Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.05.1909

übrig«, ist di« Besetzung der beide« HauvteutsLeidmigr« «io« solch«, daß sie Wannende Rennen verprecderr. — Am stärksten wird fick Trainer Kuttke an unseren Frühjahrs rennen beteilige«. — Der beliebte Professional kommt mit 13 Pferden von Dresden herüber. In diese« Lot befinden sich „Nincompoop", „Sea fax", „Goldorse" und „Sunlrh Court". Au» Hovve- oarten werden nach vorläufigen Dispositionen heute 32 Pferde hier eiutresfen. Bon Karlsborst au» ist eine Expedition mit 10 Pferde« in« Auge gelabt. Hierunter befindet sich da» Lot de» Herrn Dodel, der mit..Hildegards „Mint Mark ' und „Raptim" nach seiner Heimatstadt ausbricht. Trainer Thiede, der rin oft und gern gesehener Gast in unser» Mauern ist, wird auch rin stattliches Lot für die Leipziger Frühjahrtrennen mobil machen. Wir nennen von seinen unter Order stehenden Pflegebefohlener« »Germania I", „Mervai", „Phrygia" und „Royal Flush". Trainer Holli kommt mit „Czaz", „Betour", ,.Tap Martin", „Beethoven" und „Lord Wick" nach der Stätte seiner einstigen Wirklamkeit. Auch verschiedene Trainer, di« ihr Domizil außerhalb der Zentrale aufgeschlagen haben, brtetligrn sich an unserem FrühjabrSmeeling. So greifen Trainer Winkler au» Franlfrrrt a. M. und Trainer Simon aus Magdeburg mit Insassen ihrer Ställe in nnsere Ereignisse ei«. Gänzlich unser- treten bleibt diesmal der sonst nie fehlend« Stall Weinberg. Wahrscheinlich ist da» Fehlen der Waldsrieder Pferde eine Folg« de» Zusammentreffens unserer SonntagSrennrn mit Hoppegarten. /i Shren-reise für das Leitzztser FrühjabrSmeettng. Herrliche Ehrenpreise sind seitens de» Leipziger RennklubS für die am 15. und 16. Mai slailfindenden Fcühjabr»rennen gestiftet worden. Für das Rhode-Rennen, einem Herren-Flachreiten, dem Sieger ein Pokal mit reicher Vergoldung in Rena ssancestil, für das Germania-Jagdrennen al» I. Preis eine Bowle in feinstem engliichell Kristall mit schwerem Silberbesay und silbernem llnteriay, beide Stücke geliefert von Th. Strube St Sohn, Grimmaische Siratzr. Für daS Ehrenpreis-Flachrennen dem Besitzer des ersten Pferdes ein massiv silberne» Zigarettenetui», mit Rubinen und Saphir-Hufeisen verziert, für da» Germania-Jagdrennen alS zweiter Preis ein massiv silberner Cup. poliert und vergoldet, beide Preise dem Atelier de» Juwelier» E. E. Kevjer, Peterestr» entnominen. Für das Ehrenvreis-Jagdrennen al- »weiter Preis eine ma siv silbeii!« polierte Schale, geliefert von L. Hoitbuer Nachs., Markt 10. Für das EbreupreiS-Jagdrennen alS erster Preis eine Frucktscdale in altgoli- schein Stil, silberpoliert mit Kristallschale, und für das Ehrenpreis-Flach- rennen dem Sieger eine Jardiniäre in getriebenem Silber nach Münchner Art, gebuckelte Arbeit. Beide Preise auS dem Atelier des Juwelier- Heinrich Schneider, Markt. Sämtliche kostbare Preise sind in den Schaufenstern der Juwelier-Firmen ausgestellt. Radsport. SV stm-ffveierwettkaui-f HilydrrchtS—Sakzmann. Am Sonntag, nachmi tag werceu sich dieie beiden Fahler auf dem Leipziger Sportplätze über 50 km messen. Veranlassung hieizu gab die gute Leistung Hurchiechls in dem 50 Km-Rennen am lebten Sonntag. Daß gera'e Calzmann, der om Sonntag keine auswärtige Verpflichtung bat, sich dem Belgier gegenübeistellk, wird ein-n guten Maßstab tür die weiteren Fädigkeiten deS letzteren bieten. Denn sollte rr aus vielem Match als Sieger bervorgeben, so dürfte er voiau - sichtlich an dem nächsten großen Rennen des Leipziner Sportplatzes teil nehmen. — Ter Zweierwettkampf beginnt um ü Uhr, gute Witterung vorausgesetzt. Sportplatz Leipzig. Ter dritte Renntag der heimischen Rad rennbahn om Sonntag, 6. Juni, wird ein 100-km-Rennen mit Motor- fchrittmachern für die internationale ^.-Klasse bringen wobei sich die Gesamt preise auf 5400 belaufen. Außerdem wird noch ein 25-km-Faürru mit Motor führung mit zur Ausschreibung gelangen, an dem sich vier kleine Halbdaneriahrer, event. Neuvnne beteiligen können, da in letzter Zeit mehrere neue Fabrer heraus- geiommen sind. Ferner werten noch drei Rennen jür Berussfahier über kurze Streck,n zum Austrag kommen, ei« 1000-m-Fabren, ein 2000-m-Borgabcfadren sowie rill 5000-m-Piämiellsabren. — In dem lOO-km-Fahren gelten die beiden Franzosen Guignarb und Contenrt zunächst alS sichere Startende, zu Venen al» Dritter Schirrke hinzukommen dürfte, während die Wahl eines vierten FadrerS noch auSsleht. — Tie Meldungen siud bis Sonuabrnd, 29. Mai, eiuzureichen. <F Ein kurzes Lebe« bat die Sportpark-Betriebsgesellschast gehabt. Eie hat ihre Auflistung beschlossen und eine« Liquidator ernannt. Die von der Gesellschaft gepachteten Bahnen Plauen, Nürnberg und München gehen an den Er,auer der SechStagebadn im Zoo, Herr» Zimmermetlier Lang in Berlin über, der Herrn Direltor Hölscher mit der Leitung beauftragt hat. Vanhouwaert, der Sieger in der Fernfahrt Bordeaux—Paris 1907 und 1909, würbe, wie die „R. W." meldet, in seinem Heimatsorte MoorSledr festlich empsanoen. Auf dem Rathause hielt der Bürgermeister eine Ansprache und überreichte dem ausgezeichneten belgischen Fahrer eine Ehrengabe. Am Abend sand ein Esten statt, bet welchem ihm weitere Ehrungen zuteil wurde«. - H Der Schrittmacher Schtpke bat bet dem Sturz in Hannover wie sich erst jetzt herausstrUte, leid« eine« Beinbruch erlitte«. Kraftfahrwesen. «r. Tie Voitllrctten-Konkurrenz des Lesterreichischeu Automobilklubs fand mit der Prämiierung derienigen Konkurrenten ihren Abschluß, die die drei Etappen in der für sie festgesetzten Moxmialzeit und ohne Defekt zurückgelegt halten. ES sind die- zunächst die drurschen Wagen der Firma Opel, brr Berliner Motorwagea-Fabrik, ferner die drei Laurin L Klement- Wagen, denen zugleich der Teampreis zufiel, ei« Piccolo, eia de Dion-Bouton uns ein Bock L Hollenter. Den Führer« der Wagen wurde die silberne Ältibmesaille au-gehändigt. Von einer besonderen Klassifizierung wurde da gegen abgesehen. Fu-ballfport. ' 8 Leipziger „Llympia" spielt nächsten Sonntag in Halle gegen „Hohen- zollern". Di« beiden letzten Spiele diel« Mannschaften tndeteu zugunsten „OiympiaS" mit 3:0 und 3:1. Der Leipziner Ballsvielklub entsendet am kommenden Sonntag seine erste Mannschaft nach Magdeburg, wo sie gegen den dortigen Sportklub vom Jahre 1900 ein öffentliches Wettspiel liefern soll. Die Leipziger spielen in folgender Aufstellung: Torwärter: Dittrich; Verteidiger: Schmidt und Schlag; Läuferreihe: Breune, Mar tini I, Pauly; Stürmerreihe: Nötiger, Mannborg, Blüher, Langer, Martini II. */* VerbendSwettsptelr an» kommende« Sonntag. Für Sonntag, den tS. Mat, lind im Tau Nordwesyachsen vom Verband« Mltteldeutlmer Ballspiclverelne folgende lNerbandSwettspiele festgesetzt worden. Zweite Klasse, Abteilung X: Verein für Bewegungsspiele ll gegen Fubballllud »Sportfreunde ll" um 3 Uhr auf dem Sport platz. Leipziger Sportklub dom Jahre 1808 I gegen Futzballllub „Fortuna II" um S Ubr in MobliS auf den Dchlotzgutwiesen. DallspleHlub .Arminia I" gegen Fntz- balMub „Britannia ll" um 4 Uhr in Schönefeld (am Dad Nohrteich). Fussballklub .Lipsta-Sturm I" gegen Futzballllub „Leipzig-West r" vom Jahre 1803 um 11 Uhr auf dem Sportplatz. Zweit« Klasse, Abteilung v. Futzballllub .Torona I" gegen Leip,ig«r DallfptellluL ll um 11 Uhr in atohliS (auf den Schiobgutwiesen). Futzdallklub „Slf I" gegen FutzbalMub „Eintracht I" »m 11 Uhr auf dem Elf-Platz an der Rennbahn (Nermaniabad). Futzvallllub „Wacker ll- gegen BewegungSsptelklub „Fortschritt 1" um 8 Uhr Im Äackersportvark in Eutritzsch. — Dritte Klasse, Abteilung X: FutzbalMub „Sachsen II" gegen Fussballklub „Fortuna lll- um 3 Ubr in Gohlis (auf den Schlotz- gutwiesen). Fußballklub „Dettin I" gegen Verein für Bewegungsspiele NI um 11 Uhr in Lindenau an der Frielenstrab« (Schafswiese). Verein für Rasensport ll gegen Ballspieldercin „Owmpia N" um 8 Uhr am Germaniabad (Kronprinzstratze, Bauernwiesen). — Dritte Klasse, Abteilung v: Lindenauer Spielvereintgung ll gegen Verein für Turn« und Bewegungsspiele .Leipzig-West I' um 11 Uhr auf dem Sportplatz. FutzbalMub „Lipsta-Sturm ll' gegen Zwenkauer Verein für Be wegungsspiele I um 3 Uhr auf dem Sportplatz. Futzballllub „Normonnia l" gegen FutzbalMub „Preutzen I" um 2 Uhr in Lindenau am Cottaweg. Futzdallklub „Bri- tannia lll" gegen Leipziger vallspielllub M um 11 Uhr auf dem Sportplatz. — Vierte Klasse, Abteilung ll: FutzbalMub „Wacker IV" gegen Leipziger Sportklub vom Jabre 1888 ll um 11 Uhr im Wackersportpark in Eutritzsch. Fußballklub „Urania I" gegen Futzballllub „Eintracht ll" um S Uhr in Sellerhausen (Koblstücke, Wurzner Strotze). Futzballllub „Leipzig-West II" dom Fahre 1803 gegen Futzball- klub „Sportfreunde NI" um 3 Uhr in Lindenau (an der Friesenstr atze, Schasüwiese). — Viert« Klass«, Abteilung v: FutzbalMub „Elf N" gegen Pegauer Futzballllub I um 3 Uhr am Germaniabad (an der Rennbahn). Verein für Bewegungsspiele rv gegen Dallspielverein .Olympia M" um 8 Ubr auf dem Sportplatz. Verein für Rasensport M gegen Lindenouer Spleldereinigung M um 3 Uhr am Germantabad (Kronprinzstrobe, Bauernwiesen). — Fünft« Klasse, Abteilung Futzballllub „Britannia IV" gegen Lindenauer Spielvereinigung IV um 8 Uhr auf dem Sport platz. Verein kür Bewegungsspiele V gegen BewegungSspielNub „Fortschritt ll" um 11 Uhr auf dem Sportplatz. Ballspielverein „Olvmpia IV" gegen Futzballllub Dettin ll" um 11 Ubr im vlvmvlasportparl in Gohlis an der Marienbrücke. Ballspielklub „Arminia IV" g«gen Leipziger Ballsvielklub V um 2 Uhr in Schönefeld (an Bad Rohrteich). — Fünfte Klaffe, Abteilung v: Futzballllub „Preutzcn II" gegen Zeitzer Ballsvielllub I um 8 Uhr auf den Heiligen Wiesen (am Ziegeletweg, Heilige Brücke). Futzballllub „Wacker V" gegen Leipziger Sportklub vom Fahre 1888 IN um 8 Uhr im Wackersportpnrk in Eutritzsch. Futzballllub „Sportfreunden" gegen Fuhballkluv „Eintracht M" um 11 Uhr auf dem Sportplatz. FutzbalMub Fortuna IV" gegen Leipziger Sportvereinigung l um 3 Uhr in Sellerhausen (Kohl- stücke, Durzner Strohe). — Sechst« Klaff«. Abteilung Ballspietderein „Olympia V gegen Verein für Bewegungsspiele VI um L Uhr Im Okhmpiasportpark (in GohltS an der Marienbrücke). Futzballllub „Sportfreunde V" gegen Wahrener Gin heisser Kamps sand in Berkin-Treptow am letzten Sonntag um den „Großen Preis d»r Obrrsprer" statt und endete mit dem Siege de» Europa meister- Arthur Stellbrink, der auf seinem bewährten Brennaborrade vor Rosen löcher und Goor alS Erster durch- Ziel ging. Da« Houptsobien gewannen F. Kurzweier und W. Vogt, die gleichfalls Brennabor fahren. Au- dem Motck über MX) und 2000 Meter in Berlin-Zehlendorf ging Franz tzouvtmann auf Brennabor al» Sieger hervor nud Bruno Wegen» und C. Peter, die sich beim Haupifohren i«" Hannover den erste« bzw. dritten Platz sicherte«, benutzten dieselbe Marke. Futzballllub „Pfeil ll" m« 8 Uhr auf dem Sportplatz. Futzballllub „Eintracht IV" > gegen Futzballllub ,W«tttn lll" um 11 Uhr an der Hardenbergstratze (am Schlacht hof). — Sechste Klasse, Abteilung » Futzballllub „Fortuna V gegen Leipziger «allfptelllub VI um Uhr in Sellerhausen (Kohlstücke, Wurzner Stratze). Leipziger Sportklub vom Jahr« 1888 IV gegen Futzdallklub »wacker V um 4 Uhr in »ohli» ans de« Schlotzgutwiesen. LawN'TermiSsport. T Die TenuiS-Meisterschaft von England kam im Londoner Queen- Club zur Eatscheioung und wurde von E. v. Mile» gewönne«, der N. S. Lytton mit drei Sähen 6-2. 6—1, 6—5 in der Schlußrunde schlug. Ter Sieger der beiden letzten Jahre Jay Goutd verteidigte seinen Titel nicht. d> Tie österreichischen Lawn-TenntS-Metsterschaften werden in diesem Jahre während de» XV. Oesterretchlichen Lawn-Truui--Tur»ier» vom 26. Mai bi» 3. Juni in Prag entschieden. Athletik. § Ringkampf. Am Sonnabend, den 15. Mai, abends V,9 Uhr, findet im Schützen h a uS-Sellerdausen eine Künstler - SoirS« statt, bei der der Meisterschast-ringer von Sachsen, Feodor Schmidt, gegen de« Schwergewicht»- ringer Metzner ringen wird. Berliner Ringkämpfe. Am Mittwochabend trat in der Brauerei Friedrichshain der neue Mann mit der Maske gegen den ItalienerBamdury an, um ihn dereitS nach 3 Min. 10 Sek. durch Eindrücken der Brücke auf beide Schultern zu legen. Der Neger Sander- bracht« seine« Gegner Hansen« Dänemark nach hartnäckigem Kampfe in die Brücke, die er nach 18 Min. 35 Sek. eindrückte. Nitzjche-Beriin siegte unter kein rasenden Beifall de» Publikum» nach 56 Min. 25 Sek. durch Schulteidredgriff über den Italiener Annoni. Den spannendsten Kampf der ganzen Konkurrenz lieferten sich dir beiden Weltmeister Raicevich und Gambier. Nach einer Gesamtzeit von 1 St. 5 Min. 14 Sek. siegte der längere Italiener durch Umergriff von vorn. — Im Pa lasttHeater siegle Solar-Wien über Hermann-Berliu nach 26 Min. durch Schullerdrehgriff, Jakob Koch nach 19 Sek. über Schnocke. Der Kampf zwischen Brillon-England und SchidllSki-Berlin mußte abgebrochen werden, da SchibilSki sich die Schulter ausgerentt halte. Im EntscheidungSkampf rangen Felgenhauer-Rixdorf und Rornatzki-Polen trotz Verwarnung gleich unfair. Nach 41 Mi«, konat« -roraatzki einen Untergriff fassen und seinen Gegner auf die Schuller« legen. c? Für de» LV-dm-Vrpackmarsch, der am nächsten Sonntag in Kiel zur Entch.idung gelangt, bat auch der bekannte Prager E. Ratd, der Sieger de» letzten Dresdener Armee-Gepäckmärsche», genannt. Auch die Beteiligung verschiedener Marinesoloaten steht in Aussicht. Ter indianische Läufer Longbaat wurde i« einem Match über 15 Meilen, das in Toronto (Ämeiita- stanf.md. von dem bekannten Amerikaner Shrubb geschlagen, der die Strecke in 1 Stunde 23 Minute« zurücklrgte. Studeute» als Grundstückseigentümer. AuS Jena wird uns ge- schrieben: Vor kurzem hatten wir an dieser Stelle berichtet, daß eine Studentenverbindung ein ödeS Stück Land, hoch oben auf den Kem- bergen gelegen, erworben und mit dem schönen Namen .Die Rülps- alm" getauft habe. Dieser Studentenulk fand eine niedliche Fort- setzuug auf dem städtischen Steueramt, wo sich die eingetragenen Besitzer der .Alm in edler und allen Steuerzahlern von ganz Deutschland zur Nachahmung bestens empfohlener Großmütigkeit bereit erklärten, auf hundert Jabre im voraus die Grundstücks st euer zu entrichten, „um die Lauferei nicht immer zu haben". Diese noble Handlungsweise fiel allerdings der Studentenvereinigung nicht allzu schwer, denn die jährliche Steuerlast beträgt nur einige Pfennige. Trotz dem wurde dieser gewiß seltene Opfermut von Steuerzahlern als ein echtes Stück Jenenser Studikerhumors in der ganzen deutschen Presse gebührend gefeiert. Sogar über das große Wasser drang die Kunde; in einem weltvergessenen Winkel von Mexiko, wo einige Landsleute oft ihrer deutschen Heimat dachten, löste sie ein herzliches Lachen aus. Man beschloß, die Idee der .Kernbergrülpser" zu belohnen. Ein Schreiben wurde ausgesetzt an die hochverehrten Riergenossen in Jena" und feierlichst versichert, .das Steuer kapital auf hundert Jahre v o rzu s ch i e ß e n." Wie wir hören, sind natürlich die Je nenser Studenten auf diesen originellen Pump sofort eingegangen. Es kommt ja hier auch schließlich auf einen Pump mehr oder weniger nicht am ... . Auch eine Rückkehr zur Natur. Aus New A°rk wird berichtet: .Finger- und Daumen-DlnerS", da» ist die neueste Eriunaen- sckast verfeinerten amerikanischen GesellscbafiSlebenS. In New Aork g'bt ma« jetzt DinerS, bei denen Messer, Gabel und Löffel streng ver pönt sind und nur daS von der Natur dem Menschen mitgegebene Eßbesteck, nämlich die Finger, benutzt werden dürsea. DaS Menü begmot mit Kaviar, der auf geröstetem B,ot serviert wird; eS folgen Austern oder Seetiere, die direlt aus der Muschel genommen werden; die Suppe wird in Taffen ferviert, als Entree ißt man Champignons auf Toast; dann folgen Hammelloielettes, bei denen die Knocken als Handhabe dienen, nut trocken gebratenen Pommes frite», Sparaelialat und schließlich Erdbeeren oder kleine Torten. Wenn die Teilnehmer des eigenartigen Mahles beim Kaffee angelangt sind, müssen sie geduldig warten, di- der Zucker geschmolzen ist, und dann versuchen, durch Drehen der Taffe eine Beimischung heivorzubiingen, denn auch beim Kaffee sind Löffel streng verpönt. Einstweilen sind die Teilnehmer dieser originellen DinerS sehr stolz auf ihren reizenden Einfall und überzeugt, daß ihr Beispiel überall schnell Nachahmung finden wird. 5 NkLioN 6IKNaci.IL beste egziptiscbe Ligsrette Zergangenen Sonntac Mitgliedern uni Eine ansehnliche Flöt Vermischtes. Die Leiche i» Sec. Ans Schneidrmiihl wird gemeldet: Beim Ausfischen de« ia der Nähe de- Bahnbose» gelegenen Kes seife eS ist man einem Morde auf die Spur gekommen. Man fand nämlich auf dem Grunde de- See- die Leiche eine- beffergelleireten, etwa 30 Jabre alten Manne-, der eine Menge Stichwunden auswieS. Der Mord muß vor mehreren Wochen verübt worden sein. Ttznam't 1« einer heilige« Kerze. Aus Aonstautinopel wird gemeldet: Aus dem Beyruter Zollamt machte man eine furchtbare Ent deckung. Eine an- Rußland anzelangte Rresenker^e für die Heilige GrabeSkirche, die angeblich von einer frommen russischen Aristokratin rbgeschickt war, fiel einem Beamten durch ihr ungewöhnliche« Gewicht auf. AlS man eine Nadel in die Kerze bohrte, stieß sie auf Eisen. Die sofortige w itere Untersuchung ergab, daß die Kurze drei Kilo Dynamit enthielt. Dem Entdecker deS entsetzlichen Gehe muiffeS wurde von dm griechiichen Kirchenbehörden ein große- Geldgeschenk übergeben. Erdbeben. Au« Innsbruck wird gemeldet: Im obere« Inn- tal wurde gestern nacht ein ziemlich heftige« Erdbeben verspürt, welcke- mehrere Sekunde« anhrelt und von einem donaerähnlicheu Getö'e begleitet war. Die amerikanische fflektrl;ttät»au-ftel»n, m Omaha wird, wie un- a«S New Do»k telegraphiert wird, einen ganz be'onderm Clou auf- weise». Etwa 4000 Lampen sollen allabendlich drahtlos er leuchtet werden. Die Stromquelle ist zehn Kilometer von der Aus stellung entsernt. Gin frecher UibrrfaS. Au- Berlin wird gemeldet: Als der frühere Anwalt BridevuS vachtS in seinem Anromobil auf dem Heimweg be- ariffen war, wurde er von mehreren Männern überfalle» und um 2000 beraubt. Er wollte sich wehre», wurde aber durch einen Schlag in- Gesicht kampfunfähig gemacht. Möglicherweise handelt rS sich auch um einen Racheakt der zahlreiche» Gläubiger des ehe maligen Anwalts. Ansrahr um einen Hut. Aus London wird berichtet: Ein Pracht, voller riesiger „Lustige-Witwe"-Hnt hat am Sonnabcndnachmittag den Frieden von Brittan in schwere Göfahr gebracht und die Bevölkerung in größte Erregung gestürzt. Es war abends gegen sechs, als der Hut durch Brixton wogte; unter ihm schritt eine elegante Dame, die Witwe eines bekannten Nennpserdtrainers, durch die Straßen. Der Hut hatte einen Durchmesser von fast einem Meter, dem schwarzen Gebilde entquollen riesige schneeweiße Straußenfedern, die im Winde tänzelten und sich tief über den Nucken der Trägerin hinabsenkten. Die Dame blieb einen Augenblick stehen, um einen kleinen Straßenzwischenfall zu beobachten. Aber ehe sie sich versah, war sie von einer bescheidenen Zu schauerin zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aufgerückt. Die Menge wurde inne, daß dieser prächtige Hut viel interessanter war als der Straßenzwischenfall, und im Nu übertrug man die Neugier auf die imposante Schöpfung der neuesten Mode. Immer mehr Pasianten eilten herbei, um das Wunder zu bestaunen, bald zählte die Menge nach Hunderten. Die übertriebene Bewunderung schien die Dame zu beun ruhigen und mit Müde flüchtete sie schließlich in einen Laden. Aber das Gerücht non dem Wunderhut ging wie ein Lauffeuer durch die Ge meinde, immer mehr Leute eilten herbei und schließlich war der Laden von einer tausendköpfigen dichten Menschenmenge belagert, die alle hofften, den herrlichen Anblick noch einmal genießen zu können. Die Lage wurde so verzweifelt, daß der Geschäftsinhaber um polizeiliche Hilfe bat. Sechs Schutzleute rückten an und versuchten die Menge aus- einanderzutreiben, aber ihre Bemühungen blieben fruchtlos: die Schar der Neugierigen wuchs von Minute zu Minute. Eine Stunde lang währte dieier Belagerungszustand. Ter Lodeninhaber griff schließlich zu einer List. Man führte die Dame ins Kontor und teilte der harren den Menge mit, daß die Besitzerin des Wundcrbutes das Geschäft durch ,ejpe..hjatertür am Cnmberlandplatze verlassen hätte. Sofort kam Be wegung kn die Maffe. In wilder Hast stürzten Hunderte von Menschen ch»«ch>kdie- Seitenstraße uach-cke» Cumbcrlandplatzc, um den schönen Hut beim Abschied zu akklamieren. J-Mvischen fuhr am Laden ein schnell bestellter Wagen vor. Mit einiger Mühe gelang eS der Dame, ihren Hut und sich vurch die Waqentür zu zwängen. Inst als die schönheits durstige Menge wieder herbeistürzte, fuhr der Wagen davon und wenige Minuten später konnten auch die Straßenbahnen wieder verkehren. „Auf der Alm da -ibt's kein Sünd'!" — Eine köstliche Parodie des Lebens „aus der Alm", wie es auf den Brettern agiert, im Roman be handelt, in unzähligen Gedichten besungen, auf umfangreichen Bildern gemalt wird — von Leuten, die auf der Alm nie gelobt haben I — ver öffentlicht Anton Frhr. von Persall im Maihcfte von Belhagen L Klasings Monatsheften: Als Priesterin des LiebeSknltus ist die Almie- rin auf den meisten Bildern stets „ä quatro äpinoclos" gekleidet: schwar zes Mieder, schlohweiße Hemdärmel, unter dem koketten Nockerl blitzen die schneeweißen Strümpfe und zierlichen Stieferl hervor, auf dom wohlfrisierten Haupt trägt sie das lustige Hüters mit Goldschnur und Spielhahn stoß, immer steckt ein Blumenstrauß im Mieder. So sitzt oder steht sie träumerisch vor der Hütte, betrachtet elegisch den Sonnen untergang und wartet sehnsüchtig ihres Buben. Stall und Vieh, Arbeit, Müh und Dreck gibt es nicht für sie, auch ist sie immer musika lisch. spielt Zitber und Gitarre und hat ein glockenreines Stimmer!, das weithin tönt über die Almpracht. Kommt aber deS Abends der heißersehnte Geliebte, von weitem schon juchzend und singend, heraufgestiegen, der bildiaubere Bua mit dem aukgedrehten Schnurrbart, in tadelloser, kurzer Wich-, da erwidert sie ihm mit holden Locktönen, wenn sie eS nicht vorzieht, die Hand aufs H rz zu pressen und Tränen im Auge, ihm innig zu danken für die Wonne und Freud'. Er drückt sie liebeStrunken an sich, küßt ihren verführerischen roten Mund, der nach Erdbeeren riecht. Sie legt ihr Köpferl an seine Brust und sieht ihn an- „O mei' liab'r, süaß'r Bua, was hab' i g'woant um di', die ganze Woch'. Hast mi' a denn wirkst' liab? Sag's, und i sterb' vor laut'r Glück." „Lifl, red' nix vom Sterb'n, erwidert er schluchzend, „jetzt is ja all's guat, der liabe Vater hat nachgeb'n: Wennst a nix hast, liaber Toni, hat er g'sagt, als bei' G'wand, dei treu's G'müt is mir stader als Geld und Gnat. Werd's glückst mitanand, mei' Seg'n soll euch net fehl'n." „Oo das liabe, guate Vaterl, ael' Toni, wir woll'n eahm den Austraa recht leicht mach'n, — das versprich mir." „Me id, Lisil, all's versprech' i dir, grad um a bihl Liab töt i di' bitt'«." „Toni!" Sie umfaßt ihn fester, daß die Miederschnüre sich lösen in der Leidenschaft, „du bist mei' all's, bei unsern liab'n Dendelstoan schwör' i' dir's, daß i dir treu sei' will mei Leben lang." Der Mond ist ausgegangen, noch eiitmal bleiben sie stehen und Wersen einen Blick ans die glanzende Scheibe, in ihren Augen blitzen Tränen. -Und im Lenz iS d' Hochzeit!" flüstert er fest«; schämig.senkt sie die blaum Augensterne; da lußi er sie auf die kindliche Stirne und reißt sich gewaltsam lok. „Leb' wohl, Lis'l! I fühl mi' schwach werd'n — und ich muaß mi' deiner würdig zeig'n, hat d' Muait'r g'sagt." -O du grnndbraver Bna, unser Hergott schütz' deine Weg'." Der Bua entflieht rasch der Versuchung, die Lffss sinkt mit einem leisen Seufzer aus die Bank, vom Mondlicht überflutet. Verfall fügt hinzu: Tritt man dann vor die harte Wirklichkeit, so erfolgt nicht selten eine bittere Enttäuschung, die da und dort zu den drolligsten Aeußerungen führt, die ich selber mi! angehört. „Aber sagen Sie mir, waS machen Sie für eine große Sache aus Ihren Almen! DaS singt und jodelt und plättelt lschuhplattelts durch die ganz« West, und wenn man sich glücklich hinaufjegattert, — nischt — aber jar nischt, als eine schmutzige Hütte, freundlich von Jauche umjeben, und darinnen eine roch scbmutziaere ruppige Person, mit unappetitlichen Füßen und einer HausknechtSstimm« — grob wie Bohnenstroh — vom Dearudl nich eine Spnr> . . . Das nennen wir bei unS zulande Vorspiege- langen falscher Tatsachen'" Wassersport. ff Der Nudervereiu „Nevtun" feierte am w unter sehr zahlreicher Beteiligung von Gästen sein diesjähriges Anrudern. tille, darunter vier Vierer, bewegte sich nachmittag- 4 Uhr die Elster abwärts bis zum Kettensteg. Zum Training verpflichteten sich 22 Mann. Der Verein beteiligt sich im Mitteldeutschen Ruder- verband am 11. Juli zur Regatta in Bernbura, wo er »um letztenmal den StadtpreiS von Bernburg z- verteidigen hat, und am 15. August in Wurzen. Die vorjährige siegreiche Mannschaft von Frankfurt a. M. ist in diesem Jahre noch voll beisammen. Von den zahlreich ein getretenen neuen Mitgliedern berechtigen jetzt schon verschiedene zu den besten Hoffnungen. S Die Leipziger Nutzervereine sind jetzt tüchtig b?i der TratningSarbett. Allabendlich bi.tet unsir Plrißenfluidett ein äußerst belebte» Bild. Gilt e» doch sich vorzubereitrn für dl« in Kürze bevorstehende» mitieldeutschrn Regatten. Belm R. V. Sturmvogel sind Juniore« und Senioren im Vierer uns Achter, beim L. Ruderverrln eine Junior-Vierer-, Doppelzweier- und Einer-Mannschait bei der Arbeit wälirend die Junioren vom L. R.-Klub voraussichtlich im Achter und Vierer an Start gehen werden. Die Regatten, welche für die hiesigen Vereine in Frage kommen, finden statt iu Talbr am 20. Juni, Magdeburg, 27*,Juni, Berlin, 13. Juni, Dessau, 4. Juli, Halle, ll. Juli und Dresden, 20. Juni. Vom L. Rudervrreiu von 1V76 ist für dies«» Monat auch »ine große Tourenfabrt grplant. In zwei Kanoe» und einem Dopvel- kanoe werden am Sonntag, den 23. Mai die Herren Voigt, Magdlong, Schmidt und Donat »ine achttägige Fahrt auf lcm Maine unternehmen, die al» Aus» gang-poukt Ltchtenfel» und a S Endziel Fcantsurt hat. 6r. Ter Zweikampf Schicle-Mcydocm, der beiden besten Schwimmrr Deutschlands und Belgien», ist in Dortmund unentschieden geblieben. Der Brüssiler konnte sicher die kurze Strecke über 48 m gewinnen, während e» Oskar Schirle (Magdeburger Schwimmklub von 1896) gelang, über die käagere Strecke einen elnwaudspyr« Sieg zu erring«. Luftschiffahrt. Ballonfahrt. Unter Führung von Dr. Brinkmann stieg Mittwoch MN 10'/« Uhr Baron von ter Horst in dem Ballon „Hewald" von der Ballon- Halle in Schmargendorf auf. Bei prächtigem Wetter und frischem Südwestwind ging die Fahrt über Freienwalde, KSoig-bera in der Nrumack und Arn«wald« und endet« mit lehr glatter Landung um 5'/, Uhr in der Nähe vo« Deutsch- Krone, 225 km von Berlin. 8 Internationale Luftschisfahrt-AuSstelknug Frankfurt <r. M. Di« Leitung der AuSüeltung hat die ersten Ausschreiben für di« während der Ausstellung geplanten Konkurrenzen erlassen und gibt die Bedingung»» be kannt. Für den Wettbewerb für Lusifuhrzeugmotoren ist die Meloesrist bis zum 15. Juni festgesetzt. Da» Internationale Wett,liegen wird vom 30. August bis 1. September abgehallrn. ES sind drei Weltfliegen gr- plant, eine BallonfuchSjagd am 80. August, «ine Ziel ahrt am 31. August und eine Dauerfahrt am 1. September. Nennnngtschluß ist am 1>». August. — Der Deutsche Luitilotteuverein hat für einen Ballonhallea-Weltbewerb ein n Preis von 2000 zur Verfügung gestellt. — Als eine besondere Ab teilung der International?« Luitschisfahlt-Ausstkllung ist eine Geschichte der Entwickelung der Lnftschiffahrt in Wort und Bils geplant. Dieselbe soll einen möglichst umfassenden lleberblick über die Gesamiliteratur der Luftichiffahrt nud Fluglechnik bieten und im Anichluß daran wird i« Auftrag der Senckea- bergischen naturforschenden Gcsell'chaft, Fraukfnrt a. eine aeronau tische Bibliographie von deren Biblothekar, Herr» Dr. Wahl, herau-gegeben. Au die Verwaltung vo« Bibliotheken, Atuseen, Archiven und an Private ergeht daher die Birte, daS auf die Lnftschiffahrt bezügliche Material, Drucke, Stiche, Pläne, handschriftliche Aufzeichnmizeu, Medaillen, Plaketten usw. ujw. der Auestetlung zu Ausstrllungszwrcken zrrr Verfügung zu stellen. Den Ausstellern erwachsen keinerlei Kosten; auch die Versicherung gegen FrurrSgefahr geht zu Lasten ver Auestelluaa. Zuwendungen «uv sck^Et liche Anfragen betreffen» Abbilounaen, Stiche, Plane. Meoaillen, Plaketten usw. bittet man au Dr. Liebmann, TaunuSstraß« 1, Frantsnrt a. M., betreffend Bücher an die SenckenbergisLe Bibliothek, Frankfurt a. M.. Victoria-Allee 9 zu richten. — Der Internationale Verband tür die Verbesserung der Fraurn- kleivnng wird aus der Internationalen Luftschiffahrl.NllSstellnng geeignete Brrufstrachten und Sportkleidung, welche sich den Anforderungen anpaffen unv dabei dem Schöuheit»moment Rücksicht tragen, ausstellen.