- gehoben erklärt. » Kleine Nachrichten. Ans Essen wird gemeldet: Der bekannte Kammer- zienrat Emil Girardet Zriiungsvcrteger und Vuchsruckereibesitzer, hat dem slättischen Museum 50000 Mark für Neuanschaffungen überwiesen, außerdem tat er beinselbeu eia Gemälde von Eduard von Gebhardt, Christus auf dem .cere darstellend. in gleichem Werte zum Geschenk gemacht. — Für Sachsen« AAiniar-Eiienah und Sstwarzburg-LonderShaujen wird vom 1. Oktober ab rin neues sozialdemokratisches Blatt, rin Ableger der Erfurter..Tribüne", inner dem Titel „Thüringen" erscheinen. Ausland. * T.utschland und Frankreich. „Corriere della Sera" (Mailand) kom mentiert die Nackrickt des „Daily Telegr.* * über eine deatsch-franzö- ücke Annäherung, daß Deutschland nicht beabsichtige, Frankreich in Marokio Schwierigkeiten zu bereiten, salls Frankreich sich innerhalb der Grenze der Alle von Algeciras kalte. DaS Blatt versichert, der Wunsch Deutschlands sei es, nicht nur eine Verständigung mit Frankreich über Marokko kcrbeizusühren, sondern Deutschland wünsche auch eine Verständigung mit Frankreich über alle übrigen politischen Fragen. Soll'e Frankreich diesen Wünschen nicht entgegenkoinmen, so werde die jiainösische Politik in Marokko zu kenem besricdigenden Ergebnis kommen. — Dieser telegraphisch mitgeteilte Artikel >st seine Draht- Koüen nickt wert. Daß Deutschland Frankreich kein« Schwierigkeiten macht unter der Bedingung, daß die Gallier sich innerhalb der Ver- tragogreuzcn kalten, ist so se'bstvcrständlich, daß eS anszu'prcchen zur Albernheit wird. Natürlich ist Deutschlands Vertragstreue also nicht von e ner Verständigung „über alle übrig-n politischen Fragen ab hängig", wie der Italiener im Widerspruch mit seinem eigenen Vorder sätze lasest. * Tie Terminen. AuS dem Haag wird gemeldet: Das in der l einigen Sitzung der dritten (Seekriegs») Kommission einstimmig mit unbe- deiuenden Reserven angenommene Reglement über die Seeminen enthält als wichtigste Bestimmung den Satz, daß nur solche Ankerminen ver wendet werden dürfen, die sofort unschädlich werden, wenn sie sich losreßen. * v. Iswolsky. AuS Wien wird gemeldet: Die gestrige Unter redung des ruisiichen Ministers des Aeußern Iswolsky mrt Baron v. Aebrenthal batte einen sehr herzlichen Charakter. Die Konferenzen der beiden Staaismänner werden nach der Rückkehr Iswolskys aus Buchlau fortgesetzt werden. Infolge der Ankunst des Großfürsten Wladimir in Wien wird Iswolsky seinen Aufenthalt verlängern und laum vor dem 1. Oktober abreisen. * Wahlrrform in Nieder - Oesterreich. Im uiederösterreickischen Landtag sind gestern, trotzdem Dr. Lueger in letzter Stunde im Parla ment erlchieu und dem Geßmannscken Antrag der Wablreform Oppo sition machte, iu einer einzigen Sitzung alle vier Gesetze über die Reform des Wahlrechts im Sinne der Anträge der Antisemiten angenommen worden. Auf Silberers Antrag bekam die Stadt Wien zehn Stimmen mehr (48 gegen früher 38). Einschließlich der Virrlstimmen der Rek toren und der HanvelSkammerpräsidenien hat Wien von 127 Stimmen 53. Für Wien gilt daS allgemeine Wahlrecht ohne die Bedingung der Zuüänvigkeit mit der Seßhaftigkeit von drei Jahren. Für yge Land gemeinden bleibt die Pflicht der Zuständigkeit, worin der Ünterschied zwischen Stadl und Land besteht. Die angenommene Wahlresorm be deutet die Majorisierung der städtische» durch die ländlichen Interessen. * Tie Unterwerfungen Marokkanischer Stämme. Die französische Regierung erhielt eine Depesche von Admiral Philibert, nach der die Abgesandt n der vier Stämme der Uled Seyan, nämlich die Mulin- co-ciur. Madraka, Mediuna und Uled Hariz, für ihre Unterwerfung die- 'elben Bedingungen angenommen haben, wie bereits vorher die drei Stämme rer SchaujaS. Gleichzeitig mit den Abgesandten der Stämme ist in Casablanca der Kaid Sidi Larbi, früher Gouverneur von Ca'a- blanca als Abgesandter des Sultans Abdul Aziz emgetroffen, um mit den französischen Behörden zu verhandel». Ueber seine Instruklioneu ist noch nichts bekannt; gerüchtweise verlautet, daß der Sultan die Ver antwortung für die Aufrechterhaltung der Ruhe im SchaujaSgebiet zu übernehmen wünsche. * Nalrrungsmittet-Berfälschung. Der französische Senator Calvet lenkte im Auftrag des französischen Auswärtigen Amtes und deS fran zösischen landwirtschaftlichen Ministeriums die Aufmerksamkeit Roosevelt« auf die von Frankreich inS Leben gerufene Bewegung für den Erlaß ein heitlicher Bestimmungen über die Verfälschung von Nahrungsmitteln in alle» Ländern. Der Präsident drückte sein Interesse für die Angelegen heit aus und besprach die Art und Weise, wie ein solcher Plan zur Ausführung gebracht weiden könnte. * Die Verfchtvörnns a»f Kuba wird in Washington von vornherein nicht recht ernst genommen. Im KriegSamt glaubt man nickt an die Möglichkeit einer (Erhebung gegen die provisorische Regierung aus Kuba, obgleich zugegeben wird, raß unter der Negerbevölkerung der Provinzen Havanna und Pinar det Rio Erregung herrscht, weil die Neger nicht zu den öffentlichen Äemtern zugelassen werden. — Will man den alten Trick wieder aufnehmen, durch Beschützung der Neger einen InterventionSgrund zu gewinnen? * Tie Korruption in Nutzlanb. Di« Mißbräuche iu dem Ver- pflegungSdepartemeut de- Ministeriums deS Innern haben mit der Ent fernung GurkoS keineswegs ihr Ende gefunden. Ein Beamter für be sondere Aufträge, namens Pamlow, der im Januar nach Sibirien entsandt war, um Getreide für die notleidenden Bauern zu kauten, ist strafversetzt worden, da die Ankaufspreise sichtlich übertrieben waren. Wie erklärt wird, ist Pamlow von den Lieferanten bestochen worden. * Ter Ausstand von Antwerpen. Die Morgenblätter melden aus Antwerpen: Bei der Arbeitsaufnahme am 26. September gestalteten ernste Zwischenfälle die Situation sehr kritisch. Die Docker, die sich weigerten, mit Streikbrechern zusammen zu arbeiten, wurden wieder fortgeschickt. Die Föderation Maritime erklärt, wenn die Boykottierung der Streikbrecher sich wiederholt, würde eine neue Aussperrung vor genommen werden. Ein Maueranschlag der Föderation versichert, daß die Födöration den Bürgermeister zu leinem Verdrecken ermächtigt habe, was große Aufregung verursacht. — Am 26. Sevtember wurde ein Deutscher sestaenommen unter dem Verdacht, daS Großfeuer angelegt zu haben, daS jüngst im Holzhasen wütete. leipziger und Sächsische Angelegenheiten. Wetterbericht der kenigl. sächs. »neteor. Institut» zu Dresden. Voraussage kür den 28. Sevtember. Trocken bei zunehmender Bewölkung, windig, am Tage ettvas kälter. * Die Zukunft des Rauchwarenhaudels in Leipzig. Unter dieser Ucbcrschrift hatten wir in heutiger Morgennummer eine Zuschrift aus Interessentenkreisen veröffentlicht, die eine baldige Entschließung der städtischen Behörden nach der Richtung hin wünscht, daß dieGeorgen- halle am Brühl für die Zwecke des Rauchwarenhandels zur Ver fügung gestellt werde. Wir erfahren dazu von zuständiger Stelle folgen des: Die von den beteiligten Rauchwarcnhändlern selbst eingesetzte Kommission hat am 16. Juli d. I. Mitteilungen darüber erhalten, wie es mit der Umgestaltung der Georgenhalle stehe. Es ist dabei ins besondere daraus hingewiesen worden, daß so lange nicht für das städtische Betriebsamt sd. h. die Verwaltungsstellen der Gasanstalten, des Wasserwerks und des Elektrizitätswerks), sowie für die Friedhofskasse und das Standesamt I andere Räume verfügbar seien, an eine Leer stellung der Georgenhalle nicht zu denken sei, und daß geplant sei, diese Geschäftsstellen in das städtische Verwaltungsgebäude, das auf dem Block an der Markgrafen- und Lotterstraße, also gegenüber dem Neuen Rathause, errichtet werden solle, zn verlegen. Der Zeitpunkt der Er richtung und Fertigstellung dieses Verwaltungsgebäudes stehe zwar noch nicht fest, vor Anfang 1911 aber sei Wohl kaum mit seiner Bezugsfähig keit zu rechnen. Dann erst werde die Georgenhalle entsprechen!) den Wünschen der Nanchwarenbändler umgebaur werden können, was etwa 400 000 .E kosten werde. Es sei also wohl vor Anfang 1912 nicht mit ihrer Bereitstellung zn rechnen. Ein Herr der Kommission teilte zwar damals mit, daß ein Konsortium sich bilden wolle, um über eine etwaige Ermietung der Georgenhalle und thron Um bau mit dem Nate zn verhandeln, er äußerte aber angesichts des späten - Zeitpunktes selbst seine Bedenken, ob das Konsortium sich schyn so lange vorher binden könne und wolle. Das Ergebnis der damaligen Be sprechung war, daß man warten wollte, bis die Frage der andcrweiten Verwendung -der Georgenhalle zur Entscheidung stehe, daß aber der Rat, salls sich schon früher Gelegenheit biete, die jetzt darin befindlichen Ge schäftsstellen anderweit untcrzubringen und die Georgenhalle zu räumen, dann sofort auf die Frage der Verwendung zu Rauchwaren zwecken wieder znkommen möge. Anfang September erhielt darauf der Rat die Mitteilung, daß der Führer des Konsortiums gestorben und die Wciterverfolgung der Sache zweifelhaft geworden sei, am 23. September aber die Nachricht, daß in den Kreisen der Rauchwarenhändler die Ab sicht weiter bestehe, die Georgenhalle in Erbpacht zn nehmen. Gleichzeitig wurde die Beantwortung verschiedener Fragen gewünscht. Diese wird demnächst erfolgen. * Jubiläen. Morgen, am 28. September, kann die weithin bekannte Rauchwarenfirma Fried r. Erlcr, Brühl Nr. 38/40, den Tag ihres 60jährigen Bestehens feiern. Gegründet im Jahre 1847 von Job. Gottl. Friede. Erker, hat sich das Geschäft aus kleinen Anfängen zu einer Firma von Weltruf emporgeschwungen, die Vertretungen und Filialen in Berlin, Brüssel, Paris, London und New Pork besitzt. Der jetzige Inhaber Paul Erler steht der Firma seit dem im Jahre 1898 erfolgten Ableben des Gründers vor. Mögen der Firma auch ferner reiche ge- Beiwerk, an dem Ort und der Zeit angemessener Beleuchtung. Stimmung erzeugende oder hebende Musik, Fanfaren außerhalb oer Szene, Pscrdeaeiravpel oder Volksgemurmel in der Ferne — alles wird auf Melodie und Tonstärke geprobt, verworfen, wieder ausgenommen und bedächtig ausgewählt. All das sind Anzeichen des Heranveifens der süßen oder herben Frucht zur Ernte für die Mitwirkenden — zur Generalprobe. Dem Publikum soll diese Frucht dann in goldener Schüssel, als Vorstellung, gereicht werden. Und eine Vorstellung ist auch die Hauptprobe. Selbst die Be- lcuchtung des Zuschauerranms ist die des Abends, die üblichen Pausen zwischen den Akten werden innegehalten: nur das „alle Räume füllende Publikum" fehlt. Im Parkett sitzen Autor, Direktor und Regisseur, unbeschäftigte Mitglieder, auch wohl einzelne Eingeladen«. Das über- wiegende Empfinden aller Beteiligten ist Nervosität, die erst langsam verschwindet — wenn sic sich nicht gar steigert. Eine nervöse Spannung, weil diese Probe das erste Ziehen der Summe aller Arbeit ist. Wird es stimmen? Hat cs gestimmt, ist der Verfasser mit Auffassung und Tempo zufrieden, mit Gesamtbild und Einzelerscheinungen, arbeitet auch der mechanische Apparat tadellos, dann hat man seine Pflicht ge tan und der kommende Abend mit dem vielköpfigen Urteil, der darauf folgende Tag mit seinem kritischen „Ja" oder „Nein" mag sprechen. Rastlos arbeiten, bis restlos das Werk gelungen! Das gilt heute nicht nur von allerersten Bühnen. In dem alten, durch Emil Devrient lange gehaltenen „Richard Wanderer" erregte der sächsische Theaterdircktor Back stein Regisseur, „Souffl-, Frist und Regisseur" heißt Fells immer viel Heiterkeit. Er ist der Urahne Strickes und sagt einmal: „Bei uns geht ;edeS Stück mit euer ainzigeu, euer halben, ja sozusagen mit gar kcner Probe in Szene!" Heute würde er's nicht sagen. * * Münchener Theater. Ta« Schauspielhaus eröffnete den Reigen seiner Premieren mit einer im Rrinbardlschen Etil inszenierten Aufsütrung von Goeldes , Iphigenie auf Tauri-", die sehr ledta'ten Beifall fand. ES war seitens der Direktion alle- gr'chrben, um LaS Werk würdig seine« großen Meister« hi-rauscubringen. Herr Kunstmaler Götz, der künstlerische Berater dr- Schau- ivielban'eS. hatte iogar archäologische Studien an Basen und Relief« gemacht, um Kostüme und Architektur möglichst eckt zu gestalten. Man hatte sich Fröu- lem Rabitow von Wien verschrieben, die dir Iphigenie zwar ohne stdr vothetische (tröste aber mit einer gewifirn svmpothiscken Einfachdeit nnd dabei doch voll rckler Leidenschaft spielte, ober e« stellte sich nickt jeue Stimmung rtn, die un erläßlich ist, wenn uns dr- Dichters Wort packen und vns zwmcen soll, mit ihm zu gehen. Mag die Schuld nun darin zu suchen sein, daß die allzu eckte Tekoration. dir er aus ter verhäliniSmSßia nur kleinen Büdnr zu massiv ge ratene Tempet der Tiana bedrückend wirkte und die wirklichen Zypressen und Bäume zu sehr ablenlten oder daß man sür diesen einen Abend nickt der- geffen konnte, welche tollen Kapriolen der französische Schwank sonst ans dieser Bühne mochte, ick weiß r« nicht, ober do« eine ist sicher, der Tickter mußie sich mit dem Regisseur und Arrangeur in den Ersolg teilen. Es ist do« fo ziemlich da« Gegenteil von de«, wo« der von Kunstfreunde» gegründete Verein erreichen will, ter in der nächstjährigen Ausstellung in München eben falls die „Iphigenie" avfiübrrn und dem Dichter allein den Erfolg überlassen wird. Trotzdem wird mau dem Schauspielhaus für seine erste „Premiere" in dieser Saison die Anerkennung nicht v>rsag-n dürfen, ich glaube, e« gibt in Deutschland manches Hosttieoter, daß das Schauspielhaus um diese Jpb arnie- Auffükri'Ng beneiden könnte. — DaS Vollttbeater setzte mit einer Änsiudierung des„Ledigen HofeS'srme» verdienst roll en Ainrnpruber-ZvIIus fort. Es wäre nur zu wün cken, daß die Werke des österreichisch«n Tichteis dann einmal in ckronolvgischcr Reikensolge und in ganz kurzen Zwiichenpauien zur Darstellung tämen. Es wäre das um so begiüßeuLwerter als dos VolkSlheater die Stücke Anzengrubers in ganz vorzüglicher Weile hrrausbringt. LI. X. * Internationaler lnnsthistorischer Korigrest. Man schreibt uns aus Darmstadt, 26. September: Tie diesjährige Tagung les internationalen kunsibistorischen Kongresses ping deute zu Ende. In den ständigen Aus schuß wurden rock gewählt: Prof. Goldickmidt-Halle, Prof. Clement-Bonn, Dr. Auber-Cbristionia und Prof. Mölfflin-Beriin. Die Berbandlungen betrafen zunächst die pbotograpdiscben Ausnabmen deutscher Kunstdenkmäler. Es wird erstrebt dir Schaffung einer Zentralstelle für Negative und eine Gesell- fckast für ptotograpdische Publikation,n, ebenso Herausgabe billiger Photo graphien deutscher Kunstdenkmäler. Pigmcntdrucke zu kunstwissenschaftlichen Zwecken wurden verworfen. Weiter nadm der Kongreß den Bericht der inter nationalen Jlonographilchen Gesellschaft entgegen. Sei lieblich wurden noch »ine Reihe einzelner Anträge, die Spezialgebiete der Kunstwissenschaft be treffen, erledigt. Unter anderem wurde hier beschlossen eine Feststellung der Nomenklatur sür Farben, der bisher jede einheitliche Bezeichnung aeiehlt hat. Mit den üblichen Abschieds- und Dankesworten wurde der Kongreß sodann ge schloffen. Am Nachmittag unternahmen die Teilnehmer eine gemeinsame Fahrt nach Serben« a. d. Bergstraße, wo ein Festessen stattfand. * Zum Scheibe« Rosa Po»eS. Tie Künstlerin, die, wir wir berichteten, ihre« am 1. Mat 1909 ablaufenden Kontrakt mit dem Berliner Kgl. Schauspiel haus nicht erneuert, teilt dem „B. T." mit: „Mein Entschluß, die deutsche Bühne z« verlassen, ist schon älteren Datums, ebenso meine Unterhandlungen mit eng lischen nnd amerikanischen Bühnen. Ich iühle mich hier seit längerer Zeit künlt- leriick unbeiriedigt. Heute nach achtzehnjähriger Tätigkeit iu Berlin bin ich nock so frisch und unternehmungslustig wie am Beginne meiner lünsllrri cken Lauf bad« und verspreche mir vo« meinen Leistungen in den Ländern englischer Zunge noch manchen Ersolg. In demselben Maße, wie meine Unzufriedenheit vier ge wachsen ist, hat meine Svmpathir sür dos englisch-amerikanische Bühnenwestn »ugenowme«; ich habe dort viele angenehme Verbindungen und werde mich sicher sedr wohl süblen. Tie deutscke Buhne verlass» ick endgültig und werd« kaum mehr zu ihr -urückkebreu. Erst beabsichtige ich in London auszuirrten, dann eine längere Tournee iu Amerika zu unternehmen und zuletzt mick in England dauernd niederzvlaffen." — Hierzu bemerkt da« e,wähnte Blatt: Soweit die Künstlerin. In der Tot wußte man in Kee sen, die dem Tbeater nabe stehen, schon längst, laß Roia Poppe, einst la- verzärtelte Schoßkind der ersten preustiicken Hos- büdue, verärgert im Winkel stand. Nach dcm Tode Hcnru PiersonS und dem Ausscheiden de« Grafen Höchberg, war eS, al« sei mit dem neuen General intendanten v. Hülsen für Sio'a Poppe tie böse Ctieimntker eingezopen, die ihr eigenes Kind — in diesem Falle Frl. Willich ans Wieslalrn — vor die volle Lchüssel setzte und die l-iSderjge Vertreterin teS HeldinnensochcS darben lieh. Es ist vielleicht einmal später an dir Zeit, in taS Gewirr der Kabalen hinein- zulruchten, die um Rosa Poppe« Stellung gesponnen wurden. Nun vjichtetr Freitag 27. September 1VO7. sckästlichc Erfolge beschießen sein. — Am 1. Oktober begeht Direktor Edgar Ebcnroth sein 25jöhriges Berussjarbiläum. Zuerst eine Reihe von Jahren als Generalagent und Subdirektor im Versicherungswesen tätig, wurde er im Jahre l891 als Direktor der „Wilhelma nach Berlin berufen und hierauf im Jahre 1894 zum Direktor der Niederländischen Lebensversicherungs-Gesellschaft für das ganze Deutsche Reich ernannt. Im Nereinsleben bat sich der Jubilar durch Begründung des Militär vereins „Ehemalige Preußische Jäger", dessen erster Vorsitzender er ist, betätigt. * Auszeichnung. Das Königliche Ministerium deS Innern hat dem seit 27. September 1877 ununterbrochen m der hiesigen städtischen Speiseanstalt I beschäftigten Koch Friedrich Otto Richter in Leipzig das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen, das ihm heute durch den Vorsitzenden des Vereins der städtischen Speise anstalten, Stadtrat Dr. Schanz, im Beisein mehrerer Vorstands mitglieder ausgehändigt wurde. * Eine Ausstellung von über 20VV Ansichtspostkarten eigenen Ver lags hat die seit 10 Jahren bestehende Firma Reinhold Knodbe, Albertstraße Nr. 31. veranstaltet. Diese Ziffer spricht am besten für den Aufschwung, den das genannte Geschäft genommen hat. 6e. Kirchliches. Für das Pfarramt Crossen bei Mittweida wurde Pfarrer P l ü g q e in Fürstenwalde und für' das Pfarramt Wi knitz bei Borna Pfarrer Haselbarth in Großolbersdorf bei Wolkenstein vom Landeskonsistorium ernannt, für das Pfarramt Tautenhain bei Geithain wurde Pfarrer Schmalz in Mittelbach bei Chemnitz gewählt. — Z«r Gedenkfeier -eS 25jäs»riqen Bestehens der hiesige« Kindcr- bewahranstalt, des vereinigten Theresia- nnd ElSbetüstiftes, die «eute mittag im Saale des Anstaltshauses, Elebeihsiraße Nr. 38 in Leivzig-Gohlis in erhebender Weise begangen wurde, erstattete Pfarrer Dr. Sevdel, ter Vor sitzende des Vorstandes, einen längeren Bericht über die an dieser Anstalt ge- leistete segensreiche Arbeit. Ihm ist es sa auch zu tanken gewesen, taß die Kinderbewahranstalt, die in Leipzig-Gohlis unter dem Namen „Veieinigtes Theresia- und Elsbethstift" besteht, am 31. Juli 1882 ein eigenes Heim empfangen und an demselben Tage ihren festlichen Einzug in das ihr gehörige Hau«, EiSbethstraße 38, halten konnte. Die Anstalt trug ehedem zu Erinnerung daran, das; sie ein Leipziger Kaufmann Auausi Tharigen zu Edren seiner in Gohlis verstorbenen Gattin Therese durch Stiftung eines Kapitals von 500 Talern ins Leben gerufen hatte, den Namen „Theresiastift" nnd war in dem einstigen ersten Schuldause, dein Schloßgnte gegenüber, unter- gebracht, dessen „Cchulstube" ibr von der Gemeindeverwaltung mit der au daS Haus greinenden kleinen Gartenspitze sür ihre Zwecke überlassen wurde. Mit dem mächtigen Anwachsen der BevölkernugSziffer de« Ortes trat in dessen bald, und recht empfindlich, die Unzulänglichkeit des der An stalt zur Verfügung stehenden Raumes zutage, kam der Wunsch und Gedanke, ein neues Heim zu schaffen, das ollen Ansprüchen der Neuzeit genüge und die Wohltaten der Anstalt in ausgedehnterem Maße als bisher gewähre. Auf Anregung des Pfarrers Dr. Seipel waren in wenigen Jahren 11000 durch Spenden wohlhabender nnd edelvenkenler Bewohner des Orts aufgebracht, zu welchem Fonds noch hochherzigen Sinnes GemeindeLIteßer und Ziegeleibeliyer Eduard Brandt zu Ehren seiner entschlafenen Tvchier Elsbeth die Schenkung eines Bauplatzes für das zu erbauende Ansiattshaus fügte. Eine Neuordnung der Anstatt bestimmte dann, daß sie in Dankbarkeit gegen die Familie Brandt mit dem Namen „Elsbeth" geschmückt, pietätvoll mit dem „Therenastiit" in Eins verschmolzen werden sollte. Am 31. Juli 1882 konnte die Weibe Les Hause- vollzogen, die Anstalt für dir Kruder unter Leitung der nach dem Rücktritt der Frau Emilie verw. Müller gewählten Frau verw. Pastor Bergmann ans Dresden eröffnet werden. Ein Blick in das innere Leben der Anstalt weist darauf hin, wie seine Pflege die schöne, aber ernste Aufgabe der Kinderlehrerin ist. Sie geschieht an der Hand der für die Anstalt entworienen Hausordnung nach den Grundsätzen und im Geiste des mit dem Diakonissenbause ru Dre-Sden verbundenen Seminar«. In ihm fanden die Kinderlebrerinnen der Anstalt ihre berufsmäßige Ausbildung. Seit dem Jahre 18117 wirkt Fräul. Doris Heyden in Treue und Hingebung als Pflegerin der Kinder; ihr steht als Gevilfia Fräul. Emma Hofmann treu zur Seite. Obwohl die Anstalt an Schenkungen und Vermächtnissen eine Gesamtsumme von 49000 aufzuweisen ha«, >o erfordern doch ihre jährlichen Bedürfnisse immer noch die Gunst hochherziger Gönner, an der es bis beute erfreulicherweise niemals gefehlt Lat. * Unsittlicher Bursche. In der Turnerftraße verging sich am Mon tag ein Unbekannter in unsittlicher Weise an zwei kleinen Mädchen. Ter Täter wird geschildert als 22—25 Jahre alt, groß und schlank, trug dunklen Jackeltanzug. Ter Beschreibung nach verging sich derselbe Un hold an demselben Tage in dem Grundstück Rathaus st raße Nr. 26 an einem achtjährigen Mädchen iu unsittlicher Weise und flüchtete dann -auf das Schreien des Kindes hin. * Unehrlich Volk. Verhaftet wurde ein 18 Jahre alter Kupferputzer aus Oschersleben, der einem Arbeitskollegen 20 .E gestohlen, und ein 16jähriger Arbeitsburschc, der seinem Prinzipal einkalsierte Geldbeträge nnd Waren unterschlagen hatte. Zu wiederholten Malen ist in den letzten Tagen in der Peters st raße ein Taschendieb aufgetreten, der es ans Frauen abgesehen hat, die sich die zn den Schaufernstern ausgc- legten Waren ansehen. So wurde gestern wieder einer Frau ein Porte- monnaie mit einem ansehnlichen Betrage gestohlen. Als Dieb kommt in Frage ein Unbekannter, elegant gekleidet, etwa 26 Jahre alt, groß und schlank, mit gejundfavbigem Gesicht, dunkelblondem Schnurrbart und stechendem Blick. Eingebrochen wurde in ein Gcschäftslokal in der Gellert st raße und gestohlen eine schmiedeeiserne Geldkassette, ent haltend verschiedene Papiere nnd ein Damenportemonnaie mit einem Geldbeträge. Unter Anwendung von Nachschlüsseln wurden gestohlen aus Wohnungen in der Thüringer Straße 95 und in der Süd str a ß e 25 .kl, in der Kreuz st raße ein Portemonnaie mit 47 .E und eine silberne Damenuhr mit langer Doublekette, und in der Möckern- scheu Straße in Gohlis eine goldene Damen-Remontoiruhr nebst Kette. Gestohlen wurden ferner: in der Zeitzer Straße zwei Fahrräder, Marken „Anker", Nummer 33 899, und „Superior", Nummer 78 743: aus einer Bankantine in Sellerhausen 100 aus einem Parterreraum am Grimmaischcn Steinweg eine Wringmaschine; auf dem fick die Künstlerin, der eiust der leiten verlieben» Beiname einer „Kgl. preußiscken Hoflckauspielerin" gegeben wirrde aus der Sckmollecke, in die man sie hinein- gezwungen batle, in die Oeffentlichkeit der englisch sprechenden Bühne. Eia kühnes Wagnis, das beweist, wie jung, wie noch karrieresähig sie sich fühlt. * Kleine Chronik. Tie Kgl. Sächsische Kommission für Geschichte, welche den Privatdozenten Dr. Paul Hauke (Berlin VV. 50, Nachodflraßc 8. 1I.I mit der Herausgabe ter eigenhändigen Entwürfe und Briefe Knrfürsts Friedrich August I. von Sachsen (König August II. deS Starken von Polen) beauf tragt hat, ersucht dieieuigen Antiquare und Privatpersonen, in deren Besitz sich eigenhändige Aufzeichnungen Augusts des Starken befinden, Prof. Lam »recht (Leipzig) oker dem genannten verrn rnitzutrilen, ob und unter weichen Be dingungen sie die Vornahme einer Abschrift und ihre Veröffentlichung geüatien winden; Aktenstücke, welche nur die Unterschritt des Königs tragen, deren Text aber von anderer Hand herrührt, werden nicht berücksichtigt. — Ein Ebreo- preis der Stadt Köln in Höhe von 1000 ist, wie wir vernebmen. dem Berliner Bildbauer August Kraus auf der deuttcti-nationalen Kunst ausstellung Köln 1907 für hervorragende Leistungen zuerkannt worden. — Die Architekten Manfredi und Maragnoni haben an der Markuskirche in Venedig schwere Schäden feslgrstellt. Die beobachleten Uebelslänte haben al-S einzige Ursache die Senkung der Grundmanern. Da diese Senkung an den ver schiedenen Punkten LeS Baue- nickt gleich ist, so vernrfacht sie eine Verschiebung des Gleichgewichts. Ueberdles befinden sich die Mguern der Basilika unter ihrem Marmor, und Mosaikmantel in einem Zustande der Auslösung, todaß die Mauern selbst febr geickwächt sind und daher die Last des Daches nicht mehr trogen können. Die Architekten fordern, daß man ein vollständiges Gerüst bereit- halte, da« sür jeden Fall einer Gefadr, eines Erdbebens oder einer weiteren Verschiebung de« Gleichgewichts in wenigen Stunden ausgestellt werden könnte. Cie verlangen weiter die völliarWiederherstellung der am meisten gefährdeten Teile. Für die Arbeiten wird eine Summe von 150000 Lire veranscklaat, in welcher auch die Kosten der Wiederherstellung der Außen-und Innenseite der Kirche einbegriffen sind.— Aus Hamburg wird uns vom 25. September geschrieben: Der hier tagende 12. Blindenlehrerkougreß ist von ca. 300 deutschen und ausländischen- Gästen — darunter auch et« Javaner — besucht. Eine« große« Raum in den Verhandlungen, zu denen der Kaiser dem Konareß telegraphisch Glück wünschte, nahmeu die Fragen wegen Bau und Organisation einer Blindenanstalt ein. Bei der Besichtigung der hiesigen Anstalten fanden die Fremden mannigfache An regungen. Besonders sckvn und zweckmäßig wurde daS Blinden-Altendeim be funden, das im Jahre 1901 de» moderne« Anforderungen entipreckend erbant wurde. Im Anlchlnß an diese« Heim befindet sich die Zentral-Blinden- bibliothek, um deren Gründung sich der Direktor der Blindenanstalt, Herr Merle, und damr Fran Stephanie Nordheim große Verdienste erworben haben. Di« Bibliothek bat 7500 kostbare Werke in Brailleschrift. — Da» oberste Preis gericht der Jrrteruationaleu A«»stell«ng in Mailand im Jahre 1906 hat dem Großhrrzoq von Hesse» für die Förderung des Unternehmen« uod als Schutzherrn des hessischen KnnstaerverbeS da« Diplom für hohes Verdienst zuerkannt und dem Großherzoa di: kunstvoll« Goldene Medaille zugeben lassen. — Die Hamburger neue wissenschaftliche Stiftung entiendrt die Doktoren Kevfielitz und Marlin Meyer nach Ostafrika zur» Stsdium der Tropeukrank- heilen. — Ti» goldene LudwigS-Medaille für Kunst und Wissenschaft hat der Prinzregent aus Anlaß der diesjährigen Festspiele im Priniregententheater Len Kammersängern Alois Burgstaller »»d Leo Slrzak (von der Wiener Hofoper) sowie Dr. Otto Briesemelfter verliehe». Nr Dresdnc Inhalt; schlafene Taschen: * E währen! wieder, und erf Urheber cinstürz Kaolinn ständig unter d Kranker wurde. t. e feuer, insgesai zwei I Karpfer beiden Stadtrc Vcrbrei i- 5 Mit de teur H Oberlu Ihm w Minutl beschäst c>- H o ch 1 wieder dorfcr rn der den W: wird a bracht Schon! Dresdi bestieg Zu daß inz inhasiü n chl >d Ernsel Hendsch eine Ko: eingcjac cr sich Loser n Sckleise verichof selle eri fragt di Gedank Tas wi Ereigni Gedacht im Kor Hendsck ausstell von 19 Riederk kam m: klagte < Be utr 20 ihrer 8 Widers: ermüde Kamvi« Cie nr Verleid Sie ge nach dl daß Ar sagt m beit bei sage si< Die Z- Vorf.: worden Zeugin mit bei Polizei machen Sie n einen Wechst den W wollte, Zeugin den Hi auch s habe si sollen erklärt Zeug haben, sie dae Theali wie c gelernt dann Zeuge Ring Lbe Ter j verzeh mit L guten große nlS K Loopi Niebel rin bi wicdei Ni'de> dabei der A Arie auf. 1 Tage Wcchs 1 Sonn Wert Fahrt die R 2. P. 1. Hi gäbe (150
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