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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191002078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19100207
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- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19100207
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- Saxonica
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- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
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» 1V Anzeiften-Preis eiWMIllgMM Be-ug-.PreiS »««««». Handelszeitung l. Ämtsösatl des Rates und des Volizeiamtes der Ztadt Leipzig Nr. 37 Montag 7. Februar 1910 m P-Ol. ». ö I! «-»I. 0k!L ». Lok.) 81.25 0. 80.60«. I. l. 16,275». 216 SV L 140- ,S0 80L75 «.70 814L 84.S7S l. t. l. l. !. 168.««. 80.85«. 80.10 L 80.70 0. 81.050. ». l! !.! 1 stff. Zahrflanq 1 ZT.«. 1^8. I /O.. 1^8. 18) vi,«r»» 0. dü >0. >L »L * Auf die Wiedererlangung der bei dem Raubanfall bei Beucha geraubten Summe und Ergreifung des Täters find 500 .st Belohnung ausgesetzt. W K * Der Zustand Björnsons ist äutzcrst ernst und läßt das Ab leben des Dichters stündlich erwarten. (S. Letzte Tcp.) 0«. !5«. '50. L8. * Der Ballon „Leipzig" bat gestern vorn Sportplatz aus die geplante Fabrt wurde von Herrn Direktor Woclkc gefübrt, in dessen Begleitung sich Herr Dr. Scharpcnack befand. Die Landung ist uni 2 Uhr 30 Minuten bei SchwiebuS glatt erfolgt. (S. Sport.) tchseiiz. -! 41. - Mo.» 1187) 0., Wo.» ML» Ml» 27400.' 4625 0.» Noe.» antiquiert. Das Beispiel des deutschen Buchdruckgcwerbcs zeigt, wie vortrefflich sie sich bewährt haben und wie sehr sie auf beiden Seiten die Sicherheit gewährleisten. Wenn der mittelständlerischc Abg. Schreiber-Meißen hervor hob, die Tarife müßten auch gehalten werden, so ist darauf zu erwidern, daß die Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Bcrussvcrcinc daS beste Mittel ist, um eine strikte Durchführung der Tarifverträge zu sichern, und daß diese Durchführung um so leichter sein wird, je größer die Organisationen sind, die den Tarifvertrag mit einander schließen. Die weiteren Verhandlungen der Zweiten Kammer in letzter Woche waren nicht von besonderer Bedeutung. Ter Lotterie-Etat wurde debatte los gegen die Stimmen der Sozialdemokraten genehmigt, sonst handelte cs sich in der Hauptsache um Rechenschastssachcn. (Grundsätzliche Be schwerden der sozialdemokratischen Fraktion gegen die Handhabung des Landarmenwcsens und der Armenkrankenfürsorge sollen bei Kapitel „Ministerium des Innern" vorgebracht werden, und so ist aus der letzten Sitzung nur noch hcrvorzuheben, daß Redner aller Parteien die Krüppel fürsorge warm befürworteten, für die Geh. Rcgierungsrat Tr. Rumpelt auch größere Mittel im nächsten Etat in Aussicht stellte. Abg. Fräßdors- Dresdcn lSoz.) ersuchte noch die Regierung, im Bundesräte dahin zu wirken, daß die Familiensürsorge für die Krankenkassen obligatorisch gemacht wird. In der Ersten Kammer ging cs sehr still her. Zu einer eigentlichen Kultus- und Kulturdebatte, zu der am Donnerstag Gelegenheit gewesen wäre, kam es nicht. Der Kultusminister stellte weitere Geschästsverein- sachungen im Zusammenhang mit der Volksschulreform in Aussicht und riet weiter den Gemeinden, in jedem Falle genau zu erwägen, ob ein Bedürfnis zur Errichtung von Oberrealschulen vorlicge, und Geh. Schulrat Dr. Peter, der Nachfolger des Leipziger Professors Hof mann als Vertreter des Hochstifts Meißen in der Ersten Kammer, gab die erfreuliche Erklärung ab, die sächsischen Lehrer feien mit dem, was ihnen an Wohlwollen in den letzten Jahren zugewandt worden sei, durchaus zufrieden. L».U«.-8 lÄ» 47850» 21500. früh trotz des SÄnecivctterS unternommen. Ter Ballon Sächsische HnvlnnHsntsrvoche. Das für die sächsische Politik wichtigste Ereignis der letzten Woche bat sich zwar nicht im Landtage abgespielt, sondern im Bundesrat, aber cs war unausbleiblich, daß die Majorisierung Sachsens und der andern gegen die Schifsahrtsabgabcn eintrctenden Bundesstaaten in den Wandel gängen beider Kammern lebhaft erörtert wurde. Selbstverständlich wird noch an die sächsische Regierung im Landtage offiziell die Anfrage ge richtet werden, was sie angesichts der neuen Sachlage zu tun gedenkt, aber man wird vermutlich diese Anfrage hinausschicben, bis das Kap. 102 des Etats, Ministerium des Auswärtigen, in der Zweiten Kammer zur Beratung steht. Die Regierung vorher zu veranlassen, ihre Karten aus- zudeckcn, dürfte taktisch nicht klug iciu, auch liegt dazu einstweilen leine Veranlassung vor. Man weiß ja, und da? wurde auch in den Couloir gesprächen der letzten Woche betont, daß die sächsische Regierung die Sache durchaus kaltblütig ansieht und gesonnen ist, auf dem ab lehnenden Standpunkte zu verharren, zumal sic an der Elbschiffahrtsakte ein einwandfreies und wirksames Mittel hat, die Einführung der für Sachsens ganzes wirtschaftliches Leben eine schwere Schädigung be deutenden Abgaben zu verhindern. Die Gegner der Abgaben haben also noch absolut keine Veranlassung, die Flinte ins Korn zu werfen, sondern »aussen ans eine ganz energische Fortsetzung ihres Widerstandes bedacht sein. Je stärker sich dieser in der Oeffcntlichkeit bemerkbar macht, um so mehr werden die beteiligten Kreise ihrer Negierung den Rücken stärken. Beteiligt aber sind alle Kreise der Bevölkerunq, Schiffahrt, Handel, Industrie und nicht zum wenigsten auch die Landwirtschaft, für die die Verteuerung der Futtermittel und künstlichen Düngemittel eine Erhöhung der Produktionskosten bedeuten würde, die sich nur zu bald in Gestalt höherer Brotpreisc bei den Konsumenten fühlbar machen würde. Wendet sich daher die Negierung gegen diese Abgaben, so kämpft sic einen guten Kämpf, und, wie die Verhandlungen in der Zweiten Kammer am 24. Novemvcr v. I. gezeigt haben, hat sic dabei das gesamte Land hinter sich. Die Verhandlungen der Zweiten Kämmer in der abgelaufenen Woche galten zunächst dem „Eisenbahndekret". Hierbei war es bezeichnend, daß in die sehr sachkundige, keineswegs milde Kritik, die der Vorsitzende der Finanzdeputation L, der nationalliberale Abg. Gleisberg (Grimma) an der gesamten Eisenbahnpolitik der Negierung übte, auch von konser vativer Seite lebhaft eingestimmt wurde. Der stellvertretende Vorsitzende derselben Deputation, der konservative Abg. Rcntjch (Kamenz), unter- strich einzelne kritische Bemerkungen seines Vorredners noch kräftig und gab dabei interessante Daten über die Eisenbahnpetitionen des letzten Landtags. Danach sind, wie auch bereits im Berichte mitgeteilt, beim Landtag '907/08 insgesamt 4090 Kilometer Eiseubahnban erbeten worden, von denen etwa 100 Kilometer als bauwürdig bezeichnet worden sind. Da im Dekret Nr. 20 nur 4 Kilometer bedingungsweise zum Aus bau in Aussicht genommen sind und etwa 18 Kilometer, auch nur be dingungsweise, noch folgen sollen, so würde man bei Beibehaltung des jetzigen Tempos etwa 40 Jahre brauchen, dis die schon jetzt als berechtigt anerkannten Wünsche des Landes in bezug auf Eifenbahnbau erfüllt sein würden. Finanzminister Dr. v. Rngcr verteidigte selbstverständlich das Verhalten der Eisenbahnverwaltung, aber nicht gerade glücklich, denn er schüttete das Kind mit dem Bade aus. Mit Recht verurteilte er die Watzdorsssche Wirtschaft und den übereilten Bau mancher Eisen bahnen, der „uns an den Rand des Abgrundes geführt" habe, er vergaß aber dabei, daß nicht so sehr die Anlage der Bahnen im Prinzip, als vielmehr die mangelhafte Vorbereitung mancher Eisenbahnvorlagen uns in die Finanznöte gestürzt hat. Man denke nur an die großen Etatüberschreitungen beim Hauptbahnhof Dresden. Waren in der kurzen Generaldebatte zum Eisenbahndekret wenig stens noch große Gesichtspunkte zur Geltung gekommen, so enttäuschte die iozialpolitische Debatte am Dienstag einigermaßen, denn sie ließ diese Gesichtspunkte häufig vermissen und ging schließlich aus wie das Hornberger Schießen. Man verwies die vier Anträge (zwei freisinnige und zwei sozialdemokratisches an die Rechenschaftsdeputation in ihrer Eigenschaft als sozialer Ausschuß, und es wird nun abzuwarten sein, was die Deputation schafft. Eine andere Art der geschäftlichen Behänd- lung war nicht möglich, das muß ohne weiteres zugegeben werden, aber ebenso muß man betonen, daß die Debatte im Plenum trotz fast neun stündiger Dauer kaum irgendwelche Richtlinien für die Behandlung der Materie gegeben hat. Immerhin ist bei der Zusammensetzung der Depu tation zu erhoffen, daß sie ihre schwere, aber auch dankbare Ausgabe im Sinne eines kräftigen sozialpolitischen Fortschritts löst. Uebcr den Wert von Tarifverträgen sich -. B. noch streiten wollen, ist doch beinahe Das Wichtigste. * Der geschäftsführende Ausschuß des Alldeutschen Ver bandes nahm am Sonntag Stellung zu dem Schreiben des Reichskanzlers, betr. das scharfe Vorgehen der rheinisch-westfälischen Vertrauensmänner des Verbandes gegen das Auswärtige Amt. (S. Letzte Tep.) * In Breslau fanden am Sonntag bei Wahlrcchtsdemon- strationsumzügen blutige Zusammenstöße mit der Polizei statt. (S. Letzte Dep.) chr Interutr au« Leip»»- uu» Umgtbuag di, Lgesvaltene Prtftzeile 2b -4, ftnauziell« Anzeige» iiO Reklamen l von euiwltt» SO H, Reklamen 1.20 vom Ausland S02P finanz. Anzeigen 762^ Reklamen I.5V Inserate v.Bebürden im amtlichen letl402p Beilagegebübr b .«k v. Taulend exkl. Post gebühr. «cichäsksanzctgen an bevorzugter rotelle im Preise erhöht. Rabatt nach Tarn Festerteilt« Aufträge können nicht zurück gezogen werden. Für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird keine Garantie übernommen. Anzeigen-Annahme: Auguttusplatz H bei sämtlichen Filialen u. allen Annvucen» Sxpeditionen de« In- und Auslande«. yauvt «Filiale Verlt». Carl Duncker, »erzogt. Bahr. Hofbuch» t.audlimg, Lützowstiabc IL (Telephon VI, Ar. 40 3). Hauvt-Tiliale Dresden: Leestrabe «, 1 (Telephon EI). sie Leipzig und Barnrt« durch mosere Träger und Spediteure in« Hau« gebracht i VO 2z monatl., 8.70 »irrteljihrl. Sei unser» Filialen u. Annahmestellen abaeholtr 75 2s monatl.. li.rb vierteljährl. Lurch dir Voft: »uaerhald Deuilchtand« und der deutschen Kolonien vierteljährl. U«8 monatl. I.S* autschl. Postdestellgeld. Ferner >n Belgien, Dänemark, den Doaaustaaten, Italien, Luremlnrrg, Nlederlaude, Nor wegen, Österreich-Ungarn, Rutzland, Schweden, Schweiz n. Spanien. I» allen übrigen Staaten nur direkt durch di« «eschästtftelle de« Blatte» erhältlich. Da» Leipziger Tageblatt erschein» wöchent lich 7 mal und zwar morgen». Vdoanement-Sunahme: Augustu«Platz 8, bei unseren Trägern, Filialen, Spediteuren und Anuahmeftellen, soivte Postämtern und Briesträgern. Dt» einzelne Nummer kostet 10 2^ Redaktion und Geschäftsstelle» Johaunirgasie 8. Fernsprecher: I46L2, 14633. 14LV4. im wesentlichen darum handelte, für die bestehenden Mastanstalten durch staatliche Maßnahmen eine Versicherung einzuführcn, die das Risiko dieser Anstalten mehr wie bisher günstiger gestaltet. Derartige An stalten haben durch Seuchen und damit im Zusammenhänge stehende Svcrrmaßregcln sehr zu leiden, was wiederum auf die bestehenden privaten Versicherungen zurückwirkt. Diese versichern infolge des ver hältnismäßig sehr hohen Risikos nur zu recht hohen Preisen, so daß hierdurch den Mastanstalten starke Ausgaben erwachsen. Würde cs erreicht werden können, daß durch staatliche Maßnahmen eine Versiche rung geschaffen würde, die eine geringere Belastung der Mastanstalten darstellt, so würde dies zur Folge haben, daß sie sich ausbreiten können und daß neue derartige Anstalten entstehen würden, wodurch im Innern des Landes eben die gewünschte Konkurrenz entstände. Im Landwirr- schaflsministeriiim sind derartige Maßnahmen schon seit Jahren erörtert und geprüft wovden. * Deutscher Kolonialkongrcß 191V. Im Anschluß an die Kolonial- kongressc, die in den Jahren 1902 und 1905 abgehaltcn worden sind, wird der 3. Teutsche Kolonialkongreß in Berlin voraussichtlich vom 0. bis zum 8. Oktober 1910 stattsinden. Das Präsidium wird wie früher in den Händen Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg liegen, dem als Vizepräsident der Kaiserliche Botschafter a. D. Wirklicher Geheimer Rat Dr. v. tzollebcn zur Seite stehen wird. Tie Verhandlungen werden teils im Plenum, teils in Sektionen statt finden. Es sind folgende Sektionen gebildet und die dabei genannten Herren zu Obermännern der Sektionen ernannt worden: 1) Geographie, Ethnologie und Naturkunde der Kolonien und überseeischen Interessen gebiete lPaul Staudinger, Berlins. 2> Tropenmodizin und Troven- hpgicne (Geh. Obermedizinalrat Professor Dr. Gafsky, Berlin). 3) Die rechtlichen und politischen Verhältnisse der Kolonien und überseeischen Interessengebiete sCbr. v. Bornhaupt, Berlin). 4) Tie religiösen und kulturellen Verhältnisse der Kolonien und überseeischen Interessengebiete (Konteradmiral z. D. Strauch, Friedenau). 5) Die wirtschaftlichen Ver- hältnisse der Kolonien und überseeischen Interessengebiete sFabrikbesitzcr Supf, Berlin). 0) Die Besiedelung deutscher Kolonien und die Aus- »vanderung in fremde Länder (Reflierungsrat a. D. Professor Dr. Leidig, Berlin). 7) Die weltwirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands und seiner Kolonien (Generalsekretär des Deutschen HandelstageS T'.. Soetbecr, Berlin). Vorträge sind schriftlich bis zum 15. Mai 1910 anzumelden, und zwar beim Vorsitzenden des Vortragsausschusses Paul Staudinger, Berlin XV. 30, Nollendoristraße 33. Uebcr die Annahme von Vortrögen, über die Auswahl der Vorträge für das Plenum und im Zweiselsfallc auch darüber, welcher Sektion ein Vortrag zuzuweisen ist, entscheidet der Vortragsausschuß. — Mitglieder des Kongresses können Herren und Damen gegen Zahlung eines Beitrages von 12 .E werden. Zu den Veranstaltern des Kongresses gehören Vereine und Anstalten für koloniale und überseeische Angelegenheiten, Handelskammern, indu strielle und kaufmännische Vereine, landwirtschaftliche Vereine, wissen- 'cballiche Anstalten, wissenschaftliche Vereine und religiöse Vereine. Die Geschäftsstelle des Kongresses ist im Bureau der Deutschen Kolonial- geiellschaft, Berlin XV. 9, Schellingstraße 4. * Kolonialwirtschastliches. Das soeben erschienene Februarhest des „Tropenpflanzer", Organ des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, Berlin, Unter den Linden 43, bringt an erster Stelle einen kurzen Leit artikel von Moritz Schanz-Chemnitz: „Baumwollnot", in dem der Verfasser wiederholt aus die Notwendigkeit hinweist, mit aller Energie und ungeachtet aller Opfer an Zeit und Geld den erfolgreich begonnenen Baumwollbau in außeramerikaniichen Ländern forizusetzen. Der Artikel „Einiges über Schafzucht in Südafrika" von Hans Bert hold-Berlin wird fortgcsührt. Berthold gibt hier dem Farmer wichtige, bei der Schafzucht zu befolgende Richtlinien, besonders für die Ver besserung der Herden, und bespricht dann ausführlich Art und Be kämpfung der hauptsächlichsten Seuchen, wie Blauzunge und Räude. Von Interesse ist besonders die Schilderung der Blauznngenbelämpsung in Transvaal, wo mit der Jmpfmethodc erfolgreiche Versuche angestcllt wurden. Geheimrat Professor Dr. Wohltmann-Halle gibt die Ergebnisse einer Untersuchung chinesischer Böden aus der Provinz Schantung, die sich durch ihren großen Reichtum an Nährstoffen anszeichnen, bekannt und gibt zugleich eine Anleitung, auf welche Weise eine Bodenprobe in den Tropen und Subtropen zwecks Untersuckmnq richtig zu entnehmen ist. In einem weiteren Artikel warnt Th. F. Koschny-Costa Rica vor der Verallgemeinerung des Pflügens in den Tropen und bespricht die mannigfachen Vorteile der Düngung durch Brache. Aus dem weiteren Inhalt sei noch angeführt: „Kautschuk und Kautschukgewinnung :m oberen Amazcncngcbiete". „Zedernanpslanzung in Meriko", „Eine prak tische Bau-nrodemaschinc". Tiefer Nummer ist als erstes Beiheft des Jahres eine ausführliche Monographie über den Matte- oder Parana- Tee von Eduard Heinze, Kaiserlich deutscher Konsul für den Staat Parana, bcigeaebcn. Ans Grund amtlichen Materials wird hier die Ge winnung und Verbreitung, der gegenwärtige und künftige Verbrauch des bekannten südamerikanischen Nationalgetränks eingehend behandelt. ^Konzcssionsvollzichung für die Hypothekenbank in Tsingtau. Wie die „Ins." erfährt, ist die Kvnzession über die Errichtung einer kolo nialen Hypothekenbank für das Schutzgebiet Kiautschau durch den Reichskanzler vollzogen worden. Hierdurch wird die Deutsch-Asiatische Bank ermächtigt, Pfandbriefe aus den Inhaber auszugebcn, was im wesentlichen in Deutschland geschehen soll. Die Sicherheit für die Psandbricsgläubigcr wird durch hvpothckarischc Eintragungen gewähr leistet, deren Abgrenzung durch Bestimmungen bewirkt wird, die teil- weise noch über die seS heimischen Hypothekenbankgesctzes binausgehen. Durch die Ausgabe der Pfandbriefe in Deutschland soll den Grund besitzern die Be'cba'sung von Hypotheken zu guten und entsprechenden Bedingungen erleichtert werden, was, wie man hofft, einen wünschens- werten Einfluß auf die beträchtliche Höhe des Zinsfußes für derartige Kredite, sowohl in Tsingtau, wie für die ganze ostasiatische Küste aus- üben wird. Ferner soll da-S Hypothekeninstitut dazu dienen, Kapitalien unter den günstigeren Bedingungen des deutschen Geldmarktes in die Kolonie zu leiten und sie dort wirtschaftlichen Zwecken dienstbar zu machen, wa-S siir den gesamten wirtscha'tlichcn Aufschwung von nicht zu unterschätzender Bedeutung sein würde. Die Gewährung von Hvpo- Ihekarkredit ist außer für das Schutzgebiet auch für die deutschen Nieder lassungen in Tientsin und Hankau, wo Grundbücher nach deutschem Recht bestehen, vorgesehen. * Zur Besprechung über die neue Wahlrcchtsvorlagc sind die Frak- tionen des preußischen Abgeordnetenhauses auf Dienstag einberufcn worden. Was man bisher in Abgeordnetenkreisen gehört bat, ist für den Entwurf nicht aussichtsreich; in liberalen Kreisen hat die Heraushebung des Militäranwärterstandes Mißbilligung gefunden, da der ehemalige Unteroffizier von 40 Jahren in der 2. Klasse wählen kann, während die Kaufleute ohne Einjährigenzeugnis stets in der 3. Klasse bleiben müssen. Auch die Geltendmachung der Privilegien vor der Wahl dürfte auf Schwierigkeiten stoßen und vielfach Anlaß zu Wahlprotesten geben. — Neber die Taktik der Nationallibcralen äußert sich die parteioffiziöse „Natl. Korr." in folgenden Worten: „Wir wissen nicht, wie sich die Landtagsfraktion zu der Vorlage stellen wird; aber wir möchten nicht annehmen, daß sic cs von vornherein ablchncn wird, sich auf eine Beratung einzulassen. Man hat doch schon zu ost erlebt, daß Gesetzentwürfe der Regierung — und zwar auch solche von großer Tragweite — in gänzlich veränderter Gestalt aus der Kommission uns schließ!»'*' aus dem Plenum herausgekommen sind. Vorläufig scheu wir keinen zwingenden Grund, nicht auch für die Wahlrechtsvorlage eine solche Metamorphose zu erhoffen, die der nationalliberalen Fraktion die Zustimmung ermöglichen könnte. Den Versuch, das preußische Wahlrecht in einer der Gerechtigkeit wirklich entsprechenden Weise zu reformieren, muß die Partei wohl unter allen Um ständen machen. Das ist sic dem Volke schuldig. Sie wird — daran zweifeln wir nicht — es an Rücksicht auf das praktisch Mögliche und an Entgegenkommen in Einzelheiten nicht fehlen lassen: sic wird aber auch zu gleicher Zeit die Grundprinzipien, auf die sich ihre H a u p t f o r d e r n n g c n st ü tz e n, mit aller Entschlossen heit vertreten. Es gibt hier, fast mehr noch als in anderen Fällen, eine Grenze, wo die Kompromiß Möglichkeit aufhört. Denn die Gefahr ist bei dieser Materie größer als sonst: daß ein Er ringen kleiner Vorteile mit darauf folgender langer Stagnation bezahlt wird. D-aher müssen wir, wenn auch der Linken ein eingehendes und sachliches Verhandeln empfohlen sein soll, ebenso entschieden der Rechten raten, die Langmut der Nationallibe- ralen nicht auf zu harte Proben zu stellen." * vin Tchutzverband für Unfallversicherung der Bahnpostbeamten ist am 1. Januar in Berlin gegründet worden, um den im Bahnvoi't» dienst beschäftigten Beamten größere Vorteile zu gewähren, als ihnen von den BersiwerungSgesellschaften rugestanken werden. Dem Schutz» verbände haben sich die Unfallversicherungsvereine der 33 Babnpost» ämter des ReichSpostgebieteS mit ungefähr 3000 Mitgliedern anaeschlossen. Eine ähnliche Einrichtung wird auch für die im Bahnpostdienst be schäftigten rund 8000 Unterbeamten in- Leben gerufen. * Mittelstand und Hansa-Bund. Nachdem der Hansa-Bund die Frage der Abhilfe der mittelständischen Kreditnot in Bearbeitung gc- nommen hat, wurde in der letzten Präsidialsitzung die Veranstaltung eines Preisausschreibens über praktiA durchführbare Mittel zur Hebung des Mittelstandes beschlossen. Die Einzelheiten werden dem nächst besonders veröffentlicht werden. * Die Verbesserung der Fleischerzengnng. Wie gemeldet, sand kürz- sich im preußischen Landwirtschaftsministerium «in Empfang des Vor- sitzenden des Bundes der Viehhändler Deutschlands, H. Daniel, statt, bei welcher Gelegenheit die Vorschläge des Bundes zur Verbesserung der Fleischerzeugung im Jnlande überreicht wurden. U'ber die in den Porschläqen niedergelegten Grundsätze, die Grenzen nicht zu öffnen, dasür aber im Innern eine stärkere Konkurrenz durch Unterstützung von Mastanstalten hervorzurnfen, erfährt die „Inf.", daß cs sich hierbei Ausland. Rußland. Militärische-. Aus Befehl LeS Zaren ist eine Altersgrenze für Offiziere eingesührt, die sich auch auf Truvpenkommandirrende erstreckt. Die Reichswcbrkommisiion der Duma hat sich für die Notwendigkeit der Schaffung einer M ilitärlustschifsflotille ausgesprochen und das KriegSministerium zur Beschleunigung der Ausarbeitung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftschiffflotte eine) möglichen Gegners aufgesordert. Serbien. * Die serbische Ltaatsschuld. Wie „Beogradske Novine" feststellen, betiägt die serbische Staatsschuld 091370 000 Dinars 1560 Mil- lionen Mark), bei einer jährlichen Amortisation und Zinsen von 26 800 000^ Dinars. Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen rund 250 Dinars Staats'chuldcn, in dem armen Lande eine beinahe ebenso hohe -Lmuldenraie, wie sie in Deutschland aus den Kops der Bevölkerung ensiallt. Deutsches Reich. Leipzig. 7. Februar. * Dw Aussichten für die Annahme des Rcichskaligesehcs sind nicht w günstig, als man bisher annahm. Für das Gesetz ist eigentlich bis letzt nur die Rechte im Reichstage; die Linke und das Zentrum stehe» dem Entwurf auch in der neuen Fassung nicht sehr sympathisch gegenüber und halten die Errichtung eines Zwangssyndikats für zu weitgehend und unheilvoll als Präzedcnz für künftige ähnliche Situationen in der Industrie. Das Gesetz bedarf eingehender Kommissionsberatung. Es soll nicht geleugnet werden, daß Las Gesetz in vielen Punkten, wie Ein schränkung der Produktion, gute Seiden aufzuweisen hat. * Zur Pensionsversicheruug der Privatangestellten. Die Reichs tagsverhandlungen vom 17. Januar über die Pensionsversicherung der Plivatangcstellten haben bei allen Privatangeftcllten lebhaftes Interesse gesunden. Ten Wortlaut der Verhandlungen, der ein einwandfreies Bild der Sachlage gibt, veröffentlicht jetzt als Sonderbroschüre der Wcrkmeisterverband. Als Einleitung findet sich darin ein kurzer Abriß der Geschichte der Bewegung, die Leitsätze des Hauptausschusses und der Freien Vereinigung, weiter ein Verzeichnis der beiden Gruppen ange schlossenen Vereine. Die kleine, ziemlich starke Broschüre kostet nur 15 Pfennige. 41.-8. 5'/, löt'»».
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